Margarete Wallmann: Unterschied zwischen den Versionen

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Margarete Wallmann war die Tochter des Lederhändlers Paul Wallmann (* [[21. Juni]] [[1870]] in Stralsund; † [[24. Dezember]] [[1944]] im KZ Bergen-Belsen) und seiner Frau Selma, geborene Daniel (* [[1. April]] [[1881]] in Krefeld; † [[24. Mai]] [[1945]]. Aus jüdischer Familie stammend, konvertierte sie zum [[Katholische Kirche|römisch-katholischen]] Glauben und wurde Tänzerin und Choreografin des modernen Tanzes in Berlin. Seit 1927 leitete sie dort die Mary-Wigman-Schule, bevor sie [[1929]] eine eigene Tanzgruppe gründete.
 
Margarete Wallmann war die Tochter des Lederhändlers Paul Wallmann (* [[21. Juni]] [[1870]] in Stralsund; † [[24. Dezember]] [[1944]] im KZ Bergen-Belsen) und seiner Frau Selma, geborene Daniel (* [[1. April]] [[1881]] in Krefeld; † [[24. Mai]] [[1945]]. Aus jüdischer Familie stammend, konvertierte sie zum [[Katholische Kirche|römisch-katholischen]] Glauben und wurde Tänzerin und Choreografin des modernen Tanzes in Berlin. Seit 1927 leitete sie dort die Mary-Wigman-Schule, bevor sie [[1929]] eine eigene Tanzgruppe gründete.
  
Auf Vermittlung von [[Bruno Walter]] war sie von [[1931]] bis [[1937]] regelmäßige Teilnehmerin an den [[Salzburger Festspiele]]n, bis [[1933]] als Choreografin mit ihrer Tanzgruppe, [[Salzburger Festspiele 1931|1931]] und [[Salzburger Festspiele 1932|1932]] führte sie zudem Regie bei Felix Emmels Ballett ''"Das jüngste Gericht"'', [[Salzburger Festspiele 1933|1933]], [[Salzburger Festspiele 1936|1936]] und [[Salzburger Festspiele 1937|1937]] auch bei Glucks ''"Orfeo ed Euridice"''. [[1933]] übersiedelte sie nach Wien, wo sie von 1933 bis [[1938]] das Ballett der Wiener Staatsoper leitete. [[1934]] heiratete den Vorstand der [[Wiener Philharmoniker]], den Fagottisten [[Hugo Burghauser]] (* 1896; † 1982). Allerdings wurde die Ehe, als Hugo Burghauser [[1938]] in die [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]] und seine Frau Margarete nach [[Argentinien]] flohen, am [[5. Februar]] [[1939]] in [[Wien]] gerichtlich geschieden.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TRBXVII/?pg=280 Trauungsbuch der Dompfarre Salzburg, Band XVII, S. 277.]</ref>
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Auf Vermittlung von [[Bruno Walter]] war sie von [[1931]] bis [[1937]] regelmäßige Teilnehmerin an den [[Salzburger Festspiele]]n, bis [[1933]] als Choreografin mit ihrer Tanzgruppe, [[Salzburger Festspiele 1931|1931]] und [[Salzburger Festspiele 1932|1932]] führte sie zudem Regie bei Felix Emmels Ballett ''"Das jüngste Gericht"'', [[Salzburger Festspiele 1933|1933]], [[Salzburger Festspiele 1936|1936]] und [[Salzburger Festspiele 1937|1937]] auch bei Glucks ''"Orfeo ed Euridice"''. [[1933]] übersiedelte sie nach Wien, wo sie von 1933 bis [[1938]] das Ballett der Wiener Staatsoper leitete. [[1934]] heiratete sie den Vorstand der [[Wiener Philharmoniker]], den Fagottisten [[Hugo Burghauser]] (* 1896; † 1982). Allerdings wurde die Ehe, nachdem Hugo Burghauser [[1938]] in die [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]] und seine Frau Margarete nach [[Argentinien]] geflohen waren, am [[5. Februar]] [[1939]] in [[Wien]] gerichtlich geschieden.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TRBXVII/?pg=280 Trauungsbuch der Dompfarre Salzburg, Band XVII, S. 277.]</ref>
  
Margarete Wallmann war seit 1938 in Buenos Aires am Teatro Colón engagiert, nahm die Argentinische Staatsbürgerschaft an und nannte sich seitdem Margarita Wallmann.  
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Margarete Wallmann war seit 1938 in Buenos Aires am Teatro Colón engagiert, nahm die argentinische Staatsbürgerschaft an und nannte sich seitdem Margarita Wallmann.  
  
