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Der Berg der Burg ragt zwischen dem [[Tennengebirge|Tennen-]] (im Osten) und [[Hagengebirge]] (im Westen) aus dem Salzachtal. Ihr Bau, ursprünglich eine hoch[[mittelalter]]liche Burg, geht wie jener der [[Festung Hohensalzburg]] auf das [[11. Jahrhundert]] zurück. Baubeginn war [[1077]]. Während des [[Bauernkriege (Überblick)|Bauernkriegs]] wurde die Anlage [[1525]] beschädigt. Erst [[1876]] wurde sie als Festung aufgelassen. [[Josef Steinwender]], der in die Geschichte als der "stumme Gefangene" eingegangen ist, lebte 24 Jahre in dieser Festung. [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] übernachtete auf seiner Flucht vor den [[Herzogtum Bayern|bayerischen]] Truppen im [[Salzkrieg 1611|Salzkrieg]] im Oktober [[1611]] in dieser Festung. | Der Berg der Burg ragt zwischen dem [[Tennengebirge|Tennen-]] (im Osten) und [[Hagengebirge]] (im Westen) aus dem Salzachtal. Ihr Bau, ursprünglich eine hoch[[mittelalter]]liche Burg, geht wie jener der [[Festung Hohensalzburg]] auf das [[11. Jahrhundert]] zurück. Baubeginn war [[1077]]. Während des [[Bauernkriege (Überblick)|Bauernkriegs]] wurde die Anlage [[1525]] beschädigt. Erst [[1876]] wurde sie als Festung aufgelassen. [[Josef Steinwender]], der in die Geschichte als der "stumme Gefangene" eingegangen ist, lebte 24 Jahre in dieser Festung. [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] übernachtete auf seiner Flucht vor den [[Herzogtum Bayern|bayerischen]] Truppen im [[Salzkrieg 1611|Salzkrieg]] im Oktober [[1611]] in dieser Festung. | ||
| − | [[1898]] bis [[1938]] war sie im Besitz von Erzherzog [[Eugen von Österreich]]. [[1931]] kam es zu einem [[Brände (Geschichte)|Großbrand]] in der Festung. Nach dem [[Anschluss]] Österreichs an [[Deutschland]] ging die Festung in den Besitz des Gaues Salzburg über und wurde als Gauschulungsburg genutzt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war sie bis [[1987]] Ausbildungsstätte der österreichischen [[Gendarmerieschule Werfen|Bundesgendarmerie]] und diente auch zum Teil als Jugendherberge. | + | [[1898]] bis [[1938]] war sie im Besitz von Erzherzog [[Eugen von Österreich]]. |
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| + | Nach dem [[Anschluss]] Österreichs an [[Deutschland]] ging die Festung in den Besitz des Gaues Salzburg über und wurde als Gauschulungsburg genutzt. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war sie bis [[1987]] Ausbildungsstätte der österreichischen [[Gendarmerieschule Werfen|Bundesgendarmerie]] und diente auch zum Teil als Jugendherberge. | ||
=== Die Burg als Filmkulisse === | === Die Burg als Filmkulisse === | ||
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Heute wird die eindrucksvolle Burg als "Erlebnisburg" für Veranstaltungen wie Konzerte, Theater- und Brauchabende genutzt. Eine besondere Attraktion stellt dabei der historische Landesfalkenhof mit täglichen Flugvorführungen verschiedener [[Greifvögel]] dar. Für Jugendgruppen und Schulklassen werden auf der Burg spezielle Führungen angeboten. Im Rahmen des museumspädagogischen Programms soll den Kindern und Jugendlichen so das Leben im [[Mittelalter]] vermittelt werden. Die Führung präsentiert Verlies, Folter- und Waffenkammer, [[Fürstenzimmer (Festung Hohenwerfen)|Fürstenzimmer]], eine beeindruckende Flugvorführung, den Greifvogel-Lehrpfad und das [[Österreichisches Falknereimuseum|Österreichische Falknereimuseum]]. | Heute wird die eindrucksvolle Burg als "Erlebnisburg" für Veranstaltungen wie Konzerte, Theater- und Brauchabende genutzt. Eine besondere Attraktion stellt dabei der historische Landesfalkenhof mit täglichen Flugvorführungen verschiedener [[Greifvögel]] dar. Für Jugendgruppen und Schulklassen werden auf der Burg spezielle Führungen angeboten. Im Rahmen des museumspädagogischen Programms soll den Kindern und Jugendlichen so das Leben im [[Mittelalter]] vermittelt werden. Die Führung präsentiert Verlies, Folter- und Waffenkammer, [[Fürstenzimmer (Festung Hohenwerfen)|Fürstenzimmer]], eine beeindruckende Flugvorführung, den Greifvogel-Lehrpfad und das [[Österreichisches Falknereimuseum|Österreichische Falknereimuseum]]. | ||
Version vom 16. Oktober 2020, 20:38 Uhr
Die Festung Hohenwerfen in Werfen im nördlichen Pongau steht auf einem 155 Meter hohen Berg im Salzachtal, ca. 40 km südlich der Stadt Salzburg. Sie ist Mitglied der Dachmarke hello salzburg.
