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| | Kurt Neumayr ist von Anfang an Feuer und Flamme. Er schießt zuerst mit einem ausgeliehenen 70-Pfund-Bogen, denn damals war man der Meinung, alles was schwächer ist als 70 Pfund Zuggewicht ist ein „Weiberleutbogen“. Bald ging es auch auf den Mittersiller Parcours, der damals am Eingang zum [[Felbertal]] aufgebaut war. (Für den ersten Parcoursgang baute er sich zwölf Pfeile. Fünf Scheiben vor Parcoursende beendete er mit drei Pfeilen im Köcher die Runde.) Er bestellte sich einen eigenen Bogen der Marke Skorpion, ebenfalls mit 70-Pfund Zuggewicht, ein amerikanisches Fabrikat, damals das Nonplusultra beim Langbogen. Kurt Neumayr, der heute selbst gemeinsam mit einem Vereinskollegen erfolgreich Bögen baut, meint über diesen ersten Bogen: „ein gerader Stecken mit starkem Handschock“… was alles sagt. Bald kaufte er sich den ersten „Eder-Bogen“ mit 60-Pfund Zuggewicht von Helmut Eder aus Stuhlfelden, den ersten wirklich guten Bogen, den er sein eigen nennt. | | Kurt Neumayr ist von Anfang an Feuer und Flamme. Er schießt zuerst mit einem ausgeliehenen 70-Pfund-Bogen, denn damals war man der Meinung, alles was schwächer ist als 70 Pfund Zuggewicht ist ein „Weiberleutbogen“. Bald ging es auch auf den Mittersiller Parcours, der damals am Eingang zum [[Felbertal]] aufgebaut war. (Für den ersten Parcoursgang baute er sich zwölf Pfeile. Fünf Scheiben vor Parcoursende beendete er mit drei Pfeilen im Köcher die Runde.) Er bestellte sich einen eigenen Bogen der Marke Skorpion, ebenfalls mit 70-Pfund Zuggewicht, ein amerikanisches Fabrikat, damals das Nonplusultra beim Langbogen. Kurt Neumayr, der heute selbst gemeinsam mit einem Vereinskollegen erfolgreich Bögen baut, meint über diesen ersten Bogen: „ein gerader Stecken mit starkem Handschock“… was alles sagt. Bald kaufte er sich den ersten „Eder-Bogen“ mit 60-Pfund Zuggewicht von Helmut Eder aus Stuhlfelden, den ersten wirklich guten Bogen, den er sein eigen nennt. |
| | == Vom Hobby zum Sport== | | == Vom Hobby zum Sport== |
| − | In den ersten Jahren bleibt Kurt Neumayr ein Schütze aus Begeisterung, geht ein oder zwei Mal die Woche auf den Parcours, bis eineinhalb Jahre später auch seine damalige Freundin, Inge Seiwald, heute seine Frau Inge Neumayr , später Weltmeisterin 2005 mit dem Langbogen, mit dem Bogensport beginnt. Zwei Jahre nach seinem Einstieg in den Bogensport „exportiert“ Kurt Neumayr sein Hobby auch nach [[Osttirol]], wo sein Schwager Walter Seiwald lebt, der später die Sektion Bogensport im Osttiroler Heeressportverband gründen und ebenfalls ein erfolgreicher Bogenschütze werden wird. | + | In den ersten Jahren bleibt Kurt Neumayr ein Schütze aus Begeisterung, geht ein oder zwei Mal die Woche auf den Parcours, bis eineinhalb Jahre später auch seine damalige Freundin, Inge Seiwald, heute seine Frau Inge Neumayr, später Weltmeisterin 2005 mit dem Langbogen, mit dem Bogensport beginnt. Zwei Jahre nach seinem Einstieg in den Bogensport „exportiert“ Kurt Neumayr sein Hobby auch nach [[Osttirol]], wo sein Schwager Walter Seiwald lebt, der später die Sektion Bogensport im Osttiroler Heeressportverband gründen und ebenfalls ein erfolgreicher Bogenschütze werden wird. |
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| | Kurt Neumayr betont, dass seine Bogensportwurzeln in Mittersill liegen, damals ein Zentrum des Bogensports, wo Erich Pletzer, Bogenschützenurgestein, und viele andere gute Schützen tätig waren. Er lernte damals auf dem Mittersiller Parcours mit großem Enthusiasmus quasi drei Mal um die Kurve zu schießen, d. h. Schüsse zu meistern, die aufgrund der Gegebenheiten im Gelände praktisch fast unmöglich sind. Kurt Neumayr nahm nun auch an Turnierklassikern wie Mittersill, [[Rauris]], Waidring , [[Jochberg]] und [[Kufstein]] in [[Tirol]] teil. [[1998]] gewinnt er sein erstes Turnier, die Berghof Winter Challenge in [[Hollersbach]]. Vorher war er in Serie neun Mal auf Platz vier gelandet. Aus heutiger Sicht beurteilt sich Kurt Neumayr in der damaligen Zeit als kein schlechter Schütze und er konnte nach seinem ersten Sieg auch das eine oder andere Turnier gewinnen. Nach den ersten Turniersiegen stellt sich leider eine Scheiben-Panik (Target panic) ein, ein unter Bogensportlern gefürchtetes