Rote Elektrische: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 11. Februar 2014, 09:25 Uhr
Als Rote Elektrische wurde die elektrisch betriebene Straßenbahn in der Stadt Salzburg bezeichnet, die drei verschiedene Strecken bediente.
Streckenverlauf
Salzburg - Berchtesgaden
Vom Hauptbahnhof durch die Stadt über Max-Ott-Platz (Station Fünfhaus), Schwarzstraße, Imbergstraße, Äußerer Stein, Nonntal und Hellbrunn über Anif bis nach St. Leonhard bei Grödig.
Diese Strecke ging am 21. November 1886 in Betrieb und wurde bis 1. November 1953 bedient.
Die Verlängerung bis zur Staatsgrenze beim Hangendenstein an der bayerischen Grenze und weiter nach Berchtesgaden bis an den Königssee war von vom 1. Juli 1909 bis 2. Oktober 1938 in Betrieb.
Salzburg - Lamprechtshausen
Die Verbindung in Richtung Norden ebenfalls vom Hauptbahnhof ausgehende über Bergheim, Oberndorf nach Lamprechtshausen, heute Salzburger Lokalbahn.
Salzburg - Gaisbergbahn
Die Verbindung vom Salzburger Hauptbahnhof über den Äußeren Stein nach Parsch zur Talstation der Gaisbergbahn.
Geschichte
Sie ging aus der Dampfeisenbahn hervor, die am 10. August 1886 ihren Dienst auf ihrer ersten Teilstrecke vom Salzburger Hauptbahnhof bis zum Inneren Stein aufgenommen hatte. Ursprünglich hätte es eine Abzweigung von der Salzburg-Halleiner-Bahn in Elsbethen geben sollen, die entlang der Königsseeache nach Berchtesgaden hätte führen sollen. Dieses Projekt von 1872 wurde zwar nicht realisiert, dafür legte man 1885 eine neue Trassenführung vor: von Salzburg nach Grödig entlang der Moosstraße. War auch nicht das Siegerprojekt. Das war nämlich die dann 1886 realisierte Projekt von Alexander Werner: vom Salzburger Hauptbahnhof über die Karolinenbrücke, Nonntal (der Bahnhof befand sich in der Erzabt-Klotz-Straße, dort, wo heute der Busterminal Süd sich befindet), durch Morzg am Erentrudishof vorbei nach Hellbrunn nach St. Leonhard bis zum Drachenloch.
Am 10. August 1886 ging die erste Teilstrecke Salzburg - bis zum Inneren Stein in Betrieb. Der Streckenabschnitt bis Hellbrunn am 29. August und die Gesamtstrecke wurde am 20. November frei gegeben.
Die zunächst ja als Dampftramway geführte Bahn verfügte über verkleidete Dampflokomotiven, die keinen Blick auf die arbeitenden Triebwerke freigaben. Damit sollte das Scheuen der Pferde verhindert werden, die erst an die "moderne" Technik gewöhnt werden mussten. Am 15. Jänner 1908 konnte der Streckenabschnitt von der Staatsgrenze bei Hangendenstein bis Berchtesgaden elektrifiziert aufgenommen werden. Am 29. Mai 1909 war man mit der Verlegung der Schienen bis an den Königssee fertig und konnte am 1. Juli die Strecke freigeben.
Bereits im ersten Betriebsjahr verkehrten 15 Zugpaare auf der Strecke nach Hellbrunn, wohin die Fahrzeit vom Salzburger Hauptbahnhof 37 Minuten betrug. Die Bahn transportierte aber auch Güter. Immerhin 19.000 Tonnen waren es 1888 (Marmor vom Untersberg, Zement vom Zementwerk Leube GmbH in Gartenau u. a.). Zwischen 1906 und 1909 konnte man die Fahrgastzahlen verdoppeln und erreichte 1911 rund 800.000 Fahrgäste!
Der Erste Weltkrieg brachte ganz andere Fahrgäste - Flüchtlinge aus den östlichen Teilen der Donaumonarchie und Kriegsgefangene ins Kriegsgefangenen- und Flüchtlingslager Neu-Anif.
In der Zwischenkriegszeit, 1931, wurde dann sogar ein Buffetwagen angekoppelt, um die Attraktivität der Bahn zu erhöhen. Aber auf Wunsch des "Führers", Adolf Hitler, wurde der Streckenabschnitt Kilian (Berchtesgaden - St. Leonhard) am 2. Oktober 1938 eingestellt.
Die Rote Elektrische blieb noch bis 31. Oktober 1953 als Straßenbahn im Salzburger Stadtbild erhalten.
Historische Notizen
Auf der Fahrt vom Salzburger Hauptbahnhof nach St. Leonhard in einem der Züge der Roten Elektrischen sollen sich, der Erzählung von Ernst Kronreif II. nach, sein Vater, Ernst und Ernst Kussin kennen gelernt haben. Kussin, der einen der damaligen Kompagnons des Mattighofener Unternehmens KTM gekannt hatte - Moser - brachte diesen mit Kronreif zusammen. So begann die Geschichte des Fahrrad-, Moped- und Motorradherstellers KTM.
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Rote Elektrische"
- Anifer Chronik: Anif, Niederalm, Neu-Anif, Kultur, Geschichte und Wirtschaft