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| | Die Bauleitung des gesamten Projekts oblag dem aus dem oberösterreichischen Hausruckviertel stammenden Sektionschef des Eisenbahnministeriums, Dr. Ing. [[Carl Wurmb]] ([[1850]] - [[1907]]), der allein für die Sicherstellung des Baus, der für das Land Salzburg so wichtigen [[Tauernbahn]], bereits im Jahr [[1901]] mit der [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Salzburg]] geehrt wurde. Weitere Ehrungen wurden ihm mit einer Straßenbenennung ([[1909]]) und der Enthüllung eines Denkmals ([[1913]]) in [[Salzburg]], sowie mit der Verleihung des Ehrendoktorates der Technischen Hochschule in Wien ([[1906]]) zuteil. | | Die Bauleitung des gesamten Projekts oblag dem aus dem oberösterreichischen Hausruckviertel stammenden Sektionschef des Eisenbahnministeriums, Dr. Ing. [[Carl Wurmb]] ([[1850]] - [[1907]]), der allein für die Sicherstellung des Baus, der für das Land Salzburg so wichtigen [[Tauernbahn]], bereits im Jahr [[1901]] mit der [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft der Landeshauptstadt Salzburg]] geehrt wurde. Weitere Ehrungen wurden ihm mit einer Straßenbenennung ([[1909]]) und der Enthüllung eines Denkmals ([[1913]]) in [[Salzburg]], sowie mit der Verleihung des Ehrendoktorates der Technischen Hochschule in Wien ([[1906]]) zuteil. |
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| − | ==Aktuelle Situation – Neubau== | + | == Neubau== |
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| | Im [[September]] [[2006]] begann die ÖBB im Zuge des durchgehenden zweigleisigen Ausbaus der Schienenwege im [[Gasteinertal]], direkt neben der bestehenden Brücke, mit der Errichtung einer neuen, etwa 15 Millionen Euro teuren Eisenbahnbrücke. Nach ihrer geplanten Fertigstellung Ende [[2007]] wird diese die mittlerweile in die Jahre gekommene historische Angertalbrücke ersetzen. | | Im [[September]] [[2006]] begann die ÖBB im Zuge des durchgehenden zweigleisigen Ausbaus der Schienenwege im [[Gasteinertal]], direkt neben der bestehenden Brücke, mit der Errichtung einer neuen, etwa 15 Millionen Euro teuren Eisenbahnbrücke. Nach ihrer geplanten Fertigstellung Ende [[2007]] wird diese die mittlerweile in die Jahre gekommene historische Angertalbrücke ersetzen. |
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| | Die alte Brücke wird künftig von der Gemeinde Bad Hofgastein erhalten. Über eine weitere Nutzung nach Inbetriebnahme der neuen Talquerung steht eine endgültige Entscheidung noch aus. Angedacht wurden unter anderem Möglichkeiten, die alte Angertalbrücke für den Autoverkehr oder im Zuge eines neuen Radweges als Fußgänger und Radfahrerübergang zu nutzen. | | Die alte Brücke wird künftig von der Gemeinde Bad Hofgastein erhalten. Über eine weitere Nutzung nach Inbetriebnahme der neuen Talquerung steht eine endgültige Entscheidung noch aus. Angedacht wurden unter anderem Möglichkeiten, die alte Angertalbrücke für den Autoverkehr oder im Zuge eines neuen Radweges als Fußgänger und Radfahrerübergang zu nutzen. |
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| | + | Für den zweigleisigen Ausbau der Strecke wurde für die 100 Jahre alte [[Angertalbrücke]] (Stahlbrücke) eine neue Stahlbetonbrücke gebaut. Obwohl diese Brücke 2009 bereits fertig gestellt war, konnte sie nicht in Betrieb genommen werden. Der Grund liegt in Behördenverfahren. Dabei wurde nur eine "Mini Umweltverträglichkeitsprüfung" durchgeführt, die nun von den Anrainergemeinden beeinsprucht wurde und am [[28. Oktober|28.]] und [[29. Oktober]] [[2009]] neu durchgeführt wurde. |
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| | + | Die Behörden erweckten den Anschein, die 1,7 Kilometer lange Hofgasteiner Angertalbrücke samt Rampen "durchwinken" zu wollen. Man befürchtet nun, dass mehr Güterzüge, vor allem in der Nacht, die Strecke befahren sollen. Dadurch könnte aber [[Bad Hofgastein]], das derzeit rund 2,5 Millionen Nächtigungen pro Jahr zählt, der [[Kurort]]e-Status aberkannt werden. 2009 benutzen 135 Güterzüge die noch alte Angertalbrücke täglich, die ÖBB wollen bis [[2025]] 198 Züge täglich führen, die Anrainer aber befürchten bis zu 285 Züge täglich<ref>Quelle [[Salzburger Nachrichten]], 28. Oktober 2009</ref>. |
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| | + | Die [[Bürgerinitiative Lebenswertes Gastein]], der Gemeinde Bad Gastein und die [[Landesumweltanwaltschaft]] haben 2010 dann einen Rechsstreit um die neue Brücke über das Angertal mit den Bundesbahnen begonnen, der diese Millionen kosten wird. Denn die ÖBB müssen nun bis zum Entscheid, der mehrere Jahre dauern kann, die alte Brücke weiter benützen und zu diesem Zweck aber sofort sanieren. |
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| | + | =====Die Hintergründe des Streits===== |
| | + | Der Verwaltungsgerichtshof hatte im September 2008 einen Bescheid des Verkehrsministeriums aufgehoben, nach dem keine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) notwendig ist. Dieser Bescheid erging jedoch erst zwei Jahre nach Baubeginn. Im März 2010 wurde diese UVP schließlich positiv abgeschlossen. Dagegen legten die Gasteiner Beschwerde ein, der aufschiebende Wirkung zuerkannt wurde. Darüber hinaus muss erst noch der Ausgang des laufenden Naturschutzverfahren bei der Bezirkshauptmannschaft abgewartet werden. Ein Gutachten, das von der Bürgerinitiative und der Gemeinde Bad Gastein in Auftrag gegeben wurde, stellte fest, dass der Bahnlärm durch die Beseitigung der Engstelle Angertal massiv zunähme. Und dies obwohl eine Stahlbetonbrücke wesentlich Lärm armer zu befahren sei als eine Stahlbrücke. Die alte Brücke ist einspurig, die neue wäre zweispurig ausgeführt. Die neue Angertalbrücke ist zwar seit dem Baustopp so gut wie fertig, nur die Schienen und die Oberleitung fehlen noch. Das Baulos Angertal wird insgesamt 20 Millionen Euro kosten, für den Rechtsstreit haben die ÖBB bislang zwei Millionen Euro ausgegeben. Wie hoch die Kosten für die Sanierung sein werden, stand im Juli 2010 noch nicht fest<ref>Quelle Salzburger Nachrichten, 7. Juli 2010</ref>. |
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| | ==Ausstellung - Die Angertalbrücke im „Museum Tauernbahn“== | | ==Ausstellung - Die Angertalbrücke im „Museum Tauernbahn“== |