Joachim Buchauer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Textersetzung - „Abt von St. Peter“ durch „Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter“)
(Linkfix, + Kategorie(n))
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Joachim Buchauer''' [[OSB]] (* ? in Rauhenlechsberg bei Wessobrunn, [[Bayern|Oberbayern]]; † [[21. März]] [[1626]] in Salzburg) war von 1615 bis 1626 Abt der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]].
+
'''Joachim Buchauer''' [[OSB]] (* ? in Rauhenlechsberg bei Wessobrunn, [[Bayern|Oberbayern]]; † [[21. März]] [[1626]] in der [[Stadt Salzburg]]) war von [[1615]] bis 1626 [[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Abt]] der [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]].
  
 
==Leben==
 
==Leben==
Joachim Buchauer war der Sohn Johann Buchauers, der in Rauhenlechsberg bei Wessobrunn das Gut Puchau besaß. Er studierte in München und Ingolstadt, mit Beginn des Theologiestudiums trat er auch in das [[Kloster Wessobrunn]] ein, seine Ordensgelübde legte er am [[14. August]] [[1588]] ab. In Ingolstadt vollendete er seine Studien.Im Kloster Wessobrunn war er Kustos, Cellerar (Ökonom) und seit [[6. Juni]] [[1598]] Pfarrer von Wessobrunn, dann auch Prior.
+
Joachim Buchauer war der Sohn Johann Buchauers, der in Rauhenlechsberg bei Wessobrunn das Gut Puchau besaß. Er studierte in [[München]] und Ingolstadt, mit Beginn des Theologiestudiums trat er auch in das [[Kloster Wessobrunn]] ein, seine Ordensgelübde legte er am [[14. August]] [[1588]] ab. In Ingolstadt vollendete er seine Studien.Im Kloster Wessobrunn war er Kustos, Cellerar (Ökonom) und seit [[6. Juni]] [[1598]] Pfarrer von Wessobrunn, dann auch Prior.
  
Der Salzburger Fürsterzbischof [[Markus Sittikus von Hohenems|Markus Sitticus von Hohenems]] holte ihn 1615 nach Salzburg und ernannte ihn zum Administrator des Stifts St. Peter. Der Konvent, der nicht befragt wurde, war nicht begeistert, er nahm aber die Entscheidung des Erzbischofs hin und postulierte Buchauer nach drei Monaten zum Abt. Am [[1. Dezember]] [[1615]] erfolgte die erzbischöfliche Bestätigung und am [[3. Dezember]] die Abtweihe.
+
Der Salzburger [[Fürsterzbischof]] [[Markus Sittikus von Hohenems]] holte ihn 1615 nach Salzburg und ernannte ihn zum [[Administrator (Katholische Kirche)|Administrator]] des Stifts St. Peter. Der Konvent, der nicht befragt wurde, war nicht begeistert, er nahm aber die Entscheidung des Erzbischofs hin und postulierte Buchauer nach drei Monaten zum Abt. Am [[1. Dezember]] 1615 erfolgte die erzbischöfliche Bestätigung und am [[3. Dezember]] die Abtweihe.
  
Da sein Vorgänger [[Martin Hattinger]] das Kloster in geordneten finanziellen Verhältnissen zurückgelassen hatte, konzentrierte sich der neue Abt auf die Hebung der Disziplin (daher der Beiname ''„Restaurator Disciplinae"'') und des wissenschaftlichen Geistes. Die Mönche, deren Zahl nur mehr zwölf war, schickte er zum Studium nach Dillingen. Gemeinsam mit Fürsterzbischof Markus Sittikus gründete er das [[Geschichte des Benediktiner-, Staats- und Akademischen Gymnasiums|Akademische Gymnasium]] in Salzburg, der Keimzelle der späteren [[Benediktineruniversität]], an deren Zustandekommen er großen Anteil hatte.
+
Da sein Vorgänger [[Martin Hattinger]] das Kloster in geordneten finanziellen Verhältnissen zurückgelassen hatte, konzentrierte sich der neue Abt auf die Hebung der Disziplin (daher der Beiname ''Restaurator Disciplinae'') und des wissenschaftlichen Geistes. Die Mönche, deren Zahl nur mehr zwölf war, schickte er zum Studium nach Dillingen. Gemeinsam mit Fürsterzbischof Markus Sittikus gründete er das [[Geschichte des Benediktiner-, Staats- und Akademischen Gymnasiums|Benediktinergymnasium]] in Salzburg, die Keimzelle der späteren [[Benediktineruniversität]], an deren Zustandekommen er großen Anteil hatte.
  
