Arbeiterbewegung im Pinzgau: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Arbeiterbewegung im Pinzgau''' gibt einen Überblick über die Arbeiterbewegung im Pinzgau vom Beginn bis [[1945]].
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Der Artikel '''Arbeiterbewegung im Pinzgau''' gibt einen Überblick über die Arbeiterbewegung im [[Pinzgau]] vom Beginn bis [[1945]].
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==Geschichte==
 
==Geschichte==
Am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich auch die Arbeiterbewgung im Land Salzburg. In den Regionen, in denen durch Industrie oder Bergbau viele Arbeiter tätig waren und Bahnknotenpunkte bestehen, geht  der Aufbau von sozialdemokratischen Organisationen rasch  vor sich.
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Am Ende des [[19. Jahrhundert]]s entwickelte sich die Arbeiterbewegung auch im [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]]. In den Regionen, in denen durch Industrie oder [[Bergbau]] viele Arbeiter tätig waren und Bahnknotenpunkte bestanden, ging der Aufbau von sozialdemokratischen Organisationen rasch vor sich.
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Bedeutend für die Entwicklung der Arbeiterbewegung im [[Pinzgau]] war die Gemeinde [[Lend]]. Die erste Fabrik, die bestand, war eine Goldwäscherei und Schmelzhütte, die [[1862]] in eine Asbestfabrik umgebaut wurde und in der Gegend als Ausbeuterbetrieb berüchtigt war. Nachdem die Fabrik abbrannte, wurde [[1891]] die [[Aluminium Lend GmbH|Aluminiumfabrik]] errichtet. Durch die Arbeiter der Asbestfabrik, die Kutscher und die Bauarbeiter der [[Tauernbahn]] wurde Lend schließlich zum Zentrum sozialer Auseinandersetzung. Als Wegbereiter der Arbeiterbewegung im Pinzgau gilt der Schuhmachergeselle [[Franz Brutar]], der [[1918]] auch der erste Sozialdemokrat [[Bürgermeister der Gemeinde Lend|Bürgermeister]] der Gemeinde Lend wird. [[1903]] wurde [[Jakob Viehauser]] als erster sozialdemokratischer Bürgermeister des Landes in [[Dienten]] angelobt.
  
Bedeutend für die Entwicklung der Arbeiterbewegung im [[Pinzgau]] war die Gemeinde [[Lend]]. Die erste Fabrik, die bestand war eine Goldwäscherei und Schmelzhütte, die [[1862]] in eine Asbestfabrik umgebaut wurde und in der Gegend als Ausbeuterbetrieb berüchtigt war. Nachdem die Fabrik abbrannte, wurde [[1891]] die [[Aluminium Lend GmbH|Aluminiumfabrik]] errichtet.  Durch  die  ArbeiterInnen  der  Asbestfabrik,  die Kutscher  und die  Bauarbeiter  der  Tauernbahn  wird  schließlich  Lend  zum  Zentrum sozialer Auseinandersetzung.  Als Wegbereiter der Arbeiterbewegung im Pinzgau gilt der Schuhmachergeselle [[Franz Brutar]], der [[1918]] auch der erste Sozialdemokrat Bürgermeister der Gemeinde Lend wird. [[1903]] wurde [[Jakob Viehauser]] als erster sozialdemokratischer Bürgermeister des Landes in [[Dienten]] angelobt.
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Nach 1918 entwickelt sich die Sozialdemokratie besonders in den Eisenbahnknotenpunkten wie [[Bischofshofen]] und den Bergbaugebieten [[Mühlbach am Hochkönig|Mühlbach]] und Badgastein sowie dem Industriestandort Hallein. Im Pinzgau konzentrierten sich die Anhänger der SDAP in Saalfelden (Bahnknotenpunkt), Lend (Aluminiumwerk) und den Raum [[Zell am See]], [[Uttendorf]] und [[Kaprun]] ([[Tauernkraftwerke Kaprun|Kraftwerksbauten]]).  
  
