Harald Bartol: Unterschied zwischen den Versionen
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Seit [[2003]] ist Bartol für den Straßenrennsportsektor bei KTM in der Entwicklung tätig. Derzeit (2007) ist er nicht nur technischer Direktor, sondern auch der Teamchef für die 125er- und 250er-Rennabteilung von KTM. | Seit [[2003]] ist Bartol für den Straßenrennsportsektor bei KTM in der Entwicklung tätig. Derzeit (2007) ist er nicht nur technischer Direktor, sondern auch der Teamchef für die 125er- und 250er-Rennabteilung von KTM. | ||
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| + | Bartol, der für den oberösterreichischen Motorsportclub Rutzenmoos fuhr, wurde neunter in der Motorradweltmeisterschaft in der 50-cm³-Klasse auf Kreidler. Dieses Rennmotorrad brachte es mit 15 PS auf eine Spitzengeschwindigkeit von 170 km/h. Er war bei 17 Rennen angetreten, von denen er sieben gewann, darunter alle zur österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaft zählenden Läufe. Im Ausland war er acht Mal am Start: in der Deutschen Demokratischen Republik, in Westdeutschland, den Niederlanden, CSSR (heute Tschechien), Italien, Jugoslawien (heute mehrere Republiken) und Frankreich. | ||
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| + | In Italien stürzte Bartol in Monza schwer, kam jedoch gimpflich davon. Ein anderes Ereignis war für ihn besonders ärgerlich. Auf dem Weg zum Weltmeisterschaftslauf in Barcelona, Spanien, brannte in seinem Transit-Transporter ein Ventil durch. Als er dann endlich angekommen war, erhielt er keine Starterlaubnis, da angeblich seine Nennung zu spät eingetroffen war. Bartol musste also wieder umkehren und dies auf drei Zylinder und ohne Startgeld (also keine Entschädigung für seine Reiseaufwände). Nach 24 Stunden ununterbrochener Fahrt erreichte er jedoch noch rechtzeitig das Training zum österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaftslauf in Wolkersdorf. Dieses gewann er dann souverän, trotz der vorherigen Strapazen. | ||
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| + | === 1971 === | ||
| + | Bartol wurde zehnten in der Motorradweltmeisterschaft in der 50-cm³-Klasse auf Kreidler. Darüber hinaus startete Bartol auch in der 125-cm³-Klasse auf Suzuki mit 32 PS (Spitze 205 km/h). Er konnte in diesem Jahr drei Doppelsiege feiern (in Prievidiza in der Slowakie, Wolkersdorf und Schwanenstadt). In Ziersdorf gewann er in der 50-cm³-Klasse, in Großraming in der 125-er Klasse, einen dritten Platz belegte er in Budapest, Ungarn, in der 125er Klasse. Besonders erfreulich war sein fünfter Platz im Weltmeisterschaftslauf in Monza, Italien. Dort startete er erstmals mit seiner 125-cm³-Braun-Suzuki. Er führte sogar einige Runden im Rennen, bevor bedauerlicherweise die Motorleistung nachließ und er zurück fiel. | ||
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| + | Harald Bartol war der beste und erfolgreichste Motorradrennfahrer Österreichs der Saison 1971. | ||
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| + | 1974 wurde Bartol Doppelstaatsmeister in der österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaft in den Klassen 50 cm³ und 125 cm³. In der Motorrad-Weltmeisterschaft belegte er den siebten Platz. Er startete in diesem Jahr auch in der 250-cm³-Klasse auf einer sehr schnellen Yamaha. Bartol, der immer noch Mitglied des Motorsportclubs Rutzenmoos war, startete dieses Jahr für das Memphis-Team. Sein bester Erfolg bei WM-Läufen war der vierte Platz in Spanien. | ||
