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[[Datei:Paschinger_Schlössl_Garten_November_2018.jpg|thumb|Garten des Paschingerschlössls.]]
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[[Datei:Gämse_Paschingerschlössl_Kapuzinerbergl_21_Mai_2018_8.jpg|thumb|[[Gämse]] im Garten des Paschingerschlössls.]]
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[[Datei:Paschingerschlössl 1931.jpg|thumb|Das Paschingerschlössl 1931.]]
   
Das '''{{PAGENAME}}''', zeitweise auch ''Villa Europa'' oder ''Stefan-Zweig-Villa'' genannt, befindet sich in der [[Stadt Salzburg]] auf dem [[Kapuzinerberg]]. Es zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]]  in der Stadt Salzburg.
 
Das '''{{PAGENAME}}''', zeitweise auch ''Villa Europa'' oder ''Stefan-Zweig-Villa'' genannt, befindet sich in der [[Stadt Salzburg]] auf dem [[Kapuzinerberg]]. Es zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]]  in der Stadt Salzburg.
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Der "Dehio" (Kunstdenkmäler Österreichs, Stadt und Land, Redaktion Bundesdenkmalamt)  stellt fest, dass der dortige Bau im Kern aus der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s stammt. Eine erste Gartenanlage entsteht dort gemäß der Publikation nach dem Kauf des Grundstückes durch Peter Ettinger in Jahr [[1639]]. Das als Garten ausgewiesene Gelände nordöstlich gegenüber dem [[Kapuzinerkloster Salzburg|Kapuzinerkloster]] war bei Kriegen als Waffenplatz ungeltlich dem [[Erzbischof]] zu überlassen. Obwohl der gesamte Kapuzinerberg in die [[Stadtbefestigung]] einbezogen war, kam es aber nie zu diesem Ernstfall. [[1643]] befindet sich dort gemäß dem sehr detaillierten Plan von [[Philipp Harpff]] ein kleiner eingezäunter Garten mit einem Gartenpavillon. Auf dem [[Matthäus Merian|Merian]]-Stadtplan von [[1644]] sind Garten und Pavillon ebenfalls zu sehen. Die Ansicht der Stadt von [[1685]]/87 (vom Haus [[Linzer Gasse]] 21 aus) zeigt hinter einer Einfriedung erneut einen Gartenpavillon, bzw. ein kleines quadratisches Häuschen.  
 