Nach 1918 entwickelt sich die Sozialdemokratie besonders in den Eisenbahnknotenpunkten wie Bischofshofen und den Bergbaugebieten  Mühlbach  und  Badgastein  sowie  dem  Industriestandort  Hallein. Im Pinzgau konzentrierten sich die Anhänger der SDAP in Saalfelden  (Bahnknotenpunkt),  Lend  (Aluminiumwerk)  und  den  Raum  Zell  am See/Uttendorf/Kaprun  (Kraftwerksbauten). 
 
 
==Widerstand gegen Austrofaschismus und Nationalsozialismus==
 
==Widerstand gegen Austrofaschismus und Nationalsozialismus==
Nach dem Verbot der Sozialdemokratie nach den [[Februaraufstand|Februarkämpfen 1934]] kam es zur Bildung der illegalen Revolutionären Sozialisten. In Salzburg werden  1.200 Personen als Mitglieder der [[Revolutionäre Sozialisten|Revolutionären Sozialisten]] (RS) genannt.  
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Nach dem Verbot der Sozialdemokratie nach den [[Februaraufstand|Februarkämpfen 1934]] kam es zur Bildung der illegalen Revolutionären Sozialisten. In Salzburg wurden 1 200 Personen als Mitglieder der [[Revolutionäre Sozialisten|Revolutionären Sozialisten]] (RS) genannt.
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Im Juli [[1934]] kam es in [[Bramberg]], Dorfpaßthurn Nr. 11, zu einem Treffen von zwölf Sozialdemokraten. [[Matthias Sageder]], der Gewerkschaftssekretär aus Zell am See war, traf sich beim Bahnangestellten [[Franz Steiner]] vertraulich mit Genossen aus dem [[Oberpinzgau]]. Das Treffen wurde vom Nachbarn Rupert Bacher bei der [[Gendarmerie]] denunziert und Sageder aus dem Bezirk verbannt. Am [[5. November]] [[1935]] wurden Josef Lechner und Franz Renner aus Zell am See wegen Verbreitung von Flugblättern zu einem Jahr strengen Arrest verurteilt. Sie blieben bis Juni [[1936]] in Haft. Der Eisenbahner Hermann Wagenbichler aus [[Saalfelden]] wurde 1936 wegen "''Betätigung für die sozialistische Partei''" zu vier Monaten Zuchthaus verurteilt, Josef Voithofer aus Lend wurde 1934 wegen Verteilung von Flugblättern zu drei Wochen Arrest verurteilt, 1937 wurde er für zwei Tage in Polizeihaft genommen, weil er Aufwiegelung bei einer Grabrede begangen haben soll.  
  
Im  Juli  [[1934]] kommt  es  in  [[Bramberg]],  Dorfpaßthurn  Nr. 11, zu  einem  Treffen  von  zwölf Sozialdemokraten. [[Matthias  Sageder]],  der Gewerkschaftssekretär  aus  Zell  am  See ist,  trifft  sich beim Bahnangestellten [[Franz Steiner]] vertraulich mit Genossen aus dem Oberpinzgau. Das Treffen wird vom Nachbarn Rupert Bacher bei der Gendarmerie verraten und  Sageder wird aus dem Bezirk verbannt. Am  [[5.  November]] [[1935]] werden Josef Lechner  und Franz  Renner  aus Zell am  See  wegen Verbreitung von Flugblättern zu einem Jahr strengen Arrest verurteilt. Sie bleiben bis Juni 1936 in Haft. Der Eisenbahner Hermann Wagenbichler aus Saalfelden wird [[1936]] wegen "Betätigung  für  die  sozialistische  Partei"  zu  vier  Monaten  Zuchthaus  verurteilt, Josef Voithofer  aus  Lend  wird  1934  wegen  Verteilung  von Flugblättern  zu  drei  Wochen  Arrest verurteilt, 1937  wird er für zwei Tage in Polizeihaft genommen, weil er  Aufwiegelung bei einer Grabrede begangen haben soll.  
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Nach dem [[Anschluss]] 1938 wurden die wenigen Untergrundstrukturen durch die [[Nationalsozialisten]] schnell zerstört. Widerstand wurde auch im Pinzgau geleistet, wobei hier die Eisenbahner eine wichtige Rolle spielten. Im Februar [[1941]] fand in [[Embach]] in Lend ein Freundschaftstreffen sozialdemokratischer Eisenbahner statt. Die Eisenbahner [[Engelbert Weiß]], [[August Gruber]], Josef Voithofer und Genossen aus [[Schwarzach]], Bischofshofen und Saalfelden nahmen mit ihren Frauen an diesem Treffen teil. Ein Jahr später erfuhr die [[Gestapo]] von diesem Treffen und verhaftet 17 Teilnehmer. Sieben Teilnehmer wurden zum Tode verurteilt, andere erhielten lange Haftstrafen.
  
