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'''Michael Gaismair''',<ref>die übereinstimmende Schreibweise in "[[Rebellion 1525. Michael Gaismair und der Aufstand der Tiroler Bauern.]]"  und dort angeführter Literatur (erschienen 2024)</ref> auch Geißmayer<ref>vgl. "Geschichte der Regierung Ferdinand des Ersten: aus gedruckten und ungedruckten Quellen", Herausgeber Ritter Franz Bernhard von Bucholtz, Band 9, Wien 1838, in [https://books.google.at/books?id=Z74UAAAAYAAJ&pg=PA4-IA3&lpg=PA4-IA3&dq=Gei%C3%9Fmayer+Radstadt&source=bl&ots=pjXr588kyV&sig=WqlOVYZbwz977BiEL5S2mJ--LDo&hl=de&ei=wBzAS4L7O5uy0gT50JibCQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CCcQ6AEwBQ#v=snippet&q=Gei%C3%9Fmayer&f=false google books]</ref> auch Geismayr, Gaißmair oder Gaysmair<ref>In "[[Salzburg. Die Geschichte einer Stadt.]]", Seite 270 sowie "[[Eine Leiche in Habsburgs Keller]]: Der Rebell MichaelGaismair und sein Kampf um eine gerechtere Welt"</ref> (* [[1490]] in Tschöfs bei Sterzing, [[Südtirol]]; † [[15. April]] [[1532]] in [[Padua]]) war Bauernführer in [[Tirol]] und Salzburg in der Zeit der [[Salzburger Bauernaufstände]].
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'''Michael Gaismair''',<ref>die übereinstimmende Schreibweise in "[[Rebellion 1525. Michael Gaismair und der Aufstand der Tiroler Bauern.]]"  und dort angeführter Literatur (erschienen 2024)</ref> auch Gaismayr<ref>vgl. "Geschichte der Regierung Ferdinand des Ersten: aus gedruckten und ungedruckten Quellen", Herausgeber Ritter Franz Bernhard von Bucholtz, Band 9, Wien 1838, in [https://books.google.at/books?id=Z74UAAAAYAAJ&pg=PA4-IA3&lpg=PA4-IA3&dq=Gei%C3%9Fmayer+Radstadt&source=bl&ots=pjXr588kyV&sig=WqlOVYZbwz977BiEL5S2mJ--LDo&hl=de&ei=wBzAS4L7O5uy0gT50JibCQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CCcQ6AEwBQ#v=snippet&q=Gei%C3%9Fmayer&f=false google books]</ref> auch Geismayr, Gaißmair oder Gaysmair<ref>In "[[Salzburg. Die Geschichte einer Stadt.]]", Seite 270 sowie "[[Eine Leiche in Habsburgs Keller]]: Der Rebell MichaelGaismair und sein Kampf um eine gerechtere Welt"</ref> (* [[1490]] in Tschöfs bei Sterzing, [[Südtirol]]; † [[15. April]] [[1532]] in [[Padua]]) war Bauernführer in [[Tirol]] und Salzburg in der Zeit der [[Salzburger Bauernaufstände]].
    
==Leben==
 
==Leben==
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Gaismayr hatte nun wieder mit "Feldhauptmann" einen standesgemäßen Titel. Nach zwei sogenannten "Teillandtagen" berief Ferdinand für Juni einen Landtag nach Innsbruck ein. In der Folge kam es zu Gesprächen mit Erzherzog Ferdinand, dem Landesfürsten. Doch dieser war ein geschickter Taktierer und verstand es, den Beginn und später die Dauer des Landtags hinauszuzögern. Denn zwischenzeitlich trafen immer mehr Nachrichten aus dem Ausland ein, dass dortige Bauernaufstände (blutig) niedergeschlagen wurden. Beim Landtag wurde dann die von Gaismayr aufgestellte erste Tiroler Landesordnung diskutiert, die im Grunde auf eine Republik ohne Mitsprache des Adels und des Klerus hinauslief, wohl aber Ferdinand als Landesfürsten anerkannte. Jedenfalls gelang es Ferdinand, die obere Bürgerschicht durch Zusagen (die er in Folge nicht einhielt) zu besänftigen und von den radikalen (unteren, ärmeren) Schichten des Bürgertums und der Bauern zu spalten.  
 