Phänomen, mit dem er etwa ein Dreivierteljahr zu kämpfen hat. | | Kurt Neumayr betont, dass seine Bogensportwurzeln in Mittersill liegen, damals ein Zentrum des Bogensports, wo Erich Pletzer, Bogenschützenurgestein, und viele andere gute Schützen tätig waren. Er lernte damals auf dem Mittersiller Parcours mit großem Enthusiasmus quasi drei Mal um die Kurve zu schießen, d. h. Schüsse zu meistern, die aufgrund der Gegebenheiten im Gelände praktisch fast unmöglich sind. Kurt Neumayr nahm nun auch an Turnierklassikern wie Mittersill, [[Rauris]], Waidring , [[Jochberg]] und [[Kufstein]] in [[Tirol]] teil. [[1998]] gewinnt er sein erstes Turnier, die Berghof Winter Challenge in [[Hollersbach]]. Vorher war er in Serie neun Mal auf Platz vier gelandet. Aus heutiger Sicht beurteilt sich Kurt Neumayr in der damaligen Zeit als kein schlechter Schütze und er konnte nach seinem ersten Sieg auch das eine oder andere Turnier gewinnen. Nach den ersten Turniersiegen stellt sich leider eine Scheiben-Panik (Target panic) ein, ein unter Bogensportlern gefürchtetes Phänomen, mit dem er etwa ein Dreivierteljahr zu kämpfen hat. |
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| − | [[1999]] zieht er mit seiner Frau nach Saalfelden und beginnt mit dem Hausbau. Ein ganzes Jahr lang kommt er nicht zum Bogenschießen. Nach dem Hausbau stellte sich für ihn die Frage, wie es mit dem Bogenschießen weiter gehen soll. Der in Saalfelden bereits bestehende Verein mit etwa 35 Mitgliedern, in dem damals auch noch [[Bernhard Popelar]], der Selfbow-Europameister 2010, Mitglied war, war weniger sportlich sondern mehr jagdlich orientiert. Kurt Neumayr überlegte nun lange, ob er sich die Arbeit mit einer Vereinsgründung - und allem was daraus an Arbeit folgt - antun soll. | + | [[1999]] zieht er mit seiner Frau nach Saalfelden und beginnt mit dem Hausbau. Ein ganzes Jahr lang kommt er nicht zum Bogenschießen. Nach dem Hausbau stellte sich für ihn die Frage, wie es mit dem Bogenschießen weiter gehen soll. Der in Saalfelden bereits bestehende Verein mit etwa 35 Mitgliedern, in dem damals auch noch [[Bernhard Popelar]], der Selfbow-Europameister 2010, Mitglied war, war weniger sportlich sondern mehr jagdlich orientiert. Kurt Neumayr überlegte nun lange, ob er sich die Arbeit mit einer Vereinsgründung - und allem was daraus an Arbeit folgt - antun soll. |
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| | ==Gründung der Sektion Bogensport im HSV-Saalfelden== | | ==Gründung der Sektion Bogensport im HSV-Saalfelden== |
| | Im Jahr [[2002]] entschließt sich Kurt Neumayr wie sein Schwager in Osttirol eine Sektion Bogensport im Rahmen des in Saalfelden sportlich stark präsenten Heeressportverbandes zu begründen. Er sieht die vielen Vorteile, die eine solche Partnerschaft bietet, unter Anderem die Trainingsmöglichkeit in der Sporthalle der [[Anton-Wallner-Kaserne]] in Saalfelden. Am [[22. April]] [[2002]] gründet er zusammen mit seiner Frau und weiteren neun Bogenschützen und Bogenschützinnen, davon die Hälfte noch Kinder, die [[Sektion Bogensport im Heeressportverband Saalfelden]] und ist seither erfolgreicher Obmann der Sektion. Nach langer Suche findet sich auf dem [[Jufen]] in [[Maria Alm]] mit den Wirtsleuten Rosa und Alois Herzog, sowie dem Bruder des Wirtes, Walter Herzog, Gasthof Jufenalm, die idealen Partner und seither befindet sich dort der Trainingsparcours des Vereines. | | Im Jahr [[2002]] entschließt sich Kurt Neumayr wie sein Schwager in Osttirol eine Sektion Bogensport im Rahmen des in Saalfelden sportlich stark präsenten Heeressportverbandes zu begründen. Er sieht die vielen Vorteile, die eine solche Partnerschaft bietet, unter Anderem die Trainingsmöglichkeit in der Sporthalle der [[Anton-Wallner-Kaserne]] in Saalfelden. Am [[22. April]] [[2002]] gründet er zusammen mit seiner Frau und weiteren neun Bogenschützen und Bogenschützinnen, davon die Hälfte noch Kinder, die [[Sektion Bogensport im Heeressportverband Saalfelden]] und ist seither erfolgreicher Obmann der Sektion. Nach langer Suche findet sich auf dem [[Jufen]] in [[Maria Alm]] mit den Wirtsleuten Rosa und Alois Herzog, sowie dem Bruder des Wirtes, Walter Herzog, Gasthof Jufenalm, die idealen Partner und seither befindet sich dort der Trainingsparcours des Vereines. |