Residenzbrunnen: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Residenzbrunnen ist ein monumentaler Brunnen, der zwischen [[1656]] und [[1661]] im Auftrag von Erzbischof [[Guidobald Graf von Thun]] geschaffen wurde und wohl von ''Tommaso di Garona'' ausgeführt wurde. Das untere Brunnenbecken auf allseitigen stufenartigen Sockeln ist vierseitig symmetrisch und besitzt eine ausgebogene und geknickte barocke Formgebung. Ein mittiger Felsen darauf ist von vier wasserspeienden Meerrossen umgeben. Der Felsen trägt vier nackte athletische Männer mit einer weiteren flachen Wasserschale, in denen drei Delphine wiederum ein flaches Wasserbecken halten. Dieses oberste Becken trägt einen Trioton, der aus einer Tritonschnecke Wasser senkrecht in die Luft stößt. | Der Residenzbrunnen ist ein monumentaler Brunnen, der zwischen [[1656]] und [[1661]] im Auftrag von Erzbischof [[Guidobald Graf von Thun]] geschaffen wurde und wohl von ''Tommaso di Garona'' ausgeführt wurde. Das untere Brunnenbecken auf allseitigen stufenartigen Sockeln ist vierseitig symmetrisch und besitzt eine ausgebogene und geknickte barocke Formgebung. Ein mittiger Felsen darauf ist von vier wasserspeienden Meerrossen umgeben. Der Felsen trägt vier nackte athletische Männer mit einer weiteren flachen Wasserschale, in denen drei Delphine wiederum ein flaches Wasserbecken halten. Dieses oberste Becken trägt einen Trioton, der aus einer Tritonschnecke Wasser senkrecht in die Luft stößt. | ||
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| + | [[1661]] war das Bauvorhaben vollendet, jedoch zerbarsten die Holzröhren bereits bei der Einweihung. Es dauerte weitere 200 Jahre bis das Projekt wieder aufgegriffen und schließlich [[1875]] fertig gestellt wurde mit dem Bau der heutigen Quellfassung, einer 9,2 km langen Leitung und einem 1000 m³ fassenden Hochbehälter auf dem [[Mönchsberg]]. Die Stadt bekam vom damaligen Besitzer König Ludwig I von Bayern das Servitutsrecht<sup>([[#1|1]])</sup>, 47,4 Liter/Sekunde zu nutzen. Erst [[1945]] wurde auf Anordnung der Militärregierung das gesamte Wasser der Fürstenbrunner Quelle (maximal 265 l/s) für die Stadt genutzt. | ||
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| + | * [http://www.untersberg.net/wirschaft_deutsch.htm# www.untersberg.net Die Fürstenquellen] von der [[Universität Salzburg]], Abt. für Regionale und Angewandte Geologie | ||
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| + | <div id="1"><sup>1</sup>Ein Servitut ist ein beschränktes Nutzungsrecht an einer fremden Sache | ||
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Version vom 8. Juni 2007, 11:39 Uhr
Der Residenzbrunnen ist das zentrale Bauwerk auf dem Residenzplatz in der Altstadt von Salzburg.
Der Brunnen
Der Residenzbrunnen ist ein monumentaler Brunnen, der zwischen 1656 und 1661 im Auftrag von Erzbischof Guidobald Graf von Thun geschaffen wurde und wohl von Tommaso di Garona ausgeführt wurde. Das untere Brunnenbecken auf allseitigen stufenartigen Sockeln ist vierseitig symmetrisch und besitzt eine ausgebogene und geknickte barocke Formgebung. Ein mittiger Felsen darauf ist von vier wasserspeienden Meerrossen umgeben. Der Felsen trägt vier nackte athletische Männer mit einer weiteren flachen Wasserschale, in denen drei Delphine wiederum ein flaches Wasserbecken halten. Dieses oberste Becken trägt einen Trioton, der aus einer Tritonschnecke Wasser senkrecht in die Luft stößt.
Das Wasser
Bereits im 15. Jahrhundert ließen sich die Erzbischöfe das Quellwasser des Untersberges mit Wasserreitern täglich frisch zur fürstlichen Tafel bringen. Wegen seiner Güte und Klarheit des Wassers aus den so genannten Fürstenquellen unternahm 1654 der Erzbischof Guidobald Graf Thun den ersten Versuch, das Quellwasser unter Druck in die Stadt zu leiten. Dafür wurde der Residenzbrunnen errichtet und man leitete mit 3237 lärchenen Röhren das Wasser in die Stadt.
1661 war das Bauvorhaben vollendet, jedoch zerbarsten die Holzröhren bereits bei der Einweihung. Es dauerte weitere 200 Jahre bis das Projekt wieder aufgegriffen und schließlich 1875 fertig gestellt wurde mit dem Bau der heutigen Quellfassung, einer 9,2 km langen Leitung und einem 1000 m³ fassenden Hochbehälter auf dem Mönchsberg. Die Stadt bekam vom damaligen Besitzer König Ludwig I von Bayern das Servitutsrecht(1), 47,4 Liter/Sekunde zu nutzen. Erst 1945 wurde auf Anordnung der Militärregierung das gesamte Wasser der Fürstenbrunner Quelle (maximal 265 l/s) für die Stadt genutzt.
Video
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Quelle
- www.untersberg.net Die Fürstenquellen von der Universität Salzburg, Abt. für Regionale und Angewandte Geologie