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| | + | [[Bild:Aigen_Ansicht.jpg|thumb|250px|Schloss Aigen und die [[Aigner Kirche]] am Fuße des [[Gaisberg]]s]] |
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| | '''Schloss Aigen''' ist ein ehemaliger Adelssitz im Süden der Stadt [[Salzburg]] und Namensgeber für den Stadtteil [[Aigen]]. | | '''Schloss Aigen''' ist ein ehemaliger Adelssitz im Süden der Stadt [[Salzburg]] und Namensgeber für den Stadtteil [[Aigen]]. |
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| − | Es befindet sich in exklusiver Lage an den Abhängen des [[Gaisberg]]s in unmittelbarer Nähe zur "Campinganlage Schloss Aigen". Das Anwesen steht seit [[1921]] im Besitz der ehemaligen [[Grafen Revertera]] und ist heute weitgehend unbewohnt. Eine Besichtigung des renovierungsbedürftigen Schlosses ist nur von außen möglich. Ein Nebengebäude beherbergt das Haubenlokal "[[Gasthof Schloss Aigen]]". Hinter dem Schlossgebäude breitet sich ein weiträumiger [[Naturpark Aigen|Naturpark]] mit Wasserfällen und Aussichtskanzeln aus, der vielen Salzburgern als Naherholungsgebiet und Ausflugsziel dient. | + | ==Allgemeines== |
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| | + | Es befindet sich in einer landschaftlich reizvollen Lage an den Abhängen des [[Gaisberg]]s. Das Anwesen steht seit [[1921]] im Besitz der [[Grafen Revertera]] und ist heute weitgehend unbewohnt. Eine Besichtigung des renovierungsbedürftigen Schlosses ist nur von außen möglich. Ein Nebengebäude beherbergt das Haubenlokal "[[Gasthof Schloss Aigen]]". Hinter dem Schlossgebäude breitet sich ein weiträumiger [[Naturpark Aigen|Naturpark]] mit Wasserfällen und Aussichtskanzeln aus, der vielen Salzburgern als Naherholungsgebiet und Ausflugsziel dient. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| − | Das Schloss ging aus einem herrschaftlichen Gutshof hervor und wurde erstmals [[1402]] als „freies Eigen“ im Besitz des [[Salzburger Dom|Domkapitels]] erwähnt. Nach mehreren Besitzwechseln erwarb [[1614]] Levin von Mortaigne den Gutshof und wandelte ihn in einen adeligen Landsitz um. Das dazugehörige Wildbad wurde erstmals im 16. Jahrhundert erwähnt und war aufgrund seines Heilwassers bis ins frühe 17. Jahrhundert ebenso bekannt wie das [[Bad Gastein|Wildbad Gastein]]. | + | [[Bild:Aigen_Schloss.jpg|thumb|250px|Schloss Aigen]] |
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| | + | Das Schloss ging aus einem herrschaftlichen Gutshof hervor und wurde erstmals [[1402]] als „freies Eigen“ im Besitz des [[Salzburger Dom|Domkapitels]] erwähnt. Nach mehreren Besitzwechseln erwarb [[1614]] Levin von Mortaigne den Gutshof und wandelte ihn in einen adeligen Landsitz um. Das dazugehörige Wildbad wurde erstmals im [[16. Jahrhundert]] erwähnt und war aufgrund seines Heilwassers bis ins frühe [[17. Jahrhundert]] ebenso bekannt wie das [[Bad Gastein|Wildbad Gastein]]. |
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| − | Nach dem Tod von [[Johann Dietrich von Mortaigne]] fiel Aigen [[1647]] an die [[Freiherren von Prankh]]. Diese verkauften den Ansitz [[1673]] an [[Johann Josef Graf Kuenburg]]. [[1727]] ging Schloss Aigen mit dem dazugehörigen Wildbad in den Besitz des kuenberg´schen Sekretärs Franz Josef Waldherr über. Dieser ließ den ersten Schlosspark anlegen, der von dem nachfolgenden Eigentümer Basil von Amman mit zahlreichen Denkmälern, Grotten und anderen Parkbauten ausgestattet, zu einem Treffpunkt für den Illuminatenorden wurde. Der Salzburger Domherr Willibald [[Waldburg-Wolfegg]] ließ den Park [[1780]] in einen Englischen Garten umgestalten. | + | Nach dem Tod von [[Johann Dietrich von Mortaigne]] fiel Aigen [[1647]] an die [[Freiherren von Prankh]]. Diese verkauften den Ansitz [[1673]] an [[Johann Josef Graf Kuenburg]]. [[1727]] ging Schloss Aigen mit dem dazugehörigen Wildbad in den Besitz des kuenberg´schen Sekretärs [[Franz Josef Waldherr]] über. Dieser ließ den ersten Schlosspark anlegen, der von dem nachfolgenden Eigentümer [[Basil von Amman]] mit zahlreichen Denkmälern, Grotten und anderen Parkbauten ausgestattet, zu einem Treffpunkt für den Illuminatenorden wurde. Der Salzburger Domherr [[Willibald Waldburg-Wolfegg]] ließ dann den Park [[1780]] in einen ''Englischen Garten'' umgestalten. |
