Alte Residenz: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Der Eingang zum DomQuartier Salzburg.jpg|thumb|Innenhof und Atrium <br /> mit dem Eingang zur Alten Residenz]]
 
[[Datei:Der Eingang zum DomQuartier Salzburg.jpg|thumb|Innenhof und Atrium <br /> mit dem Eingang zur Alten Residenz]]
Die '''Alte Residenz''' ist eine der beiden historischen [[Salzburger Erzbischof#Fürsterzbischöfe|fürsterzbischöfliche]] [[Residenz]]en in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]].
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Die '''Alte Residenz''' ist eine der beiden historischen [[Salzburger Erzbischof#Fürsterzbischöfe|fürsterzbischöfliche]] [[Residenz]]en in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]]. Sie gehört zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der Stadt Salzburg.
  
== Lage ==
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== Beschreibung==
Die Alte Residenz erstreckt sich zwischen dem [[Residenzplatz]] im Osten, dem [[Alter Markt|Alten Markt]] im Norden, der [[Sigmund-Haffner-Gasse]] im Westen und dem [[Domplatz]] im Süden.
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Die Alte Residenz ein quadratischer Gebäudekomplex zwischen dem [[Residenzplatz]] im Osten, dem [[Alter Markt|Alten Markt]] im Norden und dem [[Domplatz]] im Süden. Im Nordwesten grenzt er an den  [[Toskanatrakt]], im Westen an die [[Dietrichsruh]] und im Südwesten an [[Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau]] (mit eigenem Zugang ins Kircheninnere). Vom [[Residenzplatz]] führt ein Portal in den Hof der Alten Residenz an dessen Westennde sich ein [[Herkulesbrunnen]] und der Stiegenaufgang zu den Räumen befinden. Neben dem Herkulesbrunnen führt eine Türe zur ehemaligen [[Salzburger Hoffischerei]]. Ein weiters Portal verbinden die Residenz mit dem [[Domplatz]].
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Ihre Baugeschichte beginnt mit Erzbischof [[Konrad I. von Abenberg]] und wird um [[1120]] erstmals der Bau eines Bischofshofes urkundlich erwähnt. Dieser war ein unregelmäßiges Viereck, mit vielen Erkern, Vorsprüngen und kleineren Anbauten, insbesondere der [[Johanneskapelle (Residenzplatz)|Kapelle zum Heiligen Johannes]]. Der Gebäudekomplex stand nahe bei der Domkirche (Konradinischer Dom) oder hing mit diesem zusammen. Der Haupt-Zugang zu diesem Bischofshof lag beim sogenannten [[Rinderholz]] am Alten Markt. Im [[15. Jahrhundert]] wurde der [[mittelalter]]liche Bischofshof erneuert und sowohl auf der Süd- wie auf der Nordseite mit schönen Zimmern versehen. Über den alten Salzmarkt und die Käsgasse im Westen oder über ein kleines Tor des Bischofshofes gelangte man zum weitläufigen [[Domplatz|Frauenhof]] im Süden. <ref>[https://books.google.at/books?id=m3IAAAAAcAAJ&printsec=frontcover#v=snippet&q=Hochf%C3%BCrstliche%20Residenz&f=false [[Lorenz Hübner]], Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte, Erster Band (Topographie), Salzburg 1792, Seite 149 ff]</ref> <ref>[http://www.ubs.sbg.ac.at/sosa/graphiken/G228II.jpg www.ubs.sbg.ac.at/Setznagel aus: Braun/Hogenberg: Civitates orbis terrarum/Salzburg_1575  "[[Ansicht von Salzburg]]", [[Markus Secznagel]] zugeschrieben, kolorierter Kupferstich; um [[1575]], unsigniertes Blatt, aus den "''Civitates orbis terrarum''" von [[Georg Braun]] und [[Franz Hogenberg]], Köln, [[Universitätsbibliothek|Universitätsbibliothek Salzburg]], Grafiksammlung, G 228 II]</ref>  
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Ihre Baugeschichte beginnt mit Erzbischof [[Konrad I. von Abenberg]] und wird um [[1120]] erstmals der Bau eines [[Bischofsburg in Salzburg|Bischofshofes]]  urkundlich erwähnt. Dieser war ein unregelmäßiges Viereck, mit vielen Erkern, Vorsprüngen und kleineren Anbauten, insbesondere der [[Johanneskapelle (Residenzplatz)|Kapelle zum heiligen Johannes]]. Der Gebäudekomplex stand nahe bei der Domkirche ([[Konradinischer Dom]]) oder hing mit diesem zusammen. Der Hauptzugang zu diesem Bischofshof lag beim sogenannten [[Rinderholz]] am Alten Markt. Im [[15. Jahrhundert]] wurde der [[mittelalter]]liche Bischofshof erneuert und sowohl auf der Süd- wie auf der Nordseite mit schönen Zimmern versehen. Über den alten [[Salzburger Märkte|Salzmarkt]] und die [[Käsgasse]] im Westen oder über ein kleines Tor des Bischofshofes gelangte man zum weitläufigen [[Domplatz|Frauenhof]] im Süden. <ref>[https://books.google.at/books?id=m3IAAAAAcAAJ&printsec=frontcover#v=snippet&q=Hochf%C3%BCrstliche%20Residenz&f=false [[Lorenz Hübner]], ''Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte'', Erster Band (Topographie), Salzburg 1792, Seite 149 ff]</ref> <ref>[http://www.ubs.sbg.ac.at/sosa/graphiken/G228II.jpg www.ubs.sbg.ac.at/Setznagel aus: Braun/Hogenberg: Civitates orbis terrarum/Salzburg_1575  "[[Ansicht von Salzburg]]", [[Markus Secznagel]] zugeschrieben, kolorierter Kupferstich; um [[1575]], unsigniertes Blatt, aus den "''Civitates orbis terrarum''" von [[Georg Braun]] und [[Franz Hogenberg]], Köln, [[Universitätsbibliothek|Universitätsbibliothek Salzburg]], Grafiksammlung, G 228 II]</ref>  
  
