| | Das Garn muss nun noch auf Spulen gefädelt werden, dann konnte der Weber kommen. Der Weber war immer ein "Störhandwerker". Die [[Störhandwerker]] waren Handwerker, welche üblicher Weise im Dorf wohnten, auf Auftrag des Bauern sind diese aber auf den Hof gekommen und haben dort ihre Arbeit verrichtet, aber auch Kost und Quartier auf Dauer des Auftrages dort gehabt. Der Webstuhl war am [[Bauernhöfe|Bauernhof]] vorhanden, wurde in der Regel in der Stube aufgestellt, die zusätzlich notwendigen Gerätschaften, das "Webergeschirr" hatte der Weber mit dabei. | | Das Garn muss nun noch auf Spulen gefädelt werden, dann konnte der Weber kommen. Der Weber war immer ein "Störhandwerker". Die [[Störhandwerker]] waren Handwerker, welche üblicher Weise im Dorf wohnten, auf Auftrag des Bauern sind diese aber auf den Hof gekommen und haben dort ihre Arbeit verrichtet, aber auch Kost und Quartier auf Dauer des Auftrages dort gehabt. Der Webstuhl war am [[Bauernhöfe|Bauernhof]] vorhanden, wurde in der Regel in der Stube aufgestellt, die zusätzlich notwendigen Gerätschaften, das "Webergeschirr" hatte der Weber mit dabei. |
| − | Von den Historikern wird gerätselt, woher der Ausdruck "Störhandwerker" oder "Störgeher" kommt. Manche sind der Meinung, dass das Familienleben am Bauernhof von einem solchen Handwerker gestört wird und von daher die Bezeichnung Störhandwerker kommt. Dieser Meinung kann ich nicht zustimmen, da zum einen im Dialekt nicht Stör, sondern "Ster" gesprochen wird und zum anderen erfüllten diese Störhandwerker eine spezielle soziale Funktion. Durch das ständige Wechseln von einem Bauernhof zum anderen, waren sie potente Nachrichtenüberbringer und verstanden es auch, beim jeweiligen Bauernhof Neuigkeiten zu erfahren, damit sie beim Nachbarn auch wieder was zu berichten haben. Diese Störhandwerker waren deshalb immer gern gesehen und brachten wieder für einige Tage Abwechslung in den Alltag. Schließlich wäre noch zu bedenken, dass sich jemand der einen Handwerker ruft, sich kaum gestört fühlen wird, wenn dieser auch tatsächlich kommt. | + | Von den Historikern wird gerätselt, woher der Ausdruck "Störhandwerker" oder "Störgeher" kommt. Manche sind der Meinung, dass das Familienleben am Bauernhof von einem solchen Handwerker gestört wird und von daher die Bezeichnung Störhandwerker kommt. Dieser Meinung kann nicht zusgetimmt werden, da zum einen im Dialekt nicht von Stör, sondern von "Ster" gesprochen wird und zum anderen erfüllten diese Störhandwerker eine spezielle soziale Funktion. Durch das ständige Wechseln von einem Bauernhof zum anderen, waren sie potente Nachrichtenüberbringer und verstanden es auch, beim jeweiligen Bauernhof Neuigkeiten zu erfahren, damit sie beim Nachbarn auch wieder was zu berichten haben. Diese Störhandwerker waren deshalb immer gern gesehen und brachten wieder für einige Tage Abwechslung in den Alltag. Schließlich wäre noch zu bedenken, dass sich jemand der einen Handwerker ruft, sich kaum gestört fühlen wird, wenn dieser auch tatsächlich kommt. |
| | Der Weber beginnt also seine Arbeit, nachdem er den Webstuhl aufgestellt hat, mit der Herstellung der Kette (die Längsfäden des Tuches). Die ist eine sehr diffizile Arbeit, musste schließlich jeder Faden von der Spule, über den "Zettgatter", durch das Register einzeln eingefädelt werden. | | Der Weber beginnt also seine Arbeit, nachdem er den Webstuhl aufgestellt hat, mit der Herstellung der Kette (die Längsfäden des Tuches). Die ist eine sehr diffizile Arbeit, musste schließlich jeder Faden von der Spule, über den "Zettgatter", durch das Register einzeln eingefädelt werden. |