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war sie ab [[1948]] am ''Teatro alla Scala'' in Mailand tätig und übernahm [[1949]] die Leitung des Balletts. Außerdem machte sie sich weltweit vor allem einen Namen als Regisseurin. In Salzburg übernahm sie bei den [[Salzburger Festspiele 1954|Salzburger Festspielen 1954]] beim Ballettabend ''"Salzburger Divertimento"'' die Künstlerische Leitung sowie bei anderen Aufführungen 1954 und [[Salzburger Festspiele 1955|1955]] die Choreografie. Zu den [[Salzburger Festspiele 1960|Salzburger Festspielen 1960]] inszenierte sie Frank Martins Passionsspiel ''"Mysterium von der Geburt des Herrn"''. Seit 1988 trat sie in Monaco in den Ruhestand.
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Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war sie ab [[1948]] am ''Teatro alla Scala'' in Mailand tätig und übernahm [[1949]] die Leitung des Balletts. Außerdem machte sie sich weltweit vor allem einen Namen als Regisseurin. In Salzburg übernahm sie bei den [[Salzburger Festspiele 1954|Salzburger Festspielen 1954]] beim Ballettabend ''"Salzburger Divertimento"'' die Künstlerische Leitung sowie bei anderen Aufführungen 1954 und [[Salzburger Festspiele 1955|1955]] die Choreografie. Zu den [[Salzburger Festspiele 1960|Salzburger Festspielen 1960]] inszenierte sie Frank Martins Passionsspiel ''"Mysterium von der Geburt des Herrn"''. Seit 1988 lebte sie in Monaco im Ruhestand.
  
 
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Am [[17. August]] [[2020]] wurde für sie vor dem [[Haus für Mozart]] ein [[28 Stolpersteine vor dem Haus für Mozart|Stolperstein]] verlegt.
  
 
== Auszeichnung ==
 
== Auszeichnung ==
* Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Mailand für besondere Verdienste um die weniger bekannten Frühwerke Guiseppe Verdis.
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* Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Mailand für besondere Verdienste um die weniger bekannten Frühwerke Giuseppe Verdis.
  
 
== Autobiografie ==
 
== Autobiografie ==

Version vom 16. Dezember 2020, 08:38 Uhr

Margarete Wallmann (* 22. Juni 1904 in Berlin, Deutschland; † 2. Mai 1992 in Monte Carlo, Monaco) war eine deutsch-argentinische Tänzerin, Choreografin und Regisseurin.

Leben

Margarete Wallmann war die Tochter des Lederhändlers Paul Wallmann (* 21. Juni 1870 in Stralsund; † 24. Dezember 1944 im KZ Bergen-Belsen) und seiner Frau Selma, geborene Daniel (* 1. April 1881 in Krefeld; † 24. Mai 1945. Aus jüdischer Familie stammend, konvertierte sie zum römisch-katholischen Glauben und wurde Tänzerin und Choreografin des modernen Tanzes in Berlin. Seit 1927 leitete sie dort die Mary-Wigman-Schule, bevor sie 1929 eine eigene Tanzgruppe gründete.

Auf Vermittlung von Bruno Walter war sie von 1931 bis 1937 regelmäßige Teilnehmerin an den Salzburger Festspielen, bis 1933 als Choreografin mit ihrer Tanzgruppe, 1931 und 1932 führte sie zudem Regie bei Felix Emmels Ballett "Das jüngste Gericht", 1933, 1936 und 1937 auch bei Glucks "Orfeo ed Euridice". 1933 übersiedelte sie nach Wien, wo sie von 1933 bis 1938 das Ballett der Wiener Staatsoper leitete. 1934 heiratete sie den Vorstand der Wiener Philharmoniker, den Fagottisten Hugo Burghauser (* 1896; † 1982). Allerdings wurde die Ehe, nachdem Hugo Burghauser 1938 in die USA und seine Frau Margarete nach Argentinien geflohen waren, am 5. Februar 1939 in Wien gerichtlich geschieden.[1]

Margarete Wallmann war seit 1938 in Buenos Aires am Teatro Colón engagiert, nahm die argentinische Staatsbürgerschaft an und nannte sich seitdem Margarita Wallmann.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie ab 1948 am Teatro alla Scala in Mailand tätig und übernahm 1949 die Leitung des Balletts. Außerdem machte sie sich weltweit vor allem einen Namen als Regisseurin. In Salzburg übernahm sie bei den Salzburger Festspielen 1954 beim Ballettabend "Salzburger Divertimento" die Künstlerische Leitung sowie bei anderen Aufführungen 1954 und 1955 die Choreografie. Zu den Salzburger Festspielen 1960 inszenierte sie Frank Martins Passionsspiel "Mysterium von der Geburt des Herrn". Seit 1988 lebte sie in Monaco im Ruhestand.

Am 17. August 2020 wurde für sie vor dem Haus für Mozart ein Stolperstein verlegt.

Auszeichnung

  • Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Mailand für besondere Verdienste um die weniger bekannten Frühwerke Giuseppe Verdis.

Autobiografie

  • Wallmann, Margarita: Les balcons du ciel. Mémoires. Paris (Robert Laffont) 1976.

Quellen

Einzelnachweis