Luginger See: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''{{PAGENAME}}''' ist ein kleiner, künstlich angelegter Teich. Er befindet sich in einem [[Landschaftsschutzgebiet]] im [[Alpenvorland]] im [[Flachgau]].
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Der '''{{PAGENAME}}''' ist ein künstlich angelegter Fischteich oder Weiher im [[Salzburger Seenland]]. Umgeben ist er von einem [[Landschaftsschutzgebiet]].  
  
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== Geografie ==
Er befindet sich im Gebiet der Gemeinde [[Bergheim]]. Seine Fläche beträgt 115,41 ha und besteht aus zwei Teilen, die durch einen Bachlauf miteinander verbunden sind. Es ist heute moorig, umgeben von Laubmischwäldern und Wirtschaftsgrünland.
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Er befindet sich im Nordosten der Gemeinde [[Bergheim]] im [[Flachgau]]. Seine Fläche beträgt 115,41 ha und besteht aus zwei Teilen, die durch einen Bachlauf miteinander verbunden sind. Es ist heute moorig, umgeben von Laubmischwäldern und Wirtschaftsgrünland.
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Bereits bei einem Besuch am [[29. März]] [[1888]] stellte der Salzburger Landeskundler [[Eberhard Fugger]] fest, dass es sich bei diesem ''See'' um einen künstlich angelegten Teiche handeln muss. Bereits im [[16. Jahrhundert]] bestanden zwischen dem ''Casperdinger'' (auch ''Gaspoldinger'' oder ''Gaspotinger'') Gut und dem Windingergut drei Fischteiche.  
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Bereits bei einem Besuch am [[29. März]] [[1888]] stellte der Salzburger Landeskundler [[Eberhard Fugger]] fest, dass es sich bei diesem ''See'' um einen künstlich angelegten Teiche handeln muss. Bereits im [[16. Jahrhundert]] bestanden zwischen dem ''Casperdinger'' (auch ''Gaspoldinger'' oder ''Gaspotinger'') Gut und dem Windingergut vier Fischteiche.  
  
Alle drei (der nicht mehr bestehende Raitbacher ''See'' sowie der [[Ragginger See]]) hatten mit dem Lehenbach einen gemeinsamen Zufluss. Die Besitzer der Güter Perling, Winding und Racking hatten ihre sauren, in Mulden gelegenen Wiesen dem Salzburger [[Domkapitel]] zur Anlegung von Fischteichen überlassen. Um 1600 wurden sie erweitert und verbessert. Oft wurden sie im Winter abgelassen und zeitweise baute man Getreide in ihnen an.
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Alle vier — der Kleinperlinger Weiher und Großperlinger ''Weiher'' (beide heute nicht mehr existierend), sowie der der Raitbacher ''Weiher'' (=[[Luginger See]]) hatten mit dem [[Lehenbach]] einen gemeinsamen Zufluss. Die Besitzer der Güter [[Perling]], [[Winding]] und [[Ragging]] hatten ihre sauren, in Mulden gelegenen Wiesen dem Salzburger [[Domkapitel]] zur Anlegung von Fischteichen überlassen. Um 1600 wurden sie erweitert und verbessert. Oft wurden sie im Winter abgelassen und zeitweise baute man Getreide in ihnen an.
  
[[1806]] wurden sie ''inkameriert'' (vom Finanzamt eingezogen). Über einen späteren Verkauf ist nichts mehr in Akten zu finden.
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[[1806]] wurden sie ''inkameriert'' (vom Finanzamt eingezogen).  
  
Alle drei Teiche waren Laich- und Setzlingsteiche. Mit den darin halb herangewachsenen Fischen wurden die domkapitlischen Weiher vom Seehaus am [[Waginger See]] versehen. Gezogen wurde vorzügliche Karpfen und auch Schleihen.  
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[[1854]] und [[1855]] wurden alle vier Weiher versteigert. <ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18540519&query=%2222Fischweier%22&seite=5 [[ANNO]], Salzburger Zeitung, 19. Mai 1854, Seite 5]</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18550406&query=%22Fischweiher%22&seite=3 [[ANNO]], Salzburger Zeitung, 6. April 1855, Seite 3]</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18550413&query=%22Fischweiher%22&seite=2 [[ANNO]], Salzburger Zeitung, 13. April 1855, Seite 2]</ref><ref>[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sza&datum=18551019&query=%22fischweiher%22&seite=2 [[ANNO]], Salzburger Zeitung, 19. Oktober 1855, Seite 2]</ref>
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Alle vier Teiche waren Laich- und Setzlingsteiche. Mit den darin halb herangewachsenen Fischen wurden die domkapitlischen Weiher vom Seehaus am [[Waginger See]] versehen. Gezogen wurde vorzügliche Karpfen und auch Schleihen.  
  
 
Am [[24. September]] [[1890]] unternahm die [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] eine Exkursion zu diesen drei Teichen. Dabei wurde ziemlich klar, dass es sich um künstlich angelegte Weiher handelt. Neben Gesprächen mit Bauern und der Besichtigung der (noch heute) vorhandenen Abflussvorrichtungen wurden Zweifel an der natürlichen Entstehung ausgeräumt. Dabei stellte man auch fest, dass es neben diesen drei Teichen möglicherweise auch noch weitere kleine Teiche dort gegeben hatte, deren Namen allerdings oft wechselten.
 
Am [[24. September]] [[1890]] unternahm die [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] eine Exkursion zu diesen drei Teichen. Dabei wurde ziemlich klar, dass es sich um künstlich angelegte Weiher handelt. Neben Gesprächen mit Bauern und der Besichtigung der (noch heute) vorhandenen Abflussvorrichtungen wurden Zweifel an der natürlichen Entstehung ausgeräumt. Dabei stellte man auch fest, dass es neben diesen drei Teichen möglicherweise auch noch weitere kleine Teiche dort gegeben hatte, deren Namen allerdings oft wechselten.

Version vom 4. Juli 2019, 07:42 Uhr

Der See im Abendlicht.
Datei:Luginger See 01.jpg
Blick auf den Luginger See; Ballon OE-ZGS am 11. Mai 2019 (Morgenstart) beim Ballonmeeting Salzburg 2019
Datei:Ballonfahrt OE-ZGS 20190511 064432.jpg
Ballon OE-ZGS am 11. Mai 2019 (Morgenstart) beim Ballonmeeting Salzburg 2019; Blick nach Norden v.l.n.r. auf Luginger See, Ragginger See und Winding.

Der Luginger See ist ein künstlich angelegter Fischteich oder Weiher im Salzburger Seenland. Umgeben ist er von einem Landschaftsschutzgebiet.

Geografie

Er befindet sich im Nordosten der Gemeinde Bergheim im Flachgau. Seine Fläche beträgt 115,41 ha und besteht aus zwei Teilen, die durch einen Bachlauf miteinander verbunden sind. Es ist heute moorig, umgeben von Laubmischwäldern und Wirtschaftsgrünland.

Geschichte

Bereits bei einem Besuch am 29. März 1888 stellte der Salzburger Landeskundler Eberhard Fugger fest, dass es sich bei diesem See um einen künstlich angelegten Teiche handeln muss. Bereits im 16. Jahrhundert bestanden zwischen dem Casperdinger (auch Gaspoldinger oder Gaspotinger) Gut und dem Windingergut vier Fischteiche.

Alle vier — der Kleinperlinger Weiher und Großperlinger Weiher (beide heute nicht mehr existierend), sowie der der Raitbacher Weiher (=Luginger See) — hatten mit dem Lehenbach einen gemeinsamen Zufluss. Die Besitzer der Güter Perling, Winding und Ragging hatten ihre sauren, in Mulden gelegenen Wiesen dem Salzburger Domkapitel zur Anlegung von Fischteichen überlassen. Um 1600 wurden sie erweitert und verbessert. Oft wurden sie im Winter abgelassen und zeitweise baute man Getreide in ihnen an.

1806 wurden sie inkameriert (vom Finanzamt eingezogen).

1854 und 1855 wurden alle vier Weiher versteigert. [1][2][3][4]

Alle vier Teiche waren Laich- und Setzlingsteiche. Mit den darin halb herangewachsenen Fischen wurden die domkapitlischen Weiher vom Seehaus am Waginger See versehen. Gezogen wurde vorzügliche Karpfen und auch Schleihen.

Am 24. September 1890 unternahm die Gesellschaft für Salzburger Landeskunde eine Exkursion zu diesen drei Teichen. Dabei wurde ziemlich klar, dass es sich um künstlich angelegte Weiher handelt. Neben Gesprächen mit Bauern und der Besichtigung der (noch heute) vorhandenen Abflussvorrichtungen wurden Zweifel an der natürlichen Entstehung ausgeräumt. Dabei stellte man auch fest, dass es neben diesen drei Teichen möglicherweise auch noch weitere kleine Teiche dort gegeben hatte, deren Namen allerdings oft wechselten.

Tierwelt

Der See ist Heimat von verschiedenen Libellenarten, Fröschen, Wasserschlangen, Enten und Fischen.

Bildergalerie

Bilder

 Luginger See – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

  1. ANNO, Salzburger Zeitung, 19. Mai 1854, Seite 5
  2. ANNO, Salzburger Zeitung, 6. April 1855, Seite 3
  3. ANNO, Salzburger Zeitung, 13. April 1855, Seite 2
  4. ANNO, Salzburger Zeitung, 19. Oktober 1855, Seite 2