Urmattsee: Unterschied zwischen den Versionen

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! colspan="2" | Ur-Mattsee
 
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! colspan="2" | Daten
 
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| Koordinaten: || 47° 57' 40" N, 13° 4' 50" O
 
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| Höhe über dem Meeresspiegel: || 510 [[m ü. A.]]
 
|- bgcolor="#ffffff"
 
| Fläche: || ca. 10 km²
 
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| Länge: || km
 
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| Breite: || km
 
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| Einzugsgebiet inkl. See: || km²
 
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| Volumen bei Mittelwasser: || Mio m³
 
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| Maximale Tiefe: || m
 
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| Gemeindegebiet: || [[Mattsee (Ort)|Mattsee]], [[Obertrum am See]], [[Seeham]]
 
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Der '''Urmattsee''' ist ein heute nicht mehr existierender See.  
 
Der '''Urmattsee''' ist ein heute nicht mehr existierender See.  
  
 
== Geografie ==
 
== Geografie ==
Er befand sich anstelle der heutigen drei [[Trumer Seen]] im [[Flachgau]] im [[Land Salzburg]]. Der Urmattsee ist auf historischen Karten im [[Erzbistum Salzburg]] noch bis ins [[18. Jahrhundert]] verzeichnet<ref>[http://www.landkarten-und-grafiken.de/images/saltzburg-archipiscopatus-rahmen.jpg Historische Landkarte, Erzbistum Salzburg, Mercator Atlas, anno 1595]</ref>. Geologen haben die ihm zugehörige frühere Uferlinie durch eine Humusschicht im blaugrauen [[Seeton]] nachweisen können.
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Er befand sich anstelle der heutigen drei [[Trumer Seen]] im [[Flachgau]] im [[Land Salzburg]]. Der Urmattsee ist auf historischen Karten im [[Erzbistum Salzburg]] noch bis ins [[18. Jahrhundert]] verzeichnet.<ref>[http://www.landkarten-und-grafiken.de/images/saltzburg-archipiscopatus-rahmen.jpg Historische Landkarte, Erzbistum Salzburg, Mercator Atlas, 1595]</ref> Geologen haben die ihm zugehörige frühere Uferlinie durch eine Humusschicht im blaugrauen [[Seeton]] nachweisen können.
 
 
== Entstehung ==
 
Im Norden des [[Salzachgletscher]]s bildete der aus [[Flyschzone|Flysch]] bestehende [[Haunsberg]] und der [[Buchberg (Berg)|Buchberg]], sowie die Endmoräne im Nordosten das [[Mattseebecken]]. Nach der Eiszeit füllte es sich durch Abschmelzen des Salzachgletschers mit Wasser und so entstand der Urmattsee. Sein Wasserspiegel lag mit  525 [[m ü. A.]] etwa 25 m höher als heute.
 
 
 
Der Urmattsee entwässerte über die Talfurche [[Lochen am See|Niedertrum]], Wichenham und Astätt.
 
  
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Im Norden des [[Salzachgletscher]]s bildete der aus [[Flyschzone|Flysch]] bestehende [[Haunsberg]] und der [[Buchberg (Berg)|Buchberg]], sowie die Endmoräne im Nordosten das [[Mattseebecken]]. Der Eiszerfall im frühen Spätglazial (vor 19&nbsp;000–17&nbsp;000 Jahren) führte zur Bildung des [[Salzburger See]]s und des Urmattsee.  Er befand sich auf dem Niveau von 525 [[m ü. A.]], heute 503 m ü. A.. Seinen Abfluss hatte er über die Talfurche von [[Lochen am See|Niedertrum]], Wichenham und Astätt nach Norden. Das Seeniveau begann zu sinken und es dürfte sich der heutige Abfluss aus dem [[Grabensee]] über die [[Mattig]] gebildet haben.
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Vor etwa 10&nbsp;000 Jahren führte der Durchbruch der [[Mattig]] durch die Endmoräne im Norden zu einer Umstellung des hydrologischen Systems und zur kontinuierlichen Absenkung des Wasserspiegels auf etwa 515 m.  
 