Der "Dehio" (Kunstdenkmäler Österreichs, Stadt und Land, Redaktion Bundesdenkmalamt)  stellt fest, dass der dortige Bau im Kern aus der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s stammt. Eine erste Gartenanlage entsteht dort gemäß der Publikation nach dem Kauf des Grundstückes durch Peter Ettinger in Jahr [[1639]]. Das als Garten ausgewiesene Gelände nordöstlich gegenüber dem [[Kapuzinerkloster Salzburg|Kapuzinerkloster]] war bei Kriegen als Waffenplatz ungeltlich dem [[Erzbischof]] zu überlassen. Obwohl der gesamte Kapuzinerberg in die [[Stadtbefestigung]] einbezogen war, kam es aber nie zu diesem Ernstfall. [[1643]] befindet sich dort gemäß dem sehr detaillierten Plan von [[Philipp Harpff]] ein kleiner eingezäunter Garten mit einem Gartenpavillon. Auf dem [[Matthäus Merian|Merian]]-Stadtplan von [[1644]] sind Garten und Pavillon ebenfalls zu sehen. Die Ansicht der Stadt von [[1685]]/87 (vom Haus [[Linzer Gasse]] 21 aus) zeigt hinter einer Einfriedung erneut einen Gartenpavillon, bzw. ein kleines quadratisches Häuschen.  
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Gemäß einem Artikel in den [[Salzburger Nachrichten]]<ref name="SN07Dez2021"></ref> ist das Paschingerschlössl  [[1639]] angeblich als Jagdschlösschen von Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]] dokumentiert.<ref name="SN07Dez2021">[https://www.sn.at/salzburg/politik/wolfgang-porsche-kaufte-einstige-villa-von-stefan-zweig-in-salzburg-113632663 www.sn.at] "Wolfgang Porsche kaufte einstige Villa von Stefan Zweig in Salzburg", ein Beitrag von [[Barbara Haimerl]]</ref>. Eine kurze Nachforschung nach einer solchen Urkunde blieb aber ohne Ergebnis. Nachdem die oben genannten z.T. sehr detailliert dargestellten Bild-Urkunden und auch die Ansicht von Daniel Miller (zwischen 1635 und 1657 "Salzburg vom Mönchsberg gegen Norden") dort kein Schlösschen erkennen lassen, und diese Angabe zudem im Widerspruch mit den dokumentierten Angaben im "Dehio" stehen, ist dabei aber von einem Irrtum auszugehen.  
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[[Datei:Paschingerschlössl 1931.jpg|thumb|Das Paschingerschlössl 1931.]]
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Gemäß einem Artikel in den "[[Salzburger Nachrichten]]"<ref name="SN07Dez2021"></ref> ist das Paschingerschlössl  [[1639]] angeblich als Jagdschlösschen von Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]] dokumentiert.<ref name="SN07Dez2021">[https://www.sn.at/salzburg/politik/wolfgang-porsche-kaufte-einstige-villa-von-stefan-zweig-in-salzburg-113632663 www.sn.at] "Wolfgang Porsche kaufte einstige Villa von Stefan Zweig in Salzburg", ein Beitrag von [[Barbara Haimerl]]</ref>. Eine kurze Nachforschung nach einer solchen Urkunde blieb aber ohne Ergebnis. Nachdem die oben genannten z.T. sehr detailliert dargestellten Bild-Urkunden und auch die Ansicht von Daniel Miller (zwischen 1635 und 1657 "Salzburg vom Mönchsberg gegen Norden") dort kein Schlösschen erkennen lassen, und diese Angabe zudem im Widerspruch mit den dokumentierten Angaben im "Dehio" stehen, ist dabei aber von einem Irrtum auszugehen.  
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[[Datei:Paschinger_Schlössl_Garten_November_2018.jpg|thumb|Garten des Paschingerschlössls.]]
    
[[1775]] als Herrenstöckl in Form eines Landsitzes konzipiert,<ref name="SN07Dez2021"></ref> befand es sich bald im Eigentum des namengebenden [[Anton Paschinger]], dem das Schloss zwischen [[1793]] und [[1823]] gehörte. Danach gehörte das Schlösschen von [[1824]] bis [[1867]] Matthias Gschnitzer. Vor dem [[Ersten Weltkrieg]] war es im Besitz der Oberstensgattin Marie von Ziegler. Im Jahre 1916 wurde das Haus von Dr. Josef Kranz erworben, einem bekannten Spiritus-Industriellen,<ref name="SVB1937">[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19370420&query=%22paschinger%22&seite=7 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 20. April 1937, Seite 7</ref> von dem es [[1917]] der österreichische Autor [[Stefan Zweig]] kaufte (Haus Kapuzinerberg 5). Zweig lebte dort von [[1919]] bis [[1934]] gemeinsam mit seiner ersten Frau [[Friderike Maria Zweig|Friderike]]. Mit dem wachsenden Antisemitismus der [[Zwischenkriegszeit]] und wegen einer Hausdurchsuchung der austrofaschistischen Polizei, aber auch in der Zeit einer immer brüchiger werdenden Ehe sah er sich gezwungen, Salzburg zu verlassen, und emigrierte nach London [[Großbritannien|England]]. Am [[18. Mai]] [[1937]]<ref>{{Quelle Kulturlexikon}}</ref> verkaufte Friderike Zweig das Haus an Friedl Gollhofer um 63.000 [[Schilling]].<ref name="SVB1937"></ref> Stefan und Friederike Zweig bekamen nur einen Teil des Erlöses, mussten "Judenfluchtsteuer" bezahlen und hatten das Objekt weit unter seinem Wert verkaufen müssen.<ref>Quelle Dr. [[Reinhard Medicus]]</ref>
 