Unter [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] beginnt der Neubau der bischöflichen Residenz. [[1596]] wird die Hofkapelle im Osten abgebrochen. [[1597]] wird das Rinderholz im Norden abgetragen und der alte Bischofshof etwa um die Hälfte verkleinert. [[1598]] vernichtet ein [[Brände im Salzburger Dom|Brand]] den [[Romanik|romanischen]] [[Salzburger Dom|Dom]]. Das Zentrum von Salzburg ist plötzlich eine Großbaustelle und es wird eine grundlegende Neuplanung für die wichtigsten kirchlichen und weltlichen Repräsentationsbauten notwendig. Um [[1600]] verlegt Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau seinen Wohnsitz in die [[Neue Residenz]], die ursprünglich ab [[1588]] für Familienangehörige des Fürsterzbischofs errichtet worden war. Dadurch entsteht der Begriff ''Alte Residenz''. Während der Dom abgebrochen wird, wird ab [[1600]] in der Alten Residenz der neue Trakt im Süden mit dem [[Carabinierisaal]] errichtet.
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Unter [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] beginnt der Neubau der bischöflichen Residenz. [[1596]] wird die Hofkapelle im Osten abgebrochen. [[1597]] wird das Rinderholz im Norden abgetragen und der alte Bischofshof etwa um die Hälfte verkleinert. [[1598]] vernichtet ein [[Brände im Salzburger Dom|Brand]] den [[Romanik|romanischen]] Konradinischen Dom. Das Zentrum von Salzburg ist plötzlich eine Großbaustelle und es wird eine grundlegende Neuplanung für die wichtigsten kirchlichen und weltlichen Repräsentationsbauten notwendig. Um [[1600]] verlegt Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau seinen Wohnsitz in die [[Neue Residenz]], die ursprünglich ab [[1588]] für [[Nepotismus im Fürsterzbistum Salzburg|Familienangehörige]] des Fürsterzbischofs errichtet worden war. Dadurch entsteht der Begriff ''Alte Residenz''. Während der Dom abgebrochen wird, wird ab [[1600]] in der Alten Residenz der neue Trakt im Süden mit dem [[Carabinierisaal]] errichtet.
  
