Regionalstadtbahn S-Link: Unterschied zwischen den Versionen

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== Über die S-Link-Linie ==
 
== Über die S-Link-Linie ==
[[2023]] soll mit dem ersten Bauabschnitt für die Verlängerung der [[Salzburger Lokalbahn]] Richtung Süden bis nach [[Hallein]] begonnen werden. [[2026]] sollen die ersten Züge dann am [[Mirabellplatz]] halten. Die Regionalstadtbahn, über die jahrzehntelang diskutiert und die zwischenzeitlich versenkt wurde, hat in der Zwischenzeit einen neuen Namen bekommen. Das Projekt seit März [[2021]] S-Link.  
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[[2023]] soll mit dem ersten Bauabschnitt für die Verlängerung der [[Salzburger Lokalbahn]] Richtung Süden bis nach [[Hallein]] begonnen werden. [[2026]] sollen die ersten Züge dann am [[Mirabellplatz]] halten. Die Regionalstadtbahn, über die jahrzehntelang diskutiert und die zwischenzeitlich versenkt wurde, hat in der Zwischenzeit einen neuen Namen bekommen. Das Projekt heißt seit März [[2021]] S-Link.  
  
 
Die Projektbetreiber versprechen, "über jeden Schritt des Projektes die Öffentlichkeit und die Anrainer aktiv und frühzeitig zu informieren und einzubinden". Das sei auch bei den bisherigen Schritten wie den geologischen Voruntersuchungen, den archäologischen Erkundungen und der Suche nach Kriegsrelikten aus dem [[Zweiten Weltkrieg]] so gehalten worden. Im Frühjahr 2021 erhielten die Anrainer entlang der ersten Bauetappe zwischen [[Hauptbahnhof Salzburg|Hauptbahnhof]] und Mirabellplatz ein Informationsschreiben der Projektgesellschaft. Es gehe darum, eine Bestandsaufnahme der Gebäude vorzunehmen, um im Sinne der Anrainer und der Projektgesellschaft deren Zustand zu erfassen und um vorzusorgen, dass es zu keinen Schäden im Rahmen der späteren Bauarbeiten komme.
 
Die Projektbetreiber versprechen, "über jeden Schritt des Projektes die Öffentlichkeit und die Anrainer aktiv und frühzeitig zu informieren und einzubinden". Das sei auch bei den bisherigen Schritten wie den geologischen Voruntersuchungen, den archäologischen Erkundungen und der Suche nach Kriegsrelikten aus dem [[Zweiten Weltkrieg]] so gehalten worden. Im Frühjahr 2021 erhielten die Anrainer entlang der ersten Bauetappe zwischen [[Hauptbahnhof Salzburg|Hauptbahnhof]] und Mirabellplatz ein Informationsschreiben der Projektgesellschaft. Es gehe darum, eine Bestandsaufnahme der Gebäude vorzunehmen, um im Sinne der Anrainer und der Projektgesellschaft deren Zustand zu erfassen und um vorzusorgen, dass es zu keinen Schäden im Rahmen der späteren Bauarbeiten komme.
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Die Baugrunduntersuchungen zwischen Hauptbahnhof und Mirabellplatz waren bis Ende April 2021 abgeschlossen. Im März 2021 lag das Hauptaugenmerk der Planungen im Bereich der Unterführung [[Rainerstraße]]. Da wurden verschiedene Varianten untersucht, wobei davon auszugehen sei, dass in diesem Bereich lokale Bauhilfsmaßnahmen notwendig seien, um Setzungen am bestehenden Viadukt zu verhindern. Offen ist, wie sich der schwierige Untergrund auf den Bau auswirken wird. Dazu sei eine "Abstimmung mit [[seeton]]<nowiki>erfahrenen</nowiki> Technikern geplant". Dazu solle im Vorfeld ein Testfeld errichtet werden, "um die technischen Parameter im Vorfeld zu definieren und eine sichere Baumethode zu gewährleisten".
 
