Gletscher: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Gletscher''' sind Eisströme aus Schneemassen, die oberhalb der Schneegrenze, die sich in Österreich durchschnittlich bei 2900 [[m ü. A.]] befinden und auch im Sommer nicht abtauen.
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'''Gletscher''' sind Eisströme aus Schneemassen, die oberhalb der Schneegrenze, die sich in Österreich durchschnittlich bei 2 900 [[m ü. A.]] befinden und auch im Sommer nicht abtauen.
  
 
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Dem Höhenaufbau des Landes entsprechend, liegen die meisten Gletscher Österreichs in den [[Zentralalpen]], wobei ihre Zahl von Osten nach Westen ansteigt. Insgesamt gibt es in Österreich 925 Gletscher mit einer Gesamtfläche von rund 540 km² (Stand 1980). Am stärksten vergletschert sind die Ötztaler Alpen (213 Gletscher, 173 km²), innerhalb der [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] sind es die Berge der [[Venedigergruppe]] mit 101 Gletschern mit einer Gesamtfläche von 90 km²).  
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Dem Höhenaufbau des Landes entsprechend, liegen die meisten Gletscher Österreichs in den [[Zentralalpen]], wobei ihre Zahl von Osten nach Westen ansteigt. Insgesamt gibt es in Österreich 925 Gletscher mit einer Gesamtfläche von rund 540 km² (Stand 1980), davon 173 im Bundesland Salzburg liegen. Am stärksten vergletschert sind die Ötztaler Alpen (213 Gletscher, 173 km²), innerhalb der [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] sind es die Berge der [[Venedigergruppe]] mit 101 Gletschern mit einer Gesamtfläche von 90 km²).  
  
 
Bei allen Gletschern in Österreich ist seit [[1850]] ein starker Rückgang zu verzeichnen, wie auch in allen anderen [[Alpen]]gebieten Europas. Der größte und bekannteste österreichische Gletscher ist die [[Pasterze]] in der [[Großglockner|Glocknergruppe]] in Kärnten mit einer Fläche von rund 19 km²; am weitesten nach Osten und Norden vorgeschoben sind die Gletscher des [[Dachstein]]massivs.  
 
Bei allen Gletschern in Österreich ist seit [[1850]] ein starker Rückgang zu verzeichnen, wie auch in allen anderen [[Alpen]]gebieten Europas. Der größte und bekannteste österreichische Gletscher ist die [[Pasterze]] in der [[Großglockner|Glocknergruppe]] in Kärnten mit einer Fläche von rund 19 km²; am weitesten nach Osten und Norden vorgeschoben sind die Gletscher des [[Dachstein]]massivs.  
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[[1869]] wurde ein Rückgang des Eises am [[Stausee Mooserboden|Mooserboden]] von über 500 m registriert.  
 
[[1869]] wurde ein Rückgang des Eises am [[Stausee Mooserboden|Mooserboden]] von über 500 m registriert.  
  
Von [[1850]] bis [[1880]] ging der [[Obersulzbachkees|Obersulzbachgletscher]] im Venediger Gebiet in seinem Zungengebiet um 60 bis 70 Millionen Kubikmeter Eis zurück und gab dabei 439.000 m² Boden frei.
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Von [[1850]] bis [[1880]] ging der [[Obersulzbachkees|Obersulzbachgletscher]] im Venediger Gebiet in seinem Zungengebiet um 60 bis 70 Millionen Kubikmeter Eis zurück und gab dabei 439 000 m² Boden frei.
  
 
Am [[24. August]] [[2010]] fand der renommierte  Salzburger  Gletscherexperte [[Heinz Slupetzky]] im [[Stubacher  Sonnblickkees]] einen alten Holzpegel, der für  Bewegungsmessungen im  Gletscher 1964 angebracht worden war. Von 1964 bis  zum Funddatum hatte  der Holzpegel 176 Meter zurück gelegt. Ein Beweis  dafür, das Gletscher  leben und sich im Verlauf von Jahrhunderten das  Gletschereis immer  wieder erneuert. Damit ist der Begriff ''ewiges Eis''  eigentlich nicht  zutreffend<ref>{{Quelle SN|9. April 2011}}</ref>.
 
Am [[24. August]] [[2010]] fand der renommierte  Salzburger  Gletscherexperte [[Heinz Slupetzky]] im [[Stubacher  Sonnblickkees]] einen alten Holzpegel, der für  Bewegungsmessungen im  Gletscher 1964 angebracht worden war. Von 1964 bis  zum Funddatum hatte  der Holzpegel 176 Meter zurück gelegt. Ein Beweis  dafür, das Gletscher  leben und sich im Verlauf von Jahrhunderten das  Gletschereis immer  wieder erneuert. Damit ist der Begriff ''ewiges Eis''  eigentlich nicht  zutreffend<ref>{{Quelle SN|9. April 2011}}</ref>.
  