Gaismayr hatte nun wieder mit "Feldhauptmann" einen standesgemäßen Titel. Nach zwei sogenannten "Teillandtagen" berief Ferdinand für Juni einen Landtag nach Innsbruck ein. In der Folge kam es zu Gesprächen mit Erzherzog Ferdinand, dem Landesfürsten. Doch dieser war ein geschickter Taktierer und verstand es, den Beginn und später die Dauer des Landtags hinauszuzögern. Denn zwischenzeitlich trafen immer mehr Nachrichten aus dem Ausland ein, dass dortige Bauernaufstände (blutig) niedergeschlagen wurden. Beim Landtag wurde dann die von Gaismayr aufgestellte erste Tiroler Landesordnung diskutiert, die im Grunde auf eine Republik ohne Mitsprache des Adels und des Klerus hinauslief, wohl aber Ferdinand als Landesfürsten anerkannte. Jedenfalls gelang es Ferdinand, die obere Bürgerschicht durch Zusagen (die er in Folge nicht einhielt) zu besänftigen und von den radikalen (unteren, ärmeren) Schichten des Bürgertums und der Bauern zu spalten.  
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=== Geißmayers Flucht ===
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=== Gaismayrs Flucht ===
Geißmayer, der sich wohlweislich selbst nicht nach Innsbruck begab, wurde dann im Herbst [[1525]] vom Hofrat nach Innsbruck eingeladen, um Bericht zu erstatten. Gaismayr hatte eine Anzahl von Befehlen von Ferdinand erhalten, die er in Südtirol als Feldhauptmann umzusetzen hätte. Nichts Böses ahnend reiste Gaismayr nach Innsbruck, wo er bald, unter Angabe fadenscheiniger Beschuldigungen, festgenommen wurde. Seine Familie in Südtirol wurde enteignet und teilweise ebenfalls gefangen genommen. Doch im Oktober gelang Gaismayr die Flucht, und nach mehreren Schreiben an den Landesfürsten wurden seine Familienmitglieder wieder auf freien Fuß gesetzt. Denn Gaismayr war noch immer der Ansicht, keine Revolution zu wollen, den Landesfürsten zu achten, aber er wollte seine Rehabilitation und Entschädigung für seine Kerkerhaft. Er sah sich als Helfer Ferdinands, der sich ja schon lange von Klerus und Adel "befreien" wollte.  
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Gaismayr, der sich wohlweislich selbst nicht nach Innsbruck begab, wurde dann im Herbst [[1525]] vom Hofrat nach Innsbruck eingeladen, um Bericht zu erstatten. Gaismayr hatte eine Anzahl von Befehlen von Ferdinand erhalten, die er in Südtirol als Feldhauptmann umzusetzen hätte. Nichts Böses ahnend reiste Gaismayr nach Innsbruck, wo er bald, unter Angabe fadenscheiniger Beschuldigungen, festgenommen wurde. Seine Familie in Südtirol wurde enteignet und teilweise ebenfalls gefangen genommen. Doch im Oktober gelang Gaismayr die Flucht, und nach mehreren Schreiben an den Landesfürsten wurden seine Familienmitglieder wieder auf freien Fuß gesetzt. Denn Gaismayr war noch immer der Ansicht, keine Revolution zu wollen, den Landesfürsten zu achten, aber er wollte seine Rehabilitation und Entschädigung für seine Kerkerhaft. Er sah sich als Helfer Ferdinands, der sich ja schon lange von Klerus und Adel "befreien" wollte.  
    
