Waging am See: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (typo, linkfix, Textkosmetik)
Zeile 3: Zeile 3:
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Die [[Bajuwaren]], die ab 500 n. Chr. in das [[Römer|römisch]]-[[Kelten|keltische]] [[Salzburger Voralpenland|Voralpenland]] eindringen gründen oder benennen bereits vorhandene Orte nach dem Namen des Anführers einer Wandersippe. "Waging" ist demnach der Ort, an dem die Leute des Wago ihre Wohnstatt nahmen. So lassen sich zahlreiche Ortsnamen in Bayern erklären, auch die Namen der Nachbarorte mit der Endung -ing, z. B. Taching, Otting, Tengling, Petting;
+
Die [[Bajuwaren]], die ab 500 n. Chr. in das [[Römer|römisch]]-[[Kelten|keltische]] [[Salzburger Voralpenland|Voralpenland]] eindringen, gründen oder benennen bereits vorhandene Orte nach dem Namen des Anführers einer Wandersippe. "Waging" ist demnach der Ort, an dem die Leute des Wago ihre Wohnstatt nahmen. So lassen sich zahlreiche Ortsnamen in [[Bayern#Altbayern|Altbayern]] und Österreich erklären, auch die Namen der Nachbarorte mit der Endung -ing, z. B. [[Taching]], [[Otting]], [[Tengling]], [[Petting]].
  
Um [[720]] n. Chr. schenkt der bayerische Agilogingerherzog [[Theodbert]] neben anderem Besitz auch Waging an das [[Stift Nonnberg]] in [[Salzburg]]. [[1275]] enden langjährige Gebietsstreitigkeiten zwischen dem [[Erzbischof]] von Salzburg und dem bayerische Herzog mit einem Vertrag. Darin werden die Grenzen zwischen beiden Territorien festgelegt wird. Waging, das z. T. schon seit 500 Jahren besitzrechtlich zu Salzburg gehört, ist nun auch "staatsrechtlich" ein Teil des [[Salzburg (Bundesland)|Landes Salzburg]]. Es war zu Zeiten der [[Salzburger Erzbischöfe|Fürsterzbischöfe]] Sitz eines [[Pflegegericht]]s, wie im [[Atlas Salisburgensis]] vom Salzburger Kartografen [[Joseph Jakob Fürstaller]] angeführt.   
+
Um [[720]] n. Chr. schenkt der [[Baiern|bairische]] Agilolfingerherzog [[Theodebert|Theodbert]] neben anderem Besitz auch Waging dem [[Stift Nonnberg]] in [[Salzburg]]. [[1275]] enden langjährige Gebietsstreitigkeiten zwischen dem [[Erzbischof]] von Salzburg und dem bayerischen Herzog mit einem Vertrag. Darin werden die Grenzen zwischen beiden Territorien festgelegt. Waging, das z. T. schon seit 500 Jahren besitzrechtlich zu Salzburg gehört, nun auch "staatsrechtlich" ein Teil des [[Erzstift Salzburg|Landes Salzburg]]. Es ist in den Zeiten der [[Salzburger Erzbischöfe|Fürsterzbischöfe]] Sitz eines [[Pfleggericht]]s, wie im [[Atlas Salisburgensis]] vom Salzburger Kartografen [[Joseph Jakob Fürstaller]] angeführt.   
  
Zwar war die Markterhebung schon früher, jedoch finden sich dazu keine Dokumente mehr. Erst am [[24. Februar]] [[1385]] ist Waging in einer Urkunde erstmals als "Markt" nachgewiesen. Ein Brand am [[29. September]] [[1611]] äschert fast ganz Waging einschließlich der Pfarrkirche und des Pfarrhofes ein.  
+
Zwar ist die Markterhebung schon früher erfolgt, jedoch finden sich dazu keine Dokumente mehr. Erst am [[24. Februar]] [[1385]] ist Waging in einer Urkunde erstmals als "Markt" nachgewiesen.
  
Der österreichische Erbfolgekrieg erreicht [[1743]]/[[1745|45]] das Salzburger Land. Beim Marsch bayerischer Truppen durch den Salzburger Staat nach Österreich wird auch Waging durch Einquartierung und Kontributionen sehr in Mitleidenschaft gezogen. [[1763]] brennt Waging neuerlich, am [[30. Juli]] werden 49 Häuser ein Raub der Flammen. Im gesamten [[Erzbistum (Überblick)|Erzbistum]] wird eine amtliche Spendenaktion für die Waginger durchgeführt.   
+
Ein Brand am [[29. September]] [[1611]] äschert fast ganz Waging einschließlich der Pfarrkirche und des Pfarrhofes ein.
 +
 
 +
Der österreichische Erbfolgekriege erreicht [[1743]]/[[1745|45]] das Salzburger Land. Beim Marsch bayerischer Truppen durch den Salzburger Staat nach Österreich wird auch Waging durch Einquartierung und Kontributionen sehr in Mitleidenschaft gezogen. [[1763]] brennt Waging neuerlich, am [[30. Juli]] werden 49 Häuser ein Raub der Flammen. Im gesamten [[Erzbistum (Überblick)|Erzbistum]] wird eine amtliche Spendenaktion für die Waginger durchgeführt.   
  
