LandArt: Unterschied zwischen den Versionen
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== Literatur == | == Literatur == | ||
| − | * Erzählte Landschaft, Kulturverein Kunstbox, ISBN-13: 978-3701311866, | + | * Erzählte Landschaft, Kulturverein Kunstbox, ISBN-13: 978-3701311866, [http://www.issuu.com/leofellinger/docs/erzaehlte_landschaft Online-Version] |
* Andy Goldsworthy - A Collaboration with Nature - ISBN-13: 978-0810933514 | * Andy Goldsworthy - A Collaboration with Nature - ISBN-13: 978-0810933514 | ||
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
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* [http://www.digital-nature.de/landart/naturkunst.html Digital Nature] | * [http://www.digital-nature.de/landart/naturkunst.html Digital Nature] | ||
* [http://www.landart-creations.com Landart Creations] | * [http://www.landart-creations.com Landart Creations] | ||
* [http://www.landart.de Atelier Landart] | * [http://www.landart.de Atelier Landart] | ||
* [http://www.kunstbox.at KunstBox] | * [http://www.kunstbox.at KunstBox] | ||
| + | * [http://www.schule.at/index.php?url=themen&top_id=7028 Schule] | ||
Version vom 22. Oktober 2011, 08:35 Uhr
Unter dem Begriff LandArt (engl. für Landschaftskunst) wird eine Kunstrichtung verstanden, die sich in den 60er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts international durchsetzte. Sie war Teil des gesellschaftlichen Aufbruchs, der in den 60er Jahren Gesellschaft, Politik und Kultur geprägt und war als Gegenbewegung zur konsumorientierten Kunstszene zu verstehen. LandArt, ursprünglich auch Earth Works genannt, bedient sich der unmittelbaren Natur als Gestaltungsraum. Hierbei geht es um die bewusste Integration der Landschaft in den künstlerischen Gestaltungsprozess, bzw. um die kreative Einbindung von natürlichen Materialien in das Kunstwerk. Einer der wohl populärsten Vertreter der Kunstrichtung LandArt ist Andy Goldsworthy, der durch seine Fotobände und weltweiten Installationen diesen Kunstbereich einem breiten Publikum vorstellte.
Geschichte
Landart ist eine Ende der 1960er Jahre in den USA entstandene, 1968 im Rahmen einer Ausstellung in der Galerie von Virginia Dwan in New York erstmals als earthworks bezeichnete Kunstströmung der Bildenden Kunst. Die Land Art gehörte – gemeinsam mit dem Minimalismus – wohl zu den radikalsten künstlerischen Konzepten jener Zeit und ist noch gegenwärtig – auch in der Architektur und in der Landschaftsarchitektur – eine wichtige Inspirationsquelle. Land Art kennzeichnete eine romantische aber auch eine explizit gesellschaftskritische Komponente. Dem Besitzbürgertum, das die Werke der bildenden Kunst nur noch als Spekulationsobjekte betrachtete, wollte man kein neues Konsumgut liefern. Man schuf deshalb in den abgelegenen Wüstengebieten Nordamerikas gigantische Erdbauwerke, die in keinem Museum, in keiner Galerie ausgestellt werden konnten, also weder transportabel, käuflich noch dauerhaft waren. Wenn jemand die Kunstwerke sehen wollte, dann musste er sich auf eine innere und äußere Reise begeben und die Skulptur direkt in der Landschaft unter freiem Himmel bei Wind und Wetter mit all seinen Sinnen erleben. Die Kunstwerke wurden nicht wie Objekte in die Landschaft gestellt, nutzen die Landschaft nicht einfach als attraktiven Hintergrund, sondern wurden selbst zur Landschaft. Die namhaftesten Wegbereiter waren unter vielen anderen Richard Long, Robert Smithson, Andy Goldsworthy, Michael Heinzer, Christo und Jeanne-Claude, Walter De Maria.