Die Residenz erhält auch eine Zufahrt von Süden über den [[Domplatz]]. [[1605]] wird die Residenz nach Westen durch die [[Dietrichsruh]] erweitert.<ref>[[Wie Salzburg zu seinem Gesicht kam]]</ref> [[1606]] folgt das [[Hofbogengebäude]] als neuer Bezugspunkt.
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Die Residenz erhält auch eine Zufahrt von Süden über den Domplatz. [[1605]] wird die Residenz nach Westen durch die [[Dietrichsruh]] erweitert.<ref>[[Wie Salzburg zu seinem Gesicht kam]]</ref> [[1606]] folgt das [[Hofbogengebäude]] als neuer Bezugspunkt.
  
[[1614]] wird der Trakt im Norden, zum [[Alter Markt|Alten Markt]] hin, unter Fürsterzbischof [[Markus Sittikus von Hohenems]] neu errichtet. Ebenso wird das Atrium im Innenhof mit dem [[Herkulesbrunnen]] fertiggestellt. [[1664]] renoviert [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] die Residenz im Osten von Grund auf, erhöht und baut das dort befindliche Tor als Hauptzugang vom Residenzplatz aus. [[1689]] wird unter [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] der Trakt über dem Atrium aufgestockt. [[1710]] erhält die Residenz unter Fürsterzbischof [[Franz Anton Harrach|Franz Anton Graf Harrach]] eine neue Fassade und das Prunkportal am Residenzplatz  wird errichtet.  
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[[1614]] wird der Trakt im Norden, zum Alten Markt hin, unter Fürsterzbischof [[Markus Sittikus von Hohenems]] neu errichtet. Ebenso wird das Atrium im Innenhof mit dem [[Herkulesbrunnen]] fertiggestellt. [[1664]] renoviert [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] die Residenz im Osten von Grund auf, erhöht und baut das dort befindliche Tor als Hauptzugang vom Residenzplatz aus. [[1689]] wird unter [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] der Trakt über dem Atrium aufgestockt. [[1710]] erhält die Residenz unter Fürsterzbischof [[Franz Anton Harrach|Franz Anton Graf Harrach]] eine neue Fassade und das Prunkportal am Residenzplatz  wird errichtet.  
  
 
Diese Baugeschichte ist an Hand der am Gebäude angebrachten [[Wappen in Salzburg (Liste)|Wappen]] noch heute ersichtlich.
 
Diese Baugeschichte ist an Hand der am Gebäude angebrachten [[Wappen in Salzburg (Liste)|Wappen]] noch heute ersichtlich.
  
Vom [[29. April]] [[1803]] bis [[18. Oktober]] [[1805]] wird die Residenz Wohnsitz von [[Ferdinand III. von Toskana|Kurfürst Ferdinand (Großherzog von Toskana)]] (er wohnte in dem erst viel später so benannten [[Toskanatrakt]]) und zwischen [[1868]] und [[1908]] Wohnsitz der Verwandten der Linie [[Ferdinand IV. von Toskana|Habsburg-Toskana]]. Auch Kaiserin-Witwe [[Karoline Auguste von Bayern]] wohnt in der zweiten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s lange Zeit in der Residenz.
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Vom [[29. April]] [[1803]] bis [[18. Oktober]] [[1805]] wird ein der Residenz angebauter Gebäudekomplex Wohnsitz von [[Ferdinand III. von Toskana|Kurfürst Ferdinand (Großherzog von Toskana)]] bewohnt, der später so benannte [[Toskanatrakt]]. Er war zwischen [[1868]] und [[1908]] Wohnsitz der Verwandten der Linie [[Ferdinand IV. von Toskana|Habsburg-Toskana]]. Auch Kaiserin-Witwe [[Karoline Auguste von Bayern]] wohnt in der zweiten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s lange Zeit im Toskanatrakt.
  
