Stuhlfelden: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 9. September 2007, 16:55 Uhr

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Basisdaten
Politischer Bezirk: Zell am See (ZE)
Fläche: 29,64km²
Geografische Koordinaten: 47° 16' N, 12° 31' O
Höhe: 789 m ü. A.
Einwohner: 1573 ((31. Dezember 2005)
Postleitzahl(en): 5724
Vorwahl: 0 65 62
Gemeindekennziffer: 50 621
Gliederung Gemeindegebiet: 1 Katastralgemeinde
Gemeindeamt: 5724 Stuhlfelden Nr. 21
Offizielle Website: www.stuhlfelden.salzburg.at
Politik
Bürgermeister: Sonja Ottenbacher (ÖVP)
Gemeinderat: 17 Mitglieder:
10 ÖVP,
5 SPÖ ,
2 FPÖ

Stuhlfelden ist eine Ortsgemeinde im Pinzgau.

Geographische Lage

Die Gemeinde Stuhlfelden liegt im Nationalpark Hohe Tauern, am Fuß des 2.363 Meter hohen Gaißsteins, dem höchsten Grasberg Europas, im Oberpinzgau. Nachbargemeinden sind im Westen und Südwesten Mittersill, im Norden Saalbach-Hinterglemm sowie östlich und südöstlich die Gemeinde Uttendorf. Im Norden grenzt Stuhlfelden dazu noch an die Tiroler Gemeinde Jochberg.

Gliederung

Die Fläche Stuhlfeldens beträgt 29,64 km². Die Ortsgemeinde umfasst die beiden Katastralgemeinden Stuhlfelden und Dürnberg. Weiters unterteilt sich Stuhlfelden in die Ortschaften:

  • Bam 59
  • Dürnberg 80
  • Pirtendorf 230
  • Stuhlfelden 1.062
  • Wilhelmsdorf 10

Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben.

Etymologie

Stuhlfelden wurde erstmals in der um das Jahr 963 zu Lengdorf zitierten Urkunde als „Stuolueldum“ erwähnt, mit der die edle Frau Rosmout dem damaligen Erzbischof Friedrich I. eine Hube (=Bauernlehen) bei Taxenbach, mit großen Wäldern vom Erlbach bei der Fuscher Ache bis zur Gasteiner Ache, mitsamt allen Rechten übergab und dafür als Entschädigung eine Hube bei Stuhlfelden („unam hoban ad Stoulueldum“) mitsamt Zehentrecht erhielt.

Das aus dem Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen stammende Bestimmungswort „Stuol“ reiht sich in die vor allem im Pinzgau und Pongau häufig vorkommenden „Stuhl“-Namen ein, und bedeutet „Stuhl“ bzw. auch „Dachstuhl“.

Als „Stuhl“ käme nach Lahnsteiner (Ur- und Pfarrgeschichte Stuhlfelden, Seite 3) der heute bereits schotterverdeckte Stein in Betrach, an dem die älteste Kapelle „Maria auf dem Stein“ errichtet worden war. Eine Deutung als Königs- oder Richterstuhl ist für diese Gegend nicht zulässig.

Geschichte

Stuhlfelden war bereits in prähistorischer Zeit Bergbaustätte. Bereits für das Jahr 1160 lässt sich mit Heinrich von Stuhlfelden ein Pfarrer im Ort nachweisen. Bis in das 13. Jahrhundert war Stuhlfelden die alleinige Pfarre des gesamten Oberpinzgaus.

1215 gründete Erzbischof Eberhard II. das Bistum Chiemsee und verleibte diesem zur Sicherung dessen Einkünfte mehrere Salzburger Pfarreien, darunter Stuhlfelden, Zell am See und Bischofshofen, ein. Aus der Zahl der festgesetzten, zu haltenden Geistlichen, lässt sich ersehen, dass Stuhlfelden damals eine behäbige Pfarre mit besseren Einkünften gewesen sein muss.

Im Jahr 1216 fand erstmals das heute zu mehreren kleinen Höfen aufgeteilte Bauernlehen Wilhelmsdorf Erwähnung. Weitere alte Höfe aus dieser Zeit sind Bam (Poum) ob Pirtendorf, das Oellehen, das Gut auf dem Puhel in Pirtendorf und das Zehentergut (Gut Pirtendorf). Der erste Hof im Dorf war das Stuhlfeldnergut (heute Unterbäck).

Im Hochmittelalter war in Stuhlfelden das Urbaramt (hier „Kellenamt genannt“) der Grafen von Matrei-Lechsgemünd, die die Grafschaft Pinzgau vom Reich zu Lehen hatten. Als 1228 der Pinzgau an das Erzbistum Salzburg kam, blieb dieses „Kellenamt“ in Stuhlfelden, neben dem Pfleggericht in Mittersill, bestehen.

Nach der Säkularisation kam das bis dahin eigenständige, nunmehrige Fürsterzbistum Salzburg während der französischen Kriege abwechselnd unter bayrische, französische und österreichische Herrschaft. Erst 1816, mit der Teilung des Landes (Salzburg verlor etwa ein Drittel seiner Fläche an Bayern, darunter den ertragreichen heutigen Rupertiwinkel, Tirol, Kärnten und der Steiermark) kam das einstmalige Erzbistum und damit der Pinzgau zu Österreich.

