Engelbert Dollfuß: Unterschied zwischen den Versionen

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Dr. '''Engelbert Dollfuß''' (* [[4. Oktober]] [[1892]] in Texing, [[Niederösterreich]]; † [[25. Juli]] [[1934]] in [[Wien]]) war von 1931 bis 1933 Landwirtschaftsminister und von 1932 bis 1934 Bundeskanzler, ab 5. März 1933 diktatorisch regierend. Dollfuß war Begründer des austrofaschistischen Ständestaats.
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Dr. '''Engelbert Dollfuß''' (* [[4. Oktober]] [[1892]] in Texing, [[Niederösterreich]]; † [[25. Juli]] [[1934]] in [[Wien]]) war von [[1931]] bis [[1933]] Landwirtschaftsminister und von 1932 bis 1934 Bundeskanzler, ab 5. März 1933 diktatorisch regierend. Dollfuß war Begründer des austrofaschistischen Ständestaats.
  
 
== Politischer Auszug aus seinem Leben ==
 
== Politischer Auszug aus seinem Leben ==
1932 auf demokratischem Weg ins Kanzleramt gelangt, nutzte Dollfuß eine Geschäftsordnungskrise bei der Nationalratssitzung vom 4. März 1933 zu einem Staatsstreich. Nach der Ausschaltung von Parlament und Verfassungsgerichtshof regierte Dollfuß diktatorisch per Notverordnung. Dem italienischen Faschismus und der katholischen Kirche nahestehend, lehnte er den Nationalsozialismus deutscher Prägung, die durch die Verfassung garantierte pluralistische Demokratie, den demokratischen Rechtsstaat und die Sozialdemokratie ab.
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[[1932]] auf demokratischem Weg ins Kanzleramt gelangt, nutzte Dollfuß eine Geschäftsordnungskrise bei der Nationalratssitzung vom [[4. März]] [[1933]] zu einem Staatsstreich. Nach der Ausschaltung von Parlament und Verfassungsgerichtshof regierte Dollfuß diktatorisch per Notverordnung. Dem italienischen Faschismus und der katholischen Kirche nahestehend, lehnte er den [[Nationalsozialismus]] deutscher Prägung, die durch die Verfassung garantierte pluralistische Demokratie, den demokratischen Rechtsstaat und die Sozialdemokratie ab.
  
Mit seinem Bekenntnis zur Enzyklika "Quadragesimo anno" vom 15.5.1931 durch Papst Pius XI hielt er Sozialismus mit der Lehre der katholischen Kirche für unvereinbar.
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Mit seinem Bekenntnis zur Enzyklika ''Quadragesimo anno'' vom [[15. Mai]] [[1931]] durch Papst Pius XI hielt er Sozialismus mit der Lehre der katholischen Kirche für unvereinbar.
  
Beim letztlich erfolglosen [[Juliputsch]] österreichischer [[Nationalsozialisten]] wurde er 1934 im Bundeskanzleramt ermordet.
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Beim letztlich erfolglosen [[Juliputschversuch]] österreichischer [[Nationalsozialisten]] wurde er 1934 im Bundeskanzleramt ermordet.
  
 
== Dollfuß und Salzburg ==
 
== Dollfuß und Salzburg ==
Dollfuß ist [[Ehrenbürger der Gemeinde Leogang|Ehrenbürger]] der [[Pinzgau]]er Gemeinde [[Leogang]].<ref name="Schulchronik">[[Alois Schwaiger (Leogang)|Schwaiger, Alois]]; [[Josef Madreiter|Madreiter, Josef]]: [http://www.leogang.at/gemeindeamt/download/220514602_1.pdf ''100 Jahre Volksschule Leogang 1908 – 2008.]</ref>
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Dollfuß ist [[Ehrenbürger der Gemeinde Leogang|Ehrenbürger]] der [[Pinzgau]]er Gemeinde [[Leogang]].<ref name="Schulchronik">[[Alois Schwaiger (Leogang)|Schwaiger, Alois]]; [[Josef Madreiter|Madreiter, Josef]]: [http://www.leogang.at/gemeindeamt/download/220514602_1.pdf ''100 Jahre Volksschule Leogang 1908–2008.]</ref>
  
 
Sein Besuch der im Bau befindlichen [[Großglockner Hochalpenstraße]] am [[5. Juni]] [[1932]] war ausschlaggebend, damit die Finanzierung des Weiterbaues doch noch genehmigt wurde. Am [[15. Juli]] [[1934]] besuchte der Bundeskanzler zum dritten und letzten Mal die Baustellen an der Großglockner Hochalpenstraße. Zehn Tage später fiel er einem Anschlag zum Opfer. Für das [[Gedenkzeichen Fuscher Törl]] kam nach der Eröffnung der Straße auch die Bezeichnung "Dollfußkapelle" auf. Bis 1938 befand sich im Fußboden eine [[Marmor]]platte mit folgendem Text:
 
Sein Besuch der im Bau befindlichen [[Großglockner Hochalpenstraße]] am [[5. Juni]] [[1932]] war ausschlaggebend, damit die Finanzierung des Weiterbaues doch noch genehmigt wurde. Am [[15. Juli]] [[1934]] besuchte der Bundeskanzler zum dritten und letzten Mal die Baustellen an der Großglockner Hochalpenstraße. Zehn Tage später fiel er einem Anschlag zum Opfer. Für das [[Gedenkzeichen Fuscher Törl]] kam nach der Eröffnung der Straße auch die Bezeichnung "Dollfußkapelle" auf. Bis 1938 befand sich im Fußboden eine [[Marmor]]platte mit folgendem Text:
  