Aber mit seiner Flucht hatte Gaismayr wohl auch die letzten Sympathien seines Landesfürsten verspielt, der ein Kopfgeld auf Gaismayr aussetzte. Nun begann eine Flucht über den Vintschgau ins [[Schweiz]]er Engadin nach Zürich, wo er den Reformator Zwingli traf. Gemeinsam überlegten sie Möglichkeiten, wie sie die Habsburger (in Tirol) angreifen konnten, da auch die Schweiz Habsburg-feindlich eingestellt war (obwohl sich die Stammburg der Habsburger in der Schweiz befindet). Während er weiter nach Luzern zog, auf der Suche nach Sympathisanten, folgte ihm seine Frau Magdalena mit den Kindern über Zürich nach Luzern. Gemeinsam verbrachte die Familie dann den Winter im Hochtal des Prättigau in Klosters ([[Schweiz#Graubünden|Graubünden]]. Dort schrieb Gaismayr seine zweite, radikalere Tiroler Landesordnung. Durch den Wortbruch des Hofrats (ihn bei Erscheinen in Innsbruck freies Geleit gegeben zu haben) fühlte er sich hintergangen, durch die (unhaltbaren) Anschuldigungen in seiner Ehre gekränkt. Doch kam er durch ständige Verfolgung von Spionen und Häschern des Erzherzogs nicht mehr zur Ruhe.
 
Aber mit seiner Flucht hatte Gaismayr wohl auch die letzten Sympathien seines Landesfürsten verspielt, der ein Kopfgeld auf Gaismayr aussetzte. Nun begann eine Flucht über den Vintschgau ins [[Schweiz]]er Engadin nach Zürich, wo er den Reformator Zwingli traf. Gemeinsam überlegten sie Möglichkeiten, wie sie die Habsburger (in Tirol) angreifen konnten, da auch die Schweiz Habsburg-feindlich eingestellt war (obwohl sich die Stammburg der Habsburger in der Schweiz befindet). Während er weiter nach Luzern zog, auf der Suche nach Sympathisanten, folgte ihm seine Frau Magdalena mit den Kindern über Zürich nach Luzern. Gemeinsam verbrachte die Familie dann den Winter im Hochtal des Prättigau in Klosters ([[Schweiz#Graubünden|Graubünden]]. Dort schrieb Gaismayr seine zweite, radikalere Tiroler Landesordnung. Durch den Wortbruch des Hofrats (ihn bei Erscheinen in Innsbruck freies Geleit gegeben zu haben) fühlte er sich hintergangen, durch die (unhaltbaren) Anschuldigungen in seiner Ehre gekränkt. Doch kam er durch ständige Verfolgung von Spionen und Häschern des Erzherzogs nicht mehr zur Ruhe.
    
=== Gaismayr und Salzburg ===
 
=== Gaismayr und Salzburg ===
Trotz der Zusage von Straffreiheit für Aufständische des Jahres 1525, die Erzherzog Ferdinand gewährt hatte, kam es in den folgenden Monaten zu brutalen Verhaftungswellen und Hinrichtungen von Weggefährten Geißmayers. Mehrere hundert Menschen wurden umgebracht oder eingesperrt. In den süddeutschen Gebieten wurde noch brutaler gegen die Bauern vorgegangen. Sie wurden in Jauche ertränkt oder verbrannt oder ihnen wurde bei lebendigem Leib die Augen ausgestochen oder die Zunge herausgeschnitten. Frühere Zusagen der jeweiligen Landesfürsten von Straffreiheit und Verbesserungen der Lebensbedingungen wurden schlicht und einfach nicht eingehalten oder unter dem Vorwand, sie seien während der Aufstände "erpresst" worden, als ungültig bezeichnet.
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Trotz der Zusage von Straffreiheit für Aufständische des Jahres 1525, die Erzherzog Ferdinand gewährt hatte, kam es in den folgenden Monaten zu brutalen Verhaftungswellen und Hinrichtungen von Weggefährten Gaismayrs. Mehrere hundert Menschen wurden umgebracht oder eingesperrt. In den süddeutschen Gebieten wurde noch brutaler gegen die Bauern vorgegangen. Sie wurden in Jauche ertränkt oder verbrannt oder ihnen wurde bei lebendigem Leib die Augen ausgestochen oder die Zunge herausgeschnitten. Frühere Zusagen der jeweiligen Landesfürsten von Straffreiheit und Verbesserungen der Lebensbedingungen wurden schlicht und einfach nicht eingehalten oder unter dem Vorwand, sie seien während der Aufstände "erpresst" worden, als ungültig bezeichnet.
    