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| + | Insgesamt war er 27 Mal am Start mit sieben ersten Plätzen, zwei zweiten und zwei dritten Plätzen. | ||
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* [[1980]]: bestritt er 56 "Grand Prix" | * [[1980]]: bestritt er 56 "Grand Prix" | ||
* [[1972]]: erstmals unter den ersten drei eines WM-Laufs, 6. im Endergebnis der Weltmeisterschaft in der 125 cm³-Klasse sowie 6. in der 50 cm³-Klasse | * [[1972]]: erstmals unter den ersten drei eines WM-Laufs, 6. im Endergebnis der Weltmeisterschaft in der 125 cm³-Klasse sowie 6. in der 50 cm³-Klasse | ||
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* [[1977]]: 7. in der Weltmeisterschaft in der Klasse bis 125 cm³ | * [[1977]]: 7. in der Weltmeisterschaft in der Klasse bis 125 cm³ | ||
* [[1978]]: zweiter Platz beim "[[Großer Preis von Österreich|Grand Prix von Österreich]]" | * [[1978]]: zweiter Platz beim "[[Großer Preis von Österreich|Grand Prix von Österreich]]" | ||
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* "''Die Auto-Österreicher - Wegbereiter der Mobilität''", von Martin Pfundner, erschienen 2006 im A & W Verlag, Klosterneuburg, ISBN 3-200-00517-3 | * "''Die Auto-Österreicher - Wegbereiter der Mobilität''", von Martin Pfundner, erschienen 2006 im A & W Verlag, Klosterneuburg, ISBN 3-200-00517-3 | ||
* Ein Beitrag von Jochen Linder in den [[Flachgauer Nachrichten]] am 26. Juli 2007 | * Ein Beitrag von Jochen Linder in den [[Flachgauer Nachrichten]] am 26. Juli 2007 | ||
| + | * [[Motorrad-Literatur- und Bildarchiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer]], Clubnachrichten des Motorsportclubs Rutzenmoos, Oberösterreich, Ausgaben 1970, 1971 und 1974 | ||
==Fußnoten== | ==Fußnoten== | ||
Version vom 7. Juni 2012, 08:48 Uhr
Harald Bartol; (* 13. Mai 1955 in Straßwalchen), Motorradrennfahrer, 13-facher österreichischer Motorrad-Staatsmeister, heute Technik-Chef bei KTM.
Leben
Bartol ist gelernter Autoelektriker und -mechaniker. Im Laufe seiner Motorradrennfahrerzeit baute er sich seine Motoren selbst. Mit zehn Bürgen für DM 30.000.-- (rund 15.300.-- Euro) nahm er einen Kredit für sein erstes Motorrad auf - eine ehemalige Werkrennmaschine(1).
1966 begann Bartol beim 1. Mai Rennen in Salzburg - Liefering. Es dauerte bis Anfang der 1970er-Jahre, bis er fünf österreichische Motorrad-Meistertitel errang. 1972 kam er dann erstmals unter die ersten Drei eines Motorrad-WM-Laufs und wurde Sechster im Endergebnis in den beiden Klassen, die er fuhr: in der 50-cm³ und in der 125-cm³-Klasse. Beim Motorrad-Grand Prix von Österreich 1978 belegte er den zweiten Platz.
Nach Beendigung seiner aktiven Rennfahrerlaufbahn spezialisierte sich Bartol auf das Tuning von Motorrädern, also auf die Leistungsverbesserung von Motoren. Aus aller Welt kamen Rennfahrer, um sich ihre Motorräder in Straßwalchen trimmen zu lassen. Der deutsche Beiwagengespann-Altmeister Rolf Steinhausen wären noch 1979 mit einem von Bartol getunten Yamaha-"Triebwerk" fast Beiwagenweltmeister geworden. Zu seinen Kunden zählten der Schweizer Stefan Dörflinger, Jonny Cecotto aus Venezuela, der Brite Charlie Williams, der mit einer von Bartol vorbereiteten 250-cm³-Yamaha TT-Sieger(2). wurde, Kenny Roberts, Seitenwagen-Legende Rolf Biland und viele andere.
Seit 2003 ist Bartol für den Straßenrennsportsektor bei KTM in der Entwicklung tätig. Derzeit (2007) ist er nicht nur technischer Direktor, sondern auch der Teamchef für die 125er- und 250er-Rennabteilung von KTM.