"''Am 15. Juli 1934 bewunderte Bundeskanzler Dr. Dollfuß von dieser Stelle aus Salzburgs Herrlichkeit. Zehn Tage später brachte er der österreichischen Idee sein Leben zum Opfer.''"<ref>Quelle u. a. [[Salzburger Chronik]] vom 5. August 1935</ref>  
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"Am 15. Juli 1934 bewunderte Bundeskanzler Dr. Dollfuß von dieser Stelle aus Salzburgs Herrlichkeit. Zehn Tage später brachte er der österreichischen Idee sein Leben zum Opfer."<ref>Quelle u. a. [[Salzburger Chronik]] vom 5. August 1935</ref>  
  
 
In der [[Stadt Salzburg]] hieß der [[Makartplatz]] ''Dollfuß-Platz''. Die [[Kendlersiedlung]] im [[Salzburger Stadtteil|Stadtteil]] [[Maxglan West]] war ursprünglich nach dem Bundeskanzler Dr.-Engelbert-Dollfuß-Siedlung (auch "Kanzler-Dollfuß-Siedlung") benannt.
 
In der [[Stadt Salzburg]] hieß der [[Makartplatz]] ''Dollfuß-Platz''. Die [[Kendlersiedlung]] im [[Salzburger Stadtteil|Stadtteil]] [[Maxglan West]] war ursprünglich nach dem Bundeskanzler Dr.-Engelbert-Dollfuß-Siedlung (auch "Kanzler-Dollfuß-Siedlung") benannt.
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Version vom 19. Januar 2024, 11:36 Uhr

Engelbert Dollfuß vor 1934.
Geburtshaus von Engelbert Dollfuß in Texing, 1930.
Große vaterländische Kundgebung am Residenzplatz in Salzburg am Christi Himmelfahrtstag, 10. Mai 1934. Oben von links Vizekanzler Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg, Bundeskanzler Dr. Engelbert Dollfuß und Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl.

Dr. Engelbert Dollfuß (* 4. Oktober 1892 in Texing, Niederösterreich; † 25. Juli 1934 in Wien) war von 1931 bis 1933 Landwirtschaftsminister und von 1932 bis 1934 Bundeskanzler, ab 5. März 1933 diktatorisch regierend. Dollfuß war Begründer des austrofaschistischen Ständestaats.

Politischer Auszug aus seinem Leben

1932 auf demokratischem Weg ins Kanzleramt gelangt, nutzte Dollfuß eine Geschäftsordnungskrise bei der Nationalratssitzung vom 4. März 1933 zu einem Staatsstreich. Nach der Ausschaltung von Parlament und Verfassungsgerichtshof regierte Dollfuß diktatorisch per Notverordnung. Dem italienischen Faschismus und der katholischen Kirche nahestehend, lehnte er den Nationalsozialismus deutscher Prägung, die durch die Verfassung garantierte pluralistische Demokratie, den demokratischen Rechtsstaat und die Sozialdemokratie ab.

Mit seinem Bekenntnis zur Enzyklika Quadragesimo anno vom 15. Mai 1931 durch Papst Pius XI hielt er Sozialismus mit der Lehre der katholischen Kirche für unvereinbar.

Beim letztlich erfolglosen Juliputschversuch österreichischer Nationalsozialisten wurde er 1934 im Bundeskanzleramt ermordet.

Dollfuß und Salzburg

Dollfuß ist Ehrenbürger der Pinzgauer Gemeinde Leogang.[1]

Sein Besuch der im Bau befindlichen Großglockner Hochalpenstraße am 5. Juni 1932 war ausschlaggebend, damit die Finanzierung des Weiterbaues doch noch genehmigt wurde. Am 15. Juli 1934 besuchte der Bundeskanzler zum dritten und letzten Mal die Baustellen an der Großglockner Hochalpenstraße. Zehn Tage später fiel er einem Anschlag zum Opfer. Für das Gedenkzeichen Fuscher Törl kam nach der Eröffnung der Straße auch die Bezeichnung "Dollfußkapelle" auf. Bis 1938 befand sich im Fußboden eine Marmorplatte mit folgendem Text:

"Am 15. Juli 1934 bewunderte Bundeskanzler Dr. Dollfuß von dieser Stelle aus Salzburgs Herrlichkeit. Zehn Tage später brachte er der österreichischen Idee sein Leben zum Opfer."[2]

In der Stadt Salzburg hieß der Makartplatz Dollfuß-Platz. Die Kendlersiedlung im Stadtteil Maxglan West war ursprünglich nach dem Bundeskanzler Dr.-Engelbert-Dollfuß-Siedlung (auch "Kanzler-Dollfuß-Siedlung") benannt.

Am 16. März 1938 wurde die Engelbert-Dollfuß-Schule in Thumersbach in Filibert-Gragger-Schule umbenannt.

Es wird berichtet, dass Dollfuß 1934 in Mattsee von einem Polizisten Schwimmunterricht bekommen haben soll.

Bilder

 Engelbert Dollfuß – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Literatur

Quellen

  • Salzburgwiki-Einträge und dortige Quellenangaben

Einzelnachweise