Ferdinand Georg Waldmüller: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 29. August 2007, 21:39 Uhr

Ferdinand Georg Waldmüller in Hof

Ferdinand Georg Waldmüller, geb am 15. Jänner 1797 in Wien, gest. am 23. August 1865 in der Hinterbrühl bei Mödling, war viele Jahre Professor an der Akademie der bildenden Künste in Wien und gilt als der bedeutendste Maler der Biedermeierzeit. Die Mutter stammte aus Ried im Innkreis, der Vater aus dem Waldviertel. Seine großartigen Porträts, Genre - und Landschaftsbilder machten ihn bald sehr bekannt und berühmt. Manche davon kann man immer wieder auf Kunstkalendern oder in Ausstellungen bewundern. Kaum bekannt dürfte jedoch sein, daß Waldmüller sich im August 1835 auch in Hof aufhielt. Er hatte sich ab Anfang August 1835 Urlaub genommen und war nach Bad Ischl gereist. Während seines Aufenthaltes malte er das berühmte Bild des Dachsteins vom “Sophien - Doppelblick” in Bad Ischl aus, sowie 3 Bilder von St. Wolfgang. Er machte jedoch auch einen Abstecher nach Hof bei Salzburg und schuf das Bild “ Der Fuschlsee mit dem Schafberg “, Größe 54 x 28.5cm, Öl auf Karton. Das Bild zeigt den See mit Feldberg, einen kleinen Teil der Schober- Südseite, Eibenseekopf, Schafberg, den Ellmaustein über dem Ort Fuschl und rechts im Hintergrund das Katergebirge mit der Katrin bei Bad Ischl. Wenn man zwischen Ellmaustein und Katrin durchblickt, ist in der Ferne noch der Sandling zu erkennen. Im Vordergrund sieht man das “Moor” und nicht mehr fertig ausgemalt, das Bauernhaus von “Strumegg”. In bisherigen Veröffentlichungen, zum Beispiel auch in einer 1996 erschienenen, wunderbar gestalteten Waldmüller - Biographie ist dagegen der Hausname des Bauerngutes mit “ Unter- Höfner “, sowie der Standort des Malers unrichtig angegeben.

Der Platz, an dem der berühmte Maler damals seine “ Staffelei ” aufgestellt haben mußte, konnte anhand einer Kopie des Bildes ziemlich genau lokalisiert werden. Er liegt auf einem kleinen Hügel (früher “ Spitzkrämer- Bichl “ genannt ), direkt gegenüber dem ehemaligen Gasthof Baderluck, zwischen der heutigen Wolfgangseestraße und der Seestraße. Das Gemälde befindet sich heute in der Sammlung der Fürsten von Liechtenstein auf Schloß Vaduz. Eine Abbildung davon ist im Fuschler Heimatbuch enthalten.

Im Jahre der Entstehung des Gemäldes war Ferdinand I. Kaiser von Österreich; Salzburg, das ehemals selbständige, reiche und wesentlich größere geistliche Reichsfürstentum, war nach dem 1816 erfolgten Anschluß an Österreich zum 5. Kreis Oberösterreichs geworden und auf einem politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Tiefpunkt angelangt. Es wurde von einem Kreishauptmann verwaltet, damals Albert Graf von Montecuccoli, der der Landesregierung in Linz unterstand. Die Bevölkerungszahl des ganzen Landes betrug nur noch ca. 143 000. Erzbischof von Salzburg war Augustin Gruber, der frühere Bischof von Laibach. Pfarrvikar in Hof war damals Johann Stöckl. Hof hatte ca. 660 Einwohner. Das Strumegg - Gut war im Besitz des Baderluck - Wirtes Simon Aigner. Nach diesen kurzen historischen Stichwörtern abschließend noch einmal zu Waldmüller: Vor mehr als 170 Jahren hat die Schönheit der Landschaft um den Fuschlsee diesen berühmten Maler fasziniert. Er verstand es, als eine der größten Malerpersönlichkeiten seiner Epoche, mit seiner Kunst die Betrachter zu bezaubern und Ihnen Freude zu bereiten. Viele tausend Menschen, die Jahr für Jahr während ihres Urlaubes Erholung in der Salzburger Seen-Region und im angrenzenden (historisch echten) oberösterreichischen und steirischen Salzkammergut suchen, genießen diese Landschaft, die Waldmüller in seinen Werken so meisterhaft dargestellt hat.

                                                                Martin Gschwandtner