Nach dem Anschluss 1938 wurden die wenigen Untergrundstrukturen durch die Nationalsozialisten schnell zerstört. Widerstand wurde auch im Pinzgau geleistet, wobei hier die Eisenbahner eine wichtige Rolle spielten. Im    Februar   [[1941]]   fand in    Embach    bei    Lend    ein    Freundschaftstreffen sozialdemokratischer  Eisenbahner  statt.  Die  Eisenbahner  [[Engelbert  Weiß]], [[August  Gruber]], Josef Voithofer und Genossen aus Schwarzach, Bischofshofen und Saalfelden nahmen mit ihren  Frauen  an  diesem  Treffen  teil. Ein  Jahr  später  erfuhr die  Gestapo  von  diesem Treffen  und verhaftet  17  TeilnehmerInnen. Sieben Teilnehmer  wurden zum  Tode verurteilt, andere erhielten lange Haftstrafen.
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Am [[27. Februar]] [[1942]] wurden die Saalfeldner Georg Wörgötter, Johann Kröll, Karl Ettel, Paul Lürzer, [[Ludwig Thurner]], Franz Dillinger, Anton Wimmer, [[Karl Reinthaler]], Lothar Pointner und [[Peter Mitteregger]] aus Kaprun von der Gestapo verhaftet. Die meisten der Verhafteten waren Eisenbahner. Ihnen wurde vorgeworfen, Mitglied einer illegalen KP-Organisation zu sein. Nachdem die Ermittlungen abgeschlossen waren, wurde Anzeige wegen Vorbereitung zum Hochverrat beim Sondergericht erstattet. Georg Wörgötter wurde die Leitung der KP Saalfelden vorgeworfen. Wörgötter, Lürzer und Thurner wurden am [[9. Dezember]] 1942 vom Oberlandesgericht Wien wegen Hochverrats zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, Dillinger erhielt neun Jahren Zuchthaus, Wimmer, Pointner, Reinthaler, Ettel, Kröll je sechs Jahren Zuchthaus. Mitteregger wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Lürzer, Wimmer, Pointner, Reinthaler waren von Februar 1942 bis Kriegsende in Haft. Dillinger starb am [[3. Februar]] [[1945]] im Zuchthaus Kaisheim. Kröll wurde vom März 1942 bis Mai 1945 im [[Konzentrationslager Mauthausen]] inhaftiert. Das weitere Schicksal von Georg Wörgötter ist unbekannt.
  
