Gasthaus Eigenherr: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | Ende der [[1980er]]-Jahre wurden Umbaupläne bekannt, die das Ende des Gasthauses bedeutet hätten. Das hatte einige damals sehr aktive Bürger der [[Stadt Salzburg]] auf den Plan gerufen. Unter ihnen war der Schauspieler Herbert Fux, der mit [[Richard Hörl]] und [[Eckehart Ziesel]] die Bürgerliste gegründet hatte und maßgeblich am Zustandekommen der Salzburger Grünlanddeklaration beteiligt war. Ebenfalls bei den Befürwortern des Gasthauses war Wilfried Rogler, der damals Bürgerlisten-[[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderat]] war. Herbert Fux hatte ihn angerufen und in seiner bekannt lauten Art gedonnert, dass man das Gasthaus Eigenherr zusperren will er, Fux, eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen hatte. Rogler ging ins Eigenherr, das von ihm nur um die Ecke liegt und traf sich mit Fux. Wie sie beim Vorbereiten der Aktion war, kam zufällig der ehemalige Vizekanzler Josef Riegler, damals aber noch Landwirtschaftsminister, mit Begleitern ins Eigenherr. Sofort überredete Fux den Vizekanzler, zu unterschreiben. | + | Ende der [[1980er]]-Jahre wurden Umbaupläne bekannt, die das Ende des Gasthauses bedeutet hätten. Das hatte einige damals sehr aktive Bürger der [[Stadt Salzburg]] auf den Plan gerufen. Unter ihnen war der Schauspieler Herbert Fux, der mit [[Richard Hörl]] und [[Eckehart Ziesel]] die Bürgerliste gegründet hatte und maßgeblich am Zustandekommen der Salzburger [[Grünlanddeklaration]] beteiligt war. Ebenfalls bei den Befürwortern des Gasthauses war Wilfried Rogler, der damals Bürgerlisten-[[Salzburger Gemeinderat|Gemeinderat]] war. Herbert Fux hatte ihn angerufen und in seiner bekannt lauten Art gedonnert, dass man das Gasthaus Eigenherr zusperren will und er, Fux, eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen hatte. Rogler ging ins Eigenherr, das von ihm nur um die Ecke liegt und traf sich mit Fux. Wie sie beim Vorbereiten der Aktion war, kam zufällig der ehemalige Vizekanzler Josef Riegler, damals aber noch Landwirtschaftsminister, mit Begleitern ins Eigenherr. Sofort überredete Fux den Vizekanzler, zu unterschreiben. Mit den Unterschriften zahlreicher ÖVP-Politprominenz sowie tausender Salzburger wurde schließlich der Fortbestand des Gasthauses gesichert. |
| − | Nach mehrmaligen Pächterwechseln hatte [[2011]] Zdenko Janjic mit seiner Familie das Wirtshaus übernommen. Der gebürtige Slawone war mit Beginn des Balkan-Krieges nach Österreich geflüchtet. Mittlerweile hat er an Sohn Saša übergeben, der inzwischen seine Berufung als Koch gefunden hat. Bekannt und beliebt ist die Gaststätte ob seiner original kroatischen Küche. Besonders Sarma, die gefüllten Sauerkrautwickler, aber auch Cevapcici, Slawonischer Spieß, Raznici oder Pljeskavica erfreuen sich regen Zuspruchs. | + | Nach mehrmaligen Pächterwechseln hatte [[2011]] Zdenko Janjic mit seiner Familie das Wirtshaus übernommen. Der gebürtige Slawone war mit Beginn des Balkan-Krieges nach [[Österreich]] geflüchtet. Mittlerweile hat er an Sohn Saša übergeben, der inzwischen seine Berufung als Koch gefunden hat. Bekannt und beliebt ist die Gaststätte ob seiner original kroatischen Küche. Besonders Sarma, die gefüllten Sauerkrautwickler, aber auch Cevapcici, Slawonischer Spieß, Raznici oder Pljeskavica erfreuen sich regen Zuspruchs. |
| − | == | + | [[2023]] scheint die Zukunft im Gasthaus Eigenherr ungewiss. "Wir versuchen, wirtschaftlich zu überleben", sagt Zdenko Janjić, der das Lokal mit seinen drei Kindern Adriana, Alen und Saša führt. "Zwei Jahre [[Corona]] haben uns zugesetzt, und jetzt ist [[Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine und dessen Auswirkungen auf Salzburg|noch die Teuerung]] dazugekommen, ich weiß nicht, wie lange wir das trotz der vielen Stammkunden noch durchhalten können." Er habe alle Ersparnisse in das Lokal gesteckt, sagt Janjić. Als zweites Standbein hat er nun eine Hausbetreuungsfirma gegründet, in der alle Familienmitglieder mit anpacken. |
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* [[Stadt Nachrichten]] vom [https://www.sn.at/salzburg/chronik/herbert-fux-und-die-rettungsaktion-fuer-das-gasthaus-eigenherr-102170785 11. April 2021], ein Beitrag von [[Ricky Knoll]] | * [[Stadt Nachrichten]] vom [https://www.sn.at/salzburg/chronik/herbert-fux-und-die-rettungsaktion-fuer-das-gasthaus-eigenherr-102170785 11. April 2021], ein Beitrag von [[Ricky Knoll]] | ||
| − | + | * [https://www.sn.at/salzburg/chronik/neue-lokale-in-der-stadt-salzburg-wer-kommt-wer-geht-132128113 www.sn.at], 5. Jänner 2023: „Lokale in der Stadt Salzburg: Wer kommt, wer geht?“, ein Beitrag von [[Barbara Haimerl]] | |
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Version vom 5. Januar 2023, 11:34 Uhr
Das Gasthaus Eigenherr ist ein Gasthaus im Salzburger Stadtteil Gneis.
