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Die Hauptsprache ist Italienisch, daneben sind regionale Amtssprachen Sardisch, Deutsch ([[Südtirol]]), Franko-Provenzalisch (Aostatal), Ladinisch (teilweise Schulsprache in Südtirol), Slowenisch im [[Küstenland]] um Triest und Gorizia.
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Die Hauptsprache ist Italienisch, daneben sind regionale Amtssprachen Sardisch, Deutsch ([[Südtirol]]), Franko-Provenzalisch (Aostatal), Ladinisch (teilweise Schulsprache in Südtirol), Slowenisch im [[Küstenland]] um Triest und Gorizia ([[Friaul-Julisch Venetien]]).
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Außerdem werden gesprochen Albanisch (im Süden), Griechisch (Apulien), Katalanisch auf Sardinien; Zimbrisch (ein dem mittelalterlichen Deutsch entstammendes Idiom) im westlichen Venetien, Furlan ([[Friaul-Julisch Venetien]]), Molise-Slawisch (eine Mundart der kroatischen Sprache in der Region Molise); in einigen Alpentälern wird ein alemannischer Dialekt gesprochen: der der Walser.
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Außerdem werden gesprochen Albanisch (im Süden), Griechisch (Apulien), Katalanisch auf Sardinien; Zimbrisch (ein dem mittelalterlichen Deutsch entstammendes Idiom) im westlichen Venetien, Furlan ([[Friaul]]), Molise-Slawisch (eine Mundart der kroatischen Sprache in der Region Molise); in einigen Alpentälern wird ein alemannischer Dialekt gesprochen: der der Walser.
    
==Geschichte==
 
==Geschichte==
 
===Die Anfänge===
 
===Die Anfänge===
Die hoch entwickelte Kultur der Etrusker, deren Stammland zwischen der Po-Ebene und Neapel lag, wurde von den Römern assimiliert. Nach dem Aufstieg zu einem Weltreich gelangten die [[Römer]] auch über die [[Ostalpen]] nach Salzburg, wo sie ihre Spuren bis heute hinterließen. Nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches folgten im Norden die Goten und anschließend die Langobarden. Während sich im Süden die deutschen Staufer festigten, entstand nördlich von [[Neapel]] bis an den südlichen Rand der Po-Ebene (Bologna) der Kirchenstaat (mit Ausnahme von Gebieten in der Toskana, die letztendlich unter die Herrschaft der Familie Medici geriet). Die vielen Stadtstaaten im Norden Italiens blieben im Einflussbereich der deutschen Kaiser, bzw. im Osten im Einflussbereich der Republik [[Venedig]]. Im ausgehenden Mittelalter entstand das Königreich [[Neapel]]-Sizilien mit einer wechselvollen Geschichte.
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Die hoch entwickelte Kultur der Etrusker, deren Stammland zwischen der Po-Ebene und Neapel lag, wurde von den Römern assimiliert. Nach dem Aufstieg zu einem Weltreich gelangten die [[Römer]] auch über die [[Ostalpen]] nach Salzburg, wo sie ihre Spuren bis heute hinterließen. Nach dem Niedergang des Weströmischen Reiches folgten im Norden die Goten und anschließend die Langobarden. Während sich im Süden die deutschen Staufer festigten, entstand nördlich von [[Neapel]] bis an den südlichen Rand der Po-Ebene (Bologna) der Kirchenstaat (mit Ausnahme von Gebieten in der Toskana, die letztendlich unter die Herrschaft der Familie Medici geriet). Die vielen Stadtstaaten im Norden Italiens blieben im Einflussbereich der deutschen Kaiser, bzw. im Osten im Einflussbereich der Republik [[Venedig]]. Im ausgehenden Mittelalter entstand das Königreich Neapel-Sizilien mit einer wechselvollen Geschichte.
    
===Österreich erhält Besitzungen in Italien===
 
===Österreich erhält Besitzungen in Italien===
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Seine Tochter Maria Luise heiratete [[Napoleon|Napoléon I.]] und wurde nach der Verbannung Napoléons Herzogin von Parma. Berühmt wurde durch sie der Veilchenduft aus Parma und ihre morganatische Ehe mit dem Grafen Adam Neipperg. Nach dem Tod Neippberg heiratete nochmals und starb in Wien, wo sie in der Kaisergruft begraben liegt.
 
