Flusskraftwerk Urstein: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Flusskraftwerk Urstein''' in [[Puch bei Hallein]] staut die [[Salzach]] bei der Einmündung der [[Königsseeache]] an der Grenze des [[Flachgau]]s zum [[Tennengau]] auf.
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Das '''Flusskraftwerk Urstein''' staut die [[Salzach]] bei der Einmündung der [[Königsseeache]] an der Grenze des [[Flachgau]]s zum [[Tennengau]] auf.
  
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Da die Gemeindegrenze von [[Anif]] im Westen (Flachgau) und [[Puch bei Hallein]] im Osten (Tennengau) genau in der Mitte der Salzach verläuft, befinden sich der Staudamm mit den Turbinen in beiden Gemeinden und Bezirken.
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Der Staubereich befindet sich im nördlichen Bereich je zur Hälfte im Gebiet der [[Stadtgemeinde Hallein]] und Puch bei Hallein, im südlichen Bereich ausschließlich in Hallein. Die Stauhöhe beträgt sieben Meter (Kraftwerk 434 [[m ü. A.]] zur Nordspitze der [[Pernerinsel]] 441 m ü. A.
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==Entstehung==
 
==Entstehung==
Nach dem [[Hochwasser]] [[1959]] nahm die Eintiefung der Salzach zwischen [[Hallein]] und Salzburg so bedrohliche Ausmaße an, dass eine Sohlstabilisierung erforderlich wurde. Vor diesem Hintergrund wurde dann aber erst [[1968]] mit dem Bau der Mehrzweckanlage Kraftwerk Urstein begonnen, das [[1971]] fertig gestellt wurde.  
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Nach dem [[Hochwasser]] [[1959]] nahm die Eintiefung der Salzach zwischen Hallein und Salzburg so bedrohliche Ausmaße an, dass eine Sohlstabilisierung erforderlich wurde. Vor diesem Hintergrund wurde dann aber erst [[1968]] mit dem Bau der Mehrzweckanlage Kraftwerk Urstein begonnen, das [[1971]] fertig gestellt wurde.  
  
 
Seinen Namen verdankt das Kraftwerk dem am rechten Stauufer gelegenen [[Schloss Urstein]], das heute im Besitz der [[Wirtschaftskammer Salzburg]] ist. Die aufgestaute Salzach wird von einem Ruderverein für Training und Wettkämpfe genutzt. Das Kraftwerk kann man zu Fuß und mit dem Fahrrad überqueren.  
 
Seinen Namen verdankt das Kraftwerk dem am rechten Stauufer gelegenen [[Schloss Urstein]], das heute im Besitz der [[Wirtschaftskammer Salzburg]] ist. Die aufgestaute Salzach wird von einem Ruderverein für Training und Wettkämpfe genutzt. Das Kraftwerk kann man zu Fuß und mit dem Fahrrad überqueren.  
  
 
== Fischtreppe ==
 
== Fischtreppe ==
Beim Kraftwerk Urstein wurde 2004 um 2,8 Millionen Euro  eine [[Fischtreppen|Fischtreppe]] erbaut. Doch bis zum Herbst 2010 blieb sie unbenutzt,  konkret, ohne Wasser. Man konnte sich nicht einigen, wer die 400  Sekundenliter Wasser bezahlt,um ihn zu dotieren. Die Errichtung der  Fischtreppe wurde den Betreibern des [[Gewerbepark Urstein|Gewerbeparks  Urstein]] als Ausgleichsmaßnahme vorgeschrieben.
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Beim Kraftwerk Urstein wurde [[2004]] um 2,8 Millionen Euro  eine [[Fischtreppen|Fischtreppe]] erbaut. Doch bis zum Herbst 2010 blieb sie unbenutzt,  konkret, ohne Wasser. Man konnte sich nicht einigen, wer die 400  Sekundenliter Wasser bezahlt,um ihn zu dotieren. Die Errichtung der  Fischtreppe wurde den Betreibern des [[Gewerbepark Urstein|Gewerbeparks  Urstein]] als Ausgleichsmaßnahme vorgeschrieben.
  
 
Laut  EU-Wasserrahmenrichtlinie hätte die [[Salzburg AG]] als Betreiber des  Kraftwerks bis 2015 ohnehin eine Fischtreppe errichten müssen. Diese  weigert sich nun aber, für die Kosten des Wassers aufzukommen. Was  [[Landesumweltanwalt]] [[Wolfgang Wiener]] ärgert, da er ''...von Anfang  an es als indiskutabel empfunden hatte, dass man eine Fischtreppe baut  und sie nicht betreibt, weil derjenige, der sie eigentlich betreiben  müsste [Anmerkung: die Salzburg AG], Geld dafür verlangt, statt zu  sagen, danke, dass ihr mir die Fischtreppe gebaut habt...''.
 
