Parornix carpinella: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Parornix devoniella''' (''Ornix devoniella'' Stainton, 1850) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
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'''Parornix carpinella''' (''Ornix carpinella'' Frey, 1863) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
''P. devoniella'' wird von Embacher et al. (2011) aus allen Landesteilen Salzburgs mit Ausnahme des [[Lungau]] gemeldet und scheint mit der Futterpflanze der Raupen, der Haselnuss (''[[Corylus avellana]]'') in Höhenlagen von 400 - 950 m allgemein verbreitet zu sein (Kurz & Kurz 2011). Lebensraum der Art sind abwechslungsreich strukturierte Waldränder, Galeriewälder, sowie hochstauden- und gebüschreiche Schlagflächen. Hier fliegen die Imagines vermutlich in zwei (?) Generationen pro Jahr (Nachweise von Mai und Juli), während die Raupen bisher im September und Oktober gefunden wurden (Kurz & Kurz 2011).
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''P. carpinella'' war bis vor kurzem nur durch alte Angaben von Mitterberger (1909) aus der [[Stadt Salzburg]] belegt und konnte 2011 dann durch einen Minenfund am [[Heuberg]] erneut nachgewiesen werden (Embacher et al. 2011, sowie unveröffentlichte Angaben). Die Höhenverbreitung ist somit von rund 450 - 710 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2012). Lebensraum der Art in Salzburg sind, soweit bisher bekannt, sonnige, abwechslungsreiche Waldränder. Die Generationsfolge ist nur unzureichend belegt, doch deuten die bisherigen Funde auf zwei Generationen pro Jahr hin. Imagines wurden im April und August, Minen im September gefunden (Kurz & Kurz 2012).
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Über die Lebensweise der Imagines ist in Salzburg nichts bekannt. Die Raupen der Art leben monophag zunächst in unterseitigen, mehr oder weniger rechteckigen Platzminen an den Blättern von ''[[Corylus avellana]]'', später fressen sie unter dem umgeschlagenen Blattrand. Wegen der weiten Verbreitung und der ausreichenden Verfügbarkeit geeigneter Lebensräume wird die Art in Salzburg als ungefährdet angesehen.
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''P. carpinella'' wurde zeitweilig als Synonym zu der an Rotbuche lebenden ''[[Parornix fagivora]]'' angesehen, gilt heute aber als eigenständige Art, deren Raupen monophag an den Blättern der Weißbuche ''[[Carpinus betulus]]'' fressen. Sie erzeugen hier zunächst eine rechteckige, kleine Faltenmine, später wechseln sie unter einen umgeschlagenen Blattrand. Da die Art bisher nicht gezielt gesucht wurde, kann über eine eventuelle Gefährdung keine zuverlässige Aussage getroffen werden. Vermutlich ist ''P. carpinella'' in geeigneten Lebensräumen mit ihrer Futterpflanze aber viel weiter verbreitet, als es die bisherigen Funde belegen.
 
==Weiterführende Informationen==
 
==Weiterführende Informationen==
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==Quellen==
 
==Quellen==
 
*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 3-87.
 
*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 3-87.
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 28 November 2011].
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*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2012. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 24 Jänner 2012].
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*Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
 
[[Kategorie: Biologie]]
 
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[[Kategorie: Pflanzen und Tiere]]
 
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[[Kategorie: Tiere]]
 
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Version vom 26. Januar 2012, 12:27 Uhr


Parornix carpinella (Ornix carpinella Frey, 1863) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Gracillariidae.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie

P. carpinella war bis vor kurzem nur durch alte Angaben von Mitterberger (1909) aus der Stadt Salzburg belegt und konnte 2011 dann durch einen Minenfund am Heuberg erneut nachgewiesen werden (Embacher et al. 2011, sowie unveröffentlichte Angaben). Die Höhenverbreitung ist somit von rund 450 - 710 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2012). Lebensraum der Art in Salzburg sind, soweit bisher bekannt, sonnige, abwechslungsreiche Waldränder. Die Generationsfolge ist nur unzureichend belegt, doch deuten die bisherigen Funde auf zwei Generationen pro Jahr hin. Imagines wurden im April und August, Minen im September gefunden (Kurz & Kurz 2012).

Biologie und Gefährdung

P. carpinella wurde zeitweilig als Synonym zu der an Rotbuche lebenden Parornix fagivora angesehen, gilt heute aber als eigenständige Art, deren Raupen monophag an den Blättern der Weißbuche Carpinus betulus fressen. Sie erzeugen hier zunächst eine rechteckige, kleine Faltenmine, später wechseln sie unter einen umgeschlagenen Blattrand. Da die Art bisher nicht gezielt gesucht wurde, kann über eine eventuelle Gefährdung keine zuverlässige Aussage getroffen werden. Vermutlich ist P. carpinella in geeigneten Lebensräumen mit ihrer Futterpflanze aber viel weiter verbreitet, als es die bisherigen Funde belegen.

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg

Projekt: Fauna und Flora von Salzburg

Quellen

  • Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 3-87.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2012. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 24 Jänner 2012].
  • Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.