Bucculatrix noltei: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Bucculatrix noltei''' Petry, 1912 ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Bucculatricidae]]. | '''Bucculatrix noltei''' Petry, 1912 ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Bucculatricidae]]. | ||
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie== | ==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie== | ||
| − | ''B. noltei'' wurde erst vor wenigen Jahren in Salzburg zum ersten Mal gefunden. Im September 2005 entdeckte der Autor unter der Autobahnbrücke bei [[Zilling]] ([[Hallwang]]) hunderte der auffälligen Minen, eine Raupe und eine Puppe der Art. Der Fundort liegt in Zone I (Alpenvorland und Flyschzone) nach Embacher et al. (2011), in einer Höhe von rund 540 m (Kurz & Kurz 2011). Hier wuchsen auf einer Ruderalflur mehrere Exemplare von ''[[Artemisia vulgaris]]'' (Gewöhnlicher Beifuß), der Futterpflanze der Raupe. Über die Generationsfolge von ''B. noltei'' in Salzburg ist nichts bekannt, es können sich vermutlich aber zwei Generationen im Jahr entwickeln. Überwinterungsstadium ist die Puppe. | + | ''B. noltei'' wurde erst vor wenigen Jahren in Salzburg zum ersten Mal gefunden. Im September 2005 entdeckte der Autor unter der Autobahnbrücke bei [[Zilling]] ([[Hallwang]]) hunderte der auffälligen Minen, eine Raupe und eine Puppe der Art. Der Fundort liegt in Zone I ([[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]]) nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] (2011), in einer Höhe von rund 540 m (Kurz & Kurz 2011). Hier wuchsen auf einer [[Glossar Biologie#R|Ruderalflur]] mehrere Exemplare von ''[[Artemisia vulgaris]]'' (Gewöhnlicher Beifuß), der Futterpflanze der Raupe. Über die Generationsfolge von ''B. noltei'' in Salzburg ist nichts bekannt, es können sich vermutlich aber zwei Generationen im Jahr entwickeln. Überwinterungsstadium ist die Puppe. |
==Biologie und Gefährdung== | ==Biologie und Gefährdung== | ||
| − | Über die Biologie der Imagines von ''B. noltei'' ist nichts bekannt. Die Raupen minieren jung in den Blättern von Gewöhnlichem Beifuß (''[[Artemisia vulgaris]]''), wo sie sehr charakteristische Platzminen erzeugen. Diese sind annähernd kreisrund mit einem Loch in der Mitte und sehen so den Minen einer ''Coleophora''-Art sehr ähnlich, sind aber kleiner. Später fressen die Raupen frei auf den Blättern. Da die Art im übrigen Österreich eher selten und wenig verbreitet ist (Huemer & Tarmann 1993) und auch in Salzburg seither nicht wieder gefunden werden konnte, wird sie vorerst als Irrgast eingestuft, der möglicherweise entlang der Autobahn eingeschleppt wurde. | + | Über die Biologie der [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] von ''B. noltei'' ist nichts bekannt. Die Raupen minieren jung in den Blättern von Gewöhnlichem Beifuß (''[[Artemisia vulgaris]]''), wo sie sehr charakteristische Platzminen erzeugen. Diese sind annähernd kreisrund mit einem Loch in der Mitte und sehen so den Minen einer ''Coleophora''-Art sehr ähnlich, sind aber kleiner. Später fressen die Raupen frei auf den Blättern. Da die Art im übrigen Österreich eher selten und wenig verbreitet ist (Huemer & Tarmann 1993) und auch in Salzburg seither nicht wieder gefunden werden konnte, wird sie vorerst als Irrgast eingestuft, der möglicherweise entlang der Autobahn eingeschleppt wurde. |
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*Huemer, P. & G. Tarmann 1993. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 224 pp. | *Huemer, P. & G. Tarmann 1993. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 224 pp. | ||
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 12 September 2011]. | *Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 12 September 2011]. | ||
Version vom 25. September 2011, 17:21 Uhr
Bucculatrix noltei Petry, 1912 ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Bucculatricidae.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie
B. noltei wurde erst vor wenigen Jahren in Salzburg zum ersten Mal gefunden. Im September 2005 entdeckte der Autor unter der Autobahnbrücke bei Zilling (Hallwang) hunderte der auffälligen Minen, eine Raupe und eine Puppe der Art. Der Fundort liegt in Zone I (Alpenvorland und Flyschzone) nach Embacher et al. (2011), in einer Höhe von rund 540 m (Kurz & Kurz 2011). Hier wuchsen auf einer Ruderalflur mehrere Exemplare von Artemisia vulgaris (Gewöhnlicher Beifuß), der Futterpflanze der Raupe. Über die Generationsfolge von B. noltei in Salzburg ist nichts bekannt, es können sich vermutlich aber zwei Generationen im Jahr entwickeln. Überwinterungsstadium ist die Puppe.
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Imagines von B. noltei ist nichts bekannt. Die Raupen minieren jung in den Blättern von Gewöhnlichem Beifuß (Artemisia vulgaris), wo sie sehr charakteristische Platzminen erzeugen. Diese sind annähernd kreisrund mit einem Loch in der Mitte und sehen so den Minen einer Coleophora-Art sehr ähnlich, sind aber kleiner. Später fressen die Raupen frei auf den Blättern. Da die Art im übrigen Österreich eher selten und wenig verbreitet ist (Huemer & Tarmann 1993) und auch in Salzburg seither nicht wieder gefunden werden konnte, wird sie vorerst als Irrgast eingestuft, der möglicherweise entlang der Autobahn eingeschleppt wurde.
Weiterführende Informationen
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Projekt: Fauna und Flora von Salzburg
Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Huemer, P. & G. Tarmann 1993. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 224 pp.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 12 September 2011].