Die Baugrunduntersuchungen zwischen Hauptbahnhof und Mirabellplatz waren bis Ende April 2021 abgeschlossen. Im März 2021 lag das Hauptaugenmerk der Planungen im Bereich der Unterführung [[Rainerstraße]]. Da wurden verschiedene Varianten untersucht, wobei davon auszugehen sei, dass in diesem Bereich lokale Bauhilfsmaßnahmen notwendig seien, um Setzungen am bestehenden Viadukt zu verhindern. Offen ist, wie sich der schwierige Untergrund auf den Bau auswirken wird. Dazu sei eine "Abstimmung mit [[seeton]]<nowiki>erfahrenen</nowiki> Technikern geplant". Dazu solle im Vorfeld ein Testfeld errichtet werden, "um die technischen Parameter im Vorfeld zu definieren und eine sichere Baumethode zu gewährleisten".
  
Dieses Verkehrsprojekt wird nach heutigem Wissensstand mindestens eine halbe Milliarde Euro kosten.  
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Über die weitere Trassenführung durch die [[Altstadt]] nach Süden und über [[Anif]] und [[Grödig]] bis nach Hallein hätte spätestens Mitte [[2022]] endgültige Klarheit herrschen sollen.  
  
Über die weitere Trassenführung durch die [[Altstadt]] nach Süden und über [[Anif]] und [[Grödig]] bis nach Hallein soll spätestens Mitte [[2022]] endgültige Klarheit herrschen.  
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Dieses Verkehrsprojekt hätte nach dem Wissensstand von 2021 mindestens eine halbe Milliarde Euro gekostet, im Frühjahr [[2023]] wurden Schätzungen bis zu 2,8 Milliarden Euro kolportiert.
  
== 40 Jahre Diskussion über ein ungebautes Jahrhundertprojekt ==
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== Chronologie 40 Jahre Diskussion über ein ungebautes Jahrhundertprojekt ==
 
=== 1982 ===
 
=== 1982 ===
Mit der Idee einer unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn durch die Landeshauptstadt setzen sich die "[[Salzburger Nachrichten]]" vor fast 40 Jahren auseinander. [[1988]] wird dem Projekt vom [[Stadtsenat]] sogar "größte Dringlichkeit" attestiert. Während der damalige Vizebürgermeister von einem Baubeginn 1994 fantasierte, kritisierte Bürgerlisten-Gründer Herbert Fux (Bild) 1992 das Vorhaben einer unterirdischen Durchbindung der Stadt als "dummdreiste Provinzidee" und als "Großmannssucht einer Kleinstadt", die "völlig unfinanzierbar" sei.
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Mit der Idee einer unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn durch die Landeshauptstadt setzen sich die "[[Salzburger Nachrichten]]" vor fast 40 Jahren auseinander. [[1988]] wurde dem Projekt vom [[Stadtsenat]] sogar "größte Dringlichkeit" attestiert. Während der damalige [[Vizebürgermeister]] von einem Baubeginn [[1994]] fantasierte, kritisierte [[Bürgerliste]]n-Gründer [[Herbert Fux]] [[1992]] das Vorhaben einer unterirdischen Durchbindung der Stadt als "dummdreiste Provinzidee" und als "Großmannssucht einer Kleinstadt", die "völlig unfinanzierbar" sei.
  
 
=== 1997 ===
 
=== 1997 ===
In der Berichterstattung galt die Lokalbahnverlängerung bereits vor der Jahrtausendwende als "Dauerbrenner". Während im August [[1997]] in der Stadtpolitik heftig darüber diskutiert wurde, ob die Züge künftig ober- oder unterirdisch verkehren sollen, entschied sich die [[Landesregierung]] dafür, dem Ausbau der Y-Schienenverbindung [[Freilassing]]-[[Straßwalchen]]-[[Golling]] Vorrang einzuräumen. Das Projekt könne daher "in den nächsten Jahren nicht stattfinden", hieß es von Verkehrsreferent [[LH-Stv]]. [[Arno Gasteiger]] ([[ÖVP]]).
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In der Berichterstattung galt die Lokalbahnverlängerung bereits vor der Jahrtausendwende als "Dauerbrenner". Während im August [[1997]] in der Stadtpolitik heftig darüber diskutiert wurde, ob die Züge künftig ober- oder unterirdisch verkehren sollen, entschied sich die [[Landesregierung]] dafür, dem Ausbau der Y-Schienenverbindung [[Freilassing]]-[[Straßwalchen]]-[[Golling an der Salzach]] Vorrang einzuräumen. Das Projekt könne daher "in den nächsten Jahren nicht stattfinden", hieß es von Verkehrsreferent [[LH-Stv]]. [[Arno Gasteiger]] ([[ÖVP]]).
  
