Änderungen

2.538 Bytes hinzugefügt ,  10:26, 28. Jan. 2013
gravierende Fehler behoben (1981 und folgende war Mazzucco schon lange tot) und Lebenslauf ergänzt
Zeile 1: Zeile 1: −
Dr. '''Karl Mazzucco''' sen. (* [[29. Oktober]] [[1899]] [[Thalgau]], † [[31. Jänner]] [[1976]] ebenda) war ein Salzburger Lehrer sowie  [[Insekten]]- und international renommierter <nowiki>Wander</nowiki>[[Lepidoptera|falter]]<nowiki>forscher</nowiki>.
+
Prof. Dr. '''Karl Mazzucco''' sen. (* [[18. Dezember]] [[1899]] [[Thalgau]], † [[31. Jänner]] [[1976]] in [[Salzburg]]) war ein Salzburger Lehrer sowie  [[Insekten]]- und international renommierter [[Lepidoptera|Wanderfalterforscher]].
    
== Leben ==
 
== Leben ==
Karl Mazzucco besuchte die [[Salzburger Lehrerbildungsanstalt]] und wurde Hauptschullehrer. Er betätigte sich in der 1950 gegründeten [[Entomologische Arbeitsgemeinschaft|Entomologischen Arbeitsgemeinschaft]] am [[Haus der Natur]], die er von [[1952]] bis [[1962]] leitete.
+
Karl Mazzucco war eines von drei Kindern des Thalgauer Lehrers, Kapellmeisters und Komponisten Benvenuto Mazzucco. Seine Familie stammte ursprünglich aus Spanien und zog 1875 vom [[Südtirol]]er Pustertal nach Salzburg.  
   −
[[1975]] erlangte er (76-jährig) das Doktorat mit seiner Dissertation über das Thema „Die Migration der [[Lepidoptera|Lepidopteren]] in den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]].
+
Mazzucco besuchte ab [[1914]] die [[Salzburger Lehrerbildungsanstalt]], wurde dann aber [[1917]] zum Wehrdienst einberufen. Er absolvierte [[1918]] die Kriegsmatura und wurde nach dem Krieg zuerst Volksschul-, später Hauptschullehrer. Bereits im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] begann er in kurzer italienischer Gefangenschaft Schmetterlinge zu fangen und auch am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]s geriet er in Jugoslawien in Gefangenschaft und wurde dort [[1947]] als Präparator an der entomologischen Abteilung der Fakultät für Land- und Forstwirtschaft in Semlin bei Belgrad eingesetzt.
   −
Im Jahre 1981 übergab Mazzucco seine umfangreiche [[Käfer]]<nowiki>sammlung</nowiki> dem Haus der Natur; in den Jahren 1984 bis 1986 folgten die Schmetterlinge. 1992 übergab er anlässlich seines 80. Geburtstages die Leitung der Arbeitsgruppe an [[Gernot Embacher]].
+
[[1948]] kehrte Mazzucco aus der Gefangenschaft heim und arbeitete ab [[1949]] wieder als Lehrer. Er betätigte sich in der 1949 gegründeten [[Entomologische Arbeitsgemeinschaft|Entomologischen Arbeitsgemeinschaft]] am [[Haus der Natur]], die er von [[1952]] bis [[1962]] leitete. Daneben gründete er [[1951]] die ''Österreichische Zentrale für Falterwanderungen'' am "Haus der Natur" und widmete sich dann intensiv der Wanderfalterforschung. [[1952]] hob Karl Mazzucco gemeinsam mit [[Eberhard Stüber]] und dem Lehrer Josef Warta die ''Österreichische Naturschutzjugend'', die Jugendorganisation des Naturschutzbundes, aus der Taufe.
 +
 
 +
[[1962]] gipfelte Mazzuccos Arbeit in der Einrichtung einer Wanderfalter-Beobachtungsstation am [[Weißsee]] im obersten [[Stubachtal]] in 2350 m Höhe. Sie wurde dank des Entgegenkommens des Eisenbahnersportvereines in einer vom Kraftwerksbau verbliebenen Baracke, unmittelbar in der Nähe der [[Rudolfshütte]], eingerichtet. Das Gebiet eignete sich besonders gut für Wanderfalterbeobachtungen, hier zogen in manchen Nächten über 100.000 Schmetterlinge vorbei. Mazzucco verbrachte fast jedes Jahr mehrere Wochen in diesem Stützpunkt und konnte dort immer wieder auch Naturwissenschafter aus dem In- und Ausland als Gäste begrüßen. Auch Ornithologen verwendeten diesen Stützpunkt für Vogelzugbeobachtungen. Die zahlreichen Beobachtungsdaten sind in den Jahresberichten der Beobachtungsstation Weißsee niedergelegt. Die übrigen Forschungsergebnisse hat Mazzucco in vielen wissenschaftlichen Publikationen der verschiedensten naturwissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht.
 +
 
 +
[[1970]] ging Mazzucco als Lehrer in den Ruhestand und begann ein Studium der Zoologie. [[1975]] erlangte er (76-jährig) das Doktorat mit seiner Dissertation über das Thema ''Die Migration der [[Lepidoptera|Lepidopteren]] in den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]]''. Bereits [[1974]] war ihm vom Bundespräsidenten für seine großen Verdienste der Berufstitel "Professor" verliehen worden.
 +
 
 +
Nur ein halbes Jahr nach Erlangung seines Doktortitels erlag Karl Mazzucco im Jänner 1976 einem erst kurz vor Weihnachten diagnostizierten Krebs im Endstadium. Seine Witwe Maria übergab Mazzuccos Schmetterlingssammlung dem Haus der Natur, die Sammlung wurde bislang aber noch nie öffentlich zugänglich gemacht.
 +
 
 +
In Mazzuccos Heimatgemeinde Thalgau ist der [[Karl-Mazzucco-Weg]] nach dem Forscher benannt.
    
==Veröffentlichungen==
 
==Veröffentlichungen==
Zeile 19: Zeile 27:  
==Quellen==
 
==Quellen==
 
* [[Gernot Embacher|G. Embacher]], ''Die Entomologische Arbeitsgemeinschaft am Museum "Haus der Natur" in Salzburg'', in: Entomologica Austriaca 14 (2007), [http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/ENTAU_0014_0141-0153.pdf S. 141-153 (144).]
 
* [[Gernot Embacher|G. Embacher]], ''Die Entomologische Arbeitsgemeinschaft am Museum "Haus der Natur" in Salzburg'', in: Entomologica Austriaca 14 (2007), [http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/ENTAU_0014_0141-0153.pdf S. 141-153 (144).]
* Stüber und Tratz, wie unter „Literatur“ zitiert.
+
* Embacher, Stüber und Tratz, wie unter „Literatur“ zitiert.