Vier-Elemente-Brunnen: Unterschied zwischen den Versionen
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* Element Luft: 'Herkules ringt mit den Riesen Antaios'; dem Sohn des Posseidon (Wasser) und der Gaia (Erde), der - vom Boden in die Luft gehoben - keine Kraft mehr aus der Verbindung mit Gaia (seiner Mutter) ziehen kann. Die Attribute sind hier schlecht erkennbar. | * Element Luft: 'Herkules ringt mit den Riesen Antaios'; dem Sohn des Posseidon (Wasser) und der Gaia (Erde), der - vom Boden in die Luft gehoben - keine Kraft mehr aus der Verbindung mit Gaia (seiner Mutter) ziehen kann. Die Attribute sind hier schlecht erkennbar. | ||
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| − | Der Mirabellgarten wurde als barocker Garten um [[1690]] im Auftrag von Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein|Johann Ernst Graf Thun]] durch [[Fischer von Erlach]] errichtet. Spätere Umgestaltungen im Geist des Rokoko erfolgten durch [[Lukas von Hildebrandt]]. Die vier steinernen Skulpturengruppen wurden bereits 1690 von Ottavio Mosto und wie alle anderen 20 Skulpturen nach Entwürfen von Fischer von Erlach gestaltet. | + | Der Mirabellgarten wurde als barocker Garten um [[1690]] im Auftrag von Fürsterzbischof [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein|Johann Ernst Graf Thun]] durch [[Fischer von Erlach]] errichtet. Spätere Umgestaltungen im Geist des Rokoko erfolgten durch [[Lukas von Hildebrandt]]. Die vier steinernen Skulpturengruppen wurden bereits 1690 von [[Ottavio Mosto]] und wie alle anderen 20 Skulpturen nach Entwürfen von Fischer von Erlach gestaltet. |
| − | + | [[Datei:Vier-Elemente-Brunnen 02.jpg|thumb|Der Vier-Elemente-Brunnen, im Hintergrund die [[Festung Hohensalzburg]].]] | |
| − | + | Das Brunnenbecken wurde mehrfach saniert, z. B. im Jahr [[1895]]. Damals wurde auch die Fontäne erneuert. Nach [[1907]] stieg die ''Große Fontäne'' vorübergehend sogar 20 Meter empor. Eine Beleuchtung der Großen Fontäne war schon seit dem Jahr [[1908]] vorgesehen <ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19071106&query=%22leuchtbrunnen%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", 6. November 1907</ref>. Seit [[1930]] wurde die Große Fontäne bzw. der Vier-Elemente-Brunnen auf Grund einer neuen Initiative des [[Stadtverein Salzburg|Salzburger Stadtverschönerungsvereins]] mit Hilfe der Elektrofirma Georg Müller vom [[Waagplatz]] dann endlich in den späten Abendstunden elektrisch beleuchtet und damit zum Leuchtbrunnen. In den Jahren von 1930 bis 1938 wurden auch Leuchtbrunnenkonzerte veranstaltet. Im Jahr [[1930]] hatten insgesamt 22 000 Personen an sechs Leuchtbrunnenkonzerten, sowie bei einem Konzerttermin sogar 4 000 Besucher teilgenommen. <ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19300919&query=%22leuchtbrunnen%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", 19. September 1930</ref> Die Kosten der neuen Beleuchtungsanlage konnten durch die hohe Zahl der Besucher so bereits im Jahr 1930 zur Gänze wieder eingenommen werden. | |
| + | Die Figurenpaare werden (hier nicht ganz richtig) z.T. auch als ''Raptusgruppen''<ref>Raptusgruppe: Von lateinisch raptus, "Raub", "Entführung" – in der Bildenden Kunst die Darstellung einer Entführung. Bekannte Beispiele sind der Raub der Amymone, der Raub der Europa, der Raub der Sabinerinnen und "Nessus raubt Dejanira" in [http://www.beyars.com/kunstlexikon/lexikon_7410.html ''Das grosse Kunstlexikon'' von P.W. Hartmann]</ref> bezeichnet. | ||
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* SALZBURGWIKI, [[Mirabellgarten]] | * SALZBURGWIKI, [[Mirabellgarten]] | ||
| − | * [[Lieselotte Eltz-Hoffmann]]: | + | * [[Lieselotte Eltz-Hoffmann]]: "Salzburger Brunnen", [[Stadtverein Salzburg|Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg]], [[1979]], Seite 97 |
| − | + | * [[Reinhard Medicus]]: "[[Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit]]", Seite 220f | |
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2024, 16:59 Uhr
Der Vier-Elemente-Brunnen oder die Große Fontäne ist ein Brunnen im Salzburger Mirabellgarten. Er steht, wie die gesamte Anlage des Mirabellgartens unter Denkmalschutz.
