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| | Seit Dezember [[2009]] verkehren durchgehende [[Regionalexpress]]züge zwischen Braunau und [[Salzburg Taxham Europark (Haltestelle)|Salzburg Taxham Europark]] im zwei-Stunden-Takt. Damit entfällt das bis dahin notwendige Umsteigen in Steindorf. Im Jahr [[2011]] wurden 670 000 Fahrgäste registriert. Auch wegen ihrer Bedeutung für die Industrie und die Gewerbebetriebe entlang ihres Streckenverlaufes gilt sie als nicht schließungsgefährdet und es ist ihr Ausbau im Verkehrskonzept des Landes [[Oberösterreich]] vorgesehen. | | Seit Dezember [[2009]] verkehren durchgehende [[Regionalexpress]]züge zwischen Braunau und [[Salzburg Taxham Europark (Haltestelle)|Salzburg Taxham Europark]] im zwei-Stunden-Takt. Damit entfällt das bis dahin notwendige Umsteigen in Steindorf. Im Jahr [[2011]] wurden 670 000 Fahrgäste registriert. Auch wegen ihrer Bedeutung für die Industrie und die Gewerbebetriebe entlang ihres Streckenverlaufes gilt sie als nicht schließungsgefährdet und es ist ihr Ausbau im Verkehrskonzept des Landes [[Oberösterreich]] vorgesehen. |
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| − | Auf eine Anfrage im [[Salzburger Landtag]], wie viele Personen täglich die Landesgrenze im Mattigtal in Richtung Bundesland Salzburg per Bahn und auf der Straße queren wurde mitgeteilt <blockquote>"Eine Erhebung im November 2012 (Büro ZIS+P) ergab eine Querschnittsbelastung (Steindorf-Friedburg) von rund 5 500 Fahrgästen (Montag bis Freitag) bzw. 6 400 Fahrgästen (Montag bis Sonntag). Also etwa 1 100 Fahrgäste pro Tag an Werktagen und rund 450 Fahrgäste pro Tag an den Wochenenden. An der B 147<ref>[[Braunauer Straße]]</ref> zwischen Landesgrenze und Straßwalchen liegt der durchschnittliche tägliche Verkehr bei etwa 11 000 Fahrzeugen pro Tag (ECE 2010). Bei einem Besetzungsgrad von 1,3 Personen pro Fahrzeug (Mobilitätserhebung 2004) kommt man auf etwa 14 300 Personen pro Tag, die diesen Querschnitt als Pkw Lenker oder Mitfahrer passieren."</blockquote> | + | Auf eine Anfrage im [[Salzburger Landtag]], wie viele Personen täglich die Landesgrenze im Mattigtal in Richtung Bundesland Salzburg per Bahn und auf der Straße queren, wurde mitgeteilt: <blockquote>"Eine Erhebung im November 2012 (Büro ZIS+P) ergab eine Querschnittsbelastung (Steindorf-Friedburg) von rund 5 500 Fahrgästen (Montag bis Freitag) bzw. 6 400 Fahrgästen (Montag bis Sonntag). Also etwa 1 100 Fahrgäste pro Tag an Werktagen und rund 450 Fahrgäste pro Tag an den Wochenenden. An der B 147<ref>[[Braunauer Straße]]</ref> zwischen Landesgrenze und Straßwalchen liegt der durchschnittliche tägliche Verkehr bei etwa 11 000 Fahrzeugen pro Tag (ECE 2010). Bei einem Besetzungsgrad von 1,3 Personen pro Fahrzeug (Mobilitätserhebung 2004) kommt man auf etwa 14 300 Personen pro Tag, die diesen Querschnitt als Pkw Lenker oder Mitfahrer passieren."</blockquote> |
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| | Im Zuge des Umbaus der Bahnhöfe [[Neumarkt am Wallersee Bahnhof (Haltestelle)|Neumarkt am Wallersee]] und Steindorf wird die Mattigtalbahn einerseits vom Bahnhof Steindorf bis zum Bahnhof Neumarkt am Wallersee verlängert, andererseits von Steindorf bis [[Friedburg]] elektrifiziert. | | Im Zuge des Umbaus der Bahnhöfe [[Neumarkt am Wallersee Bahnhof (Haltestelle)|Neumarkt am Wallersee]] und Steindorf wird die Mattigtalbahn einerseits vom Bahnhof Steindorf bis zum Bahnhof Neumarkt am Wallersee verlängert, andererseits von Steindorf bis [[Friedburg]] elektrifiziert. |
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| | ==== Probleme beim Ausbau 2021 ==== | | ==== Probleme beim Ausbau 2021 ==== |
| − | Im Zuge der Elektrifizierung wurden auch die Eisenbahnkreuzungen auf einem rund 7,5 Kilometer langen Streckenteil umgebaut oder durch eine Unterführung ersetzt. Von diesen Bauarbeiten betroffen waren auch gut 20 Grundbesitzer entlang dieser Bahnstrecke. Sie mussten ihre Grundstücke an die ÖBB verkaufen, um Platz für die Bauarbeiten zu schaffen. Etwa für die Errichtung der Oberleitungsmasten sowie der Unterführungen, die die Eisenbahnkreuzungen ersetzen sollen. Mit zwei Anrainern gab es keine Einigung bezüglich Grundverkauf und in beiden Fällen mussten Enteignungsverfahren eingeleitet werden. | + | Im Zuge der Elektrifizierung wurden auch die Eisenbahnkreuzungen auf einem rund 7,5 Kilometer langen Streckenteil umgebaut oder durch eine Unterführung ersetzt. Von diesen Bauarbeiten betroffen waren auch gut 20 Grundbesitzer entlang dieser Bahnstrecke. Sie mussten ihre Grundstücke an die ÖBB verkaufen, um Platz für die Bauarbeiten zu schaffen − etwa für die Errichtung der Oberleitungsmasten sowie der Unterführungen, die die Eisenbahnkreuzungen ersetzen sollen. Mit zwei Anrainern gab es keine Einigung bezüglich Grundverkauf und in beiden Fällen mussten Enteignungsverfahren eingeleitet werden. |