 
=== 2003 ===
 
=== 2003 ===
Die Olympiabewerbung (für Vancouver [[2010]]) holte die Idee vom Abstellgleis. Experten meinten, dass Winterspiele ohne weiteres Massenverkehrsmittel schwer zu bewältigen wären. Die Olympiaträume platzten. Für den Bau einer "Mini-U-Bahn" bestand keine Dringlichkeit mehr. Sechs Jahre später verlautbarte [[Wilfried Haslauer junior|Wilfried Haslauer]] (ÖVP) in seiner Funktion als Verkehrsreferent, "Nägel mit Köpfen" machen zu wollen. Die hohen Kosten und die ungeklärte Frage, wer sie übernimmt, vereitelten die Realisierung.
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Die [[Bewerbung von Salzburg um Olympische Winterspiele|Olympiabewerbung]] für Vancouver [[2010]] holte die Idee vom Abstellgleis. Experten meinten, dass Winterspiele ohne weiteres Massenverkehrsmittel schwer zu bewältigen wären. Die Olympiaträume platzten jedoch. Für den Bau einer "Mini-U-Bahn" bestand keine Dringlichkeit mehr. Sechs Jahre später verlautbarte [[Wilfried Haslauer junior]] (ÖVP) in seiner Funktion als Verkehrsreferent, "Nägel mit Köpfen" machen zu wollen. Die hohen Kosten und die ungeklärte Frage, wer sie übernimmt, vereitelten die Realisierung.
  
 
=== 2017 ===
 
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=== 2022 ===
 
=== 2022 ===
Am [[6. Juli]] [[2022]] soll die Stadtpolitik eine wichtige Weiche für die geplante Verlängerung der Lokalbahn nach Süden stellen. Zunächst für die erste Etappe bis zum Mirabellplatz bzw. die Planungen des weiteren unterirdischen Verlaufs bis zur Akademiestraße. Der Gemeinderat muss eine Richtungsentscheidung fällen: Befürworten die Vertreterinnen und Vertreter der Stadtbevölkerung die Trasse, auf die sich die Experten festgelegt haben? Stimmen sie der Übernahme eines Viertels der geschätzten Baukosten in Höhe von 200 Millionen Euro zu? Und billigt die Stadtgemeinde als Gesellschafterin der S-Link-Projektgesellschaft die Einreichung der Pläne zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)?
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Am [[6. Juli]] [[2022]] sollte die Stadtpolitik eine wichtige Weiche für die geplante Verlängerung der Lokalbahn nach Süden stellen. Zunächst für die erste Etappe bis zum Mirabellplatz bzw. die Planungen des weiteren unterirdischen Verlaufs bis zur [[Akademiestraße]]. Der Gemeinderat musste eine Richtungsentscheidung fällen: Befürworten die Vertreter der Stadtbevölkerung die Trasse, auf die sich die Experten festgelegt haben? Stimmen sie der Übernahme eines Viertels der geschätzten Baukosten in Höhe von 200 Millionen Euro zu? Und billigt die Stadtgemeinde als Gesellschafterin der S-Link-Projektgesellschaft die Einreichung der Pläne zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)?
  