Arbeitsprinzip
Land Art konzentriert sich nicht auf eine bestimmte Skala, sondern arbeitet mit Räumen in kleinstem Massstab bis zu ganzen Landstrichen. Der Naturraum und die sich darin befindlichen Objekte werden vom Künstler neu angeordnet und in einen künstlerischen Zusammenhang gebracht, wobei die Landschaft nicht nur als schöner Hintergund sondern in Symbiose mit den Materialien selbst zum Bestandteil der Kunst wird. Je nach Art der Installation sind die Kunstwerke durch Witterung und andere Umwelteinflüsse nur für einen begrenzten Zeitraum sichtbar bevor sie wieder in den Kreislauf der Natur eingehen.
Anwendung und Wirkung
Landart ist eine Kunstform, die dazu beitragen kann, die Natur thematisch neu für den Menschen zu erschließen. Neben der künstlerischen Anwendung wird Landart immer öfter in pädagogischen Bereichen eingesetzt. Landart reflektiert die Gegebenheiten unveränderter oder gestalteter Natur, betont mit einer großen ästhetischen Komponente die Eigenheiten der speziellen Landschaft. Die Arbeit mit unterschiedlichen Materialien und Farben schärft den Blick, macht aufmerksam, verändert unsere Sichtweise der Dinge. Die Arbeit selbst wie auch die Rezeption des Ergebnisses vergrößert das Verständnis für das Wesen der Natur. Die Komponenten Zeit, Wetter, Licht, Tages- und Jahreszeiten sind Mitgestalter dieser künstlerischen Auseinandersetzung. Die durch künstlerische Kreativität geschaffenen Werke gehören letztendlich zu den Wundern, die uns die Natur in so überwältigender Fülle darbietet. Kunst und Naturschutz können Verbündete im gemeinsamen Bemühen um die Erhaltung unserer Umwelt sein. Kunst öffnet die Augen durch neue Perspektiven; Kunst provoziert Gefühle und Gedanken, die zu neuen Einsichten führen können.
Zitat
„Bewegung, Wandel, Licht und Zerfall sind das Herzblut der Natur. Ich bin mir darüber klar geworden, dass sich Natur in einem Zustand ständigen Wandels befindet und dass diese Erkenntnis der Schlüssel zu ihrem Verständnis ist.“ Andy Goldsworthy
Landart und Fotografie
Landart hat sich zunächst als Protestbewegung gegen den etablierten Kunstbetrieb in den USA entwickelt. Im Gegensatz zu Werken der bildenden Kunst, denen die Natur als Modell diente, wurde in der Landart die Landschaft selbst zum Arbeitsfeld der Künstler. Man wollte kein neues Konsumgut liefern, sondern Bauwerke schaffen, die in keinem Museum, in keiner Galerie ausgestellt werden konnten, also weder transportabel, käuflich noch dauerhaft waren. Zu Beginn gestatteten die Künstler nicht einmal Foto- oder Filmaufnahmen ihrer vergänglichen Arbeiten, um die Vermarktung zu verhindern. Wenn jemand die Kunstwerke sehen wollte, dann musste er sich auf eine innere und äußere Reise begeben und die Skulptur direkt in der Landschaft unter freiem Himmel bei Wind und Wetter mit all seinen Sinnen erleben. Die Geschichte hat jedoch bewiesen, dass der Einsatz von Fotografie viele Momente, besonders jene des Verfalls, auf eindrucksvolle Weise verstärken und intensivieren konnte.Gerade in der Landart spielt die fotografische Dokumentation der Prozesse eine zentrale Rolle, da die wenigsten Betrachter diese mitunter langwierigen Entwicklungen mitverfolgen können.
Literatur
- Erzählte Landschaft, Kulturverein Kunstbox, ISBN-13: 978-3701311866, Online-Version
- Andy Goldsworthy - A Collaboration with Nature - ISBN-13: 978-0810933514
Filme
- Rivers and Tides - Andy Goldsworthy (DVD - 2010)