Rauris: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Rauris''' ist eine im [[Pinzgau]] unterhalb der [[Sonnblickgruppe]] gelegene Marktgemeinde. Das Gemeindegebiet der flächenmäßig größten Gemeinde des [[Bundesland Salzburg|Bundeslandes]] zählt zum [[Nationalpark Hohe Tauern]] und umfasst das gesamte [[Raurisertal]]. | '''Rauris''' ist eine im [[Pinzgau]] unterhalb der [[Sonnblickgruppe]] gelegene Marktgemeinde. Das Gemeindegebiet der flächenmäßig größten Gemeinde des [[Bundesland Salzburg|Bundeslandes]] zählt zum [[Nationalpark Hohe Tauern]] und umfasst das gesamte [[Raurisertal]]. | ||
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Rauris liegt im Raurisertal, einem südlichen Seitental der [[Salzach]], etwa sieben Kilometer vom [[Salzachtal]]. Das Raurisertal teilt sich in der Ortschaft Wörth in das [[Hüttwinkltal]] und in das [[Seidlwinkltal]]. Durch die Marktgemeinde fließt die [[Rauriser Ache]]. Westlich erheben sich der ''Reißrachkopf'' (2 210 [[m ü. A.]]), der ''Hirschkopf'' (2 252 m ü. A.) und der ''Baukogel'' (2 224 m ü. A.), im Osten das ''Wetterkreuz'' (2 046 m ü. A.), das ''Grubereck'' (2 167 m ü. A.) und der ''Bernkogel'' (2 325 m ü. A.). | Rauris liegt im Raurisertal, einem südlichen Seitental der [[Salzach]], etwa sieben Kilometer vom [[Salzachtal]]. Das Raurisertal teilt sich in der Ortschaft Wörth in das [[Hüttwinkltal]] und in das [[Seidlwinkltal]]. Durch die Marktgemeinde fließt die [[Rauriser Ache]]. Westlich erheben sich der ''Reißrachkopf'' (2 210 [[m ü. A.]]), der ''Hirschkopf'' (2 252 m ü. A.) und der ''Baukogel'' (2 224 m ü. A.), im Osten das ''Wetterkreuz'' (2 046 m ü. A.), das ''Grubereck'' (2 167 m ü. A.) und der ''Bernkogel'' (2 325 m ü. A.). | ||
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Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Salzachtal im Norden bis zum [[Alpenhauptkamm]] der [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] im Süden, im Westen und Osten wird es durch Bergketten begrenzt. | Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Salzachtal im Norden bis zum [[Alpenhauptkamm]] der [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] im Süden, im Westen und Osten wird es durch Bergketten begrenzt. | ||
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Anmerkung: In ''kursiver'' Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben. | Anmerkung: In ''kursiver'' Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben. | ||
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Im Norden grenzt die Marktgemeinde an [[Lend]], im Westen an [[Fusch an der Großglocknerstraße]], im Südwesten an die [[Kärnten|Kärntner]] Gemeinde [[Heiligenblut]], im Südosten an [[Bad Gastein]], im Osten an [[Bad Hofgastein]] und [[Dorfgastein]]. | Im Norden grenzt die Marktgemeinde an [[Lend]], im Westen an [[Fusch an der Großglocknerstraße]], im Südwesten an die [[Kärnten|Kärntner]] Gemeinde [[Heiligenblut]], im Südosten an [[Bad Gastein]], im Osten an [[Bad Hofgastein]] und [[Dorfgastein]]. | ||
