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| | # Susanna. | | # Susanna. |
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| − | Zu jener Zeit ist diese "wilde Ehe“ eine kaum tolerierte Ungehörigkeit und so verstoßen Salomes Eltern ihre Tochter und die politischen Gegner des Fürsterzbischofs spielten seine Liebe zu der jungen Frau gegen ihn aus. Dazu kommt, dass Salome Alt [[Protestantismus|Lutherischen Glaubens]]<ref>[https://www.salzburgmuseum.at/index.php?id=120 www.salzburgmuseum.at]</ref> war. Aber Salome Alt ist Wolf Dietrich laut den spärlichen persönlichen Quellen sehr zugetan. Noch in den letzten Lebensjahren bezeichnet sie Wolf Dietrich als ihren "''lieben guten Herrn''". Wolf Dietrich ist der Meinung, dass die Erlaubnis für Priesterehen nur noch eine Frage von Tagen sein könne. Daran glaubt er seit dem ersten Tag der Bekanntschaft mit Salome. | + | Zu jener Zeit ist diese "wilde Ehe" eine kaum tolerierte Ungehörigkeit und so verstoßen Salomes Eltern ihre Tochter und die politischen Gegner des Fürsterzbischofs spielten seine Liebe zu der jungen Frau gegen ihn aus. Dazu kommt, dass Salome Alt [[Protestantismus|Lutherischen Glaubens]]<ref>[https://www.salzburgmuseum.at/index.php?id=120 www.salzburgmuseum.at]</ref> war. Aber Salome Alt ist Wolf Dietrich laut den spärlichen persönlichen Quellen sehr zugetan. Noch in den letzten Lebensjahren bezeichnet sie Wolf Dietrich als ihren "''lieben guten Herrn''". Wolf Dietrich ist der Meinung, dass die Erlaubnis für Priesterehen nur noch eine Frage von Tagen sein könne. Daran glaubt er seit dem ersten Tag der Bekanntschaft mit Salome. |
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| | [[1600]] erhebt Wolf Dietrich Salome Alt in den Adelsstand, seither konnte sie sich Salome von Altenau nennen. | | [[1600]] erhebt Wolf Dietrich Salome Alt in den Adelsstand, seither konnte sie sich Salome von Altenau nennen. |
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| − | Da es ihm nicht gelingt, die Verbindung doch zu legalisieren, verhält er sich aber sehr standesgemäß und lässt für Salome Alt nach 22-jährigem Konkubinat und zehn gemeinsamen Kindern [[1606]] außerhalb der Stadtmauern vor dem [[Bergstraßtor]] eine Sommerresidenz errichten, die er "[[Schloss Altenau|Altenau]]“ nennt. Das Landschloss jenseits der [[Salzach]] lässt Wolf Dietrich mit herrlichen [[Mirabellgarten|Gartenanlagen]] ausstatten. Nach dem Tode Wolf Dietrichs wird Schloss Altenau von seinem Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems]] umgebaut und in [[Schloss Mirabell]] umbenannt. | + | Da es ihm nicht gelingt, die Verbindung doch zu legalisieren, verhält er sich aber sehr standesgemäß und lässt für Salome Alt nach 22-jährigem Konkubinat und zehn gemeinsamen Kindern [[1606]] außerhalb der Stadtmauern vor dem [[Bergstraßtor]] eine Sommerresidenz errichten, die er "[[Schloss Altenau|Altenau]]" nennt. Das Landschloss jenseits der [[Salzach]] lässt Wolf Dietrich mit herrlichen [[Mirabellgarten|Gartenanlagen]] ausstatten. Nach dem Tode Wolf Dietrichs wird Schloss Altenau von seinem Nachfolger [[Markus Sittikus von Hohenems]] umgebaut und in [[Schloss Mirabell]] umbenannt. |
