Berchtesgadener Land: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 15. Januar 2018, 15:09 Uhr

Wallfahrtskirche Maria Gern im Berchtesgadener Land, in der Mitte die Schönfeldspitze und rechts der Watzmann
Blick ins Berchtesgadener Land
Silhouetten von Bergen des Berchtesgadener Landes
Blick in das Berchtesgadener Land von der Kneifelspitze bei der Wallfahrtskirche Maria Gern
die markanten Drei (von links Watzmann, Hochkalterstock, Untersberg)
Watzmannstock mit St. Bartholomä am Königssee

Das Berchtesgadener Land, der politische Landkreis Berchtesgadener Land, bildet den südöstlichsten Teil Bayerns innerhalb des Regierungsbezirks Oberbayern. Er gehört zur EuRegio Salzburg - Berchtesgadener Land - Traunstein.

Lage

Der Landkreis erstreckt sich zum Unterschied vom geografischen Begriff Berchtesgadener Land über den gebirgigen südöstlichen Zipfel der Bundesrepublik Deutschland auch noch etwas nach Norden, der Salzach entlang, ins Flachland.

Er ist im Osten, Süden und Südwesten vom österreichischen Bundesland Salzburg umgeben. Lediglich im Nordwesten und Norden grenzt er an seinen einzigen bayerischen Nachbarlandkreis Traunstein an.

Geographie

Das Berchtesgadener Land umfasst das Gebiet der Berchtesgadener Alpen zwischen der Saalach im Westen und der Salzach im Osten. Es wird vom Steinernen Meer im Süden, dem Untersberg und dem Göllstock im Osten begrenzt. Im Süden befindet sich der Nationalpark Berchtesgaden mit Zentrum Königssee unter dem 2 713 m ü. A. hohen Watzmann.

Im Norden des Landkreises wechseln sich leicht hügelige Landschaft mit flacheren Abschnitten ab. Auf dem Gebiet liegen mehrere Seen wie der Abtsdorfer See, der Höglwörther See (siehe Kloster Höglwörth), der Hintersee (Bayern), der Thumsee oder der Königssee. Die Salzach bildet die als Grenze zu Österreich. Die Berglandschaft gehört zu den bayrischen Alpen.

Mit einer Fläche von 840 km² und 101 926 Einwohnern (Stand 2011) gliedert sich in drei geographische Regionen: die voralpine um Laufen und Freilassing, die alpine um Bad Reichenhall und die hochalpine um Berchtesgaden. Die höchste Erhebung ist die Watzmann-Mittelspitze mit 2 713 m ü. A., der tiefste Punkt mit nur 383 m ü. A. ist die Einmündung des Schinderbaches in die Salzach in Laufen.

Städte und Gemeinden

Zum Landkreis Berchtesgadener Land gehören:

Geschichte

Alte Karte: Landkreis Berchtesgaden im 18. Jahrhundert

Aufzeichnungen der Augustiner ist zu entnehmen, dass sie im 11. Jahrhundert mit Rodungsarbeiten im Gebiet von Berchtesgaden begannen. Die Stiftskirche von Berchtesgaden wurde 1122 geweiht.

Bis ins 12. Jahrhundert lässt sich auch die Geschichte rund ums Salz im Berchtesgadener Land zurück verfolgen. Damals wurden bei Schellenberg erste Salzvorkommen entdeckt. Dort ist auch um 1220 die erste Saline zur Weiterverarbeitung entstanden, die bis 1805 betrieben wurde. Im Markt Berchtesgaden ist im Jahre 1517 mit dem Anschlagen des Petersberg-Stollen mit dem Salzabbau begonnen worden. Die hier erzeugte Sole wurde erst zur Saline nach Schellenberg, ab 1555 in die neu errichtete Saline Frauenreuth in Berchtesgaden (Gelände des heutigen Bahnhofes) geleitet.

Die reichen Salzvorkommen und ihrer Verwertung brachten Reichtum und Wohlstand und die Ernennung von Berchtesgaden zur Fürstpropstei. Salz war es auch, dass mehrmals zu kriegerischen Auseinandersetzungen mit Erzbistum Salzburg führte (u. a. zur Entmachtung von Wolf Dietrich von Raitenau, Salzkrieg 1611).

Berchtesgaden stand von 1393 bis 1404 kurz unter der Verwaltung von Salzburg. Erst mit der allgemeinen Säkularisation im Jahre 1803 wurde die Fürstpropstei Berchtesgaden. 1810 kam das Gebiet zum Königreich Bayern. Die darauf folgenden Jahrzehnte zeigen das Aufkommen des Fremdenverkehrs. Erst waren es Künstler, dann Alpinisten, bis schließlich der allgemeine Fremdenverkehr einsetzte, der auch heute noch dominiert.

Ganz zum Unterschied vom Gebiet um Reichenhall, das seit jeher bayerisches Territorium war. Aus keltischen und römischen Anfängen erreichte auch dieses Gebiet dank der Solequellen und der Salzverarbeitung Reichtum und Ansehen. Kehrseite war, dass auch hier immer wieder Kriege wegen des Salzes geführt wurden, besonders mit den benachbarten Salzburger Fürstbischöfen. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckte man die Heilkraft der Sole und Reichenhall entwickelte sich zu einem bekannten Soleheilbad.