Seine Tochter Maria Luise heiratete [[Napoleon|Napoléon I.]] und wurde nach der Verbannung Napoléons Herzogin von Parma. Berühmt wurde durch sie der Veilchenduft aus Parma und ihre morganatische Ehe mit dem Grafen Adam Neipperg. Nach dem Tod Neippberg heiratete nochmals und starb in Wien, wo sie in der Kaisergruft begraben liegt.
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Ein Bruder von Franz II., nämlich [[Ferdinand III. von Toskana]], ebenfalls schon in der Toskana (Florenz) geboren, war von 1790 bis 1801 Großherzog der Toskana. 1801 spürte er bereits die Auswirkungen der Französischen Revolution. Er verließ das Land, obwohl er bei den Toskanern sehr beliebt gewesen war – er nahm nämlich einige Reformen der Französischen Revolution vorweg. Dadurch waren die Toskaner nicht wirklich in Revolutionsstimmung. Ferdinand III. kam als [[Kurfürstentum Salzburg|Churfürst nach Salzburg]] und wohnte in dem (allerdings erst unter [[Ferdinand IV. von Toskana]] so genannten) „[[Toskanatrakt]]“ der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] in Salzburg, der heute Teil der Universität ist. Von [[1803]] bis [[1805]] war er also [[Kurfürstentum Salzburg|Kurfürst von Salzburg]] und erhielt beim Wiener Kongress 1814/15 die Toskana wieder zurück.
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Ein Bruder von Franz II., nämlich [[Ferdinand III. von Toskana]], ebenfalls schon in der Toskana (Florenz) geboren, war von 1790 bis 1801 Großherzog der Toskana. 1801 spürte er bereits die Auswirkungen der Französischen Revolution. Er verließ das Land, obwohl er bei den Toskanern sehr beliebt gewesen war – er nahm nämlich einige Reformen der Französischen Revolution vorweg. Dadurch waren die Toskaner nicht wirklich in Revolutionsstimmung. Ferdinand III. kam als [[Kurfürstentum Salzburg|Churfürst nach Salzburg]] und wohnte in dem (allerdings erst unter [[Ferdinand IV. von Toskana]] so genannten) „[[Toskanatrakt]]“ der [[Alte Residenz|Alten Residenz]] in Salzburg, der heute Teil der [[Universität Salzburg|Universität]] ist. Von [[1803]] bis [[1805]] war er also [[Kurfürstentum Salzburg|Kurfürst von Salzburg]] und erhielt beim Wiener Kongress 1814/15 die Toskana wieder zurück.
    
===Das 19. Jahrhundert bricht an===
 
===Das 19. Jahrhundert bricht an===
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===Das Ende Österreichs in Italien===
 
===Das Ende Österreichs in Italien===
König Karl Albert von Sardinien hatte sich an die Spitze der nationalen Bewegung gestellt. Es begann eine Reihe von Schlachten in Oberitalien, u. a. bei Custozza (südlich von Verona, 25. Juni 1848) oder Novara (westlich von Mailand, 23. März 1849). Österreich blieb dank Feldmarschall Radetzky siegreich. Dorch wurden die Österreicher [[1859]]/[[1860]] aus Mailand und [[1866]] auch aus Venetien verdrängt: Mit Hilfe des [[Frankreich|französischen]] Kaisers Napoléon III. gelang es dem neuen König von Piemont-Sardinien, Viktor Emanuel II. (König von 1849 bis 1878) und seinem Minister Cavour, die Österreicher endgültig aus Oberitalien zu vertreiben: 4. Juni 1859 – die Schlacht bei Magenta und am 24. Juni 1859 die Schlacht bei Solferino – beide verloren die Österreicher. Allerdings erhielt Viktor Emanuel dann im Frieden von Zürich (10. November 1859) nur die Lombardei, Venetien (heute: Veneto und [[Friaul-Julisch Venetien]]) blieb bei Österreich. Eine Welle nationaler Begeisterung führte zur Gründung des Königreichs Italien unter dem Haus Savoyen.
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König Karl Albert von Sardinien hatte sich an die Spitze der nationalen Bewegung gestellt. Es begann eine Reihe von Schlachten in Oberitalien, u. a. bei Custozza (südlich von Verona, 25. Juni 1848) oder Novara (westlich von Mailand, 23. März 1849). Österreich blieb dank Feldmarschall Radetzky siegreich. Dorch wurden die Österreicher [[1859]]/[[1860]] aus Mailand und [[1866]] auch aus Venetien verdrängt: Mit Hilfe des [[Frankreich|französischen]] Kaisers Napoléon III. gelang es dem neuen König von Piemont-Sardinien, Viktor Emanuel II. (König von 1849 bis 1878) und seinem Minister Cavour, die Österreicher endgültig aus Oberitalien zu vertreiben: 4. Juni 1859 – die Schlacht bei Magenta und am 24. Juni 1859 die Schlacht bei Solferino – beide verloren die Österreicher. Allerdings erhielt Viktor Emanuel dann im Frieden von Zürich (10. November 1859) nur die Lombardei, Venetien (heute: Veneto und Friaul-Julisch Venetien) blieb bei Österreich. Eine Welle nationaler Begeisterung führte zur Gründung des Königreichs Italien unter dem Haus Savoyen.
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Einige Jahre später versuchte es König Viktor Emanuel abermals mit einem Krieg gegen Österreich, diesmal an der Seite Preußens. Italien verlor die Schlachten bei Custozza (24. Juni 1866) und zur See bei Lissa (20. Juli 1866), doch da Österreich gegen Preußen in der Schlacht von Königgrätz unterlegen war, erhielt Italien trotzdem im Wiener Frieden Venetien. Österreich blieben also immer noch die aus italienisch-nationaler Sicht „unerlösten“ Besitzungen Trentino und [[Küstenland]] (Julisch Venetien mit Triest, Istrien). Diese Teile musste Österreich erst nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] im Frieden von Saint-Germain (10. September 1919) an Italien abtreten.
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Einige Jahre später versuchte es König Viktor Emanuel abermals mit einem Krieg gegen Österreich, diesmal an der Seite Preußens. Italien verlor die Schlachten bei Custozza (24. Juni 1866) und zur See bei Lissa (20. Juli 1866), doch da Österreich gegen Preußen in der Schlacht von Königgrätz unterlegen war, erhielt Italien trotzdem im Wiener Frieden Venetien. Österreich blieben also immer noch die aus italienisch-nationaler Sicht „unerlösten“ Besitzungen Trentino und [[Küstenland]] (Julisch Venetien mit Triest, Istrien). Diese Teile musste Österreich erst nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] im Frieden von Saint-Germain (10. September 1919) an Italien abtreten. In den Dolomiten kämpfte im Erste Weltkrieg das Salzburger  [[Salzburger Hausregiment Erzherzog Rainer Nr. 59|Rainerregiment]].
    