Dass die Zustimmung zum gegenständlichen Grundsatz-Amtsbericht alles andere als Formsache ist, wurde bei der Sitzung des Planungsausschusses am [[2. Juni]] deutlich. Die SPÖ ging wie zuvor angekündigt "auf Klub". Die Suppe sei zu dünn, zu viele Fragen seien offen, hieß es von der Klubvorsitzenden [[Andrea Brandner]]. Sie hat von Vizebürgermeisterin [[Barbara Unterkofler]] (ÖVP) Details gefordert und 31 Fragen zu Betriebskosten, Finanzierung, Kosten, zur Gesamtstrategie und Trasse sowie zu Kommunikation und Information gestellt.
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Dass die Zustimmung zum gegenständlichen Grundsatz-Amtsbericht alles andere als Formsache war, wurde bei der Sitzung des Planungsausschusses am [[2. Juni]] deutlich. Die SPÖ ging wie zuvor angekündigt "auf Klub". Die Suppe sei zu dünn, zu viele Fragen seien offen, hieß es von der Klubvorsitzenden [[Andrea Brandner]]. Sie hat von Vizebürgermeisterin [[Barbara Unterkofler]] (ÖVP) Details gefordert und 31 Fragen zu Betriebskosten, Finanzierung, Kosten, zur Gesamtstrategie und Trasse sowie zu Kommunikation und Information gestellt.
  
Mit 28 Stimmen dafür und zehnt dagegen hatte der [[Salzburger Gemeinderat]] am Mittwoch, den [[6. Juli]] 2022 über den Grundsatz-Amtsbericht zur Verlängerung der Salzburger Lokalbahn, dem S-Link, abgestimmt. Damit hat die Stadt die unterirdische Trassenvariante mit den Haltestellen Mirabellplatz, Mozartsteg, Nonntal und Akademiestraße, die Mitfinanzierung der ersten Bauetappe bis zum Mirabellplatz zu 25 Prozent, also 50 Millionen Euro, sowie die Einreichung des Abschnitts zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Landesregierung befürwortet. Letzteres will die Projektgesellschaft Ende September erledigen. Über allfällige Kostensteigerungen müsste der Gemeinderat gesondert abstimmen.<ref>{{Quelle SN|6. Juli 2022, online}}</ref>
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Mit 28 Stimmen dafür und zehnt dagegen hatte der [[Salzburger Gemeinderat]] am Mittwoch, den [[6. Juli]] 2022 über den Grundsatz-Amtsbericht zur Verlängerung der Salzburger Lokalbahn, dem S-Link, abgestimmt. Damit hat die Stadt die unterirdische Trassenvariante mit den Haltestellen Mirabellplatz, [[Mozartsteg]], [[Nonntal]] und Akademiestraße, die Mitfinanzierung der ersten Bauetappe bis zum Mirabellplatz zu 25 Prozent, also 50 Millionen Euro, sowie die Einreichung des Abschnitts zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Landesregierung befürwortet. Letzteres will die Projektgesellschaft Ende September erledigen. Über allfällige Kostensteigerungen müsste der Gemeinderat gesondert abstimmen.<ref>{{Quelle SN|6. Juli 2022, online}}</ref>
  
== Wie der Link ankommt ==
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==== Wie der Link ankommt ====
 
Im Mai 2022 gab es eine Umfrage der "[[Salzburger Nachrichten]]" zur Frage "Stimmen Sie dem Vorhaben einer Verlängerung der Salzburger Lokalbahn S-Link unterirdisch bis zum Mirabellplatz und Hallein sehr, eher, wenig oder gar nicht zu?":
 
Im Mai 2022 gab es eine Umfrage der "[[Salzburger Nachrichten]]" zur Frage "Stimmen Sie dem Vorhaben einer Verlängerung der Salzburger Lokalbahn S-Link unterirdisch bis zum Mirabellplatz und Hallein sehr, eher, wenig oder gar nicht zu?":
 
* 23 % stimme sehr zu
 
* 23 % stimme sehr zu
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Quelle: "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 20. März 2023
 
