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Version vom 17. September 2007, 19:10 Uhr
Anton Wallner, (* 1758 in Oberkrimml, Pinzgau ; † 15. Februar 1810 in Wien;) war ein Schützenkommandant und Freiheitskämpfer im Freiheitskampf der Tiroler gegen die Franzosen.
Leben
Anton Wallner war zur Zeit der Freiheitskämpfe im Jahre 1809 ein hervorragender Schützenkommandant und kämpfte an vorderster Front gegen die Franzosen. Der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer ernannte Wallner 1809 zum Oberkommandant des Pinzgaus.
Sein Geburtshaus liegt zwischen Kitzbühel und dem Zillertal im Nationalpark Hohe Tauern auf 1150 m Höhe in der Nähe der Krimmler Wasserfälle. Es steht unter Denkmalschutz und wird als Ferienhütte vermietet. Die Hauptleistung Anton Wallners war sein unermüdlicher Einsatz in den Freiheitskämpfen. Er verstand es, die Schützen und Bauern im Land Salzburg zusammenzubringen um das Vordringen der feindlichen Truppen zu verhindern.
Seit 1860 gedenken die Salzburger Schützen bei der jährlichen "Anton-Wallner-Gedenkfeier" seinen Leistungen.
Sein Freiheitskampf für Salzburg
Im September 1809 marschierten etwa 8.000 Tiroler Schützen über den Pass Strub, den Gerlospass und den Pass Grießen in den Pinzgau ein, wo sie sich mit Major Anton Wallner, dem Oberbefehlshaber der Pinzgauer und Pongauer Schützenkompanien, vereinigten. Zusammen stellten sie eine Schützenstreitmacht von etwa 16.000 Mann. Man wollte die Bayern, die Tirol und Salzburg beherrschten, vertreiben.
Der Salzburger Landesfürst und die gesamte Beamtenschaft stellten sich jedoch auf die Seite der Bayern. Es wurden die meisten Pfleger (Verwalter) ihres Amtes enthoben (Lofer) und die Amtskassen konfisziert (Berchtesgaden). Allerdings zogen sich die bayrischen Besatzer zunächst Angesichts der Übermacht der Freiheitskämpfer nach Reichenhall zurück.
Es kam zu mehreren Schlachten und Gefechten z. B. bei Taxenbach, Wald im Pinzgau, am Pass Strub, Felbertauern, Pass Thurn oder Meleck (Steinpass), bei denen sich besonders Mjr. Wallner, Hptm. Panzl (2. Saalfeldner Schützenkompanie) und Hptm. Struckner (Lofer) sowie andere hervortaten.
Da Reichenhall zu einer starken bayrischen Festung ausgebaut wurde, blieb den Schützenverbänden zunächst nichts anderes übrig, als Reichenhall zu belagern, um später zur Stadt Salzburg vorstoßen zu können. Als einige Sturmangriffe auf Reichenhall scheiterten und es nicht mehr möglich war, die enorme Schützenstreitmacht zu verpflegen und zu entlohnen, sank die Moral der Männer. Viele gingen auch auf Anraten der Salzburger Kirchenfürsten wieder nach Hause.
Die abnehmende Zahl der Freiheitskämpfer blieb den Bayern nicht verborgen, die ihrerseits Truppenverstärkung erhielten. Die Bayern gingen zum Gegenangriff über und die Tiroler und Salzburger Schützen mussten sich hinter Schneitzelreut zurückziehen.
Die Versorgungslage der Tiroler und Salzburger wurde immer verzweifelter. Denn die Bayern hatten im Hinterland alles Vieh geschlachtet, das Getreide vernichtet und die Unterkünfte verbrannt.
Nach heftigen Gefechten zog sich der Oberkommandierende der Tiroler Freiheitskämpfer, Josef Speckbacher, in Meleck (Steinpass) zurück, wo er sich sicher glaubte. Doch am 17. Oktober 1809 gelang es den Bayern, die Vorposten der Schützen über die Berge her zu umgehen und Meleck zu umstellen. Durch Verrat wurde Speckbachers Aufenthalt bekannt, die Angreifer umzingelten ihn. Es kam zu einem wilden Gefecht. Zwar wehrten sich Speckbacher und seine Getreuen, doch die Bayern waren in der Überzahl. Die im Schlaf überraschten, oft nur mit ihrer Leibwäsche bekleideten Schützen kämpften verwegen, mussten sich dann jedoch über das Gföll Richtung Kammerköhr und später über die Steingasse nach Waidring zurückziehen.
Der schwer durch Bajonettstiche verletzte Speckbacher scharte im Gebiet der Steinplatte noch Hundert verstreute und teilweise entwaffnete Getreue um sich. Aber der Tag endete mit einer verlustreichen Niederlage für die Tiroler und Salzburger. Zehn Kompanien aufgerieben - 300 Tote und 400 Landesverteidiger in bayerischer Gefangenschaft. Die Pinzgauer Schützen unter Wallner, die am Luftenstein und am Hirschbichl den Eingang in das Pinzgau verteidigten, konnten den Widerstand noch einige Zeit aufrecht erhalten. Doch nach dem Aufruf des Kaisers, die Waffen abzugeben und weiteres Blutvergießen zu vermeiden, weigerten sich viele Schützen, weiter zu kämpfen und rückten ab. So mussten die Pinzgauer Schützen am 19. Oktober 1809 bei Dießbach kapitulieren.
Nach der wilden Flucht Speckbachers brachen Moral und Ordnung der in Salzburg einmarschierten Schützen völlig zusammen. Die Bayern hatten leichtes Spiel. Ihnen wurde bei ihrem Vorstoß Richtung Tirol nur mehr wenig Gegenwehr geleistet, einige kleinere Gefechte, doch im Großen und Ganzen war der Weg frei und der Widerstand brach zusammen. Als nun die vierte Schlacht am Berg Isel verloren wurde, endeten auch die Bestrebungen der Salzburger, sich zu befreien.
Quellen
- Tiroler Schützen, ein Beitrag von Lt. Clemens Riedlsperger, Bildungsreferent der „Johann Jakob Stainer“ Kompanie Waidring