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Version vom 25. Februar 2021, 12:44 Uhr
IN TE DOMINE SPERAVI steht über beiden Portalen des Hochtor-Tunnels auf der Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße in 2 504 m ü. A. auf der Grenze der Bundesländer Salzburg und Kärnten.
Geschichte
Nachdem im Spätsommer 1933 endlich der Variantenstreit über die Streckenführung der Großglockner Hochalpenstraße zwischen dem Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl und dem Erbauer der Straße Dipl.-Ing. Franz Wallack zugunsten der Variante von Wallack entschieden wurde, konnten die Arbeiten für den letzten Abschnitt der Straße, der Scheitelstrecke, in Angriff genommen werden.
Bereits kurz nach dem Anfahren des Hochtor-Tunnels wurde am 13. September 1933 eine Herkules-Statue am Hochtor gefunden. Ein weiterer Fund war am nördlichen Tunnelportal eine Münze aus der Zeit der österreichischen Königin Maria Theresia (* 1717; † 1780). Auf dieser Münze stand geprägt
"IN TE DOMINE SPERAVI" - Auf Dich,o Herr, habe ich gehofft
Und, Zitat Franz Wallack in Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues Seite 162: "Ja, auf das Hochtor hatte ich durch all die Jahre gehofft, hatte ersehnt, daß die Straße hier Wirklichkeit werden möge. Nun standen wir mit der Arbeit tatsächlich hier. Und wenn die Straße fertig war, dann sollte über den Portalen des Hochtors die Inschrift eingemeißelt stehen: IN TE DOMINE SPERAVI!. Das ist auch der Fall."
1939 sah dann ein über die Straße fahrender nationalsozialistischer Gauleiter diese Inschrift. Ob er deren Bedeutung kannte oder nicht, er sah darin eine Gefährdung des tausendjährigen Reiches und ließ sofort die Inschrift heraus meißeln. Kaum war dann das tausendjährigen Reich zu Ende ließ Wallack noch im Frühjahr 1945 die Inschrift wieder anbringen.
Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung 2020
Anlässlich des alljährlichen Treffens der beiden Schneeräummannschaften der Großglockner Hochalpenstraße Schneeräumung 2020 in der Nähe des Hochtors waren am 25. Mai 2020 erteilten der Erzbischof von Salzburg, Dr. Franz Lackner und der Kärntner Diözesanbischof Dr. Josef Marketz, Diözese Gurk-Klagenfurt, den GROHAGlern und allen, die in diesem Sommer die Hochalpenstraße besuchen werden, ihren Segen.
Zuletzt waren die zwei 'zuständigen' Bischöfe am 3. August 1935 im Rahmen der international beachteten Eröffnungsfeierlichkeiten der Großglockner Hochalpenstraße „am Großglockner“ mit dabei. Damals zelebrierten der Salzburger Fürsterzbischof Sigismund IV. von Waitz und der Kärntner Bischof von Gurk-Klagenfurt, Adam Hefter, gemäß dem an den Portalen des Hochtor-Tunnel in Stein gemeißelten Glockner-Leitspruch „IN TE DOMINE SPERAVI“ die Festmesse und oberhalb des Hochtors schoss eine Gebirgshaubenbatterie 101 Salut-Schüsse. Danach erfolgte die Glocknerfanfare und erklärte Bundespräsident Wilhelm Miklas die Straße für eröffnet.
Quellen
- Buch Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues, Seite 162
- Presseaussendung Großglockner Hochalpenstraßen AG vom 25. Mai 2020
Baugeschichte im Überblick
Amtshandlung in Mittersill · Bau der Nordrampe · Bau der Scheitelstrecke · Bau der Südrampe · Bauzeiten und Freigaben der Streckenabschnitte · Eröffnung bis zum Fuscher Törl · Erstbefahrung der halbfertigen Trasse · Eröffnung der Großglockner Hochalpenstraße · Persönlichkeiten · Straßenfernsprecher · Variantenstreit · Baukosten und Zahlen der Beschäftigten beim Bau