Bereits [[1525]] war auch der Salzburger [[Fürsterzbischof]] [[Matthäus Lang von Wellenburg]] durch Bauern in Bedrängnis gekommen. Nur durch Hilfe von Truppen des Schwäbischen Bundes unter Führung von [[Georg von Frundsberg]] mit [[Herzogtum Bayern|bayerischer]] Unterstützung konnte der Erzbischof den Aufstand beenden. Den Vertrag, Straffreiheit und Prüfung der Anliegen der Bauern, hatte der Fürsterzbischof bald vergessen und unternahm im Herbst 1525 einen Straffeldzug gegen [[Schladming]]. Beim [[Landtag]] am [[11. März]] [[1526]] bewilligten ihm die [[Landtagsabgeordnete|Abgeordneten]] eine Entschädigung von 100.000 Gulden, mit denen er ein Heer gegen die immer noch aufständischen [[Pinzgau]]er organisierte. Doch noch vor dem Einsatz dieses Heeres überfielen Pinzgauer Aufständische das provisorische Heer von [[Golling]] in der Nacht vom [[20. April|20.]] auf den [[21. April]] 1526. Am 21. April besetzten die Aufständischen den strategisch wichtigen [[Pass Lueg]].  
 
Bereits [[1525]] war auch der Salzburger [[Fürsterzbischof]] [[Matthäus Lang von Wellenburg]] durch Bauern in Bedrängnis gekommen. Nur durch Hilfe von Truppen des Schwäbischen Bundes unter Führung von [[Georg von Frundsberg]] mit [[Herzogtum Bayern|bayerischer]] Unterstützung konnte der Erzbischof den Aufstand beenden. Den Vertrag, Straffreiheit und Prüfung der Anliegen der Bauern, hatte der Fürsterzbischof bald vergessen und unternahm im Herbst 1525 einen Straffeldzug gegen [[Schladming]]. Beim [[Landtag]] am [[11. März]] [[1526]] bewilligten ihm die [[Landtagsabgeordnete|Abgeordneten]] eine Entschädigung von 100.000 Gulden, mit denen er ein Heer gegen die immer noch aufständischen [[Pinzgau]]er organisierte. Doch noch vor dem Einsatz dieses Heeres überfielen Pinzgauer Aufständische das provisorische Heer von [[Golling]] in der Nacht vom [[20. April|20.]] auf den [[21. April]] 1526. Am 21. April besetzten die Aufständischen den strategisch wichtigen [[Pass Lueg]].  
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Gaismayr, der mittlerweile in Klosters wohnte, zog mit 700 Mann in den Pinzgau, wo er seinen alten Bekannten, Peter Pässler, wieder traf. Die Unruhen hatten sich auf den [[Pongau]] ausgeweitet. Die unzufriedenen Pongauer Bauern und [[Bergknappen]] (vornehmlich aus dem [[Gasteinertal|Gasteiner]]- und [[Raurisertal]]) griffen als erstes Ziel am [[14. April]] 1526 [[Radstadt]] an. Es begann die [[Belagerung von Radstadt]]. Doch im Vertrauen auf die Mächtigkeit der Festungsmauern der Stadt weigerte sich [[Graf von Schernberg|Christoph Graf von Schernberg]], [[Pfleger]] von Radstadt, den Forderungen der Aufständischen Folge zu leisten. Er verschanzte sich mit seinen 150 Landsknechten hinter den Mauern. Sechs Wochen tat sich nichts. Dann stieß Gaismayr mit seiner Truppe zu den Aufständischen und gemeinsam boten sie nun rund 5&nbsp;000 Mann auf. Am [[4. Juni]] blies Gaismayr zum ersten Sturmangriff, der jedoch ergebnislos blieb. Am [[19. Juni]] näherte sich ein Entsatzheer des Schwäbischen Bundes vom zerstörten Schladming über den [[Mandlingpass]] her. Gaismayr wich einer offenen Schlacht aus und rückte nach [[Altenmarkt]] ab. Er versteckte seine Leute in Wäldern, umging das anrückende Heer und besetzte in