Bayerisch Gmain: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bayerisch-Gmain, westliche Ansicht von der Plainburg aus.jpg|thumb|Östliche Ansicht von der [[Burg Plain]] aus. Im Vordergrund ist noch ein Ortsteil von Großgmain zu sehen. Dieses Bild verdeutlicht die Nähe dieser Grenzorte.]]
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'''Bayerisch Gmain''' ist ein Kur- und Urlaubsort sowie Kurbezirk des bayerischen Staatsbades [[Bad Reichenhall]] an der Grenze zu [[Österreich]].
 
'''Bayerisch Gmain''' ist ein Kur- und Urlaubsort sowie Kurbezirk des bayerischen Staatsbades [[Bad Reichenhall]] an der Grenze zu [[Österreich]].
  
 
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Bayerisch Gmain liegt etwa acht Kilometer südwestlich von [[Salzburg]], nördlich vom [[Lattengebirge]] und ist Nachbarort von Bad Reichenhall.
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Bayerisch Gmain liegt etwa acht Kilometer südwestlich von [[Salzburg]], nördlich des [[Lattengebirge]]s und ist Nachbargemeinde von Bad Reichenhall.
  
 
==Name==
 
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Der Doppelname deutet bereits darauf hin, dass es auch ein österreichisches Gmain geben könnte, nämlich [[Großgmain]]. Im Volksmund heißen beide Orte zusammengefasst ''Auf der Gmain''. Dies geht auf den Höhenzug über dem Reichenhaller Talkessel, dem alten keltischen "Muona", ein uraltes Siedlungsgebiet, zurück.  
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Der Doppelname deutet bereits darauf hin, dass es auch ein österreichisches Gmain geben könnte, nämlich [[Großgmain]]. Im Volksmund heißen beide Orte zusammengefasst ''Auf der Gmain''. Dies geht auf den Höhenzug über dem Reichenhaller Talkessel, dem [[Kelten|keltischen]] "Muona", einen uralten Siedlungsgebiet, zurück.  
 
   
 
   
 
Das Wahrzeichen für die beiden Gemeinden ist ''die schlafende Hexe'', ein eigenwillig geformtes Bergmassiv, um das sich viele Sagen und Legenden ranken.
 
Das Wahrzeichen für die beiden Gemeinden ist ''die schlafende Hexe'', ein eigenwillig geformtes Bergmassiv, um das sich viele Sagen und Legenden ranken.
=='''Geschichte'''==
 
  
Erstmals erwähnt wurde der Ort 713/715 als „Mona“ im Zusammenhang mit der Ausstattung des Stiftes Nonnberg durch [[Herzog Theodbert]].  Aus diesem Ortsnamen wurde später „auf der Gmain“. Der Ort lag im Territorium der [[[Grafen von Plain]], die ihren Sitz auf der nahen Plainburg hatten. Nach dem Aussterben der Plainer 1260 fielen deren Besitzungen größtenteils an die Salzburger Erzbischöfe, was im „Zweiten Erhartinger Vertrag“ von [[1275]] festgeschrieben wurde. Das Gebiet zwischen dem [[Weißbach]] und dem Streitbichl allerdings war noch einige Jahre umstritten, bis es um [[1295]] der Herzog von Bayern erhielt. Von da an bildete der [[Weißbach]] die Grenze zwischen den Territorien des Herzogs und des Erzbischofs von Salzburg und teilte damit die „Gmain“ in eine salzburgische (Großgmain) und eine bayerische Hälfte.  
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== Geschichte ==
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Erstmals erwähnt wurde der Ort um [[713]] - [[715]] als „Mona“ im Zusammenhang mit der Ausstattung des [[Benediktiner-Frauenstift Nonnberg|Benediktiner-Frauenstiftes Nonnberg]] durch [[Bayerische Herzöge in Salzburg|Herzog]] [[Theodebert]].  Aus diesem Ortsnamen wurde später „auf der Gmain“. Der Ort lag im Territorium der [[[Grafen von Plain]], die ihren Sitz auf der nahen [[Burg Plain|Plainburg]] hatten. Nach dem Aussterben der Plainer 1260 fielen deren Besitzungen größtenteils an die Salzburger [[Erzbischöfe]], was im „Zweiten Erhartinger Vertrag“ von [[1275]] festgeschrieben wurde. Das Gebiet zwischen dem Weißbach und dem Streitbichl allerdings war noch einige Jahre umstritten, bis es um [[1295]] der Herzog von Bayern erhielt. Von da an bildete der Weißbach  die Grenze zwischen den Territorien des Herzogs und des Erzbischofs von Salzburg und teilte damit die „Gmain“ in eine salzburgische (Großgmain) und eine bayerische Hälfte.  
  