Wappen

Das Wappen ist eng an jenes der Grafen von Matrei-Lechsgemünd angelehnt und soll damit auf die ersten nachweisbaren Grundherren sowie auf das hohe Alter des Ortes Stuhlfelden hinweisen.

Beschreibung: „In von Blau über Gold geteiltem Schilde ein rechtsgewendeter, feuerspeiender roter Panther“.

Die Verleihung des Wappens durch die Salzburger Landesregierung fand am 8. Jänner 1930 statt.

Religion und Kirche

Die Dekanatspfarre zu U. L. Frau Himmelfahrt ist die älteste und bis ins 13. Jahrhundert einzige Pfarre des Oberpinzgaus. Die Dekanatskirche Maria Himmelfahrt wurde erstmals 1140 urkundlich erwähnt. Der Kirchenbau wurde ursprünglich im gotischen Stil ausgeführt, Teile der Kirche wurden aber später einer Romanisierung unterzogen. Sehenswert sind neben der Innenausstattung der 58 Meter hohe Spitzhelmturm und das romanische Rundbogenportal.

Neben der Pfarrkirche befinden sich im Gemeindegebiet noch die ebenfalls sehenswerten, aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammende Antoniuskapelle und die Toten- oder Michaelskapelle.

Politik

Das Bürgermeisteramt übt seit 2004 Sonja Ottenbacher von der ÖVP aus. Stuhlfelden ist damit eine der wenigen Salzburger Gemeinden denen eine Frau als Oberhaupt vorsteht. Das Amt des Vize-Bürgermeisters bekleidet Johann Rattensberger von der SPÖ.

Die Gemeindevertretung besteht aus 17. Mitgliedern und setzt wie folgt zusammen:

  • ÖVP (10)
  • BM Sonja Ottenbacher
  • Herbert Hörfarter
  • Alexander Wallner
  • Christian Egger-Gassner
  • Ing. Christian Egger
  • Rosina Kirchner
  • Hannes Altenberger
  • Stefan Papp
  • Christian KlettnerIng. Christian Klettner
  • Cornel Knapp
  • SPÖ (5)
  • Vize-BM Johann Rattensberger
  • Heinz Steiner
  • Harald Haitzmann
  • Albert Kogler
  • Peter Höller
  • FPÖ (2)
  • Vital Enzinger
  • Herwig Rangetiner

Eine Auflistung aller Gemeindevorsteher und Bürgermeister der Ortsgemeinde seit 1860 findet sich hier.

Sehenswertes

Das Denkmal besteht aus einem Serpentinstein aud dem ein vom österreichisch-ungarischen Doppeladler gekrönter Obelisk ruht. Es wurde 1837 auf Initiative von Ignaz von Kürsinger zu Ehren Kaiser Franz I. errichtet, der am 12. Juli 1832 auf der Rückreise von Tirol, die Versumpfung des Pinzgaues in Augenschein nahm und sofort Hilfe zusagte.
Das aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts stammende und mit fünf Ecktürmchen versehen Schloss wurde von den Bergwerksherren Rosenberg mitten im Ort erbaut und beherbergt heute die Allgemeine Sonderschule.
Das Schloss wurde urkundlich erstmals 1323 erwähnt und gleicht in seiner Ausführung einem Bauernhaus.
Das am Berghang errichtete Haus fand 1450 erstmals urkundlich Erwähnung. Es dient heute als Heilbad mit kalten Schwefel- und Eisenquellen, die künstlich erwärmt werden. Das Wasser soll in Verbindung mit anderen Anwendungen vor allem bei rheumatischen Erkrankungen, Neuralgien und Frauenleiden Linderung verschaffen.

Brauchtum

Die Gemeinde Stuhlfelden ist Zentrum der Brauchtumspflege im Oberpinzgau. So findet als Unikum im gesamten Oberpinzgau alljährlich am Dreikönigstag (6. Jänner) der traditionelle Trestererlauf statt, bei dem eine Gruppe von sechs Tresterern, ein Hanswurst, zwei Klarinettisten (Schönperchten mit buntem Kopfschmuck) und Schiachperchten von Hof zu Hof ziehen und dort einen alten Kulttanz aufführen, der mithelfen soll, die bösen Geister für das kommende Jahr von den Höfen fernzuhalten.

Ebenfalls jährlich findet am 5. Dezember ein großer Krampusrummel statt, weiters werden kirchliche Bräuche um die Advent- und Weihnachtszeit (Christmette, Turmblasen, Sternsingen, Anglöckeln) und die Osterbräuche (Palmweihe, Speiseweihe, Kreuzwegprozession, Fronleichnamprozession) gelebt und zelebriert.

Verkehr

Der Ort ist sowohl über Straßen als auch mit der Bahn (Pinzgaubahn) gut erreichbar.

Sport und Freizeit

Stuhlfelden bietet als Tourismusgemeinde unzählige Möglichkeiten zur Ausübung von Winter- und Sommersportarten.

Eine Besonderheit ist das [[Ranggeln, eine frühe, körperbetonte Kampfsportart, die nur in den Alpenregionen ausgetragen wird und Jahr für Jahr nicht nur für sportliches Amüsement sorgt.

Vereine

Politik, Religion und Soziale Angelegenheiten

Musik, Unterhaltung, Brauchtum und Museen

Sport und Freizeit

Persönlichkeiten

Quellen

Weblinks