Änderungen

4 Bytes entfernt ,  22:09, 2. Mär. 2023
K
Textersetzung - „““ durch „"“
Zeile 2: Zeile 2:     
== Einleitung ==
 
== Einleitung ==
Sie diente mit Wissen ihrer Vorgesetzten, doch praktisch als Frau unerkannt an der Dolomitenfront. Nach einer Verwundung im Mai 1917 kam sie ins Lazarett, was ihr Geheimnis offenbarte. Für ihren Einsatz und ihre Tapferkeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie erlangte als das "Heldenmädchen von den drei Zinnen“ einen höheren Bekanntheitsgrad.
+
Sie diente mit Wissen ihrer Vorgesetzten, doch praktisch als Frau unerkannt an der Dolomitenfront. Nach einer Verwundung im Mai 1917 kam sie ins Lazarett, was ihr Geheimnis offenbarte. Für ihren Einsatz und ihre Tapferkeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet. Sie erlangte als das "Heldenmädchen von den drei Zinnen" einen höheren Bekanntheitsgrad.
    
== Leben ==
 
== Leben ==
 
Viktoria Savs und wuchs, nach der Trennung der Eltern, bei ihrem Vater Peter in Arco, in der Nähe des Gardasees, auf. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs zogen Vater und Tochter nach Meran. 1914 wurde der Vater zu den Kaiserjägern einberufen und nach Russland geschickt. Nach einer schweren Verletzung kam er nach Hause, und nach seiner Genesung schloss er sich als Freiwilliger dem Landsturm an. Die gerade 16-jährige Viktoria Savs, die sich nicht mehr von ihrem Vater trennen wollte, täuschte die Musterungskommission in Meran über ihr Geschlecht und konnte so am 10. Juni 1915 ins Standschützenbataillon Meran I eintreten. In diesem Bataillon, das seit 21. Mai 1915 auf der Hochfläche von Lavarone (südöstlich von Trient) im Einsatz stand, diente sie unerkannt als Trainsoldat Victor Savs. Erst am 8. Dezember 1916 erreichte sie bei Erzherzog Eugen von Habsburg die Genehmigung, als freiwillige Landsturmarbeiterin mit der Waffe in der Hand zu dienen und rückte zum Landsturminfanteriebataillon Innsbruck II ein, in dem auch ihr Vater als Gefreiter diente. Zunächst kämpfte sie im Standschützenbataillon Meran I, später im Landsturminfanteriebataillon Innsbruck II, in welchem auch ihr verwitweter Vater als Gefreiter diente. Bald schon wurden ihre Fähigkeiten beim Führen von Lasttieren und als Meldegänger auf Skiern erkannt. Im Winter 1916 wurde sie einem Hauptmann als Ordonnanz zugeteilt und nahm anschließend an Kampfhandlungen im Frontabschnitt Drei-Zinnen-Plateau (Tre Cime) teil. Im Frühjahr 1917 führte Viktoria Savs alleine, ständig von gegnerischem Artilleriefeuer bedroht, eine Gruppe von 20 gefangenen Italienern hinter die österreichischen Linien. Für ihre Tapferkeit und vorbildliche Führung wurde sie u. a. mit der Tapferkeitsmedaille in Bronze, dem Kaiser-Karl-Verdienstkreuz und der Tapferkeitsmedaille in Silber ausgezeichnet.  
 
Viktoria Savs und wuchs, nach der Trennung der Eltern, bei ihrem Vater Peter in Arco, in der Nähe des Gardasees, auf. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs zogen Vater und Tochter nach Meran. 1914 wurde der Vater zu den Kaiserjägern einberufen und nach Russland geschickt. Nach einer schweren Verletzung kam er nach Hause, und nach seiner Genesung schloss er sich als Freiwilliger dem Landsturm an. Die gerade 16-jährige Viktoria Savs, die sich nicht mehr von ihrem Vater trennen wollte, täuschte die Musterungskommission in Meran über ihr Geschlecht und konnte so am 10. Juni 1915 ins Standschützenbataillon Meran I eintreten. In diesem Bataillon, das seit 21. Mai 1915 auf der Hochfläche von Lavarone (südöstlich von Trient) im Einsatz stand, diente sie unerkannt als Trainsoldat Victor Savs. Erst am 8. Dezember 1916 erreichte sie bei Erzherzog Eugen von Habsburg die Genehmigung, als freiwillige Landsturmarbeiterin mit der Waffe in der Hand zu dienen und rückte zum Landsturminfanteriebataillon Innsbruck II ein, in dem auch ihr Vater als Gefreiter diente. Zunächst kämpfte sie im Standschützenbataillon Meran I, später im Landsturminfanteriebataillon Innsbruck II, in welchem auch ihr verwitweter Vater als Gefreiter diente. Bald schon wurden ihre Fähigkeiten beim Führen von Lasttieren und als Meldegänger auf Skiern erkannt. Im Winter 1916 wurde sie einem Hauptmann als Ordonnanz zugeteilt und nahm anschließend an Kampfhandlungen im Frontabschnitt Drei-Zinnen-Plateau (Tre Cime) teil. Im Frühjahr 1917 führte Viktoria Savs alleine, ständig von gegnerischem Artilleriefeuer bedroht, eine Gruppe von 20 gefangenen Italienern hinter die österreichischen Linien. Für ihre Tapferkeit und vorbildliche Führung wurde sie u. a. mit der Tapferkeitsmedaille in Bronze, dem Kaiser-Karl-Verdienstkreuz und der Tapferkeitsmedaille in Silber ausgezeichnet.  
   −
Ihr Fronteinsatz endete mit einer Verwundung, die sie am [[27. Mai]] [[1917]] erlitt: Durch einen Granateinschlag löste sich ein Felsblock, der ihr den rechten Fuß zerschlug, so dass er nur noch von einigen Sehnen am Bein gehalten wurde. Sie wurde ins Lazarett des Feldlagers Sillian transportiert, wo ihr Bein unterhalb des Knies amputiert werden musste. Durch den Lazarettaufenthalt wurde bekannt, dass es sich bei dem Soldaten "Viktor Savs“ um eine Frau handelte. Nicht mehr fronttauglich, begann sie für das Österreichische [[Rotes Kreuz|Rote Kreuz]] zu arbeiten und wurde dort später mit dem silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet.  
+
Ihr Fronteinsatz endete mit einer Verwundung, die sie am [[27. Mai]] [[1917]] erlitt: Durch einen Granateinschlag löste sich ein Felsblock, der ihr den rechten Fuß zerschlug, so dass er nur noch von einigen Sehnen am Bein gehalten wurde. Sie wurde ins Lazarett des Feldlagers Sillian transportiert, wo ihr Bein unterhalb des Knies amputiert werden musste. Durch den Lazarettaufenthalt wurde bekannt, dass es sich bei dem Soldaten "Viktor Savs" um eine Frau handelte. Nicht mehr fronttauglich, begann sie für das Österreichische [[Rotes Kreuz|Rote Kreuz]] zu arbeiten und wurde dort später mit dem silbernen Verdienstkreuz ausgezeichnet.  
 
   
 
   
 
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm sie gelegentlich an Veteranentreffen teil, dokumentiert ist ihre Teilnahme an einem in den [[1930er]]-Jahren.
 
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm sie gelegentlich an Veteranentreffen teil, dokumentiert ist ihre Teilnahme an einem in den [[1930er]]-Jahren.