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Der Name "Fuscher Haus" lässt eine Verbindung mit der Propstei [[Fusch]] vermuten, die aber quellenmäßig noch nicht belegt ist. Auch kämen die Grafen von Falkenstein, die auch in [[Kaprun]] waren, als Eigentümer in Frage, ebenso die Herren von [[Saalfelden]] ([[Schloss Lichtenberg]]). Beiden Familien folgten die Walcher. Deren Verwandtschaft zu den Goldeggern, die wiederum Lehensherren der Familie Hundt seit [[1369]] waren, führt zu [[Schloss Dorfheim]] in Saalfelden, das der Familie [[Hundt]] gehörte. Der Fuscher Turm gehörte den gesamten Zeitraum, über den es Quellenbelegungen gibt, als Urbargut zu Gut Dorfheim. Es folgte eine Reihe von Besitzern, darunter Anna Maria Paggee aus [[Tamsweg]] (mit Kauf vom [[27. April]] [[1660]]; sie war die Gattin des hochfürstlichen Salzburger [[Hofrat]]es Johann Konrad Stadlmayr). Erbin wurde [[1719]] deren Nicht Maria Theresia von Küepach. Sie war mit Friedrich Ignaz [[Lürzer von Zehendthal|Lürzer von Zehendtal]] verheiratet. <ref>[[Friederike Zaisberger|Zaisberger, Friederike]]; [[Walter Schlegel|Schlegel, Walter]]: ''[[Burgen und Schlösser. Pongau. Pinzgau. Lungau.]]'', Birken-Verlag Wien, 1978, ISBN 3-85030-037-4, Seite 151f</ref> | Der Name "Fuscher Haus" lässt eine Verbindung mit der Propstei [[Fusch]] vermuten, die aber quellenmäßig noch nicht belegt ist. Auch kämen die Grafen von Falkenstein, die auch in [[Kaprun]] waren, als Eigentümer in Frage, ebenso die Herren von [[Saalfelden]] ([[Schloss Lichtenberg]]). Beiden Familien folgten die Walcher. Deren Verwandtschaft zu den Goldeggern, die wiederum Lehensherren der Familie Hundt seit [[1369]] waren, führt zu [[Schloss Dorfheim]] in Saalfelden, das der Familie [[Hundt]] gehörte. Der Fuscher Turm gehörte den gesamten Zeitraum, über den es Quellenbelegungen gibt, als Urbargut zu Gut Dorfheim. Es folgte eine Reihe von Besitzern, darunter Anna Maria Paggee aus [[Tamsweg]] (mit Kauf vom [[27. April]] [[1660]]; sie war die Gattin des hochfürstlichen Salzburger [[Hofrat]]es Johann Konrad Stadlmayr). Erbin wurde [[1719]] deren Nicht Maria Theresia von Küepach. Sie war mit Friedrich Ignaz [[Lürzer von Zehendthal|Lürzer von Zehendtal]] verheiratet. <ref>[[Friederike Zaisberger|Zaisberger, Friederike]]; [[Walter Schlegel|Schlegel, Walter]]: ''[[Burgen und Schlösser. Pongau. Pinzgau. Lungau.]]'', Birken-Verlag Wien, 1978, ISBN 3-85030-037-4, Seite 151f</ref> | ||
Version vom 25. Februar 2023, 09:17 Uhr
Der Vogt- oder Kastnerturm ist ein hochmittelalterlichen Wehr-, Wach- und Repräsentationsbau im Stadtzentrum von Zell am See. In dem unter Denkmalschutz stehenden Gebäude ist in vier Stockwerken das Stadtmuseum untergebracht.