Quelle: "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 20. März 2023
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=== 2023 ===
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Im Frühjahr [[2023]] wurden Kostenschätzungen bis zu 2,8 Milliarden Euro kolportiert. Für den [[Salzburger Landesrechnungshof]]<nowiki>direktor</nowiki> [[Ludwig Hillinger]] ist das Milliardenprojekt durchaus finanzierbar. Er schränkte jedoch ein, dies sei nur über einen Zeitraum von 70 Jahren möglich. Das erläuterte Hillinger gegenüber den [[SN]]: "...  Bei 2,8 Mrd. Euro würde nach aktuellem Zinsmarkt (20-Jahre-Euro-Swap-Rate) die jährliche Rate bei 20 Jahren Laufzeit rund 185 Millionen Euro betragen, bei 50 Jahren Laufzeit (orientiert an 30-Jahre-Euro-Swap-Rate) rund 99 Millionen Euro. Angenommen das Land finanziert davon ein Viertel (die andere Hälfte der Bund, ein Viertel die Stadt), dann wären das entweder 46 Millionen Euro oder 25 Mill. Euro pro Jahr für das Land bzw. auch die Stadt. Und 25 Millionen Euro gibt das Land pro Jahr schnell einmal aus. Auch ohne Pandemie, Teuerung oder Energiemarkt. Also eine Salzburg AG könnte ..."
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
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* [https://www.sn.at/salzburg/politik/wird-das-salzburgs-neue-lbensader-der-s-link-wirft-noch-viele-fragen-auf-111692587 www.sn.at], 31. Oktober 2021
 
* [https://www.sn.at/salzburg/politik/wird-das-salzburgs-neue-lbensader-der-s-link-wirft-noch-viele-fragen-auf-111692587 www.sn.at], 31. Oktober 2021
 
* [https://www.sn.at/salzburg/politik/geraet-der-s-link-auf-die-schiefe-bahn-zustimmung-in-der-salzburger-stadtpolitik-broeckelt-122921116 www.sn.at], 18. Juni 2022
 
* [https://www.sn.at/salzburg/politik/geraet-der-s-link-auf-die-schiefe-bahn-zustimmung-in-der-salzburger-stadtpolitik-broeckelt-122921116 www.sn.at], 18. Juni 2022
 
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* [https://www.sn.at/salzburg/politik/kann-sich-salzburg-den-s-link-ueberhaupt-leisten-herr-rechnungshofdirektor--136097332  www.sn.at], 27. März 2023
 
== Einzelnachweis ==
 
== Einzelnachweis ==
 
<references/>
 
<references/>

Version vom 27. März 2023, 09:03 Uhr

Eine erste symbolische Darstellung zeigt die geplante Haltestelle unter dem Mirabellplatz März 2021.

S-Link ist die neue Bezeichnung der in der Planung der RegionalStadtBahn Salzburg–Bayern–Oberösterreich bezeichneten RSB 1.

Über die S-Link-Linie

2023 soll mit dem ersten Bauabschnitt für die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn Richtung Süden bis nach Hallein begonnen werden. 2026 sollen die ersten Züge dann am Mirabellplatz halten. Die Regionalstadtbahn, über die jahrzehntelang diskutiert und die zwischenzeitlich versenkt wurde, hat in der Zwischenzeit einen neuen Namen bekommen. Das Projekt heißt seit März 2021 S-Link.

Die Projektbetreiber versprechen, "über jeden Schritt des Projektes die Öffentlichkeit und die Anrainer aktiv und frühzeitig zu informieren und einzubinden". Das sei auch bei den bisherigen Schritten wie den geologischen Voruntersuchungen, den archäologischen Erkundungen und der Suche nach Kriegsrelikten aus dem Zweiten Weltkrieg so gehalten worden. Im Frühjahr 2021 erhielten die Anrainer entlang der ersten Bauetappe zwischen Hauptbahnhof und Mirabellplatz ein Informationsschreiben der Projektgesellschaft. Es gehe darum, eine Bestandsaufnahme der Gebäude vorzunehmen, um im Sinne der Anrainer und der Projektgesellschaft deren Zustand zu erfassen und um vorzusorgen, dass es zu keinen Schäden im Rahmen der späteren Bauarbeiten komme.

Die Baugrunduntersuchungen zwischen Hauptbahnhof und Mirabellplatz waren bis Ende April 2021 abgeschlossen. Im März 2021 lag das Hauptaugenmerk der Planungen im Bereich der Unterführung Rainerstraße. Da wurden verschiedene Varianten untersucht, wobei davon auszugehen sei, dass in diesem Bereich lokale Bauhilfsmaßnahmen notwendig seien, um Setzungen am bestehenden Viadukt zu verhindern. Offen ist, wie sich der schwierige Untergrund auf den Bau auswirken wird. Dazu sei eine "Abstimmung mit seetonerfahrenen Technikern geplant". Dazu solle im Vorfeld ein Testfeld errichtet werden, "um die technischen Parameter im Vorfeld zu definieren und eine sichere Baumethode zu gewährleisten".

