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Wie bei den Jochberger Hummeln, nahe Verwandte des Pinzgauer Rindes, kommen auch beim Fleckvieh genetisch hornlose Rinder vor, deren Verbreitung sowohl in der [[Mutterkuh-Haltung]] als auch beim Milchleistungsrind angestrebt wird. Auch eignen sich hornlose Tiere sehr gut für die Laufstall- und die Gruppenhaltung. | Wie bei den Jochberger Hummeln, nahe Verwandte des Pinzgauer Rindes, kommen auch beim Fleckvieh genetisch hornlose Rinder vor, deren Verbreitung sowohl in der [[Mutterkuh-Haltung]] als auch beim Milchleistungsrind angestrebt wird. Auch eignen sich hornlose Tiere sehr gut für die Laufstall- und die Gruppenhaltung. | ||
Version vom 27. November 2011, 23:13 Uhr
Fleckvieh ist die in Österreich und damit auch im Bundesland Salzburg am meisten verbreitete Hausrindrasse.
Abstammung und Rassenbezeichnungen
Diese Rinderrasse geht auf Hausrinder im Simmental im Berner Oberland in der Schweiz zurück. Diese waren bereits im Mittelalter als großwüchsige, gescheckte Hausrindrasse bekannt. Das Fleckvieh wird daher auch als Simmentaler oder Simmentaler Fleckvieh bezeichnet. Während aber in Österreich und in Deutschland die Bezeichnungen Fleckvieh, Simmentaler und Simmentaler Fleckvieh synonym verwendet werden, bezeichnet man in der Schweiz als Simmentaler und Simmentaler Fleckvieh nur jene Tiere, die weniger als 12,5 % Red Holstein-Vorfahren aufweisen. Aber auch in Deutschland und in Österreich hat das Fleckvieh einen gewissen Anteil an Red Holstein-Blut.
Eigenschaften und Rassekennzeichen
Das Fleckvieh ist eine Zweinutzungsrasse mit guten Zuchtergebnissen sowohl bei der Milch- als auch bei der Fleischleistung.
Bei dieser Rinderrasse spielt die Weißfärbung eine kennzeichnende Rolle. Alle Tiere weisen einen weißen Kopf und weiße Beine auf. Auch Unterbauch und Schwanzquaste sind stets weiß, da die Anlagen für diese Merkmale dominant vererbt werden. Gelegentlich verfügen Fleckviehrinder auch über Augen- oder Backenflecken. Das restliche Fell kann in Farbabstufungen von Hellgelb bis zu einem dunklen Rotbraun erscheinen. Auch der Anteil weißer Flecken ist variabel. Rassentypisch sind auch die breite Stirn und das unpigmentierte Flotzmaul. An der Halsunterseite tritt eine ausgeprägte Wamme auf. Das Hornpaar ist hell gefärbt und weist leicht nach außen und nach oben gebogene gelbliche Spitzen auf. Die Körpergröße der Tiere ist verglichen mit anderen Hausrindrassen mittelgroß bis groß. Die Widerristhöhe liegt bei männlichen Tieren bei 150 bis 158 cm, bei Kühen bei 138 bis 142 cm. Die weiblichen Tiere erreichen ein Körpergewicht von 600 bis 800 kg, die Stiere wiegen zwischen 1100 und 1300 kg. Die Tagesgewichtszunahmen bei den männlichen Tieren liegen zwischen 1200 und 1500 Gramm.
Zuchtrichtungen
In Deutschland und in Österreich gilt das Fleckvieh mittlerweile als wichtigste Rinderrasse und wird als Zweinutzungsrasse gezüchtet und gehalten. Die Selektion der Zuchttiere erfolgt nach Fleisch- und Milchleistung, wobei beide auf hohem Niveau liegen und die Fleischleistung wesentlich höher ist als beim Red Holstein-Rind. Zur Verbesserung der Milchleistung werden hingegen teilweise Red Holstein-Rinder eingekreuzt.
Geschichte
Die Zucht dieser Rasse hat bereits eine 150-jährige Tradition. Das Fleckvieh ist sehr anpassungsfähig und die Rasse ist daher weltweit verbreitet. Nicht überall wird Fleckvieh als Zweinutzungsrind gehalten, sondern manchenorts entweder als spezialisiertes Milchleistungsrind oder in der Mutterkuh-Haltung eingesetzt. Fleckvieh eignet sich darüber hinaus auch sehr gut zur Einkreuzung in andere Milch- oder Fleischrassen.
In Europa besteht derzeit eine Gesamtpopulation von ca. sechs Millionen Milchkühen der Rasse Fleckvieh. Weltweit ist das Fleckvieh unter der Bezeichnung Simmental erfolgreich, wobei besonders die guten Muttereigenschaften und die sehr gute Milchleistung geschätzt werden. Dieser Milchreichtum der Mütter stellt ja auch die beste Basis für die Zucht als reine Fleischrasse dar.
Bestand und Zuchtziel in Österreich
Fleckvieh wird in Österreich seit ca. 1870 gezüchtet. Mit derzeit ca. 2,1 Mio. Fleckviehrindern umfasst diese Hausrindrasse mittlerweile ca. 80 % des Gesamtbestandes an Rindern in Österreich. Das Fleckvieh hat demnach aufgrund seiner guten Leistungen in Milch und Fleisch und dem dadurch zu erzielenden Vermarktungserfolg indirekt den Bestand anderer Rassen, wie den des Pinzgauer Rindes marginalisiert.
Im Jahr 2000 wurde auf Basis einer Studie ein neues österreichweit geltendes gemeinsames Zuchtprogramm erstellt, in dem die Zuchtziele wie folgt formuliert wurden: „Als Zuchtziel wird die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Milch- und Fleischproduktion unter den gegebenen wirtschaftlichen und natürlichen Rahmenbedingungen angestrebt.“ Die Fleckviehzucht in Österreich strebt demnach „ein Doppelnutzungsrind mit den Leistungsmerkmalen Milch, Fleisch und Fitness an.“
Erwähnenswertes
Wie bei den Jochberger Hummeln, nahe Verwandte des Pinzgauer Rindes, kommen auch beim Fleckvieh genetisch hornlose Rinder vor, deren Verbreitung sowohl in der Mutterkuh-Haltung als auch beim Milchleistungsrind angestrebt wird. Auch eignen sich hornlose Tiere sehr gut für die Laufstall- und die Gruppenhaltung.
Quellen
- Deutsche Wikipedia, Stichwort Fleckvieh
- http://www.fleckvieh.at