Noch heute sprechen die Menschen in der Toskana und der Lombardei in sympathischen Worten über Österreich. Im Friaul wird noch heute jedes Jahr der Geburtstag Kaiser Franz Josephs I. gefeiert (18. August). Triest ist wohl die am meisten österreichisch gebliebene Stadt Italiens. Und viele Reformen, die noch bis heute ihre Auswirkungen zeigen, wurden unter österreichischer Herrschaft in Oberitalien begonnen!
 
Noch heute sprechen die Menschen in der Toskana und der Lombardei in sympathischen Worten über Österreich. Im Friaul wird noch heute jedes Jahr der Geburtstag Kaiser Franz Josephs I. gefeiert (18. August). Triest ist wohl die am meisten österreichisch gebliebene Stadt Italiens. Und viele Reformen, die noch bis heute ihre Auswirkungen zeigen, wurden unter österreichischer Herrschaft in Oberitalien begonnen!
    
==Salzburg und Italien==
 
==Salzburg und Italien==
Neben den erwähnten Wurzeln des Salzburger Kurfürstentums in der Toskana, den in eigenen Artikeln beschriebenen Beziehungen mit Südtirol, Trentino, der Republik Venedig und dem [[Küstenland]] um Triest, stammten auch zahlreiche Künstler aus Italien, die in Salzburg lebten und arbeiteten. Unter anderem [[Santino Solari]], Baumeister des [[Salzburger Dom]]s, [[Andrea Bertoleto]], Hofbaumeister Erzbischofs [[Wolf Dietrich von Raitenau]]s, [[Tommaso di Garona]] ([[Meister des Residenzbrunnens]]) und andere.
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Neben den erwähnten Wurzeln des Salzburger Kurfürstentums in der Toskana, den in eigenen Artikeln beschriebenen Beziehungen mit Südtirol, Trentino, der Republik Venedig und dem [[Küstenland]] um Triest, stammten auch zahlreiche Künstler aus Italien, die in Salzburg lebten und arbeiteten. Unter anderem:
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* [[Andrea Bertoleto]], Hofbaumeister [[Fürsterzbischof]]s [[Wolf Dietrich von Raitenau]]
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* [[Tommaso di Garona]], [[Meister des Residenzbrunnens]]
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* [[Donato Mascagni]], ein Servitenmönch aus Florenz (Toskana, Italien), war als Maler in Salzburg tätig
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*  [[Andrea Orsolini]] und [[Giuseppe Bassarino]] fertigten von [[1631]] bis [[1635]] Decken im [[Salzburger Dom]] mit Stukkatur
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* [[Santino Solari]], Baumeister des Salzburger Doms
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* [[Antonio Solari]], ein Sohn des Dombaumeisters Santino Solari, war als Maler in Salzburg tätig
    
==Übersicht über bestehende und ehemalige Territorien==
 
==Übersicht über bestehende und ehemalige Territorien==