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| | Eines fand bereits Anfang März [[2021]] in Straßwalchen statt und betraf eine Grundbesitzerin aus [[Lengau]]. Die Frau wollte eines ihrer Grundstücke in Straßwalchen für den Ausbau der Strecke nicht an die ÖBB verkaufen. Die Straßwalchener [[Bürgermeister der Marktgemeinde Straßwalchen|Bürgermeisterin]] [[Tanja Kreer]] ([[SPÖ]]) war bei dem Termin vor Ort. Sie versuchte noch die Frau umzustimmen, da der Ertrag für das Grundstück sicherlich höher gewesen wäre, wenn sie zum Verkauf bereit gewesen wäre. Doch das hatte leider nicht geklappt. Sie hatte das kleine Stück Land unter keinen Umständen an die ÖBB verkaufen wollen. | | Eines fand bereits Anfang März [[2021]] in Straßwalchen statt und betraf eine Grundbesitzerin aus [[Lengau]]. Die Frau wollte eines ihrer Grundstücke in Straßwalchen für den Ausbau der Strecke nicht an die ÖBB verkaufen. Die Straßwalchener [[Bürgermeister der Marktgemeinde Straßwalchen|Bürgermeisterin]] [[Tanja Kreer]] ([[SPÖ]]) war bei dem Termin vor Ort. Sie versuchte noch die Frau umzustimmen, da der Ertrag für das Grundstück sicherlich höher gewesen wäre, wenn sie zum Verkauf bereit gewesen wäre. Doch das hatte leider nicht geklappt. Sie hatte das kleine Stück Land unter keinen Umständen an die ÖBB verkaufen wollen. |
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| − | In einem zweiten Enteignungsverfahren, das für den [[6. April]] 2021 in Straßwalchen anberaumt war, ging es um einen schmalen Streifen Grünland entlang der Gleise mit einer Gesamtfläche von 141 Quadratmetern. Hier sei die Sachlage eine völlig andere erklärt ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser. In diesem Fall gab es zwar eine Einigung mit dem Grundstückseigentümer. Da aber mit einer Vorkaufsberechtigten leider keine Einigung erzielt werden konnte, musste formalrechtlich ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden. Denn danach verfalle auch das Vorkaufsrecht. Es heißt, dass es sich bei der Vorkaufsberechtigten just um jene Grundbesitzerin aus Lengau handelte, die schon ihr Grundstück nicht an die ÖBB abtreten wolle und darum Anfang März mit einem Enteignungsverfahren konfrontiert war. Es hatte mehrere Gespräche mit dieser Frau gegeben, doch sie sei von ihrer Einstellung nicht abgewichen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/gegenwehr-bei-bahnausbau-enteignung-ist-die-allerletzte-moeglichkeit-101430526 www.sn.at], [[Susanna Berger]]: ''Gegenwehr bei Bahnausbau: "Enteignung ist die allerletzte Möglichkeit" '', 23. März 2021</ref> | + | In einem zweiten Enteignungsverfahren, das für den [[6. April]] 2021 in Straßwalchen anberaumt war, ging es um einen schmalen Streifen Grünland entlang der Gleise mit einer Gesamtfläche von 141 Quadratmetern. Hier sei die Sachlage eine völlig andere, erklärte ÖBB-Pressesprecher Robert Mosser. In diesem Fall gab es zwar eine Einigung mit dem Grundstückseigentümer. Da aber mit einer Vorkaufsberechtigten leider keine Einigung erzielt werden konnte, musste formalrechtlich ein Enteignungsverfahren eingeleitet werden. Denn danach verfalle auch das Vorkaufsrecht. Es heißt, dass es sich bei der Vorkaufsberechtigten just um jene Grundbesitzerin aus Lengau handelte, die schon ihr Grundstück nicht an die ÖBB abtreten wollte und darum Anfang März mit einem Enteignungsverfahren konfrontiert war. Es hatte mehrere Gespräche mit dieser Frau gegeben, doch sie sei von ihrer Einstellung nicht abgewichen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/gegenwehr-bei-bahnausbau-enteignung-ist-die-allerletzte-moeglichkeit-101430526 www.sn.at], [[Susanna Berger]]: ''Gegenwehr bei Bahnausbau: "Enteignung ist die allerletzte Möglichkeit" '', 23. März 2021</ref> |
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| | ==== September 2021: Mattigtalbahn nimmt wieder Fahrt auf ==== | | ==== September 2021: Mattigtalbahn nimmt wieder Fahrt auf ==== |