Im Frühjahr 1616 unternahm er eine Reise in die meisten Benediktinerabteien Schwabens um Professoren für das Gymnasium zu finden, erhielt aber fast überall Absagen. Nur der Abt von [[Benediktinerabtei Ottobeuren|Ottobeuren]] versprach Professoren nach Salzburg zu schicken, was er auch tat. Im November 1616 wurde das Akademische Gymnasium feierlich eröffnet. Zu den ersten Lehrern gehörte auch Buchachers Nachfolger [[Albert III. Keuslin|Albert Keuslin]].
+
Im Frühjahr [[1616]] unternahm er eine Reise in die meisten Benediktinerabteien Schwabens um Professoren für das Gymnasium zu finden, erhielt aber fast überall Absagen. Nur der Abt von [[Benediktinerabtei Ottobeuren|Ottobeuren]] versprach Professoren nach Salzburg zu schicken, was er auch tat. Im November 1616 wurde das Benediktinergymnasium feierlich eröffnet. Zu den ersten Lehrern gehörte auch Buchachers Nachfolger [[Albert III. Keuslin|Albert Keuslin]].
  
Unter Buchacher wurde die Abteikirche vergrößert und neu eingewölbt. 1622 ließ er die frühbarocke Kuppel über der Vierung aufsetzen und 1625 drei neue Altäre errichten. In [[Abtenau]] setzte er den ersten Pfarrverwalter ein und ließ in St. Michael die Filialkirche renovieren.
+
Unter Buchacher wurde die [[Stiftskirche St. Peter|Stiftskirche]] vergrößert und neu eingewölbt. [[1622]] ließ er die früh[[barock]]e Kuppel über der Vierung aufsetzen und [[1625]] drei neue Altäre errichten. In [[Abtenau]] setzte er den ersten Pfarrverwalter ein und ließ in [[St. Michael im Lungau|St. Michael]] die Filialkirche renovieren.
 +
 
 +
Über sein Leben schrieb ein späterer Nachfolger, [[Amand Pachler]], die ''Vita Abbatis Joachim''.  
  
Abt Joachim Buchauer starb am 21. März 1626. Über sein Leben schrieb sein Nachfolger [[Amand Pachler]] die ''Vita Abbatis Joachim''.
 
 
==Quelle==
 
==Quelle==
 
* [http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Buchauer,_Joachim Benediktinerlexikon: Joachim Buchauer]
 
* [http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Buchauer,_Joachim Benediktinerlexikon: Joachim Buchauer]
 +
 
{{Zeitfolge
 
{{Zeitfolge
 
|AMT=[[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter]]
 
|AMT=[[Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter]]
|ZEIT=[[1615]] - [[1626]]
+
|ZEIT=[[1615]][[1626]]
 
|VORGÄNGER= [[Martin Hattinger]]
 
|VORGÄNGER= [[Martin Hattinger]]
 
|NACHFOLGER=[[Albert III. Keuslin]]
 
|NACHFOLGER=[[Albert III. Keuslin]]
Zeile 28: Zeile 30:
 
[[Kategorie:Geschichte (Person)]]
 
[[Kategorie:Geschichte (Person)]]
 