In den [[2010er]] Jahren müssen die Dachstühle repariert werden. Auf den Dachböden, die als Lager genutzt werden, kommt es bei den Decken zu Senkungen, die Risse im Mauerwerk zur Folge hatten. Diese Schäden dürften auf [[Bomben auf Salzburg|Bombardierungen]] des [[Salzburger Dom]]s im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zurückzuführen sein. Damals trafen viele Splitter das Residenzgebäude. Bei der nach Kriegsende erfolgten Ersetzung des [[Salzburger Grabendächer|Graben]]- durch ein Satteldach seien die alten Dachbalken nicht systemgerecht wieder eingesetzt worden. Die Kosten für die gesamte Sanierung wird auf 1,5 Mio. Euro geschätzt.
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In den [[2010er]]-Jahren müssen die Dachstühle repariert werden. Auf den Dachböden, die als Lager genutzt werden, kommt es bei den Decken zu Senkungen, die Risse im Mauerwerk zur Folge hatten. Diese Schäden dürften auf [[Bomben auf Salzburg|Bombardierungen]] des Salzburger Doms im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] zurückzuführen sein. Damals trafen viele Splitter das Residenzgebäude. Bei der nach Kriegsende erfolgten Ersetzung des [[Salzburger Grabendächer|Graben]]- durch ein Satteldach seien die alten Dachbalken nicht systemgerecht wieder eingesetzt worden. Die Kosten für die gesamte Sanierung werden auf 1,5 Mio. Euro geschätzt.
  
[[2019]] wurde der Innenhof der Alten Residenz und der Herkulesbrunnen restauriert.<ref>[http://anwendung/lkorrj/Index?cmd=detail_ind&nachrid=62068 [[Salzburger Landeskorrespondenz]], 05.08.2019]</ref><ref>[https://salzburg.orf.at/stories/3007404/ salzburg.orf.at/Residenz-Sanierung schreitet voran]</ref>
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[[2019]] werden der Innenhof der Alten Residenz und der Herkulesbrunnen restauriert.<ref>[http://anwendung/lkorrj/Index?cmd=detail_ind&nachrid=62068 [[Salzburger Landeskorrespondenz]], 05.08.2019]</ref><ref>[https://salzburg.orf.at/stories/3007404/ salzburg.orf.at/Residenz-Sanierung schreitet voran]</ref>
 
 
=== Alte Ansichten von 1710 (nach der gleichen Vorlage ausgearbeitet) ===
 
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Datei:Salzburg Kupferstich 1740 Detail Nr 12 Alte Residenz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Friedrich Bernhard Werner|Werner, Friedrich Bernhard; Stadtansicht von 1710, Detail Nr 12]]
 
Datei:Salzburg Kupferstich 1750 Detail Nr 03 Alte Residenz.jpg|[[Salzburg (Kupferstich) Johann Friedrich Probst|Probst, Johann Friedrich; Stadtansicht von 1710, Detail Nr 03]]
 
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== Innenhöfe ==
 
== Innenhöfe ==
Die Alte Residenz gruppiert sich um vier Innenhöfe:
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Die Alte Residenz selbst besitzt einen großen Hof mit Zugang von Residenz- und Domplatz. Im nördlich angebauten Toskanatrakt gibt es einen weiteren Hof sowie die [[Dietrichsruh]] und einen kleinen Hof im südlich angrenzenden [[Wallistrakt]].
* großer Innenhof mit Zugang von [[Residenzplatz]] und [[Domplatz]]
 
* Hof im [[Toskanatrakt]]
 
* Hof der ehemaligen [[Dietrichsruh]] und  
 
* kleiner Hof im [[Wallistrakt]]
 
  
 
== Räume und Ausstattung ==
 
== Räume und Ausstattung ==
: ''Hauptartikel:'' [[Prunkräume der Residenz]]  
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: ''Hauptartikel [[Prunkräume der Residenz]]  
Die Residenz besteht aus über 180 Räumen und Sälen; darunter 15 Prunkräume. Bekannt sind hier der große [[Carabinierisaal]] mit einem großen Deckengemälde von [[Michael Rottmayr|Johann Michael Rottmayr]]. Daran anschließend befinden sich die Fürstenräume (Rittersaal, Konferenzzimmer, Arbeitszimmer, Schatullenkabinett, Schlafzimmer, Hauskapelle und Gesellschaftszimmer). Diese wurden unter Leitung von [[Lukas von Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]] neu gestaltet und von Rottmayr und [[Martino Altomonte]] mit Gemälden versehen. Das Originalinventar wurde leider im [[19. Jahrhundert]] von verschiedenen Fremdherrschern - [[Salzburg unter Napoleon|Franzosen]], [[Bayern]], dem kurzzeitigen Kurfürsten Ferdinand und den [[Österreich]]ern geplündert.
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Die Residenz besteht aus über 180 Räumen und Sälen (inklusive ihren angrenzenden Gebäuden), darunter 15 Prunkräume. Bekannt sind hier der große [[Carabinierisaal]] mit einem großen Deckengemälde von [[Michael Rottmayr|Johann Michael Rottmayr]]. Daran anschließend befinden sich die Fürstenräume (Rittersaal, Konferenzzimmer, Arbeitszimmer, Schatullenkabinett, Schlafzimmer, Hauskapelle und Gesellschaftszimmer). Diese wurden unter Leitung von [[Lukas von Hildebrandt|Johann Lucas von Hildebrandt]] neu gestaltet und von Rottmayr und [[Martino Altomonte]] mit Gemälden versehen. Das Originalinventar wurde leider im [[19. Jahrhundert]] von verschiedenen Fremdherrschern - [[Salzburg unter Napoleon|Franzosen]], [[Königkreich Bayern|Bayern]], dem kurzzeitigen Kurfürsten Ferdinand und den [[Habsburger]]n. geplündert.
  