Über die weitere Trassenführung durch die Altstadt nach Süden und über Anif und Grödig bis nach Hallein hätte spätestens Mitte 2022 endgültige Klarheit herrschen sollen.

Dieses Verkehrsprojekt hätte nach dem Wissensstand von 2021 mindestens eine halbe Milliarde Euro gekostet, im Frühjahr 2023 wurden Schätzungen bis zu 2,8 Milliarden Euro kolportiert.

Chronologie 40 Jahre Diskussion über ein ungebautes Jahrhundertprojekt

1982

Mit der Idee einer unterirdischen Verlängerung der Lokalbahn durch die Landeshauptstadt setzen sich die "Salzburger Nachrichten" vor fast 40 Jahren auseinander. 1988 wurde dem Projekt vom Stadtsenat sogar "größte Dringlichkeit" attestiert. Während der damalige Vizebürgermeister von einem Baubeginn 1994 fantasierte, kritisierte Bürgerlisten-Gründer Herbert Fux 1992 das Vorhaben einer unterirdischen Durchbindung der Stadt als "dummdreiste Provinzidee" und als "Großmannssucht einer Kleinstadt", die "völlig unfinanzierbar" sei.

1997

In der Berichterstattung galt die Lokalbahnverlängerung bereits vor der Jahrtausendwende als "Dauerbrenner". Während im August 1997 in der Stadtpolitik heftig darüber diskutiert wurde, ob die Züge künftig ober- oder unterirdisch verkehren sollen, entschied sich die Landesregierung dafür, dem Ausbau der Y-Schienenverbindung Freilassing-Straßwalchen-Golling an der Salzach Vorrang einzuräumen. Das Projekt könne daher "in den nächsten Jahren nicht stattfinden", hieß es von Verkehrsreferent LH-Stv. Arno Gasteiger (ÖVP).

2003

Die Olympiabewerbung für Vancouver 2010 holte die Idee vom Abstellgleis. Experten meinten, dass Winterspiele ohne weiteres Massenverkehrsmittel schwer zu bewältigen wären. Die Olympiaträume platzten jedoch. Für den Bau einer "Mini-U-Bahn" bestand keine Dringlichkeit mehr. Sechs Jahre später verlautbarte Wilfried Haslauer junior (ÖVP) in seiner Funktion als Verkehrsreferent, "Nägel mit Köpfen" machen zu wollen. Die hohen Kosten und die ungeklärte Frage, wer sie übernimmt, vereitelten die Realisierung.

2017

Ein Stadtbahnbeauftragter sollte 2017 eine Kostenstudie und damit eine Entscheidungsgrundlage für das Projekt liefern: "Ich glaube nicht, dass wir da viel weiterdiskutieren müssen", befand Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ). Das Projekt war vom Tisch. Bis 2018 Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP) antrat, um das Vorhaben, das nun unter dem Namen S-Link firmiert, aus der Versenkung zu holen. Dafür wurde eine Projektgesellschaft eingerichtet, die den Auftrag hat, die Bahn bis nach Hallein zu planen.

2022

Am 6. Juli 2022 sollte die Stadtpolitik eine wichtige Weiche für die geplante Verlängerung der Lokalbahn nach Süden stellen. Zunächst für die erste Etappe bis zum Mirabellplatz bzw. die Planungen des weiteren unterirdischen Verlaufs bis zur Akademiestraße. Der Gemeinderat musste eine Richtungsentscheidung fällen: Befürworten die Vertreter der Stadtbevölkerung die Trasse, auf die sich die Experten festgelegt haben? Stimmen sie der Übernahme eines Viertels der geschätzten Baukosten in Höhe von 200 Millionen Euro zu? Und billigt die Stadtgemeinde als Gesellschafterin der S-Link-Projektgesellschaft die Einreichung der Pläne zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)?

