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| | [[Datei:Nikolaus.jpg|thumb|Nikolaus beim Adventmarkt in [[Thalgau]].]] | | [[Datei:Nikolaus.jpg|thumb|Nikolaus beim Adventmarkt in [[Thalgau]].]] |
| − | [[Datei:Bildstockkapelle Sankt Nikolaus in Neumarkt am Wallersee.jpg|thumb|[[Bildstock Sankt Nikolaus in Neumarkt am Wallersee]].]] | + | [[Datei:2024 08 03 Bildstock St. Nikolaus am Lötschenparkplatz 02.jpg|thumb|[[Bildstock St. Nikolaus am Lötschenparkplatz]] in [[Neumarkt am Wallersee]].]] |
| | '''Nikolaus von Myra''' († um [[350]] in Demre, [[Türkei]]) war Bischof von Lykien. | | '''Nikolaus von Myra''' († um [[350]] in Demre, [[Türkei]]) war Bischof von Lykien. |
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| | In einem Beitrag der [[Salzburger Nachrichten]] vom [[6. Dezember]] [[2020]] ist zu lesen (Auszug): | | In einem Beitrag der [[Salzburger Nachrichten]] vom [[6. Dezember]] [[2020]] ist zu lesen (Auszug): |
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| − | Schon im "Struwwelpeter", verfasst im Jahr [[1844]], taucht der "Nikolas" auf und steckt die frechen Buben, die einen "Mohren" wegen seiner Hautfarbe verspotten, in ein Tintenfass. Bis heute wird der von Haus zu Haus ziehende Nikolaus alle Jahre wieder dafür eingesetzt, um die Erziehungsversäumnisse der Eltern kurz vor dem Jahresende mit der Holzhammermethode nachzuholen. Etwa, um den Kindern den Schnuller abzugewöhnen. "''Wenn du ein guter Nikolaus bist, dann gehst du von einer Runde mit neun Schnullern nach Hause''", sagt Clemens Hübsch. Der [[Bad Gastein]]er Maskenschnitzer sieht in der Nikolausgestalt, so wie sie in dem Brauch gezeigt wird, keine rein gute Gestalt. "''Die Figuren sind eine Darstellung des Rechtssystems. Das Engerl ist die gute Figur. Dann gibt es die Exekutive, das ist der Krampus oder Klaubauf, wie wir sagen. Und der Richter ist der Nikolaus. Und wer straft, kann nicht nur der Gute sein.''" | + | Schon im "Struwwelpeter", verfasst im Jahr [[1844]], taucht der "Nikolas" auf und steckt die frechen Buben, die einen "Mohren" wegen seiner Hautfarbe verspotten, in ein Tintenfass. Bis heute wird der von Haus zu Haus ziehende Nikolaus alle Jahre wieder dafür eingesetzt, um die Erziehungsversäumnisse der Eltern kurz vor dem Jahresende mit der Holzhammermethode nachzuholen. Etwa, um den Kindern den Schnuller abzugewöhnen. "Wenn du ein guter Nikolaus bist, dann gehst du von einer Runde mit neun Schnullern nach Hause", sagt Clemens Hübsch. Der [[Bad Gastein]]er Maskenschnitzer sieht in der Nikolausgestalt, so wie sie in dem Brauch gezeigt wird, keine rein gute Gestalt. "Die Figuren sind eine Darstellung des Rechtssystems. Das Engerl ist die gute Figur. Dann gibt es die Exekutive, das ist der Krampus oder Klaubauf, wie wir sagen. Und der Richter ist der Nikolaus. Und wer straft, kann nicht nur der Gute sein." |
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| | Auch die Krampusse sind im [[Gasteiner Tal]] jahrhundertelang ohne einen Aufpasser mit Bischofsstab ausgekommen. Allerdings habe die katholische Kirche das wilde Treiben schon immer mit Argwohn beäugt, sagt der Bad Hofgasteiner Archivar Horst Wierer. Schon Augustinus soll im vierten bzw. fünften Jahrhundert gesagt haben, dass der unchristliche Brauch, bei dem Menschen mit Fellen unterwegs waren, verboten gehört. | | Auch die Krampusse sind im [[Gasteiner Tal]] jahrhundertelang ohne einen Aufpasser mit Bischofsstab ausgekommen. Allerdings habe die katholische Kirche das wilde Treiben schon immer mit Argwohn beäugt, sagt der Bad Hofgasteiner Archivar Horst Wierer. Schon Augustinus soll im vierten bzw. fünften Jahrhundert gesagt haben, dass der unchristliche Brauch, bei dem Menschen mit Fellen unterwegs waren, verboten gehört. |
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| | Es dauerte bis ins [[18. Jahrhundert]], bis die Kirche den Nikolaus und den Gasteiner Klaubauf zusammenführte. Damals sei die Idee geboren geworden, die bei den sogenannten Paradeisspielen beliebten Figuren wie Engel und Nikolaus den Krampussen zur Seite zu stellen. | | Es dauerte bis ins [[18. Jahrhundert]], bis die Kirche den Nikolaus und den Gasteiner Klaubauf zusammenführte. Damals sei die Idee geboren geworden, die bei den sogenannten Paradeisspielen beliebten Figuren wie Engel und Nikolaus den Krampussen zur Seite zu stellen. |
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| − | [[Fürsterzbischof]] [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] nutzte dies für seine grausamen Pläne. Die Zusammenlegung der Bräuche fiel in die Zeit nach der [[Protestantenvertreibung|Vertreibung]] von 20 000 [[Protestanten]] aus dem [[Pongau]] ([[1731]]–[[1732]]). Nach außen hin gaben sich viele Menschen katholisch. Um dies zu überprüfen wurde mit den Passen ein Nikolaus mitgeschickt, der sich kirchlich gut ausgekannt hatte und auf die Gebete der Kinder genau horchte. Beteten diese evangelisch, war diese Familie enttarnt. Noch 60 Jahre nach der Protestantenvertreibung seien durch die Kinderverse evangelische Familien aufgespürt und aus dem Pongau gejagt worden, so Historiker Horst Wierer. "''Es gibt einen alten Spruch aus dieser Zeit: Vor dem Krampus brauchst dich ned fürchten. Aber vorm Nikolaus.''" | + | [[Fürsterzbischof]] [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] nutzte dies für seine grausamen Pläne. Die Zusammenlegung der Bräuche fiel in die Zeit nach der [[Protestantenvertreibung|Vertreibung]] von 20 000 [[Protestanten]] aus dem [[Pongau]] ([[1731]]–[[1732]]). Nach außen hin gaben sich viele Menschen katholisch. Um dies zu überprüfen wurde mit den Passen ein Nikolaus mitgeschickt, der sich kirchlich gut ausgekannt hatte und auf die Gebete der Kinder genau horchte. Beteten diese evangelisch, war diese Familie enttarnt. Noch 60 Jahre nach der Protestantenvertreibung seien durch die Kinderverse evangelische Familien aufgespürt und aus dem Pongau gejagt worden, so Historiker Horst Wierer. "Es gibt einen alten Spruch aus dieser Zeit: Vor dem Krampus brauchst dich ned fürchten. Aber vorm Nikolaus." |
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| | == Quellen == | | == Quellen == |