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| | 1606 bezog sie ein neues Domizil an der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] (heute [[Dietrichsruh]]). Durch eine als Schrank getarnte Tür sind die Gemächer von Salome Alt in der [[Alte Residenz|Residenz]] mit den Fürstenzimmern verbunden. Sie ist dem [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr|Fürsterzbischof von Salzburg]] eine den Regeln der Gesellschaft des [[16. Jahrhundert]]s angepasste "Hausmutter", schenkt ihm 15 katholische Kinder, führt ihm den Haushalt und bleibt ihm über dessen Tod hinaus in ihrem Welser Exil treu. Sicher ist es nicht einfach für sie zu wissen, dass man einen katholischen Bischof eben nicht ehelichen kann. | | 1606 bezog sie ein neues Domizil an der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] (heute [[Dietrichsruh]]). Durch eine als Schrank getarnte Tür sind die Gemächer von Salome Alt in der [[Alte Residenz|Residenz]] mit den Fürstenzimmern verbunden. Sie ist dem [[Erzbischof als Landesherr oder Grundherr|Fürsterzbischof von Salzburg]] eine den Regeln der Gesellschaft des [[16. Jahrhundert]]s angepasste "Hausmutter", schenkt ihm 15 katholische Kinder, führt ihm den Haushalt und bleibt ihm über dessen Tod hinaus in ihrem Welser Exil treu. Sicher ist es nicht einfach für sie zu wissen, dass man einen katholischen Bischof eben nicht ehelichen kann. |
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| | Am [[4. Dezember]] 1609 schenkt Wolf Dietrich die Gebäude um die alte [[Salzburger Münze]] Salome Alt (die sie seit 1606 bewohnt), da er mittlerweile die [[Thenn]]'sche Behausung in der ''[[Getreidegasse|Traidgasse]] an der [[Hofstallarm|Alm]]'' zur Münze eingerichtet hatte. | | Am [[4. Dezember]] 1609 schenkt Wolf Dietrich die Gebäude um die alte [[Salzburger Münze]] Salome Alt (die sie seit 1606 bewohnt), da er mittlerweile die [[Thenn]]'sche Behausung in der ''[[Getreidegasse|Traidgasse]] an der [[Hofstallarm|Alm]]'' zur Münze eingerichtet hatte. |
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| − | Salome Alt ist keine Mätresse eines Fürsten wie Madame Pompadour oder Madame Dubarry. Die sanfte Frau strebt nicht nach Glanz und Macht, sie ist dem Erzbischof stets eine treu ergebene Gefährtin und den gemeinsamen Kindern eine gute Mutter. Dem Liebespaar wird ein "ärgerliches Leben“ vorgeworfen und dass Wolf Dietrich mit ihr "''zehen lebendige Kinder erzeugt, diese in allem Ueberfluße auferzogen, ansehnliche Summen Geldes an sie Verschwendet, sie in fremden Ländern unter einem anderen Namen, doch, dass man sie für erzbischöfliche Söhne wohl erkannte, unterhalten, der Konkubine sehr köstliche Sachen an Silber, Gold, Kleinodien, Kleidern, nicht anders, als wäre sie eine Fürstin begabt.''“ | + | Salome Alt ist keine Mätresse eines Fürsten wie Madame Pompadour oder Madame Dubarry. Die sanfte Frau strebt nicht nach Glanz und Macht, sie ist dem Erzbischof stets eine treu ergebene Gefährtin und den gemeinsamen Kindern eine gute Mutter. Dem Liebespaar wird ein "ärgerliches Leben" vorgeworfen und dass Wolf Dietrich mit ihr "''zehen lebendige Kinder erzeugt, diese in allem Ueberfluße auferzogen, ansehnliche Summen Geldes an sie Verschwendet, sie in fremden Ländern unter einem anderen Namen, doch, dass man sie für erzbischöfliche Söhne wohl erkannte, unterhalten, der Konkubine sehr köstliche Sachen an Silber, Gold, Kleinodien, Kleidern, nicht anders, als wäre sie eine Fürstin begabt.''" |