Geschichte
Der Berg der Burg ragt zwischen dem Tennen- (im Osten) und Hagengebirge (im Westen) aus dem Salzachtal. Ihr Bau, ursprünglich eine hochmittelalterliche Burg, geht wie jener der Festung Hohensalzburg auf das 11. Jahrhundert zurück. Baubeginn war 1077. Während des Bauernkriegs wurde die Anlage 1525 beschädigt. Erst 1876 wurde sie als Festung aufgelassen. Josef Steinwender, der in die Geschichte als der "stumme Gefangene" eingegangen ist, lebte 24 Jahre in dieser Festung. Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau übernachtete auf seiner Flucht vor den bayerischen Truppen im Salzkrieg im Oktober 1611 in dieser Festung.
1898 bis 1938 war sie im Besitz von Erzherzog Eugen von Österreich.
Am 8. Jänner 1931 kam es zu einem Großbrand in der Festung. Das Feuer war gegen 20 Uhr vermutlich in den Fürsten- oder Bibliothekszimmern ausgebrochen. Die sofort alarmierten Feuerwehren, Markt-, Land- und Pfarrwerfen, versuchten vorerst mit ihren Motorgeräten den Brand auf einen Teil des Osttraktes zu beschränken, was doch trotz der größten Anstrengungen nicht gelang, weshalb die ganzen Wehren Salzburigs zu Hilfe gerufen werden mussten. Das Feuer verbreitete sich sehr schnell, um so mehr, da sich die Löschaktion durch starke Rauchentwicklung einerseits und andererseits durch die außerordentlich mühevolle Wasserbeschaffung - von der Salzach bis zum Brandherd 112 Meter Höhenunterschied - ungemein schwierig gestaltete, ja zeitweise fast ganz unmöglich war. Noch vor Mitternacht war der Osttrakt mit der wertvollen Einrichtung und Bibliothek ein Raub der Flammen, von denen um etwa 24 Uhr auch der Kapellenturm samt den kleinen Glocken ergriffen wurde. Gegen 4 Uhr früh loderte der Brand wieder auf; der westseitig gelegene große Glockenturm schien schwer gefährdet. Rettungsmannschaft wie Bewohnerschaft glaubten, die große Glocke „Schloß Ahnl", die zur kritischesten Zeit zum Sturmgeläute ausholte, das letzte Mal gehört zu haben. Doch die äußerste Anstrengung der Wehren konnte dieses Unglück verhüten.[1]
Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland ging die Festung in den Besitz des Gaues Salzburg über und wurde als Gauschulungsburg genutzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie bis 1987 Ausbildungsstätte der österreichischen Bundesgendarmerie und diente auch zum Teil als Jugendherberge.