[[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)]]
 
[[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)]]
 
 
[[Kategorie:Religion]]
 
[[Kategorie:Religion]]
 
+
[[Kategorie:Erzdiözese]]
[[Kategorie:Geschichte (Erzdiözese)]]
 
 
[[Kategorie:Person (Kirche)]]
 
[[Kategorie:Person (Kirche)]]
 
 
[[Kategorie:Religion]]  
 
[[Kategorie:Religion]]  
 
[[Kategorie:Katholische Kirche]]
 
[[Kategorie:Katholische Kirche]]
Zeile 41: Zeile 40:
 
[[Kategorie:Abt]]
 
[[Kategorie:Abt]]
 
[[Kategorie:Erzabtei St. Peter]]
 
[[Kategorie:Erzabtei St. Peter]]
 +
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 +
[[Kategorie:Zuagroaste]]
 +
[[Kategorie:Bayern]]
 +
[[Kategorie:Gestorben 1626]]

Aktuelle Version vom 1. Oktober 2022, 14:19 Uhr

Joachim Buchauer OSB (* ? in Rauhenlechsberg bei Wessobrunn, Oberbayern; † 21. März 1626 in der Stadt Salzburg) war von 1615 bis 1626 Abt der Benediktiner-Erzabtei St. Peter.

Leben

Joachim Buchauer war der Sohn Johann Buchauers, der in Rauhenlechsberg bei Wessobrunn das Gut Puchau besaß. Er studierte in München und Ingolstadt, mit Beginn des Theologiestudiums trat er auch in das Kloster Wessobrunn ein, seine Ordensgelübde legte er am 14. August 1588 ab. In Ingolstadt vollendete er seine Studien.Im Kloster Wessobrunn war er Kustos, Cellerar (Ökonom) und seit 6. Juni 1598 Pfarrer von Wessobrunn, dann auch Prior.

Der Salzburger Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems holte ihn 1615 nach Salzburg und ernannte ihn zum Administrator des Stifts St. Peter. Der Konvent, der nicht befragt wurde, war nicht begeistert, er nahm aber die Entscheidung des Erzbischofs hin und postulierte Buchauer nach drei Monaten zum Abt. Am 1. Dezember 1615 erfolgte die erzbischöfliche Bestätigung und am 3. Dezember die Abtweihe.

Da sein Vorgänger Martin Hattinger das Kloster in geordneten finanziellen Verhältnissen zurückgelassen hatte, konzentrierte sich der neue Abt auf die Hebung der Disziplin (daher der Beiname Restaurator Disciplinae) und des wissenschaftlichen Geistes. Die Mönche, deren Zahl nur mehr zwölf war, schickte er zum Studium nach Dillingen. Gemeinsam mit Fürsterzbischof Markus Sittikus gründete er das Benediktinergymnasium in Salzburg, die Keimzelle der späteren Benediktineruniversität, an deren Zustandekommen er großen Anteil hatte.

Im Frühjahr 1616 unternahm er eine Reise in die meisten Benediktinerabteien Schwabens um Professoren für das Gymnasium zu finden, erhielt aber fast überall Absagen. Nur der Abt von Ottobeuren versprach Professoren nach Salzburg zu schicken, was er auch tat. Im November 1616 wurde das Benediktinergymnasium feierlich eröffnet. Zu den ersten Lehrern gehörte auch Buchachers Nachfolger Albert Keuslin.

Unter Buchacher wurde die Stiftskirche vergrößert und neu eingewölbt. 1622 ließ er die frühbarocke Kuppel über der Vierung aufsetzen und 1625 drei neue Altäre errichten. In Abtenau setzte er den ersten Pfarrverwalter ein und ließ in St. Michael die Filialkirche renovieren.

Über sein Leben schrieb ein späterer Nachfolger, Amand Pachler, die Vita Abbatis Joachim.

Quelle

Zeitfolge