Vor etwa 10&nbsp;000 Jahren führte der Durchbruch der [[Mattig]] durch die Endmoräne im Norden zu einer Umstellung des hydrologischen Systems und zur kontinuierlichen Absenkung des Wasserspiegels auf etwa 515 m.  
  
== Untergang ==
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Durch weitere natürliche Absenkung des Wasserspiegels auf die heutige mittlere Höhenlage von 503 m ü. A. verschwand der Urmattsee. Er zerfiel erst nach etwa [[1800]] zu [[Obertrumer See]], [[Mattsee (See)|Mattsee]] und [[Grabensee]]. Der ursprüngliche Verbund als ''ein See'' statt der drei Seen wurde zuletzt auf einer Karte von [[Franz Freiherr von Schrötter]] dargestellt, mit welcher die Topographie desjenigen Distrikts der bayerischen Lande beschrieben wird, die [[1779]] durch die Friedenskonvention zwischen der Maria Theresia von [[Österreich]] und dem König in Preußen, geschlossen in Teschen den [[13. Mai]] [[1779]], von Österreich in Besitz genommen wurden. <ref>[https://www.dorotheum.com/auktionen/aktuelle-auktionen/kataloge/list-lots-detail/auktion/11799-bucher-und-dekorative-grafik/lotID/336/lot/2063163-schrotter-f-f.html Franz Freiherr von Schrötter, 1779, Topographische Karte des [[Innviertel]]s]</ref>   
Durch weitere natürliche Absenkung des Wasserspiegels auf die heutige mittlere Höhenlage von 503 m ü. A. verschwand der Urmattsee. Er zerfiel erst nach etwa [[1800]] zu [[Obertrumer See]], [[Mattsee (See)|Mattsee]] und [[Grabensee]]. Der ursprüngliche Verbund als ''ein See'' statt der drei Seen wurde zuletzt auf einer Karte von [[Franz Freiherr von Schrötter]] dargestellt, mit welcher die Topographie desjenigen Distrikts der bayerischen Lande beschrieben wird, die [[1779]] durch die Friedenskonvention zwischen der Maria Theresia von [[Österreich]] und dem König in Preussen, geschlossen zu Teschen den [[13. Mai]] [[1779]], von Österreich in Besitz genommen wurden. <ref>[https://www.dorotheum.com/auktionen/aktuelle-auktionen/kataloge/list-lots-detail/auktion/11799-bucher-und-dekorative-grafik/lotID/336/lot/2063163-schrotter-f-f.html Franz Freiherr von Schrötter, 1779, Topographische Karte des [[Innviertel]]s]</ref>   
 
  
Mattsee und Obertrumer See waren bis zur Neuzeit noch miteinander verbunden und bestand zwischen beiden eine See-Engstelle mit einer Schiffsüberfuhr (vgl. Ortsteil-Name [[Überfuhr (Mattsee)|Überfuhr]]). Diese Engstelle wurde [[1828]] aufgeschüttet und beide Ufer mit der [[Johannisbrücke]] verbunden. <ref>[http://www.zobodat.at/pdf/NachErstMalaGes_14_0001-0019.pdf Der Mattsee und seine Molluskenfauna, [[Daniela Zick]], [[Robert Patzner]], 2006]</ref>.
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Mattsee und Obertrumer See waren bis zur Neuzeit noch miteinander verbunden und bestand zwischen beiden eine See-Engstelle mit einer Schiffsüberfuhr (vgl. Ortsteil-Name [[Überfuhr (Mattsee)|Überfuhr]]). Diese Engstelle wurde [[1828]] aufgeschüttet und beide Ufer mit der [[Johannisbrücke]] verbunden. <ref>[http://www.zobodat.at/pdf/NachErstMalaGes_14_0001-0019.pdf www.zobodat.at] Der Mattsee und seine Molluskenfauna, [[Daniela Zick]], [[Robert Patzner]], 2006</ref>.
 