Geschichte
Das an der Josef-von-Eichendorff-Straße in Gneis-Moos gelegene Gasthaus verdankt dem streitbaren Schauspieler und Bürgerlisten-Aktivisten Herbert Fux, dass es auch noch in den 2010er-Jahren als beliebtes Gasthaus mit (noch) einem schönen schattigen Gastgarten und kroatischer Küche besteht.
Ende der 1980er-Jahre wurden Umbaupläne bekannt, die das Ende des Gasthauses bedeutet hätten. Das hatte einige damals sehr aktive Bürger der Stadt Salzburg auf den Plan gerufen. Unter ihnen war der Schauspieler Herbert Fux, der mit Richard Hörl und Eckehart Ziesel die Bürgerliste gegründet hatte und maßgeblich am Zustandekommen der Salzburger Grünlanddeklaration beteiligt war. Ebenfalls bei den Befürwortern des Gasthauses war Wilfried Rogler, der damals Bürgerlisten-Gemeinderat war. Herbert Fux hatte ihn angerufen und in seiner bekannt lauten Art gedonnert, dass man das Gasthaus Eigenherr zusperren will und er, Fux, eine Unterschriftenaktion ins Leben gerufen hatte. Rogler ging ins Eigenherr, das von ihm nur um die Ecke liegt und traf sich mit Fux. Wie sie beim Vorbereiten der Aktion war, kam zufällig der ehemalige Vizekanzler Josef Riegler, damals aber noch Landwirtschaftsminister, mit Begleitern ins Eigenherr. Sofort überredete Fux den Vizekanzler, zu unterschreiben. Mit den Unterschriften zahlreicher ÖVP-Politprominenz sowie tausender Salzburger wurde schließlich der Fortbestand des Gasthauses gesichert.
Nach mehrmaligen Pächterwechseln hatte 2011 Zdenko Janjic mit seiner Familie das Wirtshaus übernommen. Der gebürtige Slawone war mit Beginn des Balkan-Krieges nach Österreich geflüchtet. Mittlerweile hat er an Sohn Saša übergeben, der inzwischen seine Berufung als Koch gefunden hat. Bekannt und beliebt ist die Gaststätte ob seiner original kroatischen Küche. Besonders Sarma, die gefüllten Sauerkrautwickler, aber auch Cevapcici, Slawonischer Spieß, Raznici oder Pljeskavica erfreuen sich regen Zuspruchs.
2023 scheint die Zukunft im Gasthaus Eigenherr ungewiss. "Wir versuchen, wirtschaftlich zu überleben", sagt Zdenko Janjić, der das Lokal mit seinen drei Kindern Adriana, Alen und Saša führt. "Zwei Jahre Corona haben uns zugesetzt, und jetzt ist noch die Teuerung dazugekommen, ich weiß nicht, wie lange wir das trotz der vielen Stammkunden noch durchhalten können." Er habe alle Ersparnisse in das Lokal gesteckt, sagt Janjić. Als zweites Standbein hat er nun eine Hausbetreuungsfirma gegründet, in der alle Familienmitglieder mit anpacken.
Quellen
- Stadt Nachrichten vom 11. April 2021, ein Beitrag von Ricky Knoll
- www.sn.at, 5. Jänner 2023: „Lokale in der Stadt Salzburg: Wer kommt, wer geht?“, ein Beitrag von Barbara Haimerl