 
==Gletscher in Salzburg==
 
==Gletscher in Salzburg==
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173 Gletscher befinden sich im Bundesland Salzburg. Die gesamte vergletscherte Fläche Salzburgs ist von 91 km² im Jahr 1969 auf rund 66 km² im Jahr 2011 geschrumpft. Die größten relativen Flächenverluste wurden in der [[Ankogelgruppe]] und im [[Hochkönig]]-Gebiet festgestellt, wie [[Hans Wiesenberger]] vom [[Hydrografischer Dienst Land Salzburg|Hydrografischen Dienst des Landes Salzburg]]
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* [[Übergossene Alm]] im [[Hochkönig]]massiv
 
* [[Übergossene Alm]] im [[Hochkönig]]massiv
 
* Krimmler Kees bei der [[Birnlücke]]
 
* Krimmler Kees bei der [[Birnlücke]]
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* Krumlkees und Vogelmaier-Ochsenkarkees in der [[Goldberggruppe]]
 
* Krumlkees und Vogelmaier-Ochsenkarkees in der [[Goldberggruppe]]
  
=====siehe auch=====
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== Veränderungen ==
* [[Kees]]
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Bei Messungen, die 2011 an dreizehn Gletschern durchgeführt wurden, wurde eine durchschnittliche Schrumpfung um 10,3 Meter gegenüber 2010 festgestellt.
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Die vorläufigen Berechnungen der Massenbilanz 2010/11 ergaben beim Stubacher Sonnblickkees  einen  Verlust von  minus 2,65 Millionen Kubikmetern (umgerechnet in  Wasserwert). Das entspricht einer im Durchschnitt 2,46 Meter hohen Wasserfläche  über den ganzen Gletscher (1,07 Quadratkilometer) oder einer nahezu drei  Meter dicken Eisschicht, die 2011 abgeschmolzen war. Die endgültigen  Werte werden noch etwas negativer sein (Datenstand Oktober 2011<ref>Quelle [http://science.orf.at/stories/1689132/ science.orf.at]</ref>). Der Massenverlust von 2,7 Millionen Kubikmetern ist der Viertgrößte in der Messreihe  seit 1959 und nach der spezifischen Bilanz von drei Meter Eis (2,46 Meter  Wasserwert) liegt das Jahr hinter dem Rekordverlust 2003 an zweiter  Stelle.
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Das Stubacher Sonnblickkees wurde um 109 Meter kürzer, das Untere Rifflkees um 226 Meter, das Ödenwinkelkees um 394 Meter.
  
 
==Gletscher in Grenzgregionen==
 
==Gletscher in Grenzgregionen==
* Gosaugletscher, Hallstätter Gletscher und Schladminger Gletscher im [[Dachstein]]massiv
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* [[enns:Gosaugletscher|Gosaugletscher]], [[enns:Hallstätter Gletscher|Hallstätter Gletscher]] und [[enns:Schladminger Gletscher|Schladminger Gletscher]] im [[Dachstein]]massiv
* [[Äußeres Mulwitzkees]] in der [[Venedigergruppe]] in Osttirol
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* Äußeres [[Mulwitzkees]] in der [[Venedigergruppe]] in Osttirol
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== Siehe auch==
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* [[Kees]]
  
 
==Quellen und Fußnoten ==
 
==Quellen und Fußnoten ==
 
* [http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.g/g469151.htm aeiou Österreich]
 
* [http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.g/g469151.htm aeiou Österreich]
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* {{Quelle SN|7. April 2012}}
 
<references/>
 
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Version vom 12. April 2012, 18:29 Uhr

Gletscher oberhalb des Käfertals in den Hohen Tauern
Dieses Bild wurde vom Kitzsteinhorn aus aufgenommen: ganz links der Großglockner, rechts der markante Spitz die Hofmanns Spitze (3 722 m ü. A., benannt nach dem Bergsteiger Karl Hofmann, dann die flache Spitze rechts im Bild der Johannis Berg (3 353 m ü. A.), unter dem sich das Karlinger Kees bis zum Stausee Mooserboden hinunter zieht (auf ca. 2 200 m ü. A.)

Gletscher sind Eisströme aus Schneemassen, die oberhalb der Schneegrenze, die sich in Österreich durchschnittlich bei 2 900 m ü. A. befinden und auch im Sommer nicht abtauen.