 
[[Wolfgang Amadeus Mozart]] übernachtet am [[23. September]] [[1777]] auf einer Reise nach München in Waging.
 
[[Wolfgang Amadeus Mozart]] übernachtet am [[23. September]] [[1777]] auf einer Reise nach München in Waging.
  
Im Zuge der [[Säkularisation]] kommt das Erzstift Salzburg mit Waging an Großherzog [[Ferdinand III. von Toskana]] und wird ein Kurfürstentum. [[1805]] kommt Waging nach dem Frieden von Preßburg an Österreich. Doch am [[30. September]] [[1810]] endet die Zugehörigkeit Wagings zu Salzburg - es wird dem von Napoleons Gnaden neu errichteten Königreich Bayern zugeschlagen. Damit gehört Waging zusammen mit dem Rupertiwinkel seit nun 190 Jahren zu Bayern.  
+
Im Zuge der [[Säkularisation]] kommt das [[Erzstift Salzburg]] mit Waging an Großherzog [[Ferdinand III. von Toskana]] und wird ein [[Kurfürstentum Salzburg|Kurfürstentum]]. [[1805]] kommt Salzburg und damit auch Waging nach dem Frieden von Preßburg an Österreich. Doch am [[30. September]] [[1810]] endet die Zugehörigkeit Wagings zu Salzburg - es wird zusammen mit dem Rupertiwinkel dem von [[Napoleon]]s Gnaden neu errichteten Königreich Bayern zugeschlagen. Seither gehört Waging zu Bayern.  
  
 
==Bildergalerie==
 
==Bildergalerie==
Zeile 37: Zeile 39:
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
{{homepage|http://www.waging-am-see.de}}
 
{{homepage|http://www.waging-am-see.de}}
* Salzburgwiki Beiträge
+
* Salzburgwiki-Beiträge
  
 
[[Kategorie:Bayern]]
 
[[Kategorie:Bayern]]

Version vom 30. September 2012, 21:38 Uhr

Waging am See, Strandimpression

Waging am See ist ein Markt mit 6.299 Einwohnern (Zählung 2004) in Bayern im Rupertiwinkel im Landkreis Traunstein.

Geschichte

Die Bajuwaren, die ab 500 n. Chr. in das römisch-keltische Voralpenland eindringen, gründen oder benennen bereits vorhandene Orte nach dem Namen des Anführers einer Wandersippe. "Waging" ist demnach der Ort, an dem die Leute des Wago ihre Wohnstatt nahmen. So lassen sich zahlreiche Ortsnamen in Altbayern und Österreich erklären, auch die Namen der Nachbarorte mit der Endung -ing, z. B. Taching, Otting, Tengling, Petting.

Um 720 n. Chr. schenkt der bairische Agilolfingerherzog Theodbert neben anderem Besitz auch Waging dem Stift Nonnberg in Salzburg. 1275 enden langjährige Gebietsstreitigkeiten zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem bayerischen Herzog mit einem Vertrag. Darin werden die Grenzen zwischen beiden Territorien festgelegt. Waging, das z. T. schon seit 500 Jahren besitzrechtlich zu Salzburg gehört, nun auch "staatsrechtlich" ein Teil des Landes Salzburg. Es ist in den Zeiten der Fürsterzbischöfe Sitz eines Pfleggerichts, wie im Atlas Salisburgensis vom Salzburger Kartografen Joseph Jakob Fürstaller angeführt.

Zwar ist die Markterhebung schon früher erfolgt, jedoch finden sich dazu keine Dokumente mehr. Erst am 24. Februar 1385 ist Waging in einer Urkunde erstmals als "Markt" nachgewiesen.

Ein Brand am 29. September 1611 äschert fast ganz Waging einschließlich der Pfarrkirche und des Pfarrhofes ein.

Der österreichische Erbfolgekriege erreicht 1743/45 das Salzburger Land. Beim Marsch bayerischer Truppen durch den Salzburger Staat nach Österreich wird auch Waging durch Einquartierung und Kontributionen sehr in Mitleidenschaft gezogen. 1763 brennt Waging neuerlich, am 30. Juli werden 49 Häuser ein Raub der Flammen. Im gesamten Erzbistum wird eine amtliche Spendenaktion für die Waginger durchgeführt.

Wolfgang Amadeus Mozart übernachtet am 23. September 1777 auf einer Reise nach München in Waging.

Im Zuge der Säkularisation kommt das Erzstift Salzburg mit Waging an Großherzog Ferdinand III. von Toskana und wird ein Kurfürstentum. 1805 kommt Salzburg und damit auch Waging nach dem Frieden von Preßburg an Österreich. Doch am 30. September 1810 endet die Zugehörigkeit Wagings zu Salzburg - es wird zusammen mit dem Rupertiwinkel dem von Napoleons Gnaden neu errichteten Königreich Bayern zugeschlagen. Seither gehört Waging zu Bayern.

Bildergalerie

Weblink

Quellen

  • Salzburgwiki-Beiträge