Am [[27. Februar]] [[1942]] wurden die Saalfeldner Georg Wörgötter, Johann Kröll,  Karl  Ettel,  Paul  Lürzer,  [[Ludwig  Thurner]],  Franz  Dillinger,  Anton  Wimmer,  Karl Reinthaler,  Lothar  Pointner  und  [[Peter  Mitteregger]]  aus  Kaprun  von  der  Gestapo verhaftet.  Die  meisten  der Verhafteten waren  Eisenbahner. Ihnen wurde vorgeworfen, Mitglied  einer illegalen  KP-Organisation zu sein.  Nachdem die Ermittlungen abgeschlossen waren, wurde  Anzeige wegen  Vorbereitung  zum  Hochverrat  beim  Sondergericht  erstattet. Georg  Wörgötter wurde  die  Leitung  der  KP  Saalfelden  vorgeworfen.  Wörgötter,  Lürzer  und  Thurner  werden am  9.  Dezember  1942  vom  Oberlandesgericht  Wien  wegen  Hochverrats  zu  15  Jahren Zuchthaus  verurteilt,  Dillinger erhielt  neun Jahren  Zuchthaus,  Wimmer,  Pointner,  Reinthaler, Ettel,  Kröll  je sechs Jahren  Zuchthaus.  Mitteregger  wurde zu fünf Jahren  Zuchthaus verurteilt. Lürzer, Wimmer,  Pointner,  Reinthaler  waren von Februar  1942 bis Kriegsende in Haft. Dillinger stirbt am [[3. Februar]] [[1945]] im Zuchthaus Kaisheim. Kröll wurde vom  März  1942  bis  Mai  1945  im  [[Konzentrationslager  Mauthausen]] inhaftiert.  Das weitere Schicksal von Georg Wörgötter ist unbekannt.
 
 
==Quelle==
 
==Quelle==
 
* [http://othes.univie.ac.at/23576/1/2012-09-24_8606633.pdf Der Nationalsozialismus im Pinzgau (Land Salzburg) 1930 bis 1945 –Widerstand und Verfolgung. Diktatur in der Provinz. (Dissertation)]
 
* [http://othes.univie.ac.at/23576/1/2012-09-24_8606633.pdf Der Nationalsozialismus im Pinzgau (Land Salzburg) 1930 bis 1945 –Widerstand und Verfolgung. Diktatur in der Provinz. (Dissertation)]
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[[Kategorie:Geschichte]]
 
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[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
 
[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]

Version vom 15. November 2020, 09:42 Uhr

Der Artikel Arbeiterbewegung im Pinzgau gibt einen Überblick über die Arbeiterbewegung im Pinzgau vom Beginn bis 1945.

Geschichte

Am Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Arbeiterbewegung auch im Land Salzburg. In den Regionen, in denen durch Industrie oder Bergbau viele Arbeiter tätig waren und Bahnknotenpunkte bestanden, ging der Aufbau von sozialdemokratischen Organisationen rasch vor sich.

Bedeutend für die Entwicklung der Arbeiterbewegung im Pinzgau war die Gemeinde Lend. Die erste Fabrik, die bestand, war eine Goldwäscherei und Schmelzhütte, die 1862 in eine Asbestfabrik umgebaut wurde und in der Gegend als Ausbeuterbetrieb berüchtigt war. Nachdem die Fabrik abbrannte, wurde 1891 die Aluminiumfabrik errichtet. Durch die Arbeiter der Asbestfabrik, die Kutscher und die Bauarbeiter der Tauernbahn wurde Lend schließlich zum Zentrum sozialer Auseinandersetzung. Als Wegbereiter der Arbeiterbewegung im Pinzgau gilt der Schuhmachergeselle Franz Brutar, der 1918 auch der erste Sozialdemokrat Bürgermeister der Gemeinde Lend wird. 1903 wurde Jakob Viehauser als erster sozialdemokratischer Bürgermeister des Landes in Dienten angelobt.

Nach 1918 entwickelt sich die Sozialdemokratie besonders in den Eisenbahnknotenpunkten wie Bischofshofen und den Bergbaugebieten Mühlbach und Badgastein sowie dem Industriestandort Hallein. Im Pinzgau konzentrierten sich die Anhänger der SDAP in Saalfelden (Bahnknotenpunkt), Lend (Aluminiumwerk) und den Raum Zell am See, Uttendorf und Kaprun (Kraftwerksbauten).

