| | Dominikus hatte bei aller anstrengenden Arbeit für das Land, sein Kloster und die [[Universität Salzburg|Universität]], die alte musikalische Tradition des Hauses hochgehalten. Mehr für die Musik als für das Theater interessiert, hatte er in Italien und Wien stets Opern, nie aber Schauspiele besucht. Im Kloster selbst wurde Musik sehr geschätzt, bei Festtafeln gab es Tafelmusik im Speisesaal, für einen guten Musikchor sorgten eigene Patres. Aber nicht nur der Musik galt seine Aufmerksamkeit, auch anderen Künsten. Abt Dominikus soll eine ganze Sammlung von Arbeiten des [[Tittmoning]]er Wachsbossirers [[Johann Baptist Cetto]]’s (* 1671, † 1738) gehabt haben. Vielleicht befinden sich dieselben heute noch in der Erzabtei St. Peter. Seiner Familie, den Cousins [[Wolfgang Hagenauer]], [[Johann Baptist von Hagenauer]] und [[Johann Georg von Hagenauer]], ließ der Abt immer wieder Aufträge zukommen: Wolfgang errichtete zum Beispiel die Sommerresidenz des Abtes in [[Aigen]] und renovierte den [[Aiglhof]] im Stile des Salzburger Frühklassizismus, Johann Baptist fertigte Skulpturen für, sowie auch Büsten und Stiche von Dominikus an. Maria Rosa Barducci-Hagenauer (Johann Baptists Ehefrau) malte Gemälde für den Abt. Schließlich holte Dominikus auch Johann Georg von Hagenauer, nachdem sein ehemaliger Protektor und Freund der Passauer Fürstbischof [[Auersperg]] und dessen zwei Nachfolger gestorben waren, nach Salzburg zurück. Dort übernahm er das Amt seines verstorbenen Bruders Wolfgang als Baudirektor des inzwischen kurfürstlichen Kameralbauamtes für Abt Dominikus. | | Dominikus hatte bei aller anstrengenden Arbeit für das Land, sein Kloster und die [[Universität Salzburg|Universität]], die alte musikalische Tradition des Hauses hochgehalten. Mehr für die Musik als für das Theater interessiert, hatte er in Italien und Wien stets Opern, nie aber Schauspiele besucht. Im Kloster selbst wurde Musik sehr geschätzt, bei Festtafeln gab es Tafelmusik im Speisesaal, für einen guten Musikchor sorgten eigene Patres. Aber nicht nur der Musik galt seine Aufmerksamkeit, auch anderen Künsten. Abt Dominikus soll eine ganze Sammlung von Arbeiten des [[Tittmoning]]er Wachsbossirers [[Johann Baptist Cetto]]’s (* 1671, † 1738) gehabt haben. Vielleicht befinden sich dieselben heute noch in der Erzabtei St. Peter. Seiner Familie, den Cousins [[Wolfgang Hagenauer]], [[Johann Baptist von Hagenauer]] und [[Johann Georg von Hagenauer]], ließ der Abt immer wieder Aufträge zukommen: Wolfgang errichtete zum Beispiel die Sommerresidenz des Abtes in [[Aigen]] und renovierte den [[Aiglhof]] im Stile des Salzburger Frühklassizismus, Johann Baptist fertigte Skulpturen für, sowie auch Büsten und Stiche von Dominikus an. Maria Rosa Barducci-Hagenauer (Johann Baptists Ehefrau) malte Gemälde für den Abt. Schließlich holte Dominikus auch Johann Georg von Hagenauer, nachdem sein ehemaliger Protektor und Freund der Passauer Fürstbischof [[Auersperg]] und dessen zwei Nachfolger gestorben waren, nach Salzburg zurück. Dort übernahm er das Amt seines verstorbenen Bruders Wolfgang als Baudirektor des inzwischen kurfürstlichen Kameralbauamtes für Abt Dominikus. |
| − | Hagenauer ließ den von [[Albert III. Keuslin]] erbaute Ensemble [[Petersbrunnhof|Petersbrunn]] wieder abreißen und an seiner Stelle ein Holzmagazin errichten. Auch ließ er im Stift die [[Katharinenkapelle]] umgestalten. Er sorgte für eine gute Ausbildung seiner Professoren an der Universität, die er nach Paris, Wien und Florenz, bzw. Rom zwecks Weiterbildung gesandt hatte. Neben der enormen Erweiterung der Münzsammlung des Klosters, gilt er auch als Begründer der Mineraliensammlung. 1790 ließ sich Abt Dominikus von Hagenauer in der Prälatur einen Bibliotheksraum für seine eigene, 935 Volumina umfassende Bibliothek einrichten. Dies zeigt uns sein enormes Interesse an Bildung und Literatur. Die [[Stiftsbibliothek St. Peter|Klosterbibliothek]] ließ er erweitern und umbauen, sowie inventarisieren. | + | Hagenauer ließ den von [[Albert III. Keuslin]] erbaute Ensemble [[Petersbrunnhof|Petersbrunn]] wieder abreißen und an seiner Stelle ein Holzmagazin errichten. Auch ließ er im Stift die [[Mariazellerkapelle|Katharinenkapelle]] umgestalten. Er sorgte für eine gute Ausbildung seiner Professoren an der Universität, die er nach Paris, Wien und Florenz, bzw. Rom zwecks Weiterbildung gesandt hatte. Neben der enormen Erweiterung der Münzsammlung des Klosters, gilt er auch als Begründer der Mineraliensammlung. 1790 ließ sich Abt Dominikus von Hagenauer in der Prälatur einen Bibliotheksraum für seine eigene, 935 Volumina umfassende Bibliothek einrichten. Dies zeigt uns sein enormes Interesse an Bildung und Literatur. Die [[Stiftsbibliothek St. Peter|Klosterbibliothek]] ließ er erweitern und umbauen, sowie inventarisieren. |
| | Dominikus von Hagenauer wird ob seiner diplomatischen Fähigkeiten zu den "Geburtshelfern" des [[Salzburg (Bundesland)|Landes Salzburg]] gezählt. Während der Wirren der [[Salzburg unter Napoleon|napoleonischen Kriege]] musste er um den Fortbestand des Klosters bangen, [[1810]] mit der Angliederung an [[Bayern]] wurde das Kloster formell beschlagnahmt. Als Dominikus am [[4. Juni]] [[1811]] starb, durfte kein neuer Abt gewählt werden. | | Dominikus von Hagenauer wird ob seiner diplomatischen Fähigkeiten zu den "Geburtshelfern" des [[Salzburg (Bundesland)|Landes Salzburg]] gezählt. Während der Wirren der [[Salzburg unter Napoleon|napoleonischen Kriege]] musste er um den Fortbestand des Klosters bangen, [[1810]] mit der Angliederung an [[Bayern]] wurde das Kloster formell beschlagnahmt. Als Dominikus am [[4. Juni]] [[1811]] starb, durfte kein neuer Abt gewählt werden. |