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| − | Salomes Alt von Altenau und ihre Kinder wurden am [[24. Mai]] [[1610]] in die [[Hohe Salzburger Landschaft]] aufgenommen. Wolf Dietrich verlieh Salome Alt und ihren Kindern die Landstandschaft. Durch die Übertragung der "Landsassenfreiheit“ für das innerhalb des Burgfriedens gelegene Stammhaus Altenau wurde die Familie unter anderem von den gemeinen Bürden und der Niedrigen Obrigkeit, dem Zugriff der Stadthauptmannschaft, befreit. [[1610]] schenkte ihr Wolf Dietrich [[Schloss Seehaus]] im [[Rupertiwinkel]]. In diesem Jahr besitzt Salome Alt von Altenau durch Wolf Dietrichs Zukäufe und Schenkungen im [[Erzbistum Salzburg]] das ungeheure Vermögen von mehr als 400.000 [[Florin|fl]]. | + | Salomes Alt von Altenau und ihre Kinder wurden am [[24. Mai]] [[1610]] in die [[Hohe Salzburger Landschaft]] aufgenommen. Wolf Dietrich verlieh Salome Alt und ihren Kindern die Landstandschaft. Durch die Übertragung der "Landsassenfreiheit" für das innerhalb des Burgfriedens gelegene Stammhaus Altenau wurde die Familie unter anderem von den gemeinen Bürden und der Niedrigen Obrigkeit, dem Zugriff der Stadthauptmannschaft, befreit. [[1610]] schenkte ihr Wolf Dietrich [[Schloss Seehaus]] im [[Rupertiwinkel]]. In diesem Jahr besitzt Salome Alt von Altenau durch Wolf Dietrichs Zukäufe und Schenkungen im [[Erzbistum Salzburg]] das ungeheure Vermögen von mehr als 400.000 [[Florin|fl]]. |
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| | [[1611]] ahnt wohl Wolf Dietrich, was ihm bevorsteht und er lässt Salome und die Kinder nach [[Flachau]] in den [[Ansitz Thurnhof]] bringen. Nach seinem Sturz und Gefangennahme wird auch Salome Alt am [[27. Oktober]] 1611 in Flachau verhaftet<ref>Judas Thaddäus Zauner,Corbinian Gärtner,Sigmund von Robinig: ''Chronik von Salzburg'', Band 7</ref>. Jedoch schon bald auf Befehl des [[Domkapitel]]s wieder freigelassen. Sie flieht zu ihrer Cousine Felicitas Alt nach Wels in Oberösterreich, die mit mit dem Handelsherrn Christoph Weiß verheiratet ist. Salome findet dort eine neue Heimat, in der sie ihre Kinder standesgemäß erziehen kann. Wolf Dietrich und Salome Alt haben einander nach seiner Verhaftung nie mehr wieder gesehen. | | [[1611]] ahnt wohl Wolf Dietrich, was ihm bevorsteht und er lässt Salome und die Kinder nach [[Flachau]] in den [[Ansitz Thurnhof]] bringen. Nach seinem Sturz und Gefangennahme wird auch Salome Alt am [[27. Oktober]] 1611 in Flachau verhaftet<ref>Judas Thaddäus Zauner,Corbinian Gärtner,Sigmund von Robinig: ''Chronik von Salzburg'', Band 7</ref>. Jedoch schon bald auf Befehl des [[Domkapitel]]s wieder freigelassen. Sie flieht zu ihrer Cousine Felicitas Alt nach Wels in Oberösterreich, die mit mit dem Handelsherrn Christoph Weiß verheiratet ist. Salome findet dort eine neue Heimat, in der sie ihre Kinder standesgemäß erziehen kann. Wolf Dietrich und Salome Alt haben einander nach seiner Verhaftung nie mehr wieder gesehen. |