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| | {{#ev:youtube|5a0ztROZBeQ|280|right|Pasterze 2015, inkl. einigen Aufnahmen entlang der Großglockner Hochalpenstraße, 6:26 min Video}} | | {{#ev:youtube|5a0ztROZBeQ|280|right|Pasterze 2015, inkl. einigen Aufnahmen entlang der Großglockner Hochalpenstraße, 6:26 min Video}} |
| | {{#ev:youtube|fJlqf6u7q88|280|right|3sat-Kulturzeit:Gletscher-Schwindel in über Pasterze-Gletscher in Österreich, 2:31 min Video}} | | {{#ev:youtube|fJlqf6u7q88|280|right|3sat-Kulturzeit:Gletscher-Schwindel in über Pasterze-Gletscher in Österreich, 2:31 min Video}} |
| − | Die '''Pasterze''' ist ein <nowiki>Tal</nowiki>[[Gletscher|gletscher]] des [[Großglockner]]s und mit einer derzeitigen Länge von weniger als sieben Kilometern (2017) und 17 km² Fläche (2015) ist er der größte [[Gletscher]] Österreichs sowie der größte und ebenmäßigste Gletscher der [[Ostalpen]]. | + | Die '''Pasterze''' ist ein <nowiki>Tal</nowiki>[[Gletscher|gletscher]] des [[Großglockner]]s und mit einer Länge rund nur mehr weniger als sieben Kilometer lang (2017, inkl. ihrem oberen Teil oberhalb des Hufeisenbruchs) und 17 km² Fläche (2015) ist er der größte [[Gletscher]] Österreichs sowie der größte und ebenmäßigste Gletscher der [[Ostalpen]]. |
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| | ==Name== | | ==Name== |
| − | Im Zusammenhang mit einer früheren [[Goldbergbau|Goldgewinnung]] auf der Pasterze leitete man den Namen vom slowenischen ''paster, pastir'' ab, also vom ''Hirten''. Hintergrund dieser Namensgebung war die damalige Überlieferung, dass einst das Gebiet, auf dem die Pasterze sich heute ausbreitet, eine Weide gewesen sei. Allerdings können Wissenschafter (Stand 2008) nicht mit Sicherheit bestätigen, dass dieses Gebiet jemals tatsächlich ein Weideland gewesen war. o. Univ-.Prof. Dr. [[Gernot Patzelt]]<ref>seit 1999 Vorstand des Institutes für Hochgebirgsforschung und Alpenländische Land- und Forstwirtschaft, Quelle seine Homepage [http://www.oeaw.ac.at/kfq/patzelt.html www.oeaw.ac.at]</ref> meint aufgrund langjähriger Forschungsarbeit auf der Pasterze, dass die Pasterze zwischen dem vierten nachchristlichen Jahrhundert und der Gegenwart nie kleiner war als heute<ref>Quelle Buch [[Das Buch vom Tauerngold]], Seite 358, mit dortiger Quellenangabe Einzelnachweis 869</ref>. | + | Im Zusammenhang mit einer früheren [[Goldbergbau|Goldgewinnung]] auf der Pasterze leitete man den Namen vom slowenischen ''paster, pastir'' ab, also vom ''Hirten''. Hintergrund dieser Namensgebung war die damalige Überlieferung, dass einst das Gebiet, auf dem die Pasterze sich heute ausbreitet, eine Weide gewesen sei. Allerdings können Wissenschafter (Stand 2008) nicht mit Sicherheit bestätigen, dass dieses Gebiet jemals tatsächlich ein Weideland gewesen war. O. Univ-.Prof. Dr. [[Gernot Patzelt]]<ref>seit 1999 Vorstand des Institutes für Hochgebirgsforschung und Alpenländische Land- und Forstwirtschaft, Quelle seine Homepage [http://www.oeaw.ac.at/kfq/patzelt.html www.oeaw.ac.at]</ref> meinte aufgrund langjähriger Forschungsarbeit auf der Pasterze, dass die Pasterze zwischen dem vierten nachchristlichen Jahrhundert und der Gegenwart nie kleiner war als um 2006.<ref>Quelle Buch [[Das Buch vom Tauerngold]], Seite 358, mit dortiger Quellenangabe Einzelnachweis 869</ref> |
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| | Ruth Drescher-Schneider kommt in ihrem Artikel „''Gletscherstände und bronzezeitliche Almnutzung in den Hohen Tauern und am Dachstein (Österreich). Ergebnisse palynologischer Untersuchungen''“ publiziert 2010, - die [[Bronzezeit]] betreffend - zu einem etwas anderen Ergebnis: | | Ruth Drescher-Schneider kommt in ihrem Artikel „''Gletscherstände und bronzezeitliche Almnutzung in den Hohen Tauern und am Dachstein (Österreich). Ergebnisse palynologischer Untersuchungen''“ publiziert 2010, - die [[Bronzezeit]] betreffend - zu einem etwas anderen Ergebnis: |