Das [[Land Salzburg]] fiel [[1810]] an das Königreich Bayern. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurden die salzburgische und die bayerische Gmain 1811 zu einem Ort zusammengelegt, der zum Landgericht Reichenhall gehörte. Als das Land Salzburg 1816 wieder an Österreich gefallen war, trennte man die Ortsteile voneinander. Der Weißbach bildete wieder die Landesgrenze. Die bayerische Gmain wurde von der Pfarrei Gmain (Großgmain), getrennt, zu der sie Jahrhunderte lang gehört hatte. Die Kinder durften nicht mehr wie bisher in die (Groß-)Gmainer Schule gehen, sie mussten den weiten Weg nach St. Zeno auf sich nehmen.  
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Das [[Erzstift Salzburg]] fiel 1810 an das Königreich [[Bayern]]. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurden die salzburgische und die bayerische Gmain 1811 zu einem Ort zusammengelegt, der zum Landgericht Reichenhall gehörte. Als das Land Salzburg 1816 wieder an Österreich gefallen war, trennte man die Ortsteile voneinander. Der Weißbach bildete wieder die Landesgrenze. Die bayerische Gmain wurde von der Pfarrei Gmain (Großgmain), getrennt, zu der sie Jahrhunderte lang gehört hatte. Die Kinder durften nicht mehr wie bisher in die (Groß-)Gmainer Schule gehen, sie mussten den weiten Weg nach [[Augustinerchorherrenstift St. Zeno|St. Zeno]] auf sich nehmen.  
Im Jahr [[1840]] standen  auf der bayerischen Gmain 29 Häuser mit 24 Familien, im Ortsteil Höfen (beim heutigen Feuerwehrheim) 26 Häuser mit 22 Familien (insgesamt 321 Einwohner). Das Dorf war bis zum starken Anwachsen des Fremdenverkehrs um 1900 ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt. Die bayerische Gemeinde Gmain wurde [[1926]] offiziell in „Bayerisch Gmain“ umbenannt.
 
  
'''Grenzbereinigungen'''
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Im Jahr [[1840]] standen  auf der bayerischen Gmain 29 Häuser mit 24 Familien, im Ortsteil Höfen (beim heutigen Feuerwehrheim) 26 Häuser mit 22 Familien (insgesamt 321 Einwohner). Das Dorf war bis zum starken Anwachsen des [[Fremdenverkehr]]s um 1900 ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt. Die bayerische Gemeinde Gmain wurde [[1926]] offiziell in „Bayerisch Gmain“ umbenannt.
  
Im Jahr [[1851]] wurde der so genannte „Hallthurmer Spitz“, ein Gelände, das zu Österreich gehörte, an Bayern abgetreten. Die Straße von Reichenhall über den [[Pass Hallthurm]] nach [[Berchtesgaden]] verlief nun ausschließlich über bayerisches Gebiet. Drei bisher österreichische Anwesen wurden dabei nach der bayerischen Gmain eingemeindet. Im Gegenzug trat Bayern einen Gebietsstreifen bei [[Marzoll]] an Österreich ab. Dadurch verlief die Straße von Großgmain nach Salzburg nur noch auf österreichischem Territorium. Gleichzeitig wurde im Bereich des Grenzübergangs [[Hangenden Stein]] bei [[Marktschellenberg]] eine Grenzbereinigung durchgeführt.
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===Grenzbereinigungen===
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Im Jahr [[1851]] wurde der so genannte „Hallthurmer Spitz“, ein Gelände, das zu Österreich gehörte, an Bayern abgetreten. Die Straße von Reichenhall über den [[Pass Hallthurm]] nach [[Berchtesgaden]] verlief nun ausschließlich über bayerisches Gebiet. Drei bisher österreichische Anwesen wurden dabei nach der bayerischen Gmain eingemeindet. Im Gegenzug trat Bayern einen Gebietsstreifen bei [[Marzoll]] an Österreich ab. Dadurch verlief die Straße von Großgmain nach Salzburg nur noch auf österreichischem Territorium. Gleichzeitig wurde im Bereich des Grenzübergangs [[Hangendenstein]] bei [[Marktschellenberg]] eine Grenzbereinigung durchgeführt.
  
 
== Siehe auch ==
 
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* [[Grenzprobleme#Feuerwehr: Nachbarschaftshilfe wird bestraft|Feuerwehr: Nachbarschaftshilfe wird bestraft]]
 
* [[Grenzprobleme#Feuerwehr: Nachbarschaftshilfe wird bestraft|Feuerwehr: Nachbarschaftshilfe wird bestraft]]
 
 
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==Quellen==
 
==Quellen==
* [[Johannes Lang]]/Max Schneider: Auf der Gmain, Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain, 1995
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* [[Johannes Lang|Lang, Johannes]]; Schneider, Max: ''Auf der Gmain, Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain'', 1995
* [[Johannes Lang]]: Geschichte von Bad Reichenhall, 2009, S. 190,191, 859 (Anm. 70)
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* Lang, Johannes: ''Geschichte von Bad Reichenhall'', 2009, S. 190,191, 859 (Anm. 70)
* [[Andreas Hirsch]], Bad Reichenhall, Textgestaltung  
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* [[Andreas Hirsch|Hirsch, Andreas]], Bad Reichenhall, Textgestaltung  
 
* Homepage der Gemeinde Bayerisch Gmain  
 
* Homepage der Gemeinde Bayerisch Gmain  
  

Version vom 25. Januar 2014, 11:34 Uhr

Östliche Ansicht von der Burg Plain aus. Im Vordergrund ist noch ein Ortsteil von Großgmain zu sehen.

