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| | == Allgemeines == | | == Allgemeines == |
| − | Die Coleoptera gehören damit zu den vier großen Ordnungen der Insekten. Die anderen drei sind die Hautflüglern ([[Biene]]n, [[Wespe]]n, [[Ameise]]n, wissenschaftlich [[Hymenoptera]]), Zweiflüglern ([[Fliege]]n und [[Mücke]]n, wissenschaftlich [[Diptera]]) und Schmetterlinge, wissenschaftlich [[Lepidoptera]]. Auch in [[Land Salzburg|Salzburg]] ist ihre Artenzahl noch beträchtlich: Rund 3 560 verschiedene Käfer kennt man hierzulande (Geiser 2001). | + | Die Coleoptera gehören damit zu den vier großen [[Glossar Biologie#O|Ordnung]]en der Insekten. Die anderen drei sind die Hautflügler ([[Biene]]n, [[Wespe]]n, [[Ameise]]n, wissenschaftlich [[Hymenoptera]]), Zweiflügler ([[Fliege]]n und [[Mücke]]n, wissenschaftlich [[Diptera]]) und Schmetterlinge, wissenschaftlich [[Lepidoptera]]. Auch in [[Land Salzburg|Salzburg]] ist ihre Artenzahl noch beträchtlich: Rund 3 560 verschiedene Käfer kennt man hierzulande (Geiser 2001). |
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| − | Das charakteristischste Merkmal der Käfer sind die Elytren, die zu hornigen Decken umgebildten Vorderflügel. Sie werden während es Fluges einfach nach oben und seiltich abgespreizt, der Flug selbst erfolgt also ausschließlich mit den Hinterflügeln, wobei aber längst nicht alle Käfer auch tatsächlich flugfähig sind. Neben der Panzerung des Rückens sind die Elytren auch Träger der auffälligsten Farb- und Zeichnungsmerkmale der Käfer, die in Formenvielfalt und Farbenpracht selbst den Schmetterlingen kaum nachstehen. Wie bei diesen sind die größten und farbenprächstigsten Arten besonders in den Tropen verbreitet. Es gibt aber auch zahllose unscheinbare und mit nur 1 mm Länge winzige Arten, die praktisch alle Lebensräume unserer Erde besiedeln. Käfer besitzen meist auch kräftige Kiefer, mit denen sie ihre Kost zerkleinern. Letzere ist so mannigfach wie die Käfer selbst und reicht von Fleischkost über Aas und Dung bis zu den verschiedensten pflanzlichen Nahrungsressourcen (Blütenpollen, Blätter, Samen, Pflanzensäfte, etc.). | + | Das charakteristischste Merkmal der Käfer sind die Elytren, die zu hornigen Decken umgebildten Vorderflügel. Sie werden während des Fluges einfach nach oben und seitlich abgespreizt, der Flug selbst erfolgt also ausschließlich mit den Hinterflügeln, wobei aber längst nicht alle Käfer auch tatsächlich flugfähig sind. Neben der Panzerung des Rückens sind die Elytren auch Träger der auffälligsten Farb- und Zeichnungsmerkmale der Käfer, die in Formenvielfalt und Farbenpracht selbst den Schmetterlingen kaum nachstehen. Wie bei diesen sind die größten und farbenprächstigsten Arten besonders in den Tropen verbreitet. Es gibt aber auch zahllose unscheinbare und mit nur 1 mm Länge winzige Arten, die praktisch alle Lebensräume unserer Erde besiedeln. Käfer besitzen meist auch kräftige Kiefer, mit denen sie ihre Kost zerkleinern. Letzere ist so mannigfach wie die Käfer selbst und reicht von Fleischkost über Aas und Dung bis zu den verschiedensten pflanzlichen Nahrungsressourcen (Blütenpollen, Blätter, Samen, Pflanzensäfte, etc.). |
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| − | Käfer besitzen eine "holometabol" genannte Entwicklung, das heisst sie durchlaufen alle Entwicklungsstadien vom Ei über Larve und Puppe bis zum fertigen Insekt. Die Larven ernähren sich ebenfalls von den verschiedensten Stoffen und ihre Entwicklung dauert von wenigen Tagen, wie bei manchen blattminierenden Arten bis zu mehreren Jahren, besonders bei großen, holzbewohnenden Arten. Wie bei den meisten Insekten ist auch bei den Käfern die Puppe das Überwinterungsstadium. Aber auch Ei, Larve oder Imago können den Winter überdauern. | + | Käfer besitzen eine "holometabol" genannte Entwicklung, das heisst sie durchlaufen alle Entwicklungsstadien vom Ei über Larve und Puppe bis zum fertigen Insekt. Die Larven ernähren sich ebenfalls von den verschiedensten Stoffen und ihre Entwicklung dauert von wenigen Tagen, wie bei manchen blattminierenden Arten, bis zu mehreren Jahren, besonders bei großen, holzbewohnenden Arten. Wie bei den meisten Insekten ist auch bei den Käfern die Puppe das Überwinterungsstadium. Aber auch Ei, Larve oder [[Glossar Biologie#I|Imago]] können den Winter überdauern. |
