Manfred Reiffenstein: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
 
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Version vom 12. September 2013, 17:41 Uhr

Manfred Reiffenstein (* 1894 in Mondsee, † 1986 in Wien) war Ingenieur.

Manfred Reiffenstein.gif

Leben

Sein Vater, Leo Reiffenstein, war Landschaftsmaler. Die Vorfahren stammen ursprünglich aus Thüringen. Die Familie übersiedelte 1896 von Mondsee nach Salzburg. Manfred Reiffenstein maturierte 1912 an der k.k. Staatsrealschule in Salzburg und studierte anschließend Maschinenbau an der Technischen Hochschule in Wien mit Unterbrechungen durch den Kriegsdienst. 1922 promovierte er mit einer Arbeit über die Doppelregulierung von Peltonrädern zum Dr. techn. (später nostrifiziert zu Dr. Ing.).

Er war verheiratet mit Liesel, geb. Wörle. Der Ehe entstammten drei Mädchen.

Seine beruflichen Tätigkeiten erstreckten sich neben Österreich auch auf Frankreich, Italien und die USA. 47 Patente, davon 34 auf dem Gebiet der Wasserturbinen zeugen von seinem Erfindergeist. Dennoch zählt er zu den vergessenen Erfindern, denn in der Fachliteratur fand sich bis jetzt kaum ein Niederschlag seines Wirkens, obwohl heute noch ein Unternehmen in Oberösterreich Turbinen für Kleinkraftwerke nach seinen Patenten baut.

Eine seiner Patentschriften, das Schweizer Patent Nr. 178.860, erteilt vom Eidgenössischen Amt für geistiges Eigentum und veröffentlicht am 1. November 1935, befasst sich mit dem Ersatz des geregelten Leitapparates durch ein spezielles Spiralgehäuse. Dieses Spiralgehäuse (logarithmische Spirale) mit einem so genannten Sporn und einem Freiraum zwischen Sporn und Laufrad ermöglicht im Gegensatz zu den üblichen Spiralgehäusen, auch bei verschiedenen Betriebszuständen eine verlustarme Zuströmung zum Laufrad (Kaplan- oder auch Francislaufrad). Die Verwendung dieses speziellen Spiralgehäuses ergibt durch die automatische Anpassung der Eintrittswinkel der Wasserströmung an die Stellung der Laufschaufeln bei Kaplanlaufrädern, eine ähnliche Wirkung wie ein konventionelles Spiralgehäuse in Verbindung mit einem beweglichen Leitapparat, und ist außerdem mit einer wesentlichen Senkung des Turbinenpreises verbunden.

In Kleinkraftwerken am Salzburger Almkanal und an der Fuschler Ache sind u.a. Reiffensteinturbinen (Kaplanturbinen - System Reiffenstein) eingebaut.

Dr. Ing. Manfred Reiffenstein war ein Onkel des Germanisten und em. Univ.Professors an der Universität Salzburg, Dr. Ingo Reiffenstein (geb. 1928).

Quellen und Literatur

  • Auszüge aus den Lebenserinnerungen von Fritjof Reiffenstein (1903 - 1987, Bruder von Manfred), unveröffentlichtes Manuskript 1968
  • Mündliche Auskünfte von DI. Helene und DI. Erich Bramhas, Wien, Tochter und Schwiegersohn von Dr. Manfred Reiffenstein
  • Patente von Manfred Reiffenstein
  • Gschwandtner, Martin: Die Wasserkraftnutzung im Wandel der Zeit. Von den Wasserrädern bis zu den modernen Turbinen, Hof bei Salzburg 2013, S. 84-86.