[[1775]] als Herrenstöckl in Form eines Landsitzes konzipiert,<ref name="SN07Dez2021"></ref> befand es sich bald im Eigentum des namengebenden [[Anton Paschinger]], dem das Schloss zwischen [[1793]] und [[1823]] gehörte. Danach gehörte das Schlösschen von [[1824]] bis [[1867]] Matthias Gschnitzer. Vor dem [[Ersten Weltkrieg]] war es im Besitz der Oberstensgattin Marie von Ziegler. Im Jahre 1916 wurde das Haus von Dr. Josef Kranz erworben, einem bekannten Spiritus-Industriellen,<ref name="SVB1937">[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19370420&query=%22paschinger%22&seite=7 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 20. April 1937, Seite 7</ref> von dem es [[1917]] der österreichische Autor [[Stefan Zweig]] kaufte (Haus Kapuzinerberg 5). Zweig lebte dort von [[1919]] bis [[1934]] gemeinsam mit seiner ersten Frau [[Friderike Maria Zweig|Friderike]]. Mit dem wachsenden Antisemitismus der [[Zwischenkriegszeit]] und wegen einer Hausdurchsuchung der austrofaschistischen Polizei, aber auch in der Zeit einer immer brüchiger werdenden Ehe sah er sich gezwungen, Salzburg zu verlassen, und emigrierte nach London [[Großbritannien|England]]. Am [[18. Mai]] [[1937]]<ref>{{Quelle Kulturlexikon}}</ref> verkaufte Friderike Zweig das Haus an Friedl Gollhofer um 63.000 [[Schilling]].<ref name="SVB1937"></ref> Stefan und Friederike Zweig bekamen nur einen Teil des Erlöses, mussten "Judenfluchtsteuer" bezahlen und hatten das Objekt weit unter seinem Wert verkaufen müssen.<ref>Quelle Dr. [[Reinhard Medicus]]</ref>
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Heute liegt es umgeben von Bäumen und Sträuchern romantisch verwachsen, vom [[Stefan-Zweig-Weg]] aus nur in Ansätzen erkennbar. Die Villa ist in Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
 
Heute liegt es umgeben von Bäumen und Sträuchern romantisch verwachsen, vom [[Stefan-Zweig-Weg]] aus nur in Ansätzen erkennbar. Die Villa ist in Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
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=== Ära Wolfgang Porsche ===
 
Wie der breiteren Öffentlichkeit erst Anfang [[Dezember]] [[2021]] bekannt wurde, hat die geschichtsträchtige Villa bereits seit mehr als einem Jahr einen neuen Besitzer: [[Wolfgang Porsche]], Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding, hat die Liegenschaft im [[Oktober]] [[2020]] um 8,4 Mill. Euro von der Eigentümerfamilie [[Gollhofer]] gekauft. Der 87-jährige Gunther Gollhofer und sein 77-jähriger Bruder Wolfgang hatten das Haus bis zuletzt bewohnt.
 
Wie der breiteren Öffentlichkeit erst Anfang [[Dezember]] [[2021]] bekannt wurde, hat die geschichtsträchtige Villa bereits seit mehr als einem Jahr einen neuen Besitzer: [[Wolfgang Porsche]], Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding, hat die Liegenschaft im [[Oktober]] [[2020]] um 8,4 Mill. Euro von der Eigentümerfamilie [[Gollhofer]] gekauft. Der 87-jährige Gunther Gollhofer und sein 77-jähriger Bruder Wolfgang hatten das Haus bis zuletzt bewohnt.
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Verhandlungen der [[Universität Salzburg]] gemeinsam mit [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt]] und [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land]] waren vor eineinhalb Jahren an den Vorstellungen der Eigentümer gescheitert. Laut einem Schätzgutachten der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) habe die Villa einen Wert von fünf bis sechs Mill. Euro, schildert [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Harald Preuner]]. Die Eigentümer hätten neun Mill. Euro verlangt. Zwar hätten sich private Sponsoren gefunden, jedoch sei der Betrag von drei Millionen Euro nicht aufbringbar gewesen. Wolfgang Porsche habe ihn vor rund einem halben Jahr davon informiert, dass er die Villa gekauft habe, sagt Preuner.<ref name="SN07Dez2021"></ref>
 
