Caloptilia robustella: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Caloptilia robustella''' Jäckh, 1972: 552 ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
+
'''Caloptilia robustella''' Jäckh, 1972: 552 ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
  
 
==Diagnose==
 
==Diagnose==
Die Art ist sehr ähnlich ''[[Caloptilia alchimiella]]'' und habituell nur in Kleinigkeiten der Färbung und Zeichnung von Scheitel, Thorax und Vorderflügeln verschieden. Auch die Genitalarmaturen beider Geschlechter sind in beiden Arten sehr ähnlich, aber meist deutlich zu unterscheiden. Die Minen und Blattrollen an Eichenblättern sind aber nicht eindeutig zu bestimmen.
+
Die Art ist sehr ähnlich ''[[Caloptilia alchimiella]]'' und habituell nur in Kleinigkeiten der Färbung und Zeichnung von Scheitel, Thorax und Vorderflügeln verschieden. Auch die Genitalarmaturen beider Geschlechter sind in beiden Arten sehr ähnlich, aber meist deutlich zu unterscheiden. Die Minen und Blattrollen an [[Eiche]]nblättern sind aber nicht eindeutig zu bestimmen.
 
 
  
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
''C. robustella'' wurde von Embacher et al. (2011) in Salzburg fraglicherweise für die Zone I (Alpenvorland und Flyschzone) angegeben, doch beruht diese Angabe auf einem Irrtum. Alle untersuchten Tiere in der Salzburger Landessammlung am [[Haus der Natur]] erwiesen sich als ''[[Caloptilia alchimiella]]'', welche äußerlich sehr ähnlich ist. ''C. robustella'' könnte zwar in Salzburg vorkommen, doch ist die Art bis zu einem sicheren Nachweis aus der Liste der Salzburger Schmetterlinge zu streichen. Die fehlerhafte Angabe fand auch Eingang in die Österreich-Liste von Huemer (2013), wurde aber bereits bei Kurz & Embacher (2014 und 2015) korrigiert. Lebensraum in Salzburg könnten alte Eichenalleen und sonnige Waldränder sein.
+
''C. robustella'' wurde von Embacher et al. (2011) in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] fraglicherweise für die Zone I ([[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]]) angegeben, doch beruht diese Angabe auf einem Irrtum. Alle untersuchten Tiere in der Salzburger Landessammlung am [[Haus der Natur]] erwiesen sich als ''[[Caloptilia alchimiella]]'', welche äußerlich sehr ähnlich ist. ''C. robustella'' könnte zwar in Salzburg vorkommen, doch ist die Art bis zu einem sicheren Nachweis aus der Liste der Salzburger Schmetterlinge zu streichen. Die fehlerhafte Angabe fand auch Eingang in die Österreich-Liste von Huemer (2013), wurde aber bereits bei Kurz & Embacher (2014 und 2015) korrigiert. Lebensraum in Salzburg könnten alte Eichenalleen und sonnige [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder sein.
  
 
==Nachbarfaunen==
 
==Nachbarfaunen==
''C. robustella'' wird von Huemer (2013) für alle österreichischen Bundesländer mit Ausnahme von Nordtirol, Kärnten und die Steiermark angegeben. In Oberösterreich gibt Klimesch (1990) die Art für das Mühlviertel und das Alpenvorland an. In Bayern fehlt sie im voralpinen Moor- und Hügelland (Alpenvorland) und den Alpen, ist in den anderen drei Naturräumen aber rezent vertreten (Haslberger & Segerer 2016).
+
''C. robustella'' wird von Huemer (2013) für alle österreichischen Bundesländer mit Ausnahme von [[Nordtirol]], [[Kärnten]] und die [[Steiermark]] angegeben. In [[Oberösterreich]] gibt Klimesch (1990) die Art für das Mühlviertel und das Alpenvorland an. In [[Bayern]] fehlt sie im voralpinen Moor- und Hügelland (Alpenvorland) und den [[Alpen]], ist in den anderen drei Naturräumen aber rezent vertreten (Haslberger & Segerer 2016).
  