1970
Bartol, der für den oberösterreichischen Motorsportclub Rutzenmoos fuhr, wurde neunter in der Motorradweltmeisterschaft in der 50-cm³-Klasse auf Kreidler. Dieses Rennmotorrad brachte es mit 15 PS auf eine Spitzengeschwindigkeit von 170 km/h. Er war bei 17 Rennen angetreten, von denen er sieben gewann, darunter alle zur österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaft zählenden Läufe. Im Ausland war er acht Mal am Start: in der Deutschen Demokratischen Republik, in Westdeutschland, den Niederlanden, CSSR (heute Tschechien), Italien, Jugoslawien (heute mehrere Republiken) und Frankreich.
In Italien stürzte Bartol in Monza schwer, kam jedoch gimpflich davon. Ein anderes Ereignis war für ihn besonders ärgerlich. Auf dem Weg zum Weltmeisterschaftslauf in Barcelona, Spanien, brannte in seinem Transit-Transporter ein Ventil durch. Als er dann endlich angekommen war, erhielt er keine Starterlaubnis, da angeblich seine Nennung zu spät eingetroffen war. Bartol musste also wieder umkehren und dies auf drei Zylinder und ohne Startgeld (also keine Entschädigung für seine Reiseaufwände). Nach 24 Stunden ununterbrochener Fahrt erreichte er jedoch noch rechtzeitig das Training zum österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaftslauf in Wolkersdorf. Dieses gewann er dann souverän, trotz der vorherigen Strapazen.
1971
Bartol wurde zehnten in der Motorradweltmeisterschaft in der 50-cm³-Klasse auf Kreidler. Darüber hinaus startete Bartol auch in der 125-cm³-Klasse auf Suzuki mit 32 PS (Spitze 205 km/h). Er konnte in diesem Jahr drei Doppelsiege feiern (in Prievidiza in der Slowakie, Wolkersdorf und Schwanenstadt). In Ziersdorf gewann er in der 50-cm³-Klasse, in Großraming in der 125-er Klasse, einen dritten Platz belegte er in Budapest, Ungarn, in der 125er Klasse. Besonders erfreulich war sein fünfter Platz im Weltmeisterschaftslauf in Monza, Italien. Dort startete er erstmals mit seiner 125-cm³-Braun-Suzuki. Er führte sogar einige Runden im Rennen, bevor bedauerlicherweise die Motorleistung nachließ und er zurück fiel.
Harald Bartol war der beste und erfolgreichste Motorradrennfahrer Österreichs der Saison 1971.
1974
1974 wurde Bartol Doppelstaatsmeister in der österreichischen Motorrad-Staatsmeisterschaft in den Klassen 50 cm³ und 125 cm³. In der Motorrad-Weltmeisterschaft belegte er den siebten Platz. Er startete in diesem Jahr auch in der 250-cm³-Klasse auf einer sehr schnellen Yamaha. Bartol, der immer noch Mitglied des Motorsportclubs Rutzenmoos war, startete dieses Jahr für das Memphis-Team. Sein bester Erfolg bei WM-Läufen war der vierte Platz in Spanien.
Insgesamt war er 27 Mal am Start mit sieben ersten Plätzen, zwei zweiten und zwei dritten Plätzen.
Leistungen
- 1966: erstes Rennen, das 1. Mai Rennen in Salzburg Liefering
- 1970 - 1972: fünf österreichische Meistertitel in der 50- und 125 cm³-Klasse
- 1980: bestritt er 56 "Grand Prix"
- 1972: erstmals unter den ersten drei eines WM-Laufs, 6. im Endergebnis der Weltmeisterschaft in der 125 cm³-Klasse sowie 6. in der 50 cm³-Klasse
- 1974: 7. in der Weltmeisterschaft in der Klasse bis 125 cm³
- 1977: 7. in der Weltmeisterschaft in der Klasse bis 125 cm³
- 1978: zweiter Platz beim "Grand Prix von Österreich"
- 13-facher österreichischer Staatsmeister
Quellen
- "Die Auto-Österreicher - Wegbereiter der Mobilität", von Martin Pfundner, erschienen 2006 im A & W Verlag, Klosterneuburg, ISBN 3-200-00517-3
- Ein Beitrag von Jochen Linder in den Flachgauer Nachrichten am 26. Juli 2007
- Motorrad-Literatur- und Bildarchiv Prof. Dr. Helmut Krackowizer, Clubnachrichten des Motorsportclubs Rutzenmoos, Oberösterreich, Ausgaben 1970, 1971 und 1974