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| − | Obwohl bis heute kein keltischer Siedlungsplatz bekannt ist, belegen zwei zeitlich und örtlich voneinander unabhängige Funde die Anwesenheit der keltischen Ambisonter im Rauriser Gemeindegebiet. Es sind dies ein [[Münzschatzfunde|Münzschatzfund]] mit keltischen Münzen, die leider verschollen sind, und ein [[Keltischer Halsreif aus Gold]] von der [[Maschlalm]] im [[Seidlwinkltal]]. | + | Obwohl bis heute kein [[Kelten|keltischer]] Siedlungsplatz bekannt ist, belegen zwei zeitlich und örtlich voneinander unabhängige Funde die Anwesenheit der keltischen Ambisonter im Rauriser Gemeindegebiet. Es sind dies ein [[Münzschatzfunde|Münzschatzfund]] mit keltischen Münzen, die leider verschollen sind, und ein [[Keltischer Halsreif aus Gold]] von der [[Maschlalm]] im [[Seidlwinkltal]]. |
| − | Rauris wurde während der Regierungszeit der [[ | + | Rauris wurde während der Regierungszeit der [[Erzbischöfe]] von den Behörden Jahrhunderte hindurch als Markt bezeichnet. Mit der Entschließung vom [[5. Jänner]] [[1884]] hat Kaiser [[Franz Joseph I.]] den Ort Rauris schließlich als Markt anerkannt. |
Bedeutung erlangte das Tal durch den [[Goldbergbau]], der schon [[1354]] urkundlich belegt werden kann. Von [[1377]] bis [[1802]] hatte Rauris ein eigenes Land- und Berggericht. Der Bergbau erlebte seine Blütezeit im [[15. Jahrhundert|15.]] und [[16. Jahrhundert]]. Vom Wohlstand dieser Zeit zeugen noch die [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Gewerkenhäuser]] mit [[Kielbogenportal]]en und Erkern. Um [[1500]] hatte das Tal mehr als 3 000 Einwohner. | Bedeutung erlangte das Tal durch den [[Goldbergbau]], der schon [[1354]] urkundlich belegt werden kann. Von [[1377]] bis [[1802]] hatte Rauris ein eigenes Land- und Berggericht. Der Bergbau erlebte seine Blütezeit im [[15. Jahrhundert|15.]] und [[16. Jahrhundert]]. Vom Wohlstand dieser Zeit zeugen noch die [[Erklärungen früherer Bezeichnungen und Ausdrücke#G|Gewerkenhäuser]] mit [[Kielbogenportal]]en und Erkern. Um [[1500]] hatte das Tal mehr als 3 000 Einwohner. | ||
| − | Eine weitere geschichtliche Besonderheit war der Saumverkehr über den [[Tauern]], der durch das [[Seidlwinkltal]], vorbei am [[Rauriser Tauernhaus]] über die [[Fuscher Wegscheide]] und das [[Hochtor]] nach Süden führte, womit auch einige bedeutende [[Münzschatzfunde]] in Zusammenhang stehen dürften. | + | Eine weitere geschichtliche Besonderheit war der [[Samer|Saumverkehr]] über den [[Tauern]], der durch das [[Seidlwinkltal]], vorbei am [[Rauriser Tauernhaus]] über die [[Fuscher Wegscheide]] und das [[Hochtor]] nach Süden führte, womit auch einige bedeutende [[Münzschatzfunde]] in Zusammenhang stehen dürften. |
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Version vom 6. Oktober 2013, 09:10 Uhr
| Karte | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | Zell am See (ZE) |
| Fläche: | 233,02 km² |
| Geografische Koordinaten: | 47° 14' N, 13° 0' O |
| Höhe: | 950 m ü. A. |
| Einwohner: | 3 052 (1. Jänner 2013) |
| Postleitzahl(en): | 5661 |
| Vorwahl: | 0 65 44 |
| Gemeindekennziffer: | 50 617 |
| Gliederung Gemeindegebiet: | 6 Katastralgemeinden |
| Gemeindeamt: | 5661 Rauris Marktstraße 30 |
| Offizielle Website: | www.rauris.net |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Robert Reiter (ÖVP) |
| Gemeinderat (2009): | 21 Mitglieder: 9 ÖVP, 6 FWR, 4 SPÖ |
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1869 | (ANZAHL) |
| 1880 | |
| 1890 | |
| 1900 | |
| 1910 | |
| 1923 | |
| 1934 | |
| 1939 | |
| 1951 | |
| 1961 | |
| 1971 | |
| 1981 | |
| 1991 | |
| 2001 | |
| 2011 | |
Rauris ist eine im Pinzgau unterhalb der Sonnblickgruppe gelegene Marktgemeinde. Das Gemeindegebiet der flächenmäßig größten Gemeinde des Bundeslandes zählt zum Nationalpark Hohe Tauern und umfasst das gesamte Raurisertal.