Bezeichnung

In Salzburg, Kärnten und Osttirol werden sie Kees genannt, im übrigen Tirol Ferner.

Allgemeines

Dem Höhenaufbau des Landes entsprechend, liegen die meisten Gletscher Österreichs in den Zentralalpen, wobei ihre Zahl von Osten nach Westen ansteigt. Insgesamt gibt es in Österreich 925 Gletscher mit einer Gesamtfläche von rund 540 km² (Stand 1980), davon 173 im Bundesland Salzburg liegen. Am stärksten vergletschert sind die Ötztaler Alpen (213 Gletscher, 173 km²), innerhalb der Hohen Tauern sind es die Berge der Venedigergruppe mit 101 Gletschern mit einer Gesamtfläche von 90 km²).

Bei allen Gletschern in Österreich ist seit 1850 ein starker Rückgang zu verzeichnen, wie auch in allen anderen Alpengebieten Europas. Der größte und bekannteste österreichische Gletscher ist die Pasterze in der Glocknergruppe in Kärnten mit einer Fläche von rund 19 km²; am weitesten nach Osten und Norden vorgeschoben sind die Gletscher des Dachsteinmassivs.

Die österreichischen Landschaften sind entscheidend durch die Erosions- und Transporttätigkeit der Gletscher in der Eiszeit geprägt. So entstanden die die großen Täler, die Kare und die Wannen der Alpenseen, es wurden Moränenwälle (z. B. Salzburg - Aigen am Fuße des Gaisbergs) aufgeschüttet und typische Kleinformen (Gletscherschliffe, Gletschertöpfe usw.) gebildet.

Die Bedeutung der Gletscher für den Menschen liegt außer in ihrem landschaftlichen Reiz, einer Grundlage des Kraftwerkstauseen wird von den Gletschern gespeist.

Historische Notizen

1869 wurde ein Rückgang des Eises am Mooserboden von über 500 m registriert.

Von 1850 bis 1880 ging der Obersulzbachgletscher im Venediger Gebiet in seinem Zungengebiet um 60 bis 70 Millionen Kubikmeter Eis zurück und gab dabei 439 000 m² Boden frei.

Am 24. August 2010 fand der renommierte Salzburger Gletscherexperte Heinz Slupetzky im Stubacher Sonnblickkees einen alten Holzpegel, der für Bewegungsmessungen im Gletscher 1964 angebracht worden war. Von 1964 bis zum Funddatum hatte der Holzpegel 176 Meter zurück gelegt. Ein Beweis dafür, das Gletscher leben und sich im Verlauf von Jahrhunderten das Gletschereis immer wieder erneuert. Damit ist der Begriff ewiges Eis eigentlich nicht zutreffend[1].

Gletscher in Salzburg

173 Gletscher befinden sich im Bundesland Salzburg. Die gesamte vergletscherte Fläche Salzburgs ist von 91 km² im Jahr 1969 auf rund 66 km² im Jahr 2011 geschrumpft. Die größten relativen Flächenverluste wurden in der Ankogelgruppe und im Hochkönig-Gebiet festgestellt, wie Hans Wiesenberger vom Hydrografischen Dienst des Landes Salzburg

Veränderungen

Bei Messungen, die 2011 an dreizehn Gletschern durchgeführt wurden, wurde eine durchschnittliche Schrumpfung um 10,3 Meter gegenüber 2010 festgestellt. Die vorläufigen Berechnungen der Massenbilanz 2010/11 ergaben beim Stubacher Sonnblickkees einen Verlust von minus 2,65 Millionen Kubikmetern (umgerechnet in Wasserwert). Das entspricht einer im Durchschnitt 2,46 Meter hohen Wasserfläche über den ganzen Gletscher (1,07 Quadratkilometer) oder einer nahezu drei Meter dicken Eisschicht, die 2011 abgeschmolzen war. Die endgültigen Werte werden noch etwas negativer sein (Datenstand Oktober 2011[2]). Der Massenverlust von 2,7 Millionen Kubikmetern ist der Viertgrößte in der Messreihe seit 1959 und nach der spezifischen Bilanz von drei Meter Eis (2,46 Meter Wasserwert) liegt das Jahr hinter dem Rekordverlust 2003 an zweiter Stelle.

Das Stubacher Sonnblickkees wurde um 109 Meter kürzer, das Untere Rifflkees um 226 Meter, das Ödenwinkelkees um 394 Meter.

Gletscher in Grenzgregionen

Siehe auch

Quellen und Fußnoten

  1. "Salzburger Nachrichten", 9. April 2011
  2. Quelle science.orf.at