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==Quellen==
 
* Salzburgwiki-Artikel [[Obertrumer See]] und [[Mattsee (See)]]
 
* Informationstafel in [[Gebertsham]]
 
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==Quellen==
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* Salzburgwiki-Artikel [[Obertrumer See]] und [[Mattsee (See)]]
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* Informationstafel in [[Gebertsham]]
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* [http://www.geoglobe.at/DE/uploads/images/publikationen/27_Zerfall%20des%20Salzachgletschers.pdf www.geoglobe.at] [[Horst Ibetsberger]], Paul Jäger, Markus Häupl: ''Der Zerfall des Salzachgletschers und die nacheiszeitliche Entwicklung des Salzburger Gewässersystems aus der Sicht der Wiederbesiedlung der Salzburger Gewässer mit Fischen''
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==== Einzelnachweise ====
 
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[[Kategorie:Flachgau]]
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[[Kategorie:Seenland]]
 
[[Kategorie:Geografie]]
 
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[[Kategorie:Hydrogeografie]]
 
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[[Kategorie:Gewässer]]
 
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Version vom 9. Januar 2020, 17:49 Uhr

Der Urmattsee ist ein heute nicht mehr existierender See.

Geografie

Er befand sich anstelle der heutigen drei Trumer Seen im Flachgau im Land Salzburg. Der Urmattsee ist auf historischen Karten im Erzbistum Salzburg noch bis ins 18. Jahrhundert verzeichnet.[1] Geologen haben die ihm zugehörige frühere Uferlinie durch eine Humusschicht im blaugrauen Seeton nachweisen können.

Im Norden des Salzachgletschers bildete der aus Flysch bestehende Haunsberg und der Buchberg, sowie die Endmoräne im Nordosten das Mattseebecken. Der Eiszerfall im frühen Spätglazial (vor 19 000–17 000 Jahren) führte zur Bildung des Salzburger Sees und des Urmattsee. Er befand sich auf dem Niveau von 525 m ü. A., heute 503 m ü. A.. Seinen Abfluss hatte er über die Talfurche von Niedertrum, Wichenham und Astätt nach Norden. Das Seeniveau begann zu sinken und es dürfte sich der heutige Abfluss aus dem Grabensee über die Mattig gebildet haben.

Vor etwa 10 000 Jahren führte der Durchbruch der Mattig durch die Endmoräne im Norden zu einer Umstellung des hydrologischen Systems und zur kontinuierlichen Absenkung des Wasserspiegels auf etwa 515 m.

Durch weitere natürliche Absenkung des Wasserspiegels auf die heutige mittlere Höhenlage von 503 m ü. A. verschwand der Urmattsee. Er zerfiel erst nach etwa 1800 zu Obertrumer See, Mattsee und Grabensee. Der ursprüngliche Verbund als ein See statt der drei Seen wurde zuletzt auf einer Karte von Franz Freiherr von Schrötter dargestellt, mit welcher die Topographie desjenigen Distrikts der bayerischen Lande beschrieben wird, die 1779 durch die Friedenskonvention zwischen der Maria Theresia von Österreich und dem König in Preußen, geschlossen in Teschen den 13. Mai 1779, von Österreich in Besitz genommen wurden. [2]

Mattsee und Obertrumer See waren bis zur Neuzeit noch miteinander verbunden und bestand zwischen beiden eine See-Engstelle mit einer Schiffsüberfuhr (vgl. Ortsteil-Name Überfuhr). Diese Engstelle wurde 1828 aufgeschüttet und beide Ufer mit der Johannisbrücke verbunden. [3].

Quellen

Einzelnachweise