Geografie
Geografische Lage
Rauris liegt im Raurisertal, einem südlichen Seitental der Salzach, etwa sieben Kilometer vom Salzachtal. Das Raurisertal teilt sich in der Ortschaft Wörth in das Hüttwinkltal und in das Seidlwinkltal. Durch die Marktgemeinde fließt die Rauriser Ache. Westlich erheben sich der Reißrachkopf (2 210 m ü. A.), der Hirschkopf (2 252 m ü. A.) und der Baukogel (2 224 m ü. A.), im Osten das Wetterkreuz (2 046 m ü. A.), das Grubereck (2 167 m ü. A.) und der Bernkogel (2 325 m ü. A.).
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Das Gemeindegebiet erstreckt sich vom Salzachtal im Norden bis zum Alpenhauptkamm der Hohen Tauern im Süden, im Westen und Osten wird es durch Bergketten begrenzt.
Ortsgliederung
Das Gemeindegebiet umfasst die sechs Katastralgemeinden Bucheben, Seidlwinkel, Wörtherberg, Vorstandrevier, Rauris und Unterland.
Weiters gliedert sich Rauris in zwölf Ortschaften:
- Bucheben 195
- Fröstlberg 79
- Grub 63
- Hundsdorf 205
- Marktrevier 61
- Rauris 1.124
- Seidlwinkl 361
- Unterland 83
- Vorstanddorf 106
- Vorstandrevier 309
- Wörth 322
- Wörtherberg 199
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben.
Nachbargemeinden
Im Norden grenzt die Marktgemeinde an Lend, im Westen an Fusch an der Großglocknerstraße, im Südwesten an die Kärntner Gemeinde Heiligenblut, im Südosten an Bad Gastein, im Osten an Bad Hofgastein und Dorfgastein.
Geschichte
- Hauptartikel: Rauriser Tauernhaus
- Hauptartikel: Keltischer Halsreif aus Gold
- Hauptartikel: Skarabäus
- Hauptartikel: Rauriser Münzschatzfund
- Hauptartikel: Rauriser Goldschatz
Obwohl bis heute kein keltischer Siedlungsplatz bekannt ist, belegen zwei zeitlich und örtlich voneinander unabhängige Funde die Anwesenheit der keltischen Ambisonter im Rauriser Gemeindegebiet. Es sind dies ein Münzschatzfund mit keltischen Münzen, die leider verschollen sind, und ein Keltischer Halsreif aus Gold von der Maschlalm im Seidlwinkltal.
Rauris wurde während der Regierungszeit der Erzbischöfe von den Behörden Jahrhunderte hindurch als Markt bezeichnet. Mit der Entschließung vom 5. Jänner 1884 hat Kaiser Franz Joseph I. den Ort Rauris schließlich als Markt anerkannt.
Bedeutung erlangte das Tal durch den Goldbergbau, der schon 1354 urkundlich belegt werden kann. Von 1377 bis 1802 hatte Rauris ein eigenes Land- und Berggericht. Der Bergbau erlebte seine Blütezeit im 15. und 16. Jahrhundert. Vom Wohlstand dieser Zeit zeugen noch die Gewerkenhäuser mit Kielbogenportalen und Erkern. Um 1500 hatte das Tal mehr als 3 000 Einwohner.