Die Burg als Filmkulisse
Die Burg diente als Kulisse für zahlreiche Filme. 1965 wurde sie Drehort zum Film The Sound of Music (Trapp-Familie); 1968 wurden dort Außenaufnahmen für den WK-II-Action-Film Agenten sterben einsam (Where Eagles Dare) mit Richard Burton und Clint Eastwood in den Hauptrollen gedreht. 1971 wurden die Außenaufnahmen für den Film Kinderarzt Dr. Fröhlich mit Roy Black, einem deutschen Schlagersänger, in der Hauptrolle auf der Burg gedreht, die dafür zu einem Kinderheim umfunktioniert wurde.
Die Burg heute als Erlebnisburg
- Hauptartikel Historischer Landesfalkenhof Burg Hohenwerfen
Heute wird die eindrucksvolle Burg als "Erlebnisburg" für Veranstaltungen wie Konzerte, Theater- und Brauchabende genutzt. Eine besondere Attraktion stellt dabei der historische Landesfalkenhof mit täglichen Flugvorführungen verschiedener Greifvögel dar. Für Jugendgruppen und Schulklassen werden auf der Burg spezielle Führungen angeboten. Im Rahmen des museumspädagogischen Programms soll den Kindern und Jugendlichen so das Leben im Mittelalter vermittelt werden. Die Führung präsentiert Verlies, Folter- und Waffenkammer, Fürstenzimmer, eine beeindruckende Flugvorführung, den Greifvogel-Lehrpfad und das Österreichische Falknereimuseum.
In den Sommermonaten finden in regelmäßigen Abständen "Mystische Märchenwanderungen" auf Hohenwerfen statt. Während des Aufstiegs können die erlebnishungrigen Besucher an verschiedenen Stationen wie der Vogeltenn, dem Pferdestall, im Salzachturm, im Bereich der Falknerei und dem mystischen Kasemattengewölbe eine spannende und oft auch lustige Reise in die Welt der Märchen, Mythen und Legenden wagen. Begleitet von mittelaterlicher Dudelsackmusik werden Geschichten über Zauberer, Hexen, Drachen, Riesen und Ritter erzählt.
Burgkapelle zum hl. Sigismund
Die heute einschiffige Burgkapelle war ursprünglich ein dreischiffiger Bau aus dem 12. Jahrhundert. Der nördliche Verbindungsgang, das ehemalige linke Seitenschiff, weist romanische Fresken auf. Ebenso aus dieser Zeit stammen die beiden gedrungenen Säulen mit Blattkapitellen zuseiten des Eisengitters im mittleren Rundbogen. Der jetzige Bauzustand geht auf die Bauphase im 16. Jahrhundert zurück.
Der Hochaltar aus dem Jahre 1650 ist eine Arbeit des Werfener Tischlermeisters Konrad Schwarz. In der Mittelnische befindet sich ein Auferstehungschristus sowie zwei spätbarocke Statuen von Dominikus Plasisganig aus dem 18. Jahrhundert. Die beiden Seitenaltäre entstanden etwa gleichzeitig mit dem Hochaltar. Die Altarbilder zeigen auf der linken Seite Christus am Ölberg und auf der rechten Seite den heiligen Benno von Meißen. Die achteckige Kanzel, die ursprünglich für die Pfarrkirche Werfen angefertigt worden war, wurde 1663 verkleinert und in der Schlosskapelle eingebaut.
Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten sind aktuell auf der homepage der Burg abrufbar. Die Burg ist über einen 15-minütigen Fußweg erreichbar. Gegen Aufpreis können Besucher einen Personenaufzug benützen, der direkt in den oberen Burghof führt.
Bilder
Festung Hohenwerfen – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Festung Hohenwerfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Weblinks
- Homepage Salzburger Burgen
- Infos und Fotos zur Festung Hohenwerfen auf dem online Stadtführer cityful.com
- Erlebnisbericht zum Landesfalkenhof im SalzburgerLand Magazin
Quellen
- Homepage Salzburger Burgen
- Salzburger Nachrichten
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
- Kirchenführer des Pfarrverbandes Pfarrwerfen-Werfen-Werfenweng
- Augustin Jungwirth: Die Glocken und Glockengießer Salzburgs. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 75, 1935