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Version vom 27. Dezember 2016, 09:25 Uhr
Die Felsenreitschule ist ein Kultur- und Veranstaltungsstätte im Festspielbezirk in der Altstadt von Salzburg.
Geschichte
Die glatten, zueinander in einem rechten Winkel stehenden Wände am Mönchsberg, entstanden durch Skarpierung im Zuge der Befestigung der Stadt Salzburg während der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. 1694 wurde unter Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein, vermutlich nach Entwürfen von Johann Bernhard Fischer von Erlach, dort die Sommerreitschule eingerichtet (es gab auch eine Winterreitschule). Das Festungsbauwerk wurde mit umlaufenden Arkadengalerien aus flachen Rundbogen in drei Geschossen ausgestattet, die direkt aus dem Fels heraus gehauen wurden.
Das heute Felsenreitschule genannte Bauwerk wurde im 18. Jahrhundert und im 19. Jahrhundert als Zuschauerraum für Reiterspiele und Tierkämpfe genutzt. Mit der Auflösung des Salzburger Fürstenhofes und damit auch des Hofstalls verlor die Felsenreitschule ihre Funktion.
In den 1930er Jahren wurde der Ort als Proben- und Aufführungsstätte zunehmend genutzt. Unter Hugo von Hofmannsthal war die "Faust-Stadt" berühmt geworden, die man in der Felsenreitschule aufgebaut hatte. 1968/1969 wurden im Zuge der Adaptierungen der Festspielhäuser durch Clemens Holzmeister die Zuschauertribüne, die Unterbühne und die erste Überdachung in der Felsenreitschule errichtet.
Heute dient er ganzjährig als Aufführungsstätte, insbesondere für die Salzburger Festspiele und das Salzburger Landestheater.
Umbau 2010/2011
Aufgrund der Alterung der beweglichen Überdachung wurde diese aus Sicherheitsgründen seit Sommer 1994 nicht mehr verwendet. Es war der Sommer, in dem Peter Stein Shakespeares Römerdramen inszenierte. Die Überdachung wurde über den Winter 2010/2011 vollständig erneuert. Im Mai 2011 sollte die Konstruktion betriebsbereit sein. Auch Peter Stein kehrt mit einer Inszenierung in die Felsenreitschule zurück. Er führt Regie bei Verdis Oper Macbeth, die von Riccardo Muti dirigiert werden wird.
Nach der Festspielsaison 2011 wurde auch der Bühnenturm saniert. Dieser wurde von Clemens Holzmeister 1937/1938 erbaut. Das bisher als Kostümfundus genutzte Obergeschoß wurde als Probe- und Veranstaltungsraum für 99 Personen adaptiert.
Die Gesamtkosten für diese Investitionen betrugen 8,5 Mill. Euro, ein Drittel davon finanzierten die Festspiele und Sponsoren.
Historische Ansichten
Bilder im Internet
Quellen
- Salzburgwiki-Beitrag Altstadt von Salzburg
Lehrerarbeitsgemeinschaft am Pädagogischen Institut Salzburg unter der Leitung von Josef Hübl: Heimatkunde Stadt Salzburg, Salzburger Druckerei, Ausgabe Mai 1974
- "Salzburger Nachrichten", 10. Februar 2011