Zum nördlichen Teil des Landkreises gehört der so genannten Rupertiwinkel, dessen Name auf Rupertus, den ersten Bischof von Salzburg, Rupert von Worms, zurückgeht. Dieses Gebiet unterstand bis zur Säkularisation im Jahre 1803 dem Erzbistum Salzburg. Als Schifferstadt im Zuge des Salztransportes auf der Salzach konnte die Stadt Laufen zu ansehnlichem Wohlstand gelangen.

1816 erfolgte dann auch hier die Trennung von Österreich: durch die Saalach-Salzach-Linie getrennt kam der westliche Teil zu Bayern, der östliche Teil zu k. k. Österreich.

Bayern übernahm verwaltungsmäßig diese bestehende Dreiteilung des Berchtesgadener Lands. Erst durch die allgemeine Landkreisgebietsreform in Bayern 1972 entstand schließlich der heutige Landkreis Berchtesgadener Land, der aus diesen drei Gebietskörperschaften (unter Abtrennung des nördlichen Laufener Gebietes) gebildet wurde.

Das Wappen des Landkreises Berchtesgadener Land

Wappen des Landkreises Berchtesgadener Land

Die offizielle Beschreibung lautet: „Über Schildfuß mit den bayerischen Rauten gespalten von Gold und Blau; vorne ein rot bewehrter schwarzer Löwe, hinten schräg gekreuzt ein goldener und ein silberner Schlüssel.“ In diesem Wappen lässt sich gut die einstige politische Zugehörigkeit der drei Landkreisteile erkennen. Der so genannte „Salzburger Löwe“ aus dem Wappen des Landes Salzburg symbolisiert den im Landkreis liegenden Teil des Rupertiwinkels, der Jahrhunderte lang zum Erzstift Salzburg gehört hat.

Die gekreuzten Schlüssel im Landkreiswappen sind das Attribut des Apostels Petrus, des Patrons der Fürstpropstei Berchtesgaden und waren auch in deren Wappen zu finden. Sie stehen für das Gebiet der ehemaligen Fürstpropstei Berchtesgaden. Die Berchtesgadener Schlüssel sind hier in einem blauen Feld dargestellt, obwohl sie im historischen Wappen der Fürstpropstei und auch im heutigen Marktwappen von Berchtesgaden einen roten Hintergrund haben.

Die bayerischen Rauten im Schildfuß schließlich symbolisieren die Stadt und das ehemalige Landgericht Reichenhall, die zu allen Zeiten zu Bayern gehörten. Die Rauten sind hier in fast senkrechter Laufrichtung angeordnet. Diese müssten richtigerweise von links oben nach rechts unten verlaufen, heraldisch „schrägrechts“ genannt, wie sie zum Beispiel im Stadtwappen von Bad Reichenhall zu sehen sind.

Kugelmühlen

Hauptartikel: Kugelmühle

Kugelmühlen stellten aus den Steinen der Berge des Untersbergmassivs allerlei her. Die älteste noch erhaltene Kugelmühle befindet sich beim Eingang zur Almbachklamm im Berchtesgadener Land.

Sehenswürdigkeiten und Besichtigungsmöglichkeiten

Kirchen

Maria-Hilf-Kirche in Loipl

Maria-Hilf-Kirche in Loipl, Gemeinde Bischofswiesen
Herz-Jesu-Kirche Loipl, Innenansicht mit Altar

Ein besonderes Kleinod ist die Maria-Hilf-Kirche zu Loipl. Ursprünglich als Kapelle (1798/99) von den Einwohnern selbst erbaut, entwickelte sie sich durch einen Ablass („Awers“) aus dem Jahr 1805 zu einer Wallfahrtskirche, die im gesamten 19. und 20. Jahrhundert viele Pilger anzog. Den Höhepunkt erlebte sie im Jahr 1915, als in einer Wallfahrt an die 1000 Männer und Frauen nach Loipl kamen.

Beachtenswert sind die vielen kleinen Kunstschätze, die dieses Kirchlein beherbergt. Der Hochaltar beherbergt als zentrales Bild eine Maria-Hilf-Darstellung (Kopie) des Malers Lukas Cranach. Darüber thront eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes, zur Linken ist der Hl. Joachim, zur Rechten die Mutter Anna dargestellt. Unterhalb des Hl. Joachims stehen Florian und Sebastian, auf gleicher Höhe zur Rechten Theresia und ein Ordensheiliger.

Der Tabernakel wird von zwei Reliquien eingesäumt, darunter befindet sich die Mensa. In den Altartisch ist in der Mitte ein Pelikan eingearbeitet, der von zwei Reliefs eingesäumt wird: das Wunder der Brot- und Weinvermehrung. Im Langhaus befinden sich 20 Figuren, darunter die 12 Apostel und der kostbare Kreuzweg des Landshuter Künstlers Finkenzeller. Von den vielen Votivtafeln sind leider nur noch neun vorhanden.

Heute zelebrieren Patres der Garser Redemptoristen jeden Sonntag eine Hl. Messe in der Maria-Hilf-Kirche, sie dient aber auch zu Taufen und Hochzeiten. Die Patienten der benachbarten Reha-Klinik suchen sie besonders gerne auf und bitten um Heilung.

Bildergalerie Maria-Hilf-Kirche in Loipl

Weblinks

Bilder

 Berchtesgadener Land – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Berchtesgadener Land, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.