Dass die Zustimmung zum gegenständlichen Grundsatz-Amtsbericht alles andere als Formsache war, wurde bei der Sitzung des Planungsausschusses am 2. Juni deutlich. Die SPÖ ging wie zuvor angekündigt "auf Klub". Die Suppe sei zu dünn, zu viele Fragen seien offen, hieß es von der Klubvorsitzenden Andrea Brandner. Sie hat von Vizebürgermeisterin Barbara Unterkofler (ÖVP) Details gefordert und 31 Fragen zu Betriebskosten, Finanzierung, Kosten, zur Gesamtstrategie und Trasse sowie zu Kommunikation und Information gestellt.

Mit 28 Stimmen dafür und zehnt dagegen hatte der Salzburger Gemeinderat am Mittwoch, den 6. Juli 2022 über den Grundsatz-Amtsbericht zur Verlängerung der Salzburger Lokalbahn, dem S-Link, abgestimmt. Damit hat die Stadt die unterirdische Trassenvariante mit den Haltestellen Mirabellplatz, Mozartsteg, Nonntal und Akademiestraße, die Mitfinanzierung der ersten Bauetappe bis zum Mirabellplatz zu 25 Prozent, also 50 Millionen Euro, sowie die Einreichung des Abschnitts zur Umweltverträglichkeitsprüfung bei der Landesregierung befürwortet. Letzteres will die Projektgesellschaft Ende September erledigen. Über allfällige Kostensteigerungen müsste der Gemeinderat gesondert abstimmen.[1]

Wie der Link ankommt

Im Mai 2022 gab es eine Umfrage der "Salzburger Nachrichten" zur Frage "Stimmen Sie dem Vorhaben einer Verlängerung der Salzburger Lokalbahn S-Link unterirdisch bis zum Mirabellplatz und Hallein sehr, eher, wenig oder gar nicht zu?":

  • 23 % stimme sehr zu
  • 26 % stimme eher zu
  • 16 % stimme wenig zu
  • 26 % stimme gar nicht zu
  • 9 % weiß nicht oder keine Angabe

Eine Feldarbeit vom 9. bis 16. März 2023 zur Frage der Zustimmung nach Parteipräferenz: 1 = stimme sehr zu; 2 = stimme eher zu; 3 = stimme wenig zu; 4 = stimme gar nicht zu; Differenz (nicht in der Tabelle) = weiß nicht oder keine Angabe

Angaben in Prozenten
Wähler der 1 2 3 4
NEOS 39 32 8 20
Grüne 30 27 20 19
SPÖ 24 26 23 24
ÖVP 25 20 22 24
FPÖ 20 20 16 30

Quelle: "Salzburger Nachrichten", Ausgabe vom 20. März 2023

2023

Im Frühjahr 2023 wurden Kostenschätzungen bis zu 2,8 Milliarden Euro kolportiert. Für den Salzburger Landesrechnungshofdirektor Ludwig Hillinger ist das Milliardenprojekt durchaus finanzierbar. Er schränkte jedoch ein, dies sei nur über einen Zeitraum von 70 Jahren möglich. Das erläuterte Hillinger gegenüber den SN: "... Bei 2,8 Mrd. Euro würde nach aktuellem Zinsmarkt (20-Jahre-Euro-Swap-Rate) die jährliche Rate bei 20 Jahren Laufzeit rund 185 Millionen Euro betragen, bei 50 Jahren Laufzeit (orientiert an 30-Jahre-Euro-Swap-Rate) rund 99 Millionen Euro. Angenommen das Land finanziert davon ein Viertel (die andere Hälfte der Bund, ein Viertel die Stadt), dann wären das entweder 46 Millionen Euro oder 25 Mill. Euro pro Jahr für das Land bzw. auch die Stadt. Und 25 Millionen Euro gibt das Land pro Jahr schnell einmal aus. Auch ohne Pandemie, Teuerung oder Energiemarkt. Also eine Salzburg AG könnte ..."

Quellen

Einzelnachweis

  1. "Salzburger Nachrichten", 6. Juli 2022, online