Beschreibung
Die Turmhöhe beträgt 23,5 Meter, die Mauerbreite an der Nord-, der Süd- und der Westseite 8,6 Meter, an der Ostseite 13,5 Meter. Der Turm hat fünf Stockwerke, von denen vier für Ausstellungszwecke genutzt werden. Nach einer umfangreichen Sanierung ist der Vogtturm seit Juli 2020 mit einem neuen Museums- und Sicherheitskonzept wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Geschichte
Der Turm (Bergfried), der gräfliche Ansitz (Fuscher Haus, Neue Propstei, heute Bankhaus Carl Spängler) und die Hippolyt-Kirche zählen zu den ältesten Gebäuden der Stadt. Als Bauherren dürfen die Herren von Lechsgemünde-Frontenhausen aus Mittersill vermutet werden. Das Fuscher Haus und der Zeller Turm waren Teil eines um die Mitte des 12. Jahrhunderts entstandenen Häuserensembles, das einen dreieckigen, durch Tore abgeschlossenen Innenhof (den heutigen Stadtplatz) umgab. Ansitz und Turm hatten bis weit hinein in die Neuzeit als "freies Eigen“ eine rechtliche Sonderstellung inne.[1]
Der Name "Fuscher Haus" lässt eine Verbindung mit der Propstei Fusch vermuten, die aber quellenmäßig noch nicht belegt ist. Auch kämen die Grafen von Falkenstein, die auch in Kaprun waren, als Eigentümer in Frage, ebenso die Herren von Saalfelden (Schloss Lichtenberg). Beiden Familien folgten die Walcher. Deren Verwandtschaft zu den Goldeggern, die wiederum Lehensherren der Familie Hundt seit 1369 waren, führt zu Schloss Dorfheim in Saalfelden, das der Familie Hundt gehörte. Der Fuscher Turm gehörte den gesamten Zeitraum, über den es Quellenbelegungen gibt, als Urbargut zu Gut Dorfheim. Es folgte eine Reihe von Besitzern, darunter Anna Maria Paggee aus Tamsweg (mit Kauf vom 27. April 1660; sie war die Gattin des hochfürstlichen Salzburger Hofrates Johann Konrad Stadlmayr). Erbin wurde 1719 deren Nicht Maria Theresia von Küepach. Sie war mit Friedrich Ignaz Lürzer von Zehendtal verheiratet. [2]
Bei einem Stadtbrand im Jahr 1770 wurde auch der Turm in Mitleidenschaft gezogen. Zudem wurden früher die Dachluken zum Wetterschießen verwendet. Dabei hoffte man, durch den Lärm (Kanonendonner) das Aufziehen von Unwettern zu verhindern.
1798 wurde der Turm vom Kaufmann Johann Kastner erworben. Turm und Turmhaus befanden sich in der Folge knapp 150 Jahre im Besitz der Familie Kastner. Am 27. Juli 1951 erwarben Theresia und Anton Faistauer aus Maishofen, Verwandte des Malers Anton Faistauer, den Turm, der so in den Besitz deren Erben kam. 1984 erwarb das Bankhaus Spängler den Turm und sanierte das Gebäude im Bereich der Innenräume und des Daches gründlich. Anschließend wurde das Gebäude an die Stadtgemeinde für Museumszwecke verpachtet. Das Stadt-Museum, das sich seit 1973 im Schloss Rosenberg befunden hatte, übersiedelte nachfolgend in den Vogtturm. Im Jahr 2003 wurden Erhaltungsarbeiten an der Fassade durchgeführt. 2018 musste der Turm aus Sicherheitsgründen (Fluchtwege u. a.) gesperrt werden. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte das Museum in neugestalteter Form im Juli 2020 wieder eröffnet werden.
Quellen
- Homepage Vogtturm
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Vogt- oder Kastnerturm"
Einzelnachweise
- ↑ Hochhold, Rainer (2020): Geschichte des Vogtturms. Museumsportal des Landes Salzburg
- ↑ Zaisberger, Friederike; Schlegel, Walter: Burgen und Schlösser. Pongau. Pinzgau. Lungau., Birken-Verlag Wien, 1978, ISBN 3-85030-037-4, Seite 151f