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| | [[Hieronymus Graf Colloredo]], Erblandmarschall von Salzburg sowie dessen Besitznachfolger, Domherr [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] sorgten für die weitere Verschönerung des Gartens und dem Ausbau des Wildbades. Im [[19. Jahrhundert]] war das Schloss mit seiner prachtvollen Gartenanlage weit über die Grenzen Salzburgs bekannt. Der bayerische König Ludwig I. soll dem Garten einst sogar ein selbstverfasstes Gedicht gewidmet haben. | | [[Hieronymus Graf Colloredo]], Erblandmarschall von Salzburg sowie dessen Besitznachfolger, Domherr [[Ernst Fürst Schwarzenberg]] sorgten für die weitere Verschönerung des Gartens und dem Ausbau des Wildbades. Im [[19. Jahrhundert]] war das Schloss mit seiner prachtvollen Gartenanlage weit über die Grenzen Salzburgs bekannt. Der bayerische König Ludwig I. soll dem Garten einst sogar ein selbstverfasstes Gedicht gewidmet haben. |
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| | ==Beschreibung== | | ==Beschreibung== |
| − | Die Zufahrt zum Schlossplatz flankieren zwei gemauerte Pfeiler, auf denen klassizistische Steinurnen aus dem 18. Jahrhundert stehen. Das Schloss selbst ist ein rechteckiger, dreistöckiger Ziegelbau mit einer, mit Lisenen eingefassten Biedermeier-Fassade und einem hohen Walmdach. Der Westfront im Hof ist ein vierstöckiger Turm angebaut. Umschlossen wird das Schloss trapezförmig von drei niedrigen, einst als Wirtschaftsgebäude angelegten Wohnbauten. | + | Die Zufahrt zum Schlossplatz flankieren zwei gemauerte Pfeiler, auf denen klassizistische Steinurnen aus dem [[18. Jahrhundert]] stehen. Das Schloss selbst ist ein rechteckiger, dreistöckiger Ziegelbau mit einer, mit Lisenen eingefassten Biedermeier-Fassade und einem hohen Walmdach. Der Westfront im Hof ist ein vierstöckiger Turm angebaut. Umschlossen wird das Schloss trapezförmig von drei niedrigen, einst als Wirtschaftsgebäude angelegten Wohnbauten. |
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| | Am nördlichen Rundbogentor findet sich seit [[1921]] das marmorne Wappen der Revertera und Schwarzenberg. Am nördlichen Wirtschaftsgebäude sind vier Marmorplatten mit Totenköpfen mit je vier Fledermausflügeln aus dem [[17. Jahrhundert]] eingemauert. Südlich des Hauptgebäudes wurde [[1920]] ein Anbau errichtet, in dessen ovaler Halle die im 17. Jahrhundert aus Carrara-Marmor angefertigte Büste des Kardinals Ippolito Aldobrandini, dem späteren Papst Clemens VIII. steht. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude gegenüber des Ansitzes stammen aus der zweiten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s. In ihnen befindet sich der Gasthof Schloss Aigen. Die einstige prachtvolle Parkanlage mitsamt dem Wildbad ist nicht mehr erhalten. | | Am nördlichen Rundbogentor findet sich seit [[1921]] das marmorne Wappen der Revertera und Schwarzenberg. Am nördlichen Wirtschaftsgebäude sind vier Marmorplatten mit Totenköpfen mit je vier Fledermausflügeln aus dem [[17. Jahrhundert]] eingemauert. Südlich des Hauptgebäudes wurde [[1920]] ein Anbau errichtet, in dessen ovaler Halle die im 17. Jahrhundert aus Carrara-Marmor angefertigte Büste des Kardinals Ippolito Aldobrandini, dem späteren Papst Clemens VIII. steht. Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude gegenüber des Ansitzes stammen aus der zweiten Hälfte des [[19. Jahrhundert]]s. In ihnen befindet sich der Gasthof Schloss Aigen. Die einstige prachtvolle Parkanlage mitsamt dem Wildbad ist nicht mehr erhalten. |