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Zeile 22: Zeile 21:
 
*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
 
*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
 
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
 
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
+
*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
 
*Kurz, M. A. & G. Embacher 2014. 2. Nachtrag zu "Die Schmetterlinge des Landes Salzburg" (Insecta: Lepidoptera). Beiträge zur Entomofaunistik 14: 101-106.
 
*Kurz, M. A. & G. Embacher 2014. 2. Nachtrag zu "Die Schmetterlinge des Landes Salzburg" (Insecta: Lepidoptera). Beiträge zur Entomofaunistik 14: 101-106.
 
*Kurz, M. A. & G. Embacher 2015. Die Gracillariinae und Phyllocnistinae (Lepidoptera, Gracillariidae) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik 15: 1-7.
 
*Kurz, M. A. & G. Embacher 2015. Die Gracillariinae und Phyllocnistinae (Lepidoptera, Gracillariidae) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik 15: 1-7.
 +
 +
== Einzelnachweis ==
 +
<references/>
  
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]

Aktuelle Version vom 29. September 2025, 17:49 Uhr

Caloptilia robustella Jäckh, 1972: 552 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Die Art ist sehr ähnlich Caloptilia alchimiella und habituell nur in Kleinigkeiten der Färbung und Zeichnung von Scheitel, Thorax und Vorderflügeln verschieden. Auch die Genitalarmaturen beider Geschlechter sind in beiden Arten sehr ähnlich, aber meist deutlich zu unterscheiden. Die Minen und Blattrollen an Eichenblättern sind aber nicht eindeutig zu bestimmen.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie

C. robustella wurde von Embacher et al. (2011) in Salzburg fraglicherweise für die Zone I (Alpenvorland und Flyschzone) angegeben, doch beruht diese Angabe auf einem Irrtum. Alle untersuchten Tiere in der Salzburger Landessammlung am Haus der Natur erwiesen sich als Caloptilia alchimiella, welche äußerlich sehr ähnlich ist. C. robustella könnte zwar in Salzburg vorkommen, doch ist die Art bis zu einem sicheren Nachweis aus der Liste der Salzburger Schmetterlinge zu streichen. Die fehlerhafte Angabe fand auch Eingang in die Österreich-Liste von Huemer (2013), wurde aber bereits bei Kurz & Embacher (2014 und 2015) korrigiert. Lebensraum in Salzburg könnten alte Eichenalleen und sonnige Waldränder sein.

Nachbarfaunen

C. robustella wird von Huemer (2013) für alle österreichischen Bundesländer mit Ausnahme von Nordtirol, Kärnten und die Steiermark angegeben. In Oberösterreich gibt Klimesch (1990) die Art für das Mühlviertel und das Alpenvorland an. In Bayern fehlt sie im voralpinen Moor- und Hügelland (Alpenvorland) und den Alpen, ist in den anderen drei Naturräumen aber rezent vertreten (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Die Raupen von C. robustella erzeugen in Eichenblättern (in Salzburg käme hier praktisch nur die Stieleiche, Quercus robur, in Betracht) zunächst kleine Jugendminen, später lebt sie in Blattrollen, die denen der Caloptilia alchimiella an derselben Nahrungspflanze völlig gleichen.

Weiterführende Informationen

Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen

  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & G. Embacher 2014. 2. Nachtrag zu "Die Schmetterlinge des Landes Salzburg" (Insecta: Lepidoptera). Beiträge zur Entomofaunistik 14: 101-106.
  • Kurz, M. A. & G. Embacher 2015. Die Gracillariinae und Phyllocnistinae (Lepidoptera, Gracillariidae) des Bundeslandes Salzburg, Österreich. Beiträge zur Entomofaunistik 15: 1-7.

Einzelnachweis