Verhandlungen der [[Universität Salzburg]] gemeinsam mit [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt]] und [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land]] waren vor eineinhalb Jahren an den Vorstellungen der Eigentümer gescheitert. Laut einem Schätzgutachten der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) habe die Villa einen Wert von fünf bis sechs Mill. Euro, schildert [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Harald Preuner]]. Die Eigentümer hätten neun Mill. Euro verlangt. Zwar hätten sich private Sponsoren gefunden, jedoch sei der Betrag von drei Millionen Euro nicht aufbringbar gewesen. Wolfgang Porsche habe ihn vor rund einem halben Jahr davon informiert, dass er die Villa gekauft habe, sagt Preuner.<ref name="SN07Dez2021"></ref>
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==== Zufahrtstunnel im Kapuzinerberg ====
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Anfang Februar [[2025]] wurde bekannt, dass Wolfgang Porsche einen rund 500 Meter langen Tunnel plant, der von der [[Parkgarage Linzer Gasse]] abzweigt und in einer Parkkaverne beim Paschingerschlössl endet. Der Großteil der vorgesehenen Tunnelfläche liegt unterhalb der Villa und gehört somit Porsche ([[Kellerrecht]]). Der Vertrag mit der [[Stadtgemeinde Salzburg]], der dem Villeneigentümer das Einfahrtsrecht über die Parkgarage einräumt, wurde im März 2024 geschlossen: 40.000 Euro als Einmalzahlung wurden für dieses Servitut verlangt.<ref name="SN06" />
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Der Felsstollen soll einen Durchmesser von 4,75 Metern haben und eine Steigung von 10 Prozent aufweisen. Immerhin liegen 49 Höhenmeter zwischen der Parkgarage in der [[Glockengasse]] und dem Ende des Tunnels unter der Villa. Von einer Tunnellänge von 510 Metern ist die Rede. Den Abschluss soll eine Kaverne zum Parken bilden. Von dieser Tiefgarage aus ist dann ein Fußwegtunnel in die Villa vorgesehen. Von neun Stellplätzen für Autos ist die Rede.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/wolfgang-porsche-autotunnel-stefan-zweig-villa-salzburger-kapuzinerberg-173002051 www.sn.at], 5. Februar 2025</ref>
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Das Gestein werde herausgefräst und nicht gesprengt, das Aushubmaterial über die Tiefgarage abtransportiert. Gerechnet wird mit maximal 10&nbsp;000 Kubikmetern Ausbruchmaterial, einer Tunnelbauzeit von sieben Monaten und fünf Lkw-Fahrten pro Tag. Die Sanierung der denkmalgeschützten Villa soll im Frühjahr oder Sommer 2025 abgeschlossen werden. Auf eine Baubewilligung für den Tunnel hoffen die Verantwortlichen noch in diesem Jahr.<ref name="SN06">[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/tunnel-wolfgang-porsche-stefan-zweig-villa-salzburg-im-untergrund-platz-173066407 www.sn.at], 6. Februar 2025</ref>
    
== Bildergalerie ==
 
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[[Datei:Gämse_Paschingerschlössl_Kapuzinerbergl_21_Mai_2018_8.jpg|thumb|[[Gämse]] im Garten des Paschingerschlössls.]]
    
== Quellen ==
 
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