ihrem Rücken den Mandlingpass. Hauptmann Philipp Stumpf vom Entsatzheer saß mit seinen 1&nbsp;600 Mann in der Falle. Stumpf versuchte den Ausbruch und scheiterte jämmerlich. Doch Gaismayr konnte alle diese Vorteile nicht für sich nutzen, hatte eigene Versorgungs- und Nachschubprobleme und zudem blieb die aus dem Pinzgau versprochene Unterstützung aus. Gaismayr zog sich mit dem Rest seiner Leute über [[St. Johann im Pongau]] aus dem Pongau in den Pinzgau zurück. Dann floh er über die Alpen nach [[Venetien]]. Es folgten noch mehrmals vergebliche Versuche, erneut Aufstände anzuzetteln, von Graubünden, der Toskana und Venedig aus. Als schließlich Venedig [[1529]] Frieden mit den Habsburgern schloss, zog sich Gaismayr endgültig auf ein Landgut in der Nähe von Padua zurück. Er starb nach bereits mehreren fehlgeschlagenen Attentaten, von bezahlten Mördern überfallen und erstochen, am 15. April 1532 auf seinem Anwesen in Padua.
 
Gaismayr, der mittlerweile in Klosters wohnte, zog mit 700 Mann in den Pinzgau, wo er seinen alten Bekannten, Peter Pässler, wieder traf. Die Unruhen hatten sich auf den [[Pongau]] ausgeweitet. Die unzufriedenen Pongauer Bauern und [[Bergknappen]] (vornehmlich aus dem [[Gasteinertal|Gasteiner]]- und [[Raurisertal]]) griffen als erstes Ziel am [[14. April]] 1526 [[Radstadt]] an. Es begann die [[Belagerung von Radstadt]]. Doch im Vertrauen auf die Mächtigkeit der Festungsmauern der Stadt weigerte sich [[Graf von Schernberg|Christoph Graf von Schernberg]], [[Pfleger]] von Radstadt, den Forderungen der Aufständischen Folge zu leisten. Er verschanzte sich mit seinen 150 Landsknechten hinter den Mauern. Sechs Wochen tat sich nichts. Dann stieß Gaismayr mit seiner Truppe zu den Aufständischen und gemeinsam boten sie nun rund 5&nbsp;000 Mann auf. Am [[4. Juni]] blies Gaismayr zum ersten Sturmangriff, der jedoch ergebnislos blieb. Am [[19. Juni]] näherte sich ein Entsatzheer des Schwäbischen Bundes vom zerstörten Schladming über den [[Mandlingpass]] her. Gaismayr wich einer offenen Schlacht aus und rückte nach [[Altenmarkt]] ab. Er versteckte seine Leute in Wäldern, umging das anrückende Heer und besetzte in ihrem Rücken den Mandlingpass. Hauptmann Philipp Stumpf vom Entsatzheer saß mit seinen 1&nbsp;600 Mann in der Falle. Stumpf versuchte den Ausbruch und scheiterte jämmerlich. Doch Gaismayr konnte alle diese Vorteile nicht für sich nutzen, hatte eigene Versorgungs- und Nachschubprobleme und zudem blieb die aus dem Pinzgau versprochene Unterstützung aus. Gaismayr zog sich mit dem Rest seiner Leute über [[St. Johann im Pongau]] aus dem Pongau in den Pinzgau zurück. Dann floh er über die Alpen nach [[Venetien]]. Es folgten noch mehrmals vergebliche Versuche, erneut Aufstände anzuzetteln, von Graubünden, der Toskana und Venedig aus. Als schließlich Venedig [[1529]] Frieden mit den Habsburgern schloss, zog sich Gaismayr endgültig auf ein Landgut in der Nähe von Padua zurück. Er starb nach bereits mehreren fehlgeschlagenen Attentaten, von bezahlten Mördern überfallen und erstochen, am 15. April 1532 auf seinem Anwesen in Padua.
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== Geißmayers Werk ==
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== Gaismayrs Werk ==
 