Eine weitere geschichtliche Besonderheit war der Saumverkehr über den Tauern, der durch das Seidlwinkltal, vorbei am Rauriser Tauernhaus über die Fuscher Wegscheide und das Hochtor nach Süden führte, womit auch einige bedeutende Münzschatzfunde in Zusammenhang stehen dürften.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kultur
Seit 1972 wird mit den Rauriser Literaturtagen eines der bedeutendsten Literaturfestivals des deutschsprachigen Kulturraumes in der Pinzgauer Gemeinde abgehalten. Bei diesem Festival werden der Rauriser Literaturpreis für die beste Prosa-Erstveröffentlichung im deutschen Sprachraum und der Rauriser Förderungspreis für ein unveröffentlichtes Manuskript zu einem wechselnden Thema vergeben.
In Rauris befindet sich auch das erste im ländlichen Gebiet des Bundeslandes Salzburg gegründete Heimatmuseum mit dem Schwerpunkt Geschichte des Goldbergbaues und einer Naturschau zum Nationalpark Hohe Tauern. Es geht auf die Initiative von Wilhelm Ritter von Arlt zurück, der in Rauris vieles bewegt hat und auch Förderer und Mentor von Ignaz Rojacher war.
Ausflugsziele
- Krumltal mit Krumlbach und Bartgeierbeobachtung
- Hüttwinkltal mit Kolm-Saigurn
- Seidlwinkltal mit dem Rauriser Tauernhaus
Vereine
- FC Rauris (Fußball)
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
Beherbergungsbetriebe
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel Bürgermeister der Marktgemeinde Rauris
Wappen
Im Wappen stellt die Ziege eine Anspielung an den ehemaligen Namen des Marktes Rauris, der früher „Gaisbach“ hieß, dar, währende die Bergwerkshämmer an den einstigen Goldbergbau im Tal und die Bedeutung des Ortes als Sitz von Gewerken erinnern.
Beschreibung: "Ein von rot-gold schräglinks geteilter Schild: oben eine aus der Teilunglinie wachsende Ziege, unten zwei gekreuzte, schwarze Bergwerkshämmer".
Die Verleihung des Wappens an die Marktgemeinde Rauris erfolgte am 22. August 1928.
Persönlichkeiten
- Wilhelm Ritter von Arlt (gestorben in Rauris)
- Roswitha Huber, "Eigenbrötlerin"
- Ingrid Loitfellner-Moser, Schriftstellerin
- Johann Wallner (Rauris), Ziegenzüchter
Ehrenbürger
- Edwin Rosner (* 21. September 1910 in Wien, † 26. Juni 2911 in Sankt Gilgen), Arzt für Allgemeinmedizin
Töchter und Söhne der Marktgemeinde
- Ulrike "Ulli" Maier (* 22. Oktober 1967; † 29. Jänner 1994 in Murnau, Deutschland), Salzburger Skirennläuferin
- Ignaz Rojacher (23. April 1844 im Gaißbachtal bei Rauris, † 4. Jänner 1891), Bergwerksbetreiber
- Daniel Mühlthaler
- Erika Scherer (* 23. September 1958), Salzburger Schriftstellerin und Verlegerin
Weblinks
- Statistische Daten bei Statistik Austria
- Die Geschichte Rauris auf 16 Seiten
- Information über die Geschichte und das Innere der Pfarrkirche Rauris
- Der Rauriser Noriker-Hengstauftrieb
Rauris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Quellen
- Website der Gemeinde SRauris
- Statistik Austria
- Zaisberger, Friederike, Pfeiffer, Nikolaus: Salzburger Gemeindewappen. Verlag Alfred Winter, Salzburg 1985, ISBN 3-85380-048-3
- Hörburger, Franz: Salzburger Ortsnamenbuch, 9. Ergänzungsband der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (Hg.) Eigenverlag der Gesellschaft. Salzburg 1982,
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