 
In den Prunkräumen hat auch [[Wolfgang Amadé Mozart]] vor dem Fürsterzbischof musiziert. Hier hat er im Jahr [[1775]] sein Violinkonzert in A-Dur ([[Ludwig Ritter von Köchel|KV]] 219) uraufgeführt. Die Salzburger Residenz zählt zu den wertvollsten Profanbauten der Salzburger Altstadt. Die Prunkräume werden alljährlich von rund 50&nbsp;000 Personen besucht.  
 
In den Prunkräumen hat auch [[Wolfgang Amadé Mozart]] vor dem Fürsterzbischof musiziert. Hier hat er im Jahr [[1775]] sein Violinkonzert in A-Dur ([[Ludwig Ritter von Köchel|KV]] 219) uraufgeführt. Die Salzburger Residenz zählt zu den wertvollsten Profanbauten der Salzburger Altstadt. Die Prunkräume werden alljährlich von rund 50&nbsp;000 Personen besucht.  
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Im zweiten Stock befindet sich heute die [[Residenzgalerie]], in der die erhaltenen Gemälde der Gemäldesammlung der Fürsterzbischöfe aufbewahrt und gezeigt werden. Seit Mai 2014 kann man von der Alten Residenz ausgehend das Museum [[DomQuartier]] begehen.
 
Im zweiten Stock befindet sich heute die [[Residenzgalerie]], in der die erhaltenen Gemälde der Gemäldesammlung der Fürsterzbischöfe aufbewahrt und gezeigt werden. Seit Mai 2014 kann man von der Alten Residenz ausgehend das Museum [[DomQuartier]] begehen.
  
== Weitere sehenswerte Teile in der Residenz ==
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Nicht in der Residenz, sondern in angrenzenden Gebäuden befinden sich die [[Landkartengalerie]] und die [[Sala Terrena]].
* [[Landkartengalerie]]
 
* [[Sala Terrena]]
 
  
 
== Bildergalerien ==
 
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=== Alte Ansichten von 1710 (nach der gleichen Vorlage ausgearbeitet) ===
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=== Allgemeine Bilder der Residenz ===
 
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* [http://www.c-l-a-u-d-i-a.at/plus/altstadt/franziskanergasse/index.htm Lageplan der Alten Residenz]
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* [http://www.salzburg-burgen.at/de/residenz/ Alte Residenz - Informationen]
 
 
 
 
== Quellen ==
 
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{{homepage|http://www.salzburg-burgen.at/de/residenz}}
 
* [[Franz Martin]]: ''Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], Salzburg, [[1952]]   
 
* [[Franz Martin]]: ''Salzburg, ein Führer durch seine Geschichte und Kunst'', [[Verlag "Das Bergland-Buch"]], Salzburg, [[1952]]   
* Salzburgwiki-Beitrag [[Altstadt]]
 
 
* {{Quelle SN|18. März 2011}}
 
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* [[Digitaler Stadtplan von Salzburg]]
 
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[[Kategorie:historisches Gebäude]]
 
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Version vom 26. November 2019, 11:51 Uhr

Alte Residenz in Salzburg mit den Fiakern am Platz, Aufn. Mai 2011
Karte
Alte Residenz, Haupteingang
Prunkportal mit Wappen der Erbauer
Türgitter beim Aufgang in die Residenzgalerie
Die Prunkstiege.
Deckenfresko in den Prunkräumen
Innenhof und Atrium
mit dem Eingang zur Alten Residenz

Die Alte Residenz ist eine der beiden historischen fürsterzbischöfliche Residenzen in der Altstadt der Stadt Salzburg. Sie gehört zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.