Widerstand gegen Austrofaschismus und Nationalsozialismus

Nach dem Verbot der Sozialdemokratie nach den Februarkämpfen 1934 kam es zur Bildung der illegalen Revolutionären Sozialisten. In Salzburg wurden 1 200 Personen als Mitglieder der Revolutionären Sozialisten (RS) genannt.

Im Juli 1934 kam es in Bramberg, Dorfpaßthurn Nr. 11, zu einem Treffen von zwölf Sozialdemokraten. Matthias Sageder, der Gewerkschaftssekretär aus Zell am See war, traf sich beim Bahnangestellten Franz Steiner vertraulich mit Genossen aus dem Oberpinzgau. Das Treffen wurde vom Nachbarn Rupert Bacher bei der Gendarmerie denunziert und Sageder aus dem Bezirk verbannt. Am 5. November 1935 wurden Josef Lechner und Franz Renner aus Zell am See wegen Verbreitung von Flugblättern zu einem Jahr strengen Arrest verurteilt. Sie blieben bis Juni 1936 in Haft. Der Eisenbahner Hermann Wagenbichler aus Saalfelden wurde 1936 wegen "Betätigung für die sozialistische Partei" zu vier Monaten Zuchthaus verurteilt, Josef Voithofer aus Lend wurde 1934 wegen Verteilung von Flugblättern zu drei Wochen Arrest verurteilt, 1937 wurde er für zwei Tage in Polizeihaft genommen, weil er Aufwiegelung bei einer Grabrede begangen haben soll.

Nach dem Anschluss 1938 wurden die wenigen Untergrundstrukturen durch die Nationalsozialisten schnell zerstört. Widerstand wurde auch im Pinzgau geleistet, wobei hier die Eisenbahner eine wichtige Rolle spielten. Im Februar 1941 fand in Embach in Lend ein Freundschaftstreffen sozialdemokratischer Eisenbahner statt. Die Eisenbahner Engelbert Weiß, August Gruber, Josef Voithofer und Genossen aus Schwarzach, Bischofshofen und Saalfelden nahmen mit ihren Frauen an diesem Treffen teil. Ein Jahr später erfuhr die Gestapo von diesem Treffen und verhaftet 17 Teilnehmer. Sieben Teilnehmer wurden zum Tode verurteilt, andere erhielten lange Haftstrafen.

Am 27. Februar 1942 wurden die Saalfeldner Georg Wörgötter, Johann Kröll, Karl Ettel, Paul Lürzer, Ludwig Thurner, Franz Dillinger, Anton Wimmer, Karl Reinthaler, Lothar Pointner und Peter Mitteregger aus Kaprun von der Gestapo verhaftet. Die meisten der Verhafteten waren Eisenbahner. Ihnen wurde vorgeworfen, Mitglied einer illegalen KP-Organisation zu sein. Nachdem die Ermittlungen abgeschlossen waren, wurde Anzeige wegen Vorbereitung zum Hochverrat beim Sondergericht erstattet. Georg Wörgötter wurde die Leitung der KP Saalfelden vorgeworfen. Wörgötter, Lürzer und Thurner wurden am 9. Dezember 1942 vom Oberlandesgericht Wien wegen Hochverrats zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt, Dillinger erhielt neun Jahren Zuchthaus, Wimmer, Pointner, Reinthaler, Ettel, Kröll je sechs Jahren Zuchthaus. Mitteregger wurde zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Lürzer, Wimmer, Pointner, Reinthaler waren von Februar 1942 bis Kriegsende in Haft. Dillinger starb am 3. Februar 1945 im Zuchthaus Kaisheim. Kröll wurde vom März 1942 bis Mai 1945 im Konzentrationslager Mauthausen inhaftiert. Das weitere Schicksal von Georg Wörgötter ist unbekannt.

Quelle