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Version vom 7. September 2011, 13:47 Uhr
Gletscher sind Eisströme aus Schneemassen, die oberhalb der Schneegrenze, die sich in Österreich durchschnittlich bei 2900 m ü. A. befinden und auch im Sommer nicht abtauen.
Bezeichnung
In Salzburg, Kärnten und Osttirol werden sie Kees genannt, im übrigen Tirol Ferner.
Allgemeines
Dem Höhenaufbau des Landes entsprechend, liegen die meisten Gletscher Österreichs in den Zentralalpen, wobei ihre Zahl von Osten nach Westen ansteigt. Insgesamt gibt es in Österreich 925 Gletscher mit einer Gesamtfläche von rund 540 km² (Stand 1980). Am stärksten vergletschert sind die Ötztaler Alpen (213 Gletscher, 173 km²), innerhalb der Hohen Tauern sind es die Berge der Venedigergruppe mit 101 Gletschern mit einer Gesamtfläche von 90 km²).
Bei allen Gletschern in Österreich ist seit 1850 ein starker Rückgang zu verzeichnen, wie auch in allen anderen Alpengebieten Europas. Der größte und bekannteste österreichische Gletscher ist die Pasterze in der Glocknergruppe in Kärnten mit einer Fläche von rund 19 km²; am weitesten nach Osten und Norden vorgeschoben sind die Gletscher des Dachsteinmassivs.
Die österreichischen Landschaften sind entscheidend durch die Erosions- und Transporttätigkeit der Gletscher in der Eiszeit geprägt. So entstanden die die großen Täler, die Kare und die Wannen der Alpenseen, es wurden Moränenwälle (z. B. Salzburg - Aigen am Fuße des Gaisbergs) aufgeschüttet und typische Kleinformen (Gletscherschliffe, Gletschertöpfe usw.) gebildet.
Die Bedeutung der Gletscher für den Menschen liegt außer in ihrem landschaftlichen Reiz, einer Grundlage des Kraftwerkstauseen wird von den Gletschern gespeist.
Historische Notizen
1869 wurde ein Rückgang des Eises am Mooserboden von über 500 m registriert.
Von 1850 bis 1880 ging der Obersulzbachgletscher im Venediger Gebiet in seinem Zungengebiet um 60 bis 70 Millionen Kubikmeter Eis zurück und gab dabei 439.000 m² Boden frei.
Am 24. August 2010 fand der renommierte Salzburger Gletscherexperte Heinz Slupetzky im Stubacher Sonnblickkees einen alten Holzpegel, der für Bewegungsmessungen im Gletscher 1964 angebracht worden war. Von 1964 bis zum Funddatum hatte der Holzpegel 176 Meter zurück gelegt. Ein Beweis dafür, das Gletscher leben und sich im Verlauf von Jahrhunderten das Gletschereis immer wieder erneuert. Damit ist der Begriff ewiges Eis eigentlich nicht zutreffend[1].
Gletscher in Salzburg
- Übergossene Alm im Hochkönigmassiv
- Krimmler Kees bei der Birnlücke
- Sonntagskees, Türkische Zeltstadt, Obersulzbachkees, Käferfeldkees, Untersulzbachkees, Habachkees in der Venedigergruppe
- Stubacher Sonnblickkees in der Granatspitzgruppe
- Ödenwinkelkees, Karlingerkees, Bärenkopfkees, Hochgrubkees, Unteres Rifflkees und die Pasterze in der Glocknergruppe
- Schmiedinger Kees am Kitzsteinhorn
- Krumlkees und Vogelmaier-Ochsenkarkees in der Goldberggruppe
siehe auch
Gletscher in Grenzgregionen
- Gosaugletscher, Hallstätter Gletscher und Schladminger Gletscher im Dachsteinmassiv
- Äußeres Mulwitzkees in der Venedigergruppe in Osttirol
Quellen und Fußnoten
- ↑ "Salzburger Nachrichten", 9. April 2011