Beschreibung

Die Alte Residenz ein quadratischer Gebäudekomplex zwischen dem Residenzplatz im Osten, dem Alten Markt im Norden und dem Domplatz im Süden. Im Nordwesten grenzt er an den Toskanatrakt, im Westen an die Dietrichsruh und im Südwesten an Franziskanerkirche Zu Unserer Lieben Frau (mit eigenem Zugang ins Kircheninnere). Vom Residenzplatz führt ein Portal in den Hof der Alten Residenz an dessen Westennde sich ein Herkulesbrunnen und der Stiegenaufgang zu den Räumen befinden. Neben dem Herkulesbrunnen führt eine Türe zur ehemaligen Salzburger Hoffischerei. Ein weiters Portal verbinden die Residenz mit dem Domplatz.

Geschichte

Ihre Baugeschichte beginnt mit Erzbischof Konrad I. von Abenberg und wird um 1120 erstmals der Bau eines Bischofshofes urkundlich erwähnt. Dieser war ein unregelmäßiges Viereck, mit vielen Erkern, Vorsprüngen und kleineren Anbauten, insbesondere der Kapelle zum heiligen Johannes. Der Gebäudekomplex stand nahe bei der Domkirche (Konradinischer Dom) oder hing mit diesem zusammen. Der Hauptzugang zu diesem Bischofshof lag beim sogenannten Rinderholz am Alten Markt. Im 15. Jahrhundert wurde der mittelalterliche Bischofshof erneuert und sowohl auf der Süd- wie auf der Nordseite mit schönen Zimmern versehen. Über den alten Salzmarkt und die Käsgasse im Westen oder über ein kleines Tor des Bischofshofes gelangte man zum weitläufigen Frauenhof im Süden. [1] [2]

Unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau beginnt der Neubau der bischöflichen Residenz. 1596 wird die Hofkapelle im Osten abgebrochen. 1597 wird das Rinderholz im Norden abgetragen und der alte Bischofshof etwa um die Hälfte verkleinert. 1598 vernichtet ein Brand den romanischen Konradinischen Dom. Das Zentrum von Salzburg ist plötzlich eine Großbaustelle und es wird eine grundlegende Neuplanung für die wichtigsten kirchlichen und weltlichen Repräsentationsbauten notwendig. Um 1600 verlegt Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau seinen Wohnsitz in die Neue Residenz, die ursprünglich ab 1588 für Familienangehörige des Fürsterzbischofs errichtet worden war. Dadurch entsteht der Begriff Alte Residenz. Während der Dom abgebrochen wird, wird ab 1600 in der Alten Residenz der neue Trakt im Süden mit dem Carabinierisaal errichtet.

Die Residenz erhält auch eine Zufahrt von Süden über den Domplatz. 1605 wird die Residenz nach Westen durch die Dietrichsruh erweitert.[3] 1606 folgt das Hofbogengebäude als neuer Bezugspunkt.

1614 wird der Trakt im Norden, zum Alten Markt hin, unter Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems neu errichtet. Ebenso wird das Atrium im Innenhof mit dem Herkulesbrunnen fertiggestellt. 1664 renoviert Guidobald Graf von Thun und Hohenstein die Residenz im Osten von Grund auf, erhöht und baut das dort befindliche Tor als Hauptzugang vom Residenzplatz aus. 1689 wird unter Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein der Trakt über dem Atrium aufgestockt. 1710 erhält die Residenz unter Fürsterzbischof Franz Anton Graf Harrach eine neue Fassade und das Prunkportal am Residenzplatz wird errichtet.

Diese Baugeschichte ist an Hand der am Gebäude angebrachten Wappen noch heute ersichtlich.