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| | ==Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg== | | ==Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg== |
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| | ===Verbreitung und Lebensraum=== | | ===Verbreitung und Lebensraum=== |
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| − | Käfer findet man in Salzburg in praktisch allen Regionen, Höhenlagen und Lebensräumen, von der kühlen Waldschlucht bis zu trockenheißen Steppenhängen (von denen es aber in Salzburg kaum welche gibt!), vom Gletschervorfeld bis zu den Lager- und Vorratsräumen der Menschen. Letztere, bekannt und früher gefürchtet als Getreidekäfer, Pelzkäfer oder Speckkäfer, sind allerdings heutzutage durch Hygiene und Bekämpfungsmaßnahmen oft schon recht selten geworden. Trotzdem passiert es immer wieder, dass selbst Insektensammlungen oder Herbarien vom Speckkäfer (oder besser gesagt seinen Larven) befallen und in relativ kurzer Zeit von ihnen vernichtet werden. | + | Käfer findet man in Salzburg in praktisch allen Regionen, Höhenlagen und Lebensräumen, von der kühlen Waldschlucht bis zu trockenheißen Steppenhängen (von denen es aber in Salzburg kaum welche gibt!), vom Gletschervorfeld bis zu den Lager- und Vorratsräumen der Menschen. Letztere, bekannt und früher gefürchtet als Getreidekäfer, Pelzkäfer oder Speckkäfer, sind allerdings heutzutage durch Hygiene und Bekämpfungsmaßnahmen oft schon recht selten geworden. Trotzdem passiert es immer wieder, dass selbst Insektensammlungen oder Herbarien vom Speckkäfer (oder besser gesagt seinen Larven) befallen und in relativ kurzer Zeit vernichtet werden. |
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| | Nicht alle Käfer, die in Salzburg vorkommen, sind hier auch heimisch. Neben seltenen Irrgästen und Individuen, die durch menschliche Aktivitäten eingeschleppt werden, gibt es immer wieder auch Arten, die von selbst ihr Verbreitungsgebiet erweitern und auf diese Weise auch nach Salzburg gelangen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Trauer-Rosenkäfer (''[[Oxythyrea funesta]]''), der in Südeuropa weit verbreitet und häufig ist, Salzburg aber erst vor wenigen Jahren "erobert" hat. | | Nicht alle Käfer, die in Salzburg vorkommen, sind hier auch heimisch. Neben seltenen Irrgästen und Individuen, die durch menschliche Aktivitäten eingeschleppt werden, gibt es immer wieder auch Arten, die von selbst ihr Verbreitungsgebiet erweitern und auf diese Weise auch nach Salzburg gelangen. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Trauer-Rosenkäfer (''[[Oxythyrea funesta]]''), der in Südeuropa weit verbreitet und häufig ist, Salzburg aber erst vor wenigen Jahren "erobert" hat. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| − | *Geiser, E. 2001. Die Käfer des Landes Salzburg. Monographs on Coleoptera, Bd.2, herausgegeben von der zoologisch-botanischen Gesellschaft, Wien, 706 pp. | + | *[[Elisabeth Geiser|Geiser, E.]] 2001. Die Käfer des Landes Salzburg. Monographs on Coleoptera, Bd.2, herausgegeben von der zoologisch-botanischen Gesellschaft, Wien, 706 pp. |
| − | *Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2016. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 10 November 2016]. | + | *[[Marion Kurz|Kurz, M. A.]] & [[Michael Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2016. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 10 November 2016]. |
| | *Lompe, A. 2016. Coleoptera. In: Die Käfer Europas. Ein Bestimmungswerk im Internet. URL: http://www.coleo-net.de/coleo/texte/coleoptera.htm | | *Lompe, A. 2016. Coleoptera. In: Die Käfer Europas. Ein Bestimmungswerk im Internet. URL: http://www.coleo-net.de/coleo/texte/coleoptera.htm |
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