Bayerisch Gmain ist ein Kur- und Urlaubsort sowie Kurbezirk des bayerischen Staatsbades Bad Reichenhall an der Grenze zu Österreich.

Lage

Bayerisch Gmain liegt etwa acht Kilometer südwestlich von Salzburg, nördlich des Lattengebirges und ist Nachbargemeinde von Bad Reichenhall.

Name

Der Doppelname deutet bereits darauf hin, dass es auch ein österreichisches Gmain geben könnte, nämlich Großgmain. Im Volksmund heißen beide Orte zusammengefasst Auf der Gmain. Dies geht auf den Höhenzug über dem Reichenhaller Talkessel, dem keltischen "Muona", einen uralten Siedlungsgebiet, zurück.

Das Wahrzeichen für die beiden Gemeinden ist die schlafende Hexe, ein eigenwillig geformtes Bergmassiv, um das sich viele Sagen und Legenden ranken.

Geschichte

Erstmals erwähnt wurde der Ort um 713 - 715 als „Mona“ im Zusammenhang mit der Ausstattung des Benediktiner-Frauenstiftes Nonnberg durch Herzog Theodebert. Aus diesem Ortsnamen wurde später „auf der Gmain“. Der Ort lag im Territorium der [[[Grafen von Plain]], die ihren Sitz auf der nahen Plainburg hatten. Nach dem Aussterben der Plainer 1260 fielen deren Besitzungen größtenteils an die Salzburger Erzbischöfe, was im „Zweiten Erhartinger Vertrag“ von 1275 festgeschrieben wurde. Das Gebiet zwischen dem Weißbach und dem Streitbichl allerdings war noch einige Jahre umstritten, bis es um 1295 der Herzog von Bayern erhielt. Von da an bildete der Weißbach die Grenze zwischen den Territorien des Herzogs und des Erzbischofs von Salzburg und teilte damit die „Gmain“ in eine salzburgische (Großgmain) und eine bayerische Hälfte.

Das Erzstift Salzburg fiel 1810 an das Königreich Bayern. Im Zuge einer Verwaltungsreform wurden die salzburgische und die bayerische Gmain 1811 zu einem Ort zusammengelegt, der zum Landgericht Reichenhall gehörte. Als das Land Salzburg 1816 wieder an Österreich gefallen war, trennte man die Ortsteile voneinander. Der Weißbach bildete wieder die Landesgrenze. Die bayerische Gmain wurde von der Pfarrei Gmain (Großgmain), getrennt, zu der sie Jahrhunderte lang gehört hatte. Die Kinder durften nicht mehr wie bisher in die (Groß-)Gmainer Schule gehen, sie mussten den weiten Weg nach St. Zeno auf sich nehmen.

Im Jahr 1840 standen auf der bayerischen Gmain 29 Häuser mit 24 Familien, im Ortsteil Höfen (beim heutigen Feuerwehrheim) 26 Häuser mit 22 Familien (insgesamt 321 Einwohner). Das Dorf war bis zum starken Anwachsen des Fremdenverkehrs um 1900 ausschließlich von der Landwirtschaft geprägt. Die bayerische Gemeinde Gmain wurde 1926 offiziell in „Bayerisch Gmain“ umbenannt.

Grenzbereinigungen

Im Jahr 1851 wurde der so genannte „Hallthurmer Spitz“, ein Gelände, das zu Österreich gehörte, an Bayern abgetreten. Die Straße von Reichenhall über den Pass Hallthurm nach Berchtesgaden verlief nun ausschließlich über bayerisches Gebiet. Drei bisher österreichische Anwesen wurden dabei nach der bayerischen Gmain eingemeindet. Im Gegenzug trat Bayern einen Gebietsstreifen bei Marzoll an Österreich ab. Dadurch verlief die Straße von Großgmain nach Salzburg nur noch auf österreichischem Territorium. Gleichzeitig wurde im Bereich des Grenzübergangs Hangendenstein bei Marktschellenberg eine Grenzbereinigung durchgeführt.

Siehe auch

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Bayerisch Gmain, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.

Bildergalerie

Weblink

Quellen

  • Lang, Johannes; Schneider, Max: Auf der Gmain, Chronik der Gemeinden Bayerisch Gmain und Großgmain, 1995
  • Lang, Johannes: Geschichte von Bad Reichenhall, 2009, S. 190,191, 859 (Anm. 70)
  • Hirsch, Andreas, Bad Reichenhall, Textgestaltung
  • Homepage der Gemeinde Bayerisch Gmain