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| | ==Geografie == | | ==Geografie == |
| − | Die Pasterze befindet sich im [[Nationalpark Hohe Tauern]] im Gebiet der [[Glocknergruppe]] nordöstlich des [[Großglockner (Berg)|Großglockners]]. Ihren Beginn hat sie südöstlich unterhalb des firnbedeckten [[Johannisberg]]es (3 460 [[m ü. A.]]) im [[Pasterzenboden]], der in den [[Hufeisenbruch]] übergeht und schließlich in die Pasterzenzunge, ''Pasterze'' genannt (weniger als vier Kilometer lang, Stand 2017). Der gesamte Bereich erstreckt sich vom Johannisberg in südöstliche Richtung. | + | Die Pasterze befindet sich im [[Nationalpark Hohe Tauern]] im Gebiet der [[Glocknergruppe]] nordöstlich des [[Großglockner (Berg)|Großglockners]]. Ihren Beginn hatte sie südöstlich unterhalb des firnbedeckten [[Johannisberg]]es (3 460 [[m ü. A.]]) im [[Pasterzenboden]], der in den [[Hufeisenbruch]] übergeht. Heute ist der Hufeisenbruch teilweise ausgeapert. Unterhalb dieses Bruches fließt die Pasterzenzunge, ''Pasterze'' genannt (rund fünf Kilometer lang, Stand 2019<ref>Messung auf [https://gis.ktn.gv.at/atlas/(S(zi43x4uil1ggkgwm4msonoj3))/init.aspx?karte=atlas_basiskarten&ks=kaernten_atlas digitalem Atlas von Kärnten]</ref>). Der gesamte Bereich erstreckt sich vom Johannisberg in südöstliche Richtung. |
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| | Seit dem neuzeitlichen Maximalstand von [[1856]] wird eine starke Abnahme der Länge und Mächtigkeit beobachtet. [[1852]] hatte die Pasterze eine Masse von 3,5 Milliarden Kubikmeter, [[2008]] nur mehr 1,68 Milliarden, also kam es fast zu einer Halbierung. Jährlich geht sie um 20 Meter zurück. Reichte das Eis im Jahr [[1846]] noch bis knapp unterhalb der in jenem Jahr errichteten [[Hofmannshütte]] auf 2 444 m ü. A., so reicht sie heute (um 2017) im Bereich der nun nicht mehr bestehenden Hofmannshütte bis knapp unter 2 200 m ü. A.; konnte Kaiser [[Franz Joseph I.]] bei seinem Besuch [[1856]] noch den südlichen Gletscherrand im Bereich des [[Elisabethfelsen]]s sehen (wo die Eismassen zwischen dem Elisabethfelsen und der [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe historisch|historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] endeten), so endet die Gletscherzunge heute (2017) fast zwei Kilometer nordwestlich weiter oben. Die eigens für die Begehung des Gletschers [[1963]] in Betrieb genommene [[Gletscherbahn Pasterze]] endet heute (2017) mehr als 100 Meter über der Gletscherzunge, die in diesem Bereich nur mehr aus Resten besteht. Zwischen dem Elisabethfelsen und der Gletscherbahn hat sich im Laufe der Jahre der [[Sandersee]] gebildet. | | Seit dem neuzeitlichen Maximalstand von [[1856]] wird eine starke Abnahme der Länge und Mächtigkeit beobachtet. [[1852]] hatte die Pasterze eine Masse von 3,5 Milliarden Kubikmeter, [[2008]] nur mehr 1,68 Milliarden, also kam es fast zu einer Halbierung. Jährlich geht sie um 20 Meter zurück. Reichte das Eis im Jahr [[1846]] noch bis knapp unterhalb der in jenem Jahr errichteten [[Hofmannshütte]] auf 2 444 m ü. A., so reicht sie heute (um 2017) im Bereich der nun nicht mehr bestehenden Hofmannshütte bis knapp unter 2 200 m ü. A.; konnte Kaiser [[Franz Joseph I.]] bei seinem Besuch [[1856]] noch den südlichen Gletscherrand im Bereich des [[Elisabethfelsen]]s sehen (wo die Eismassen zwischen dem Elisabethfelsen und der [[Kaiser-Franz-Josefs-Höhe historisch|historischen Kaiser-Franz-Josefs-Höhe]] endeten), so endet die Gletscherzunge heute (2017) fast zwei Kilometer nordwestlich weiter oben. Die eigens für die Begehung des Gletschers [[1963]] in Betrieb genommene [[Gletscherbahn Pasterze]] endet heute (2017) mehr als 100 Meter über der Gletscherzunge, die in diesem Bereich nur mehr aus Resten besteht. Zwischen dem Elisabethfelsen und der Gletscherbahn hat sich im Laufe der Jahre der [[Sandersee]] gebildet. |