Gaismayr war ein Visionär des frühen [[16. Jahrhundert]]s, der einen Kampf für eine gerechtere Welt focht, den er damals noch nicht gewinnen konnte. Er trat für eine Republik der Bauern und unteren Bürger ein, die ohne Adel und Klerus auskommen sollte. Für gerechtere Verteilung von Einkommen, für den Rückbau der Städte zu kleinen Dörfern, für die Selbstverwaltung der Gemeinden und vieles mehr.  
 
Gaismayr war ein Visionär des frühen [[16. Jahrhundert]]s, der einen Kampf für eine gerechtere Welt focht, den er damals noch nicht gewinnen konnte. Er trat für eine Republik der Bauern und unteren Bürger ein, die ohne Adel und Klerus auskommen sollte. Für gerechtere Verteilung von Einkommen, für den Rückbau der Städte zu kleinen Dörfern, für die Selbstverwaltung der Gemeinden und vieles mehr.  
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Sein Problem waren die damaligen Strukturen in der Welt, durch die der Adel und Klerus über größere Geldreserven (für Söldnerheere) und Beziehungen (Anforderung von Entsatzheeren des Schwäbischen Bundes) verfügten. Die Bauern, die Gaismayr anfangs begeistern konnte, musste ja irgendwann wieder auf den Hof zurück und für ihre Familie arbeiten. Die verstanden noch nicht die Bedeutung Geißmayers Tun. Wohl waren sie unterdrückt und litten. Aber doch noch zu wenig, um langfristige Änderungen herbeiführen zu können.
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Sein Problem waren die damaligen Strukturen in der Welt, durch die der Adel und Klerus über größere Geldreserven (für Söldnerheere) und Beziehungen (Anforderung von Entsatzheeren des Schwäbischen Bundes) verfügten. Die Bauern, die Gaismayr anfangs begeistern konnte, musste ja irgendwann wieder auf den Hof zurück und für ihre Familie arbeiten. Die verstanden noch nicht die Bedeutung Gaismayrs Tun. Wohl waren sie unterdrückt und litten. Aber doch noch zu wenig, um langfristige Änderungen herbeiführen zu können.
    
==Straßenbenennung==
 
==Straßenbenennung==
Michael Gaismayr ist Namensgeber der [[Geißmayerstraße]] im [[Salzburger Stadtteil]] [[Parsch]].
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Michael Gaismayr ist Namensgeber der [[Gaismayrstraße]] im [[Salzburger Stadtteil]] [[Parsch]].
    
==Quellen ==
 
==Quellen ==
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<references/>
 
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{{SORTIERUNG: Geißmayer, Michael}}
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{{SORTIERUNG: Gaismayr, Michael}}
 
[[Kategorie:Person]]
 
[[Kategorie:Person]]
 
[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
 
[[Kategorie:Person (Geschichte)]]