Laut  EU-Wasserrahmenrichtlinie hätte die [[Salzburg AG]] als Betreiber des  Kraftwerks bis 2015 ohnehin eine Fischtreppe errichten müssen. Diese  weigert sich nun aber, für die Kosten des Wassers aufzukommen. Was  [[Landesumweltanwalt]] [[Wolfgang Wiener]] ärgert, da er ''...von Anfang  an es als indiskutabel empfunden hatte, dass man eine Fischtreppe baut  und sie nicht betreibt, weil derjenige, der sie eigentlich betreiben  müsste [Anmerkung: die Salzburg AG], Geld dafür verlangt, statt zu  sagen, danke, dass ihr mir die Fischtreppe gebaut habt...''.
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Besichtigungen für Gruppen sind nach Vereinbarung von Montag bis Freitag möglich.
 
Besichtigungen für Gruppen sind nach Vereinbarung von Montag bis Freitag möglich.

Version vom 16. März 2024, 12:49 Uhr

Flusskraftwerk Urstein, offene Schleusen.
Bildmitte das Kraftwerk.

Das Flusskraftwerk Urstein staut die Salzach bei der Einmündung der Königsseeache an der Grenze des Flachgaus zum Tennengau auf.

Geografie

Da die Gemeindegrenze von Anif im Westen (Flachgau) und Puch bei Hallein im Osten (Tennengau) genau in der Mitte der Salzach verläuft, befinden sich der Staudamm mit den Turbinen in beiden Gemeinden und Bezirken.

Der Staubereich befindet sich im nördlichen Bereich je zur Hälfte im Gebiet der Stadtgemeinde Hallein und Puch bei Hallein, im südlichen Bereich ausschließlich in Hallein. Die Stauhöhe beträgt sieben Meter (Kraftwerk 434 m ü. A. zur Nordspitze der Pernerinsel 441 m ü. A.

Entstehung

Nach dem Hochwasser 1959 nahm die Eintiefung der Salzach zwischen Hallein und Salzburg so bedrohliche Ausmaße an, dass eine Sohlstabilisierung erforderlich wurde. Vor diesem Hintergrund wurde dann aber erst 1968 mit dem Bau der Mehrzweckanlage Kraftwerk Urstein begonnen, das 1971 fertig gestellt wurde.

Seinen Namen verdankt das Kraftwerk dem am rechten Stauufer gelegenen Schloss Urstein, das heute im Besitz der Wirtschaftskammer Salzburg ist. Die aufgestaute Salzach wird von einem Ruderverein für Training und Wettkämpfe genutzt. Das Kraftwerk kann man zu Fuß und mit dem Fahrrad überqueren.

Fischtreppe

Beim Kraftwerk Urstein wurde 2004 um 2,8 Millionen Euro eine Fischtreppe erbaut. Doch bis zum Herbst 2010 blieb sie unbenutzt, konkret, ohne Wasser. Man konnte sich nicht einigen, wer die 400 Sekundenliter Wasser bezahlt,um ihn zu dotieren. Die Errichtung der Fischtreppe wurde den Betreibern des Gewerbeparks Urstein als Ausgleichsmaßnahme vorgeschrieben.

Laut EU-Wasserrahmenrichtlinie hätte die Salzburg AG als Betreiber des Kraftwerks bis 2015 ohnehin eine Fischtreppe errichten müssen. Diese weigert sich nun aber, für die Kosten des Wassers aufzukommen. Was Landesumweltanwalt Wolfgang Wiener ärgert, da er ...von Anfang an es als indiskutabel empfunden hatte, dass man eine Fischtreppe baut und sie nicht betreibt, weil derjenige, der sie eigentlich betreiben müsste [Anmerkung: die Salzburg AG], Geld dafür verlangt, statt zu sagen, danke, dass ihr mir die Fischtreppe gebaut habt....

Martin Jager von der Salzburg AG argumentiert damit, dass die Salzburg AG bei allen Salzachkraftwerken bis 2015 diese vorgeschriebenen Fischaufstiege baue. Nur jene beim Kraftwerk Urstein eben aber den Betreibern des Gewerbepark Ursteins gehöre. Er meinte weiters, nach der behördlichen Abnahme würde die Salzburg AG auch diese Fischtreppe übernehmen. Auf die Frage, weshalb dies so lange dauert, meinte Jager ... wenn es keinen zeitlichen Druck gibt, sucht sich jedes Unternehmen den betriebswirtschaftlichen günstigsten Moment aus.... Dies ist die nun letzte gesetzte Frist des Gewässerschutzes, nämlich der 31. Dezember 2010.

Technische Daten

Kraftwerkstype: Laufkraftwerk
Gesamteinzugsgebiet: 4 383 km²
durchschnittliche Jahreserzeugung: 120 000 MWh
Engpassleistung: 25 700 kW
Turbinen: zwei Kaplan-Rohrturbinen mit 15° geneigten Wellen
Fallhöhe bei Ausbauwassermenge: 11,15 m
Stauhöhe (inkl. Freiboard):11,81 m
Ausbaudurchfluss: 250 m³/s
Staulänge: Salzach 5,3 km und Königsseeache 0,9 km
Bauzeit: 1968–1971

Besichtigungen für Gruppen sind nach Vereinbarung von Montag bis Freitag möglich.

Weblink

  • Lage auf AMap (aktualisierter Datenlink 20. August 2023)

Quellen