Über den Brunnen
Im Mittelpunkt des Großen Gartenparterres befindet sich ein Springbrunnen mit einem großen achteckigen flachen Brunnenbecken. In seiner Mitte steigt eine große Fontäne senkrecht und seitwärts speiend auf. Im Viereck angeordnet, stehen um den Brunnen vier Figurenpaare, die in der griechischen Mythologie und durch die dargestellten Ornamente die vier Elemente versinnbildlichen:
- Element Erde: 'Hades entführt Persephone in die Unterwelt'; Attribute: Blumen, Pflanzen,
- Element Wasser: 'Paris entführt die schöne Helena über das Meer' Attribute: Muschel, Fisch, Anker
- Element Feuer: 'Aeneas flieht aus dem brennenden Troja, seinen Vater Anchises am Rücken tragend und seinen Sohn Ascanius an der Hand führend', Attribute: Flammen, Kanone
- Element Luft: 'Herkules ringt mit den Riesen Antaios'; dem Sohn des Posseidon (Wasser) und der Gaia (Erde), der - vom Boden in die Luft gehoben - keine Kraft mehr aus der Verbindung mit Gaia (seiner Mutter) ziehen kann. Die Attribute sind hier schlecht erkennbar.
Geschichte
Der Mirabellgarten wurde als barocker Garten um 1690 im Auftrag von Fürsterzbischof Johann Ernst Graf Thun durch Fischer von Erlach errichtet. Spätere Umgestaltungen im Geist des Rokoko erfolgten durch Lukas von Hildebrandt. Die vier steinernen Skulpturengruppen wurden bereits 1690 von Ottavio Mosto und wie alle anderen 20 Skulpturen nach Entwürfen von Fischer von Erlach gestaltet.
Das Brunnenbecken wurde mehrfach saniert, z. B. im Jahr 1895. Damals wurde auch die Fontäne erneuert. Nach 1907 stieg die Große Fontäne vorübergehend sogar 20 Meter empor. Eine Beleuchtung der Großen Fontäne war schon seit dem Jahr 1908 vorgesehen [1]. Seit 1930 wurde die Große Fontäne bzw. der Vier-Elemente-Brunnen auf Grund einer neuen Initiative des Salzburger Stadtverschönerungsvereins mit Hilfe der Elektrofirma Georg Müller vom Waagplatz dann endlich in den späten Abendstunden elektrisch beleuchtet und damit zum Leuchtbrunnen. In den Jahren von 1930 bis 1938 wurden auch Leuchtbrunnenkonzerte veranstaltet. Im Jahr 1930 hatten insgesamt 22 000 Personen an sechs Leuchtbrunnenkonzerten, sowie bei einem Konzerttermin sogar 4 000 Besucher teilgenommen. [2] Die Kosten der neuen Beleuchtungsanlage konnten durch die hohe Zahl der Besucher so bereits im Jahr 1930 zur Gänze wieder eingenommen werden.
Die Figurenpaare werden (hier nicht ganz richtig) z.T. auch als Raptusgruppen[3] bezeichnet.
Bildergalerie
weitere Bilder
Vier-Elemente-Brunnen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- Quelle ist der Originalartikel, der ursprünglich von einem nun anonymen Benutzer als erster Bearbeiter erstellt wurde. Näheres siehe → hier.
- SALZBURGWIKI, Mirabellgarten
- Lieselotte Eltz-Hoffmann: "Salzburger Brunnen", Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg, 1979, Seite 97
- Reinhard Medicus: "Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit", Seite 220f
Einzelnachweise
- ↑ ANNO, "Salzburger Chronik", 6. November 1907
- ↑ ANNO, "Salzburger Volksblatt", 19. September 1930
- ↑ Raptusgruppe: Von lateinisch raptus, "Raub", "Entführung" – in der Bildenden Kunst die Darstellung einer Entführung. Bekannte Beispiele sind der Raub der Amymone, der Raub der Europa, der Raub der Sabinerinnen und "Nessus raubt Dejanira" in Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann