Salzburger Münze: Unterschied zwischen den Versionen
| Zeile 6: | Zeile 6: | ||
Zunächst waren es die bayerischen Herzöge, die in Salzburg Silbermünzen prägen ließen. Doch ab dem [[12. Jahrhundert]] prägten nur mehr die [[Salzburger Erzbischöfe]]. Die beiden Münzprägeanstalten des Erzbistums befanden sich in der heutigen [[Altstadt]] von Salzburg im Bereich der [[Münzgasse]] und in Friesach in [[Kärnten]], das Teil des Erzbistums war. | Zunächst waren es die bayerischen Herzöge, die in Salzburg Silbermünzen prägen ließen. Doch ab dem [[12. Jahrhundert]] prägten nur mehr die [[Salzburger Erzbischöfe]]. Die beiden Münzprägeanstalten des Erzbistums befanden sich in der heutigen [[Altstadt]] von Salzburg im Bereich der [[Münzgasse]] und in Friesach in [[Kärnten]], das Teil des Erzbistums war. | ||
| − | [[1366]] gestattete dann der Kaiser auch die Prägung von Goldmünzen. Die Erzbischöfe begannen den [[Goldbergbau]] in den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] zu intensivieren. [[1557]] wurde in Salzburg eine dreiviertel Tonne Gold vermünzt. Ein kleiner Teil davon nannte man ''Ehrenpfennige'', das waren Münzen mit vielfachen Dukatengewicht. Der Name wies auf eine wichtige Funktion dieser Münze hin: vergleichbar einem Orden heute, wurde mit einem ''Ehrenpfennig'' der Empfänger der Münze ''geehrt''. | + | [[1366]] gestattete dann der Kaiser auch die Prägung von Goldmünzen. Erzbischof [[Pilgrim II. von Puchheim]] ließ dann den ersten Goldgulden prägen. Die Erzbischöfe begannen den [[Goldbergbau]] in den [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] zu intensivieren. [[1557]] wurde in Salzburg eine dreiviertel Tonne Gold vermünzt. Ein kleiner Teil davon nannte man ''Ehrenpfennige'', das waren Münzen mit vielfachen Dukatengewicht. Der Name wies auf eine wichtige Funktion dieser Münze hin: vergleichbar einem Orden heute, wurde mit einem ''Ehrenpfennig'' der Empfänger der Münze ''geehrt''. |
| − | Erzbischof [[Georg von Kuenburg]] ließ Münzen, die wegen der nur kurzen Regierungszeit zu den Seltenheiten zählen, sowohl nach der Reichsmünzordnung als auch nach der Landeswährung schlagen. Die Münzen seiner Zeit wurden immer noch mit Hammer und Amboss geschlagen. | + | Erzbischof [[Georg von Kuenburg]] ließ Münzen, die wegen der nur kurzen Regierungszeit zu den Seltenheiten zählen, sowohl nach der Reichsmünzordnung als auch nach der Landeswährung schlagen. Die Münzen seiner Zeit wurden immer noch mit Hammer und Amboss geschlagen. |
==Die wertvollste Prägung in der Geschichte der Münze== | ==Die wertvollste Prägung in der Geschichte der Münze== | ||
Version vom 5. August 2008, 11:17 Uhr
Die Salzburger Münze war Jahrhunderte lang ein Zeugnis der Selbständigkeit des Erzstifts Salzburg.
Die Anfänge
Am 28. Mai 996 Kaiser Otto III. verleiht Erzbischof Hartwig das Recht, täglich in Salzburg Markt zu halten und Münzen nach Regensburger Gewicht zu schlagen.
Zunächst waren es die bayerischen Herzöge, die in Salzburg Silbermünzen prägen ließen. Doch ab dem 12. Jahrhundert prägten nur mehr die Salzburger Erzbischöfe. Die beiden Münzprägeanstalten des Erzbistums befanden sich in der heutigen Altstadt von Salzburg im Bereich der Münzgasse und in Friesach in Kärnten, das Teil des Erzbistums war.
1366 gestattete dann der Kaiser auch die Prägung von Goldmünzen. Erzbischof Pilgrim II. von Puchheim ließ dann den ersten Goldgulden prägen. Die Erzbischöfe begannen den Goldbergbau in den Hohen Tauern zu intensivieren. 1557 wurde in Salzburg eine dreiviertel Tonne Gold vermünzt. Ein kleiner Teil davon nannte man Ehrenpfennige, das waren Münzen mit vielfachen Dukatengewicht. Der Name wies auf eine wichtige Funktion dieser Münze hin: vergleichbar einem Orden heute, wurde mit einem Ehrenpfennig der Empfänger der Münze geehrt.
Erzbischof Georg von Kuenburg ließ Münzen, die wegen der nur kurzen Regierungszeit zu den Seltenheiten zählen, sowohl nach der Reichsmünzordnung als auch nach der Landeswährung schlagen. Die Münzen seiner Zeit wurden immer noch mit Hammer und Amboss geschlagen.
Die wertvollste Prägung in der Geschichte der Münze
Der materiell wertvollste Prägeauftrag war ein Geschenk des Erzbischofs Johann Jakob Khuen von Belasi. Aus Anlass der Hochzeit des Herzogs Wilhelm mit der Prinzessin von Lothringen (1568) reiste Johann Jakob nach München und überreichte dem Bräutigam einen 1000-fachen Dukaten im Gewicht von rund 3,5 Kilogramm Gold als Hochzeitsgeschenk. Johann Jakobs größtes Interesse war das Münzwesen. So veranlasste er einen Neu- und Umbau der Salzburger Münze. Ab dem Jahr 1561 wurde die Münzstätte nicht mehr verpachtet, sondern arbeitete auf eigene Rechnung.
Die von Erzbischof Belasi in der alten Kirchgasse erst um 1580 fertig gestellte Salzburger Münze wurde am 18. August 1605 abgerissen, um mit dem Neubau der Neuen Residenz beginnen zu können
Beim mehrtägigen 1100-Jahr-Jubliäum 1682 erhielten ausländische Gäste von Erzbischof Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg große Goldstücke geschenkt. Das Volk partizipierte am Münz-Segen, in dem man aus einem Fenster Gold- und Silbermünzen in die Menge warf.
Vom 22. Oktober bis 23. November 1772 visierte Johann Martin Krafft als Gutachter unter Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo die Salzburger Münze.
Von der Münze zur Medaille: ein Repräsentationsbedürfnis
Dienten Münzen anfangs als Zahlungsmittel und eine Art Geldreserve, so wandelte sich im 18. Jahrhundert die Bedeutung von Münzen dahingehend, dass sie mit dem Porträt des jeweiligen Fürsterzbischofs auf einer Seite versehen war. Das Repräsentationsbedürfnis der Herrscher stieg.
Sigismund Christian Graf Schrattenbach vergab gerne und oft Medaillen an Musiker. So erhielt 1767 der 11jährige Wolfgang Amadeus Mozart eine Medaille zu 12 Dukaten.
1810 wurde dann die Salzburger Münzstätte geschlossen.
Quellen
- Salzburger Nachrichten, 31. Mai 2008: Schatz im goldenen Tresor von Christoph Mayrhofer
- Beiträge im Salzburgwiki