| | In der Backstube der Konditorei Dankl in Lofer wird man keine Backhilfen finden, hier lässt man Teig und Massen noch durch natürliche Treibmittel aufgehen. Diese dürfen sich auch – bei aller Betriebsamkeit, die in dem Unternehmen herrscht – in ihrer Entwicklung Zeit lassen. | | In der Backstube der Konditorei Dankl in Lofer wird man keine Backhilfen finden, hier lässt man Teig und Massen noch durch natürliche Treibmittel aufgehen. Diese dürfen sich auch – bei aller Betriebsamkeit, die in dem Unternehmen herrscht – in ihrer Entwicklung Zeit lassen. |
| − | Viele alte Rezepte sind heute noch in Verwendung, nur mit weniger Zucker. Die lockeren und flaumigen Schaumrollen aus hausgemachtem französischen Blätterteig etwa werden täglich aufwendig gebacken. Auch die Herstellung der Mandelbögen, die ganz langsam gebacken werden, ist von den Vorfahren überliefert. Deren Wissen wurde gut gehütet, das Rezeptbuch wurde früher sogar in eine Lade gesperrt. Zur kleinen, feinen Salzburger Berühmtheit wurden die [[Loferer Busserl]] aus Baisermasse. Diese hatte [[Josef Dankl I.|Josef Dankl]] erfunden, der erste Konditor der Familie. Er verpackte sie in Kisten und ließ sie mit Pferdefuhrwerk zu noblen Salzburger Kaffeehäusern bringen. Aus seiner Gesellenzeit in Bozen übernahm er die ''[[Godnbrezn]]'' aus gewürztem Honiglebkuchenteig und führte sie zu Ostern und Allerheiligen im [[Saalachtal]] ein. Hier sind sie heute noch ein beliebtes Geschenk an die Patenkinder. Josef I. absolvierte seine Lehre ab [[1898]] bei der [[Konditorei Bärthlein]] in [[Salzburg]]. Urlaub hatte er drei Tage im Jahr. Nur einen davon verbrachte er daheim, denn für die Strecke von Salzburg nach Lofer und retour war er zu Fuß zwei Tage unterwegs. | + | Viele alte Rezepte sind heute noch in Verwendung, nur mit weniger Zucker. Die lockeren und flaumigen Schaumrollen aus hausgemachtem französischem Blätterteig etwa werden täglich aufwendig gebacken. Auch die Herstellung der Mandelbögen, die ganz langsam gebacken werden, ist von den Vorfahren überliefert. Deren Wissen wurde gut gehütet, das Rezeptbuch wurde früher sogar in eine Lade gesperrt. Zur kleinen, feinen Salzburger Berühmtheit wurden die [[Loferer Busserl]] aus Baisermasse. Diese hatte [[Josef Dankl I.|Josef Dankl]] erfunden, der erste Konditor der Familie. Er verpackte sie in Kisten und ließ sie mit Pferdefuhrwerk zu noblen Salzburger Kaffeehäusern bringen. Aus seiner Gesellenzeit in Bozen übernahm er die ''[[Godnbrezn]]'' aus gewürztem Honiglebkuchenteig und führte sie zu Ostern und Allerheiligen im [[Saalachtal]] ein. Hier sind sie heute noch ein beliebtes Geschenk an die Patenkinder. Josef I. absolvierte seine Lehre ab [[1898]] bei der [[Konditorei Bärthlein]] in [[Salzburg]]. Urlaub hatte er drei Tage im Jahr. Nur einen davon verbrachte er daheim, denn für die Strecke von Salzburg nach Lofer und retour war er zu Fuß zwei Tage unterwegs. |
| | Für seine Ausbildung musste Vater [[Blasius Dankl]] Lehrgeld bezahlen. Das betrug so viel wie der Jahreslohn, den Blasius als Holzknecht bekommen hatte – bevor er wegen einer schweren Verletzung auf das Handelsgewerbe umsattelte. Zucker, Seife, Mehl, Schuhbänder trug er mit der "Kraxn" und dem "Bauchtragei" zu den Bauern. Dann eröffnete er am [[4. Februar]] [[1904]] mit seiner Frau Gertraud eine Gemischtwarenhandlung am ''Goasbichl'' in Lofer, wo [[1904]] Sohn Josef I. seine erste Konditorei einrichtete. Lofer war zu dieser Zeit bereits ein aufstrebender Urlaubsort für Sommerfrischler und ein Verkehrsknotenpunkt. Als [[1906]] die Straße tiefergelegt wurde, war das gute Geschäft vorbei. Das Haus Nummer drei, Zuhäusl vom Silberarbeiter und gegenüber dem jetzigen Café und Restaurant Dankl gelegen, wurde gekauft, eine Gemischtwarenhandlung betrieben. Die zweite Backstube war einige Zeit im Bezirksgericht, dem heutigen Postamt, untergebracht. [[1927]] wurde Haus Nr. 3 erweitert. Die Backstube fand Platz im ersten Stock - bis [[1964]]. Damals musste alles mit der Hand gerührt und geschlagen werden, was viel Muskelkraft erforderte. So waren die Lehrlinge Männer, heute überwiegen dagegen die Frauen. | | Für seine Ausbildung musste Vater [[Blasius Dankl]] Lehrgeld bezahlen. Das betrug so viel wie der Jahreslohn, den Blasius als Holzknecht bekommen hatte – bevor er wegen einer schweren Verletzung auf das Handelsgewerbe umsattelte. Zucker, Seife, Mehl, Schuhbänder trug er mit der "Kraxn" und dem "Bauchtragei" zu den Bauern. Dann eröffnete er am [[4. Februar]] [[1904]] mit seiner Frau Gertraud eine Gemischtwarenhandlung am ''Goasbichl'' in Lofer, wo [[1904]] Sohn Josef I. seine erste Konditorei einrichtete. Lofer war zu dieser Zeit bereits ein aufstrebender Urlaubsort für Sommerfrischler und ein Verkehrsknotenpunkt. Als [[1906]] die Straße tiefergelegt wurde, war das gute Geschäft vorbei. Das Haus Nummer drei, Zuhäusl vom Silberarbeiter und gegenüber dem jetzigen Café und Restaurant Dankl gelegen, wurde gekauft, eine Gemischtwarenhandlung betrieben. Die zweite Backstube war einige Zeit im Bezirksgericht, dem heutigen Postamt, untergebracht. [[1927]] wurde Haus Nr. 3 erweitert. Die Backstube fand Platz im ersten Stock - bis [[1964]]. Damals musste alles mit der Hand gerührt und geschlagen werden, was viel Muskelkraft erforderte. So waren die Lehrlinge Männer, heute überwiegen dagegen die Frauen. |
| − | * [[Salzburger Nachrichten]], 18. April 2014, Christine Schweinöster [http://search.salzburg.com/display/ks181200_18.04.2014_41-52303490 Die Busserl aus Lofer schmecken besonders gut] | + | * [[Salzburger Nachrichten]], 18. April 2014, [[Christine Schweinöster]]: [http://search.salzburg.com/display/ks181200_18.04.2014_41-52303490 Die Busserl aus Lofer schmecken besonders gut] |
| | * [[Pinzgauer Nachrichten]], 9. Juni 2004 [http://search.salzburg.com/display/SNZ18870-20040609 100 Jahre süße Kreationen] | | * [[Pinzgauer Nachrichten]], 9. Juni 2004 [http://search.salzburg.com/display/SNZ18870-20040609 100 Jahre süße Kreationen] |