Vom 29. April 1803 bis 18. Oktober 1805 wird ein der Residenz angebauter Gebäudekomplex Wohnsitz von Kurfürst Ferdinand (Großherzog von Toskana) bewohnt, der später so benannte Toskanatrakt. Er war zwischen 1868 und 1908 Wohnsitz der Verwandten der Linie Habsburg-Toskana. Auch Kaiserin-Witwe Karoline Auguste von Bayern wohnt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lange Zeit im Toskanatrakt.

In den 2010er-Jahren müssen die Dachstühle repariert werden. Auf den Dachböden, die als Lager genutzt werden, kommt es bei den Decken zu Senkungen, die Risse im Mauerwerk zur Folge hatten. Diese Schäden dürften auf Bombardierungen des Salzburger Doms im Zweiten Weltkrieg zurückzuführen sein. Damals trafen viele Splitter das Residenzgebäude. Bei der nach Kriegsende erfolgten Ersetzung des Graben- durch ein Satteldach seien die alten Dachbalken nicht systemgerecht wieder eingesetzt worden. Die Kosten für die gesamte Sanierung werden auf 1,5 Mio. Euro geschätzt.

2019 werden der Innenhof der Alten Residenz und der Herkulesbrunnen restauriert.[4][5]

Innenhöfe

Die Alte Residenz selbst besitzt einen großen Hof mit Zugang von Residenz- und Domplatz. Im nördlich angebauten Toskanatrakt gibt es einen weiteren Hof sowie die Dietrichsruh und einen kleinen Hof im südlich angrenzenden Wallistrakt.

Räume und Ausstattung

Hauptartikel Prunkräume der Residenz

Die Residenz besteht aus über 180 Räumen und Sälen (inklusive ihren angrenzenden Gebäuden), darunter 15 Prunkräume. Bekannt sind hier der große Carabinierisaal mit einem großen Deckengemälde von Johann Michael Rottmayr. Daran anschließend befinden sich die Fürstenräume (Rittersaal, Konferenzzimmer, Arbeitszimmer, Schatullenkabinett, Schlafzimmer, Hauskapelle und Gesellschaftszimmer). Diese wurden unter Leitung von Johann Lucas von Hildebrandt neu gestaltet und von Rottmayr und Martino Altomonte mit Gemälden versehen. Das Originalinventar wurde leider im 19. Jahrhundert von verschiedenen Fremdherrschern - Franzosen, Bayern, dem kurzzeitigen Kurfürsten Ferdinand und den Habsburgern. geplündert.

In den Prunkräumen hat auch Wolfgang Amadé Mozart vor dem Fürsterzbischof musiziert. Hier hat er im Jahr 1775 sein Violinkonzert in A-Dur (KV 219) uraufgeführt. Die Salzburger Residenz zählt zu den wertvollsten Profanbauten der Salzburger Altstadt. Die Prunkräume werden alljährlich von rund 50 000 Personen besucht.

Im zweiten Stock befindet sich heute die Residenzgalerie, in der die erhaltenen Gemälde der Gemäldesammlung der Fürsterzbischöfe aufbewahrt und gezeigt werden. Seit Mai 2014 kann man von der Alten Residenz ausgehend das Museum DomQuartier begehen.

Nicht in der Residenz, sondern in angrenzenden Gebäuden befinden sich die Landkartengalerie und die Sala Terrena.

Bildergalerien

Alte Ansichten von 1710 (nach der gleichen Vorlage ausgearbeitet)

Allgemeine Bilder der Residenz

Wappen

Gedenktafeln

weitere Bilder

 Alte Residenz – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Lorenz Hübner, Beschreibung der hochfürstlich-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg und ihrer Gegenden verbunden mit ihrer ältesten Geschichte, Erster Band (Topographie), Salzburg 1792, Seite 149 ff
  2. www.ubs.sbg.ac.at/Setznagel aus: Braun/Hogenberg: Civitates orbis terrarum/Salzburg_1575 "Ansicht von Salzburg", Markus Secznagel zugeschrieben, kolorierter Kupferstich; um 1575, unsigniertes Blatt, aus den "Civitates orbis terrarum" von Georg Braun und Franz Hogenberg, Köln, Universitätsbibliothek Salzburg, Grafiksammlung, G 228 II
  3. Wie Salzburg zu seinem Gesicht kam
  4. Salzburger Landeskorrespondenz, 05.08.2